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Verarbeitung von Paillettenstoff mit Unterkleid


prothea

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Liebes Forum,

ich bin hier schon lange stille Mitleserin und hab dabei viel gelernt, jetzt hab ich aber selbst mal eine Frage.

Ich nähe mir ein Abendkleid aus einem Mousseline mit Pailletten nach dem Schnitt "Anna Dress" von By Hand London (Link zum Schnitt: https://byhandlondon.com/products/anna-dress) und zwar die bodenlange Variante, aber ohne Beinschlitz. Ich hab das Anna Dress schon mit normalem Stoff genäht, es ist ein relativ einfacher Schnitt und ich weiß, dass er passt.

Mein Problem ist jetzt, dass ich mir nicht ganz sicher bin, wie ich den Paillettenstoff am besten verarbeite. Ich habe einen Polyester-Crepe als Futter-/Unterkleid gekauft, aber wie gehe ich am besten vor? Nähe ich beide Stoffe getrennt und verbinde sie dann nur an einzelnen Stellen (sozusagen ein Unterkleid), füttere ich den Paillettenstoff mit dem Crepe-Stoff oder verarbeite ich Paillettenstoff und Crepe als eine Lage? Als eine Lage erscheint mir am logischsten wegen der sonst eventuell sichtbaren Nahtzugaben (der Pailletten-Mousseline ist ganz leicht durchsichtig), aber irgendwie auch als schwierigste Variante? Ich hänge mal ein Bild von beiden Stoffen dazu.

Für Eure Meinungen wäre ich sehr dankbar!

IMG_0462.jpg

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Kommt drauf an...

 

Wenn du alles als eine Lage verarbeitest, hast du am Ende den Tüll auf der Haut. Dafür, wie du schon bemerkt hast, sind die Nahtzugaben weg.

 

Andererseits besteht bei großen Flächen die Gefahr, dass sich die beiden Lagen gegeneinander verschieben.

 

Ich würde vermutlich im Oberteil als eine Lage verarbeiten, im Rockteil getrennt. Dabei die Pailletten von der Nahtzuzgabe abtrennen (muß man ja eh), den Tüll auf der NZG noch zwei Mal mit je 2mm Abstand zur Naht absteppen und knapp daneben abschneiden. (Da Tüll nicht ausfranst sollte das reichen und dann bleibt die Nahtzugabe unauffällig.) Und da man die Pailletten direkt auf der Nahtlinien auch hinterher wieder von Hand annähen muß, dürften die auch einen großen Teil der Nahtzugabe verdecken.

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Ich würde den Paillettentüll mit dem Crepe einlagig verarbeiten und zusätzlich mit leichtem Stoff füttern,insgesamt 3 Lagen.

Das schafft mehr Stabilität, die der zarte Oberstoff mit den Pailletten ohnehin braucht.

Schöne Stoffe hast du da.

Gutes Gelingen!

 

Samba

Bearbeitet von samba
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Vielen Dank, nowak und samba, für Eure Tipps! Ich hab heute nachmittag schon mal ein bisschen ausprobiert und getüftelt mit den Nähten und werde mich vermutlich an nowaks Ratschlag halten, Oberteil als eine Lage und Unterteil getrennt, der Tüllstoff ist relativ schwer, der würde sich sonst wirklich verziehen gegen den Crepe. Und die Nahtzugaben im Oberteil stören nicht, der Paillettenstoff ist ganz ein zarter, weicher Stoff (also sobald die Pailletten entfernt sind). Wobei ich mal das Oberteil nähen werde und dann vielleicht wirklich sambas Tipp berücksichtigen werde mit dem füttern mit einem dritten Stoff. Der Crepe ist ziemlich dick (auf dem Foto sieht man das nicht so, weil er trotzdem schön fällt), vielleicht braucht es das nicht, aber mal schauen. 

 

Den Rockteil werde ich dann mit französischen Nähten verarbeiten, hab das probiert und die Naht sieht man fast gar nicht (siehe Foto - da sind noch ein paar Pailletten versehentlich unter der Nadel durchgerattert, hab zuwenig entfernt, aber sieht schon ganz passabel aus). Ich glaube, die französische Naht ist für die langen Rockbahnen nochmal ein bisschen stabiler, oder?

 

Eine andere Frage zum Schnitt ist jetzt noch während des Pailletten entfernens für die Probenaht aufgetaucht: Ich möchte eigentlich so wenig Nähte wie möglich haben, um nicht stundenlang Pailletten auf Nahtzugaben entfernen zu müssen - die zwei Teilungsnähte im Rock jeweils vorne und hinten kann ich doch weglassen, oder? Im Originalschnitt ist ein Beinschlitz vorgesehen, das wäre für mich der einzig ersichtliche Grund, warum Teilungsnähte vorhanden sind. Ich würde jetzt Vorderteil als ein Schnittteil zuschneiden und hinten nur eine Naht in der hinteren Mitte. Das sollte doch den Fall des Rockes nicht negativ beeinflussen?

 

Puh, bin etwas nervös, so teuren Stoff verarbeite ich normalerweise nicht :-) 

 

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Guck mal, ob da oben in den Teilungsnähten Abnäher stecken - die solltest Du behalten.

Und guck, wie der Fadenlauf in den einzelnen Bahnen läuft - für einen vergleichbaren Fall musst Du  eventuell die Rockbahn bei Zuschnitt ohne Teilungsnähte etwas anders auflegen.

Ansonsten seh ich kein Problem, diese Teilungsnähte wegzulassen.

In z.B. nur Krepp würden sie dem Kleid halt zusätzliche Struktur geben, eventuell dem Rock auch sichtbare Weite, ohne das Du eine "Wand" erzeugst.

Die Struktur erledigt sich in den Pailetten eh, der Weite an der falschen Stelle kann man, wie gesagt, beikommen.

Bearbeitet von SiRu
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Ob es den Fall beeinflusst kommt drauf an, ob sich der Fadenlauf in den einzelnen Bereichen ändert. (Schnitteile an der Nahtlinien aneinanderlegen, wenn das nicht geht, dann sind Abnäher drin. Und dann gucken, ob die Fadenläufe parallel laufen.)

 

Nähte machen Stoff allerdings auch stabiler, gerade wenn er schwer ist. Der Rock hängt sich dann weniger leicht aus.

 

Manchmal sind aber die Nähte auch nur drin, weil das Schnittteil nicht im Ganzen auf den Stoff passt. Das kommt natürlich auch auf  den eigenen Stoff sowie die Konfektionsgröße an. Wenn das Teil in Größe 34 noch ganz drauf passt, in allen anderen Größen aber nicht, wird der Schnitthersteller da nicht einen eigenen Zuschneideplan dafür erstellen.

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Danke, SiRu, die Abnäher hätte ich fast übersehen - beim ersten Aneinanderlegen der Teile sah es aus, als ob keine da wären, aber sie sind nur sehr klein und mit der Nahtzugabe, die im Schnittmuster enthalten ist, fast nicht mehr sichtbar. Ich werde wohl wirklich den Crepe mit den Teilungsnähten nähen und den Paillettenstoff mit den kleinen Abnähern, dann sollte das schon funktionieren. Gestern sind ein paar Netflix-Folgen für das Entfernen der Pailletten draufgegangen, das Oberteil ist soweit zur Anprobe fertig und sieht schon mal gut aus. Mittlerweile ist aber meine Stoffschere vom Paillettenstoff schwer gezeichnet, ich nehme an, da muss ich morgen Nachschub besorgen (gut, dass das eine billige war, die werde ich jetzt für solche Sachen aufheben und mir eine neue, gute kaufen). Dann kann es mit dem Rock weitergehen, der erst zugeschnitten werden muss.

 

 

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  • 2 Wochen später...

Danke nochmal für alle Tipps, ich wollte Euch noch das Endergebnis präsentieren. Fotos sind nicht der Hit, da spät nachts nach der Hochzeitsfeier noch schnell entstanden. Also ich hab es dann wirklich so gemacht wie oben geschrieben, das Futterkleid mit den Teilungsnähten genäht und den Paillettenstoff nur mit Seitennähten, hat gut funktioniert. Trotz des relativ einfachen Schnittes hab ich ca. 40 Stunden an dem Kleid gearbeitet (inkl. Pailletten in der ganzen Wohnung saugen ;-), bin aber mega happy damit und hoffe auf weitere Tragegelegenheiten. Danke nochmal für Eure Hilfe!

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schön ist das Kleid geworden, die Arbeit hat sich gelohnt!

 

:clown: und nein, ich schreib jetzt nichts davon, daß du etwa ab dem fünften Kleid  dieser Art in Übung kommst und dann alles etaws schneller geht :clown:

 

liebe Grüße

Lehrling

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Sehr schön geworden!

 

(Wer wird denn bei solch einem maßgefertigtem Einzelstück auf die Zeit achten... es war rechtzeitig zum Anlass fertig, das ist alles, was zählt..

Und beim nächsten biste schneller...) :o:cool:

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