Knipmode November 2014

[corvuscorax]

Die neue Knip für den November ist da!

 

 

klick auf das Bild für die Großansicht, Bildrecht bei Corvuscorax

 

 

Schon in den Farben des Covers kommt sie sehr herbstlich daher und präsentiert vor allem viele Mäntel, Jacken und Capes.

 

Gleich auf der Umschlaginnenseite srpingt uns wieder eins der berühmt-berüchtigten Gratismuster an. Ein Mantel mit 3/4 Ärmeln und allerlei Zubehör, wie Kapuze, Fellkragen, Loopkragen etc. Gerade lade ich mir das Teilchen runter, es sind satte 42 Seiten, die der werte Leser selbst beisteuern muss! Der Mantel selbst liegt ganz im aktuellen Hüllen-Trend, gerade geschnitten, weit, geräumig ohne oversized zu wirken.

Wer ältere Hefte hat, kann sich die Mühe aber sparen, es sei denn es ist ihm an den Accessoires gelegen. Der Mantel stammt aus dem Jahre 2013, aus der Oktoberausgabe, Modell Nr. 17. Na gut, nicht jeder hat ältere Hefte vorrätig, aber als Abonnent fühlt man sich ein wenig verschaukelt, was da so vollmundig als "Gratismodell" angepriesen wird.

 

Nun gut, soviel dazu. Wenden wir uns dem eigentlichen Heft zu.

Die Themen diesen Monat lauten:

LEKKER IN JE VEL (behaglich in Fell)

FABELACHTIG LEUK (märchenhaft hübsch)

NATUURTALENT (Naturtalent)

KNIP & KLAAR! (schneiden & fertig)

XL- EROPUIT OUTFITS (draußen unterwegs)

ITALIANSE INSPIRATIE (italienisch inspiriert)

 

Lekker in je vel zeigt nicht nur Fellimitat als Stoff, sondern allgemein Animal-Prints, die irgendwie nie aus der Mode kommen. Wer solche Muster gar nicht mag (so wie ich), der orientiere sich einfach an den Schnitten, die sich ohne weiters auch anders umsetzen lassen.

Die erste Kombi zeigt einen schmalen kurzen Rock (15) und ein kastenförmiges Sweatshirt (13) mit kleinem Stehkragen. Während die ganze Strecke eher in schwarz-weiß-beige gehalten ist, bildet der Sweater in knalligem türkis einen erfrischenden Farbklecks, der sich zu jeglichen schwarz-weiß-Mustern gut ausnimmt.

Leider gibt es dieses Mal nur wenige Schnittmuster zum Angucken (und Bestellen), sodass ich nur wenig verlinken kann.

Weiter geht es mit einer schlichten Bluse (18) mit verdeckter Knopfleiste, bei der wegen ihrer Schlichtheit jedes Muster um so mehr zur Geltung kommt, und einer Hose (9) mit interessanter Drapierung um die Hüfte. Zu dieser Hose gibt es eine Fotoanleitung auf der Homepage. Oberteile auf jeden Fall reinstecken, sonst sieht man ja nichts .

Als nächstes sehen wir noch einmal den Sweater (13) in ganz anderem Look, nämlich im Schlangenprint mit einem schwarzen Rock (30) aus Denim mit breiten Falten.

Wer statt wickeloptischer Marlenehose lieber schmale Modelle trägt, wird mit einer schmalen Hose (17) bedacht, hier aus Baumwollstretch mit Leoprint. Dazu eine zottelige, kuschelige Felljacke (2) im schlichten Bademantelstil mit Bindegürtel und Raglanärmeln.

Zuletzt noch ein, wie ich finde, sehr hübsches, damenhaftes Kleid (21), sowohl im Oberteil wie auch im Rockteil in Wickeloptik, dazwischen aber ein breites Band, das die Taille betont. Auch hier wurde ein Stoff mit Animalprint-Elementen gewählt.

 

Und schon sind wir beim monatlichen Strickmuster angelangt. Auf den ersten Blick dachte ich, das Modell wäre aus Strickstoff genäht. Es handelt sich um einen Ponchopullover, vorn und hinten mittig spitz zulaufend mit angestrickten Manschettenärmeln. Der schwarz-weiß-look hier sieht mir etwas zu altbacken aus, aber in der Farbgestaltung hat man freie Hand.

 

Fabelachtik leuk - märchenhaft hübsch sollen die nächsten Modelle sein. Im Begleittext heißt es, dass alle diese Schnitt prima Basisstücke sind. Dem kann ich zustimmen. Mit den großflächigen Tierapplikationen tue ich mich schwer. Man könnte meinen, die eine oder andere Serie aus dem bunten Möbelhaus hätte Design-Pate gestanden. Betrachtet man die Zielgruppe ist wohl klar, warum ich mich damit schwer tue.

Die Schnitte, die geboten werden, sind ein Sweatshirt (4), ein luftig-rüschiges Kleid (7), eine Jacke (1), eine kurze taillierte Jacke (6), eine schmale Hose (8), eine lange taillierte Jacke (5), der schon bekannte schmale Rock (15) ein weites Kleid (3) und eine Bluse (19).

Die Schnitte sind, wie gesagt, so weit alle ganz o.k. und vielseitig einsetzbar, die Kleider könnten noch ein bißchen Saumlänge vertragen. Aber dies Applikationen erinnerten mich unschön an die Diskussion, die wir kürzlich wegen der Brigitte-Kolumne hatten. Das Kindchenschema... auch wenn Dolce & Gabbana damit erfolgreich sind. Wer kann sich allen Ernstes Christine Lagarde im Tweedkostüm mit großflächiger Eichhörnchenapplikation auf dem IWF-Kongress vorstellen? Und wo(zu) zieht Frau ein Tweedkostüm sonst an? Für das Müttertreffen in der Krabbelstube mit Fensterfarbeneinsatz wohl eher nicht.

Ich will aber nicht unfair sein, auch der Redaktion war wohl klar, dass große Tier- und Blumenapplikationen nicht jedermanns Sache sind. Deshalb kann man alternativ auch Zahlen oder Buchstaben nehmen. Nur die Kunst des Weglassens wird nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Um den Kiddy-Cosy-Kuschellook zu komplettieren gibt es noch ein Westchen (36) und einen Schal aus buntem Teddyplüsch. Beides wird nach Schemazeichnung selbst gebastelt, fällt also eigentlich in die Kategorie "Schnitt ohne Schnitt".

Die Vorlagen für die Applikationen findet ihr auf der Homepage der Knip.

 

Weiter geht's mit den Natuurtalenten wir erinnern uns an das schöne Kinderliedchen "Grün, grün grün sind alle meine Kleider....weil mein Schatz ein Knip-Designer ist" oder so ähnlich.

Ja, die Farbe grün bestimmt den Look.

Da gäbe es wieder so eine wunderbar umhüllende Oversizejacke (10) aus Wollfilz mit angeschnittenen Kimonoärmeln und Schalkragen, insgesamt nur fünf Schnitteile. Dazu die bereits bekannte schmale Hose (8) und eine Tunika (12) mit V-Ausschnitt, Fältchen an den Schultern und Bindegürtel.

Statt Hüllenjacke gibt es noch einen Blouson (11) aus Fleece im Tarnfleckenmuster mit Reißverschluss und hohem Kragen. Dazu trägt Frau in dieser Saison, wenn man der Knip glauben darf, einen Rock (30) (den hatten wir schon in der Denim-Variante). Meine Wahl wäre die Kombi nicht, aber beide Teile für sich haben ihren Reiz.

Keine Knip ohne Jerseykleidchen (23). So auch hier in grün-in-grün, schlicht, schmal, kurz mit Wasserfallkragen. Braucht auch nicht so viel Stoff. Oder doch lieber die klassische Kombi aus Pullover (14) und kurzem Rock (16)? Den Pullover hatten wir so ähnlich schon in Türkis, hier wurde er noch um einen breiten Saum verlängert. Der Rock ist aus Boucle-Tweed mit zwei Reißverschlüssen in den Teilungsnähten am Bund. Man kann auch die kurze Variante des Pullis (13) mit der "Wickel"hose (9) kombinieren. Da der Pulli so kurz ist, wird die Wicklung nicht verdeckt.

 

Knip & Klaar

Ist eigentlich kein Schnitt von Knip, es handelt sich hier um fertige Teile, die man nicht mal mehr zusammennähen muss, um ein Cape bzw. eine Weste (33, 34, 35) zu erhalten. Im Blog der Knip gibt es dazu eine kleine Animation, ansonsten taucht der Schnitt nicht mal in der Übersicht auf, nur die Anleitung ist im Heft enthalten. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, selbst einen Schnitt zu erstellen - Konstruktion für Fortgeschrittene. So hat man mehr Auswahl bei den Stoffen und evtl. Einfassungen. Und man kann irgendwie noch sagen "habe ich selbst genäht".

 

Eropuit-Outfits

Ich habe das mal mit "draußen unterwegs" wiedergegeben. Es ist aber nicht die typische Outdoor-Uniform mit Cargohose und Regenjacke, hier geht es um Outfits für Städtereisen und elegantere Waldspaziergänge. Vermutlich war "pflegeleicht, bequem und kofferfreundlich" der Hintergedanke. Und das alles in XL.

Frau bekommt ein Jerseykleid (24), eine Jacke (25), einen Pullover (27) und zwei Hosen (26 & 28) geboten.

Da beide Hosen eine ähnliche, schmale karottige Form haben, hätte ich es vorgezogen, stattdessen einen Rock dazu zu bekommen.

Jedenfalls ist die Strecke ein schöner Beitrag zu "ein Schnitt - fünf Stile", nur dass es hier fünf Schnitte und vier Stile sind, aber dafür abwechslungsreicher als in der bekannten Serie.

Das Kleid ist knielang mit Bindegürtel, das Oberteil im optischen Lagenlook. Ich denke, das ließe sich auch aus zwei verschiedenen Stoffen nähen. Der Verbrauch von ca. 3,5 - 4m ist beträchtlich.

Die Jacke ist über-hüftlang, gerade geschnitten mit V-Ausschnitt und Reißverschluss. Hier jeweils aus Wollstoff mit Ärmeln aus gestepptem Lederimitat. Sie kann ohne weiteres auch ganz aus Wollstoff genäht werden.

Das Sweatshirt ist schon sehr casual. Gerade, mit Raglanärmlen, weitem Halsausschnitt und Seitenschlitzen. Nicht besonders elegant, aber ganz praktisch. Was ich damit andeuten möchte ist, dass das Thema "Sweatshirt" in den vergangenen Monaten interessanter durchgespielt wurde.

Die Hosen sind, wie erwähnt, eher schmal, m.E. für die gezeigten Figuren zu schmal, es sieht schon etwas gepresst aus. Die eine ist eine klassische Jeans mit Reißverschlus vorn und kleinen Seitenschlitzen am Knöchel. Die andere hat einen seitlichen Reißverschluss, Reißverschlüsse am Knöchel und einen Gummieinsatz im rückwärtigen Bund, sowie Teilungsnähte über die vordere und rückwärtige Länge.

Einen kleinen Gesamteindrauck bekommt man von dem Foto im Knipblog.

 

Italianse Inspiratie

Fünf italienisch ispirierte Jersykleider, in schlichtem schwarz, mit üppigen Blumen und Mosaikprint.

Das erste Kleid (20) eine Variante des bereits bekannten Wickelkleides mit Animalprint, hier mit nicht gewickeltem, sondern nur dezent gefälteltem Oberteil mit Rundausschnitt. Das "Wickel"modell (21) dafür hier im üppigen Rosendruck, wiederum mit breitem Gürtel.

Auch das Wasserfallkleid hatten wir schon, das gleiche in grün, buchstäblich. Sieht hier aus wie ein Sack und soll auch so aussehen, nicht der Form, aber dem Print nach. Ich persönlich würde den Aufdruck "Cosa Nostra" aber nicht tragen wollen...

Sehr schlicht im Schnitt ist das nächste Modell (22), schmal, kurz, 3/4-Ärmel. Auch hier geht es vor allem um das Mosaikmuster. Die aufgenähten Glitterborten fallen da schon gar nicht mehr auf.

Zu guter Letzt noch ein alltagstaugliches kleines Schwarzes (29), mein persönlicher Favorit, mit V-Ausschnitt und eingesetztem Dreieck an der Seite, auf das die Raffung zuläuft.

In Ermangelung besserer Bilder kann ich nur wieder auf die Vorschau aus dem Blog verweisen, wo man immerhin ein bißchen was sieht.

 

Die schnittlosen Schnittebringen diesen Monat ein Oberteil (31) und einen Rock (32). Das Oberteil sieht im ersten Moment wie eine Carmenbluse aus, ein bißchen vintage, ist aber aus Wolltricot, mit Bündchen am Saum. Der Rock besteht aus zwei rechteckigen "Lappen" (wörtlich übersetzt) aus Paillettenstoff mit Gummizug in der Taille. Zum Runterladen hier.

 

Zum Selberbasteln wird es bommelig, Quasten überall...

 

Und weil's so schön war, das Kleid mit dem Dreieck (29) noch einmal in der beliebten Rubrik "ein Schnitt - fünf Stile" sowohl Streifendessins als auch Phantasiedrucke eignen sich für diesen Schnitt, wobei gerade die ersteren für einen ganz speziellen Look sorgen. Nur das Kleingemusterte gefällt mir perönlich nicht so gut.

 

Wie üblich: Die Schnittübersicht.

 

Wer keine doppelten Schnitte kaufen möchte oder die Passform besonders schön / schaurig findet:

Jacke 1 & Jacke 2

Kleid 3 & Pulli 4

Jacke 5 & Jacke 6

Pulli 13 & Pulli 14

Rock 15 & Rock 16

Bluse 18 & Bluse 19

Kleid 20 & Kleid 21

Kleid 22 & Kleid 23

basieren auf dem gleichen Grundschnitt.

[stoffmadame]

Danke für deine Mühe, das war sehr interessant zu lesen

So hab ich einen schönen Einblick/ Überblick und brauch sie nicht mehr zu kaufen

[SusanneM.]

..mir ist die Zeitschrift am Feiertag in Winterswijk so einfach in die Tasche geschlüpft... Da ich so gar nicht des Niederländischen mächtig bin, weiß ich noch gar nicht, was ich mir da so ins Haus geholt habe

 

Von daher danke ich Dir sehr für Deine Vorstellung, für nähere Übersetzungen habe ich hoffentlich eine liebe Bekannte mit niederländischen Wurzeln

[lea]

Wer keine doppelten Schnitte kaufen möchte oder die Passform besonders schön / schaurig findet

Sind die Schnitte gar nicht im Heft? Ist das nur ein "Katalog" für Schnittmuster?

(Ich hatte noch nie eine Knip in der Hand, wahrscheinlich wird die in Süddeutschland eher selten angeboten)

Lea

[Nixe28]

Die Knipmode ist eine Nähzeitschrift wie die Burda, erscheint monatlich auf niederländisch.

Die Arbeitsanleitungen sind gut zu verstehen, manchmal hilft es wenn man es laut vorliest, dann erschließen sich einem viele Dinge.

[corvuscorax]

Sind die Schnitte gar nicht im Heft? Ist das nur ein "Katalog" für Schnittmuster?

(Ich hatte noch nie eine Knip in der Hand, wahrscheinlich wird die in Süddeutschland eher selten angeboten)

Lea

 

Doch, doch, die sind im Heft - bis auf den "Gratis"schnitt. Aber man kann die Schnitte auch einzeln kaufen. Das sind die ganzen Links in meinem Text, die gehen zur Seite der Knipmode und zu deren Shop. Aber oft bieten die Modelle als "Einzelschnitte" an, die praktisch identisch sind und sich nur in gewissen Details unterscheiden. Da wäre es m.E. ärgerlich, zwei Schnitte zu kaufen, die sich als nahezu identisch erweisen. Deshalb gebe ich immer mit an, welche Modelle auf dme gleichen Grundschnitt aufbauen.

Oder es kann sein, dass man ein Modell ausprobiert hat und mit der Passform gar nciht oder sehr zufrieden war. Dann möchte man vielleicht den gleichen Fehler nciht nochmal machen, bzw. sich noch so ein gut sitzendes Teilchen schneidern.

 

Diese Anmerkung ist also vor allem für die Leute, die sich das Heft nicht kaufen, sondern Einzelschnitte.

[Nähdolu]

Tolle Vorstellung des Knip-Heftes!

Habe von der Zeitschrift noch nie gehört und sie auch noch nicht im Handel bei uns im Süden gesehen.

Frage: Gibt es keine Übersetzungsmöglichkeit? Ich habe nämlich gleich mehrere für mich tolle Schnitte entdeckt, auch d e n schon lange gesuchten!

Jetzt bin ich aber unsicher, ob das dann bei komplizierteren Teilen so passt mit dem Nacharbeiten (das Kleine Schwarze z.B.).

 

Schöne graue November-Grüßle