schraub-igel Posted January 6, 2016 Share Posted January 6, 2016 Hallo! Weil bei uns zu Hause das Nähfieber ausgebrochen ist, habe ich mich an einen Flohmarktfund erinnert, der schon ein paar Jahre zurückliegt. Ich habe damals die Pfaff Calanda 132 "einfach nur so" gekauft, weil ich Nähmaschinentechnik einfach toll finde - und jetzt habe ich mir die Zeit genommen, mich um die Maschine zu kümmern. Erste Aufnahme: - Maschine ließ sich sehr schwer von Hand drehen - Stofftransport bewegte sich nicht - Motor wollte zaghaft laufen Wartung: - Maschine aufgeklappt, alles gesäubert - Die Welle für den Stofftransport mit WD40 und Nähmaschinenöl bearbeitet und sachte von Hand bewegt - immer wieder aufs neue und gewartet - bis sie leichtgängig war. - Alles reichlich geölt, Kunststoffzahnräder mit weißem Fett gefettet bis sich Maschine leicht von Hand durchdrehen lässt (mit Daumen und Zeigefinger bei abgenommenem Handrad nur auf der Welle) - Motor ausgebaut und zerlegt, gereinigt, Kohlen geprüft (OK), Lagerstellen ganz leicht geölt, zusammengebaut, auch der dreht sich ganz leicht - Kondensatoren ( 2 Stück mit je 0,025 myF + 2500pF) sehen zumindest optisch noch gut aus, und weil jeweils eins der drei Kondensatorkabel trotz vorhandener Öse nicht am Motorgehäuse angeschlossen war, dafür eine alte Öse mit abgekniffenem Kabel am Gehäuse war, vermute ich, die Kondensatoren wurden schon mal getauscht. Alles zusammengebaut --> Maschine lief ganz passabel Fragen: 1. Obwohl Maschine alleine und auch Motor alleine leichtgängig sind, lässt sich die Maschine bei aufgelegtem Riemen deutlich schwerer drehen. Ist das normal? Auf die Flucht des Riemens zwischen den Scheiben habe ich geachtet, Riemenspannung ist eher lose, Riemen ist natürlich schon etwas älter, aber nicht auffällig hart. 2. Der Stofftansport funktionierte immernoch nicht, da sich der Exzenter zum Heben der Transportschiene (oder der heißt) aufgrund der Schwergängigkeit vermutlich verdreht hatte und somit die Zähnchen nicht aus der Stichplatte rauskamen. Ich habe den Exzenter dann so eingestellt, dass die Zähne in ihrer tiefsten Position ganz knapp unter der Stichplatte sind und somit maximal aus der Stichplatte zum Transport herauskommen. Ist das so richtig? 3. Nach einer Weile fängt die Maschine von alleine ganz langsam an zu laufen. Das liegt wohl am Kondensator im Fussanlasser, wie ich schon recherchiert habe. Ich hatte ihn noch nicht auf, aber es soll wohl der gleiche Kondensator sein wie in der Maschine (0,025 myF + 2500pF). Den gibt es mit den Werten aber nicht mehr. Jetzt habe ich oft gelesen, man nehme einen "ähnlichen" bei Conrad, kostet fast nichts. Die Auswahl ist groß - und was ist "ähnlich". An welche Werte sollte ich mich grob halten / wie groß darf die Abweichung sein? Ich weiß wohl, dass er für die eigentliche Funktion nicht wichtig ist, sondern "nur" enstören soll, aber dennoch hat sich ja mal jemand was bei der Auslegung der Kapazität gedacht ... 4. Wenn die Maschine ordentlich in Fahrt kommt, dann läuft sie sehr unruhig / unrund, als wenn sie eine Unwucht hätte. Sie hüpft fast ein bisschen auf dem Tisch. Ist das baurtbedingt oder steckt da noch irgendwo der Teufel im Detail? Außer Motordemontage und Exzenter-Einstellung für Stofftransport habe ich keine Schrauben gelöst / nichts verstellt. 5. Was oder wer ist eigentlich "Calanda". Man findet wenig Infos. Irgendwo stand, verschiedene Hersteller (eben u.a. auch Pfaff) hätten Calanda Maschinen hergestellt. Wisst ihr mehr? Ich weiß, dass Fotos immer hilfreich sind, aber ich habe im Augeblick nur welche vom Kondensator. Ich kann aber gerne noch welche machen, vor allem wenn's der Beantwortung der Fragen hilft. Link to comment Share on other sites More sharing options...
josef Posted January 7, 2016 Share Posted January 7, 2016 im Forum ja, bitte Fotos, Fotos, ... vor allem zu deinen ziff 1 bis 4 zu 5.) Calanda ist ein Label aus dem hause pfaff wurde für zugekaufte Maschinen verwendet deswegen brauchen wir fotos Link to comment Share on other sites More sharing options...
schraub-igel Posted January 9, 2016 Author Share Posted January 9, 2016 So, habe ein paar Fotos gemacht. Erstmal: Das ist das gute Stück: zu 1.) Die Schwergängigkeit zu fotografieren, ist schwer! Allerdings quietscht irgendwo auch noch was, was ich nicht lokalisieren kann - und eigentlich (!) habe ich alles bewegliche ordentlich geölt ... Aber hier ein zwei Fotos von der Riemenspannung: zu 2.) mit folgenden Bildern habe ich versucht, die Einstellung des Untertransports darzustellen. Es zeigt den untersten und obersten Punkt. zu 3.) Die Kondensatoren im Fußanlasser ... ... sind doch andere als in der Maschine: 0,05 myF 0,05 myF + 2 x 1000 pF Den 0,05 myF könnte man durch einen 0,047 myF ersetzen. Den 0,05 myF + 2 x 1000 pF durch drei einzelne mit 0,047 myF bzw. 1000pF ersetzen, dann sind es wirklich Pfennigartikel - haben allerdings eine ganz andere Bauform. Platz sollte im Pedal aber genug sein. Oder gibt es bessere Vorschläge? zu 4.) Ich habe versucht, ein Video zu machen, auf dem man die Vibrationen sehen kann, das kommt aber nicht rüber. Mich wundert der unruhige Lauf etwas. Die Maschine hat zwar einen CB-Greifer (der ja unruhiger sein soll als z.B. ein DUG), aber ansonsten hat die Mechanik wenig alternierende Massen, weil der Greifer-Antrieb von oben mit einer "Königswelle" (so würde es im Motorenbau heißen) erfolgt - also per Welle mit jeweils Winkelantrieben unten und oben. Irgendeine Idee? Link to comment Share on other sites More sharing options...
josef Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 zeige bitte ohne deckel senkrecht von oben und Maschine von unten Link to comment Share on other sites More sharing options...
det Posted January 9, 2016 Share Posted January 9, 2016 5. Was oder wer ist eigentlich "Calanda". Man findet wenig Infos. Irgendwo stand, verschiedene Hersteller (eben u.a. auch Pfaff) hätten Calanda Maschinen hergestellt. Wisst ihr mehr? Die Maschine scheint ein Gritzner-Erbe zu sein, Pfaff hat Gritzner-Kayser Ende der 50er Jahren übernommen. Am Nadelkloben kann man noch das G-K Zeichen sehen. Im naehmaschinenverzeichnis ist die Gritzner GX zu sehen, die große Ähnlichkeit mit dieser Calanda hat, allerdings hat die Gritzner GX einen Doppelumlaufgreifer. Gruß Detlef Link to comment Share on other sites More sharing options...
schraub-igel Posted January 9, 2016 Author Share Posted January 9, 2016 zeige bitte ohne deckel senkrecht von oben Du meinst ohne den Deckel auf der Rückseite, der mit dem Lichtschalter? Da sieht man nur den Motor ... Das Gehäuse oben - also zwischen Handrad und Nadelstange - lässt sich nicht wie bei anderen Maschinen öffnen, das Gehäuse ist ein Gussteil. Von unten: Wundert mich gerade selber, dass ich das Foto nicht gemacht habe ... Und jetzt fällt mir auch auf, dass ich Blödsinn geredet habe mit dem CB-Greifer. Ich glaube, es ist auch ein DUG ... oder? Die Maschine scheint ein Gritzner-Erbe zu sein, Pfaff hat Gritzner-Kayser Ende der 50er Jahren übernommen. Am Nadelkloben kann man noch das G-K Zeichen sehen. Im Naehmaschinenverzeichnis ist die Gritzner GX zu sehen, die große Ähnlichkeit mit dieser Calanda hat, allerdings hat die Gritzner GX einen Doppelumlaufgreifer. Jezt habe ich in den letzten Tagen schon viel im Nähmaschinenverzeichnis gelesen, vor allem auch bei Gritzner, aber über die GX habe ich irgendwie hinweggelesen. Danke, interessant! Link to comment Share on other sites More sharing options...
det Posted January 10, 2016 Share Posted January 10, 2016 Und jetzt fällt mir auch auf, dass ich Blödsinn geredet habe mit dem CB-Greifer. Ich glaube, es ist auch ein DUG ... oder Jepp - ein Tröpfchen Öl ist dort alle 20h angesagt. Wegen des Quietschens würde ich ganz gewissenhaft von links oben nach rechts unten (oder so ähnlich) konsequent alle Stellen und Öllöcher noch mal überprüfen und evtl. Ölen, wahrscheinlich hast du eine - vielleicht etwas versteckte - Stelle übersehen. Alle Löcher im Gehäuse ohne erkennbare andere Funktion stehen bei den alten Schätzchen erstmal grundsätzlich im Verdacht, Ölstellen zu sein. Viel Erfolg Detlef Link to comment Share on other sites More sharing options...
josef Posted January 10, 2016 Share Posted January 10, 2016 Du meinst ohne den Deckel auf der Rückseite, der mit dem Lichtschalter? Da sieht man nur den Motor ... Das Gehäuse oben - also zwischen Handrad und Nadelstange - lässt sich nicht wie bei anderen Maschinen öffnen, das Gehäuse ist ein Gussteil. Von unten: Wundert mich gerade selber, dass ich das Foto nicht gemacht habe ... [ATTACH]213415[/ATTACH] [ATTACH]213416[/ATTACH] [ATTACH]213417[/ATTACH] Und jetzt fällt mir auch auf, dass ich Blödsinn geredet habe mit dem CB-Greifer. Ich glaube, es ist auch ein DUG ... oder? Jezt habe ich in den letzten Tagen schon viel im Nähmaschinenverzeichnis gelesen, vor allem auch bei Gritzner, aber über die GX habe ich irgendwie hinweggelesen. Danke, interessant! natürlich ist das ein Doppelumlaufgreifer die Transporteur-Versenkung ist gleich daneben, das schwarze teil (was meinst du, warum ich das bild wollte ...) Link to comment Share on other sites More sharing options...
schraub-igel Posted January 10, 2016 Author Share Posted January 10, 2016 natürlich ist das ein Doppelumlaufgreifer die Transporteur-Versenkung ist gleich daneben, das schwarze teil (was meinst du, warum ich das bild wollte ...) Dass das die Transporteurversenkung ist, habe ich auch gemerkt. Mit der dachte ich den "Nicht-Transport" hinzukriegen. Was jedoch nichts brachte, da dieser auf der Achse verdreht war. Daher habe ich die beiden Schrauben in dem grauen Bereich daneben gelöst und die Transporteurversenkung so gedreht, dass das auf der vorigen Seite zu sehenede Ergebnis zustande kommt. Passt das denn? Link to comment Share on other sites More sharing options...
josef Posted January 11, 2016 Share Posted January 11, 2016 Dass das die Transporteurversenkung ist, habe ich auch gemerkt. Mit der dachte ich den "Nicht-Transport" hinzukriegen. Was jedoch nichts brachte, da dieser auf der Achse verdreht war. Daher habe ich die beiden Schrauben in dem grauen Bereich daneben gelöst und die Transporteurversenkung so gedreht, dass das auf der vorigen Seite zu sehenede Ergebnis zustande kommt. Passt das denn? ungewöhnliche reparatur-Methode diese versenkeinrichtung wird durch herausziehen und schwenken betätigt und nicht durch ständiges hin- und her-schrauben Link to comment Share on other sites More sharing options...
schraub-igel Posted January 11, 2016 Author Share Posted January 11, 2016 ungewöhnliche reparatur-Methode diese versenkeinrichtung wird durch herausziehen und schwenken betätigt und nicht durch ständiges hin- und her-schrauben Ich glaube, wir verstehen uns falsch. Den Mechanismus hatte ich wohl verstanden, nur wenn er in der Position war, in der er transportieren sollte, blieb der Transporteur unterhalb der Stichplatte. Also er machte eine Transportbewegung, jedoch viel zu weit unten. Wenn ich ihn dann in die Nicht-Transport-Position brachte (also herausziehen und schwenken), dann hat er ebenfalls nichts getan und war noch weiter unterhalb der Stichplatte. Also egal in welcher der beiden Positionen er war, der Transporteur hat es nicht über die Stichplatte geschafft und seine AUfgabe nicht erfüllt. Die Welle, auf der die Versenkeinrichtung sitzt, war genau die, die komplett fest(gegammelt) war, daher vermutete ich, dass irgendwann mal (wie auch immer) zu große Kräfte auftraten und die Versenkeinrichtung sich auf der Welle verdreht hatte. Durch Lösen der o.g. Schrauben habe ich die Versenkeinrichtung versucht neu einzustellen und in eine andere Position gedreht, so dass sie jetzt in der einen Position nichts tut, und in der anderen transportiert - so wie es soll. Meine Frage ist: Wie hoch darf der Transporteur beim Transportieren aus der Stichplatte rauskommen? Ich habe es jetzt so eingestellt wie oben beschrieben: die Zähne des Transporteurs sind in ihrer tiefsten Position ganz knapp unter der Stichplatte und kommen somit maximal aus der Stichplatte zum Transport heraus. Oder gibt es ein Regel, dass die Zähnchen maximal z.B. 4/10 mm rauskommen dürfen, weil sie sonst den Stoff zu sehr beanspruchen ...? Oder sollten die Zähne ihre Rückwartsbewegung tiefer unterhalb der Stichplatte machen, damit .... was auch immer ...? Link to comment Share on other sites More sharing options...
josef Posted January 11, 2016 Share Posted January 11, 2016 Ich glaube, wir verstehen uns falsch. Den Mechanismus hatte ich wohl verstanden, nur wenn er in der Position war, in der er transportieren sollte, blieb der Transporteur unterhalb der Stichplatte. Also er machte eine Transportbewegung, jedoch viel zu weit unten. Wenn ich ihn dann in die Nicht-Transport-Position brachte (also herausziehen und schwenken), dann hat er ebenfalls nichts getan und war noch weiter unterhalb der Stichplatte. Also egal in welcher der beiden Positionen er war, der Transporteur hat es nicht über die Stichplatte geschafft und seine AUfgabe nicht erfüllt. Die Welle, auf der die Versenkeinrichtung sitzt, war genau die, die komplett fest(gegammelt) war, daher vermutete ich, dass irgendwann mal (wie auch immer) zu große Kräfte auftraten und die Versenkeinrichtung sich auf der Welle verdreht hatte. Durch Lösen der o.g. Schrauben habe ich die Versenkeinrichtung versucht neu einzustellen und in eine andere Position gedreht, so dass sie jetzt in der einen Position nichts tut, und in der anderen transportiert - so wie es soll. Meine Frage ist: Wie hoch darf der Transporteur beim Transportieren aus der Stichplatte rauskommen? Ich habe es jetzt so eingestellt wie oben beschrieben: die Zähne des Transporteurs sind in ihrer tiefsten Position ganz knapp unter der Stichplatte und kommen somit maximal aus der Stichplatte zum Transport heraus. Oder gibt es ein Regel, dass die Zähnchen maximal z.B. 4/10 mm rauskommen dürfen, weil sie sonst den Stoff zu sehr beanspruchen ...? Oder sollten die Zähne ihre Rückwartsbewegung tiefer unterhalb der Stichplatte machen, damit .... was auch immer ...? dann passt das schon viel spaß mit dem maschinchen Link to comment Share on other sites More sharing options...
det Posted January 11, 2016 Share Posted January 11, 2016 Meine Frage ist: Wie hoch darf der Transporteur beim Transportieren aus der Stichplatte rauskommen? Ich habe es jetzt so eingestellt wie oben beschrieben: die Zähne des Transporteurs sind in ihrer tiefsten Position ganz knapp unter der Stichplatte und kommen somit maximal aus der Stichplatte zum Transport heraus. Oder gibt es ein Regel, dass die Zähnchen maximal z.B. 4/10 mm rauskommen dürfen, weil sie sonst den Stoff zu sehr beanspruchen ...? Oder sollten die Zähne ihre Rückwartsbewegung tiefer unterhalb der Stichplatte machen, damit .... was auch immer ...? Meist steht in den Anleitungen, dass der Transporteur um Zahnhöhe aus der Grundplatte ragen soll. Falls du beim Nähen weicher Stoffe merkst, dass er etwas gegen die Nährichtung geschoben wird, kannst du den Transporteur einen Ticken tiefer setzen. Die Transporteurverzahnung deiner Maschine ist aber eher für gröbere Materialien gedacht. Viel Spaß noch mit Calanda Detlef Link to comment Share on other sites More sharing options...
schraub-igel Posted January 12, 2016 Author Share Posted January 12, 2016 Danke, dann werde ich das nochmal entsprechend feinjustieren. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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