Die verlotterten Einkaufsbeutel, die in unserer Wohnung noch von annodazumal herumgeisterten, wollte ich endlich wegwerfen können - aber ich brauchte natürlich vorher Ersatz. Also nahm ich mir einen dieser Beutel vor und nähte nach seinem Beispiel einen ganz einfachen Beutel nach. "Faulenzer"-Einkaufsbeutel habe ich ihn genannt, weil ich ihn mit Vliseline verstärkt habe und deswegen an keiner Stelle versäubern mußte, was eine Menge Zeit und Arbeit spart. Aber nun zur Anleitung!

Zuerst wird ein großes Stück Stoff ausgeschnitten. Es muß doppelt so lang sein, wie der Beutel am Ende sein soll + 1cm Nahtzugabe an die Breitseiten, 4cm an die Längsseiten. Möchte man also einen Beutel machen von 50cm Länge und 40cm Breite, dann schneidet man ein Stück aus, das 104cm lang und 42cm breit ist.

Als nächstes wird dieses Stoffstück mit Vliseline verstärkt. Ich habe hier die ziemlich feste Vliseline 250 benutzt.

Danach den Stoff rechts auf rechts falten und die Seiten abstecken.

Die Seitenkanten werden nun mit einem einfachen Steppstich vernäht.

Dann das Stoffstück umkrempeln und mit einer Nadel von außen vorsichtig die Ecken herausziehen.

Nun kann man den Beutel glattbügeln. Im Anschluß wird die obere Kante 2cm nach innen gefaltet und gebügelt.

Wenn man Vliseline benutzt hat, kann man nun diese einfach umgeschlagene Kante absteppen (von außen, das sieht meist schöner aus). Hat man keine Vliseline benutzt und einen eher ausfasernden Stoff, empfiehlt es sich, diese Kannte doppelt umzulegen.

Der Basiskörper des Beutels ist damit fertig!

Als nächstes ist das Band für die Henkel an der Reihe. Die Länge ist je nach Geschmack, ich habe hier Bänder von 40cm hergestellt. Der Stoff für ein Band muß etwa 2x so breit sein, wie das Band am Ende sein soll + 1cm Nahtzugabe. Meines solte 2cm breit werden, deswegen habe ich eine Breite von 5cm gewählt.

Diese Bänder werden jetzt wieder mit Vliseline verstärkt. Dann werden jeweils 0,5cm an beiden Breitseiten umgelegt und gebügelt.

Danach wird - mit gefalteten Seitenkanten - das ganze einmal in der Mitte gefaltet, gebügelt und abgesteckt.

Zum Schluß wird diese Kante einmal abgesteppt.

Jetzt muß man die beiden Henkel nur noch an den anderen Beutelteil annähen. Wo genau man das macht, ist Geschmacksfrage - wichtig ist nur, daß zu beiden Seiten der gleiche Abstand besteht.

Dann kann man den Henkel feststecken und schließlich annähen. Damit mehr Reißfertigkeit gewährleistet ist, empfiehlt es sich, erst einmal im Quadrat zu steppen und dann ein Kreuz durch die Mitte, so, wie auf der letzten Abbildung.

Nun können die alten Beutel also endlich weggeworfen werden!