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    Kommentar: Stiftung Warentest 11/2024 - Näh Dich Glücklich - Test von Nähmaschinen und Overlock

    Stiftung Warentest hat im November 2024 einen neuen Test veröffentlicht und zwar zu folgenden

     

    Nähmaschinen:

    • Brother innov-is A65
    • Husqvarna Viking Opal 670
    • W6 Wertarbeit N3300
    • Bernina 335
    • Juki HZL-H353 ZR
    • Gritzner Tipmatic 6152 DFT
    • Janome 1522 BL
    • Veritas Rubina
    • Carina SNM 33 C1
    • Pfaff Smarter By Pfaff 140S
    • Singer Heavy Duty 4423

     

    und

     

    Overlock:

    • Baby Lock Enspire
    • Brother Airflow 3000

     

    Es werden folgende Angaben zum Testaufbau gemacht:

    • Nähen 45%
    • Handhabung 45%
    • Haltbarkeit 10%
    • Sicherheit 0%
    • Abwertungen in verschiedenen Stufen bei wahrgenommenen Mängeln

     

    Die Methodik für die einzelnen Bereich sind zusammengefasst:

    • Nähen wurde getestet durch "drei geübte Hobbyschneiderinnen" mit Markengarn und geeigneten Nadeln auf verschiedenen Stoffen. Dabei wurde das Nähen wohl nach weichen Kriterien bewertet. So prüften sie auf Verschiebungen des Nähgutes und ansonsten bleibt es in der Beschreibung zu dem Punkt reichlich schwammig.
    • Handhabung testete eine nicht näher genannte Expertin ob die beiliegende Anleitung vollständig sei, fünf unterschiedlich erfahrene Hobbyschneiderinnen bewerten dann die Anleitung nach verschiedenen Kriterien wie Verständlichkeit und Handlichkeit und bewerten zusätzlich technische Eigenschaften.
    • Haltbarkeit ist ein Belastungstest über 50 Stunden dreilagig Jeans ohne Faden nähen, eine Bewertung des Vergleichs der Nähergebnisse vorher/nachher und eine Betrachtung der Verarbeitung über unter anderem Oberflächen und Spaltmasse.
    • Sicherheit betrachtet Erwärmung, Ableitstrom und Verletzungsgefahr.
    • Abwertungen ist eine Art Regelung für die Urteilsvergabe bei Auftreten von schlechten Ergebnissen in bestimmten Bereichen.

     

    So weit das Setup für den Test.

     

    Kommentar:

    Tests zu Nähmaschinen sind immer kompliziert, weil man sich entweder auf harte physikalische Fakten beschränken muß oder eine Menge individuelle Betrachtungen mit einbezieht. Die physikalischen Fakten lassen sich eigentlich nur in mechanischen Toleranzen und Konstruktionsmerkmalen vergleichen. Diese Konstruktionsmerkmale machen es aber dann direkt schon wieder schwierig, weil sie beeindruckende Unterschiede im Endergebnis zeigen können. So sind z.B. Bruchteile von Millimetern, die ein Transporteur höher oder früher kommt oder länger oben ist ggf. der Unterschied zwischen näht toll und wirft man am besten weg. Dasselbe gilt auch für die gerne gering geschätzte Anzugsfeder, aber auch für alle Wege und Bewegungen, die in der Maschine notwendig sind, damit sie überhaupt näht. Nun kann man auf den Gedanken kommen, daß man das ja alles ausmessen und dann objektiv vergleichen kann. Nur hängt halt alles in der Maschine miteinander zusammen und nur weil zum Beispiel der eine Transporteur in der einen Maschine diese eine Eigenschaft hat, heißt das leider noch lange nicht, daß dies auch für den anderen Transporteur in der anderen Maschine gelten muß.

     

    Kurz gesagt - es wird immer irgendwie schwammig, wenn man Nähmaschinen vergleicht.

     

    Ist der eine nun sehr erfreut, weil er einfach alles glaubt, was so geschrieben wird, ist der der Fragen stellt meist ein Stück skeptischer und wird dann unsicher, wenn er keine Antworten bekommt, die ihn zufrieden stellen. Dafür ist er aber auch nicht so leicht zu manipulieren.

    Liest man den Test durch, findet man dementsprechend einige blumige Bemerkungen, die Fragen aufwerfen:

     

    Seite 72 - erste Seite des Testberichts:

    Es begrüßen uns zwei Bilder. Auf einem ist unter einem Nähmaschinenfüßchen ein unbestimmte Menge an Stofflagen mit dem Kommentar "nähte acht Lagen Mantelstoff". Nur was den Mantelstoff definiert, findet sich natürlich nicht. Wie dick ist er, wie ist er beschaffen, wie gewebt, was wiegt er, was ist das Grundmaterial?

     

    Daneben sind zwei Bilder von Knopflöchern. Das linke ist ebenmäßiger als das rechte, allerdings sehen auch die Stoffe leicht unterschiedlich aus, was aber auch eine optische Täuschung sein kann. Was für ein Material ist das, wieviele Lagen wurden zusammengelegt, gab es Stabilisierungen?

     

    Im Fließtext steht zu Overlockmaschinen, sie "erfordern einiges an Übung". Da fürchtet sich der Laie und staunt der Fachmann. Welche Übung denn bitte genau? Einfädeln? Bei zwei getesteten Produkten mit Drucklufteinfädelung für die Greifer und Einfädelhilfen für die Nadeln? Was man einiges üben sollte, bleibt weiterhin im Dunkel. Die Einfädelung kann es nicht sein, da selbst Einschulungen auf Jahrzehnte alten Bernina Overlockern ganz selten mehr als 40 Minuten brauchten.

     

    In einem Abschnitt rechts unten werden die Testsieger beschrieben von denen man "besonders angetan" war und man mit diesen "rundum guten" Maschinen "tendenziell ... leichter als mit den anderen" arbeiten konnte. Im Zusammenhang damit wird ein Display zur Einstellung der Stichlänge, -breite und -typ erwähnt. Sicherlich ist da komfortabel - nur auf die Nahtqualität und das Transportverhalten - also das was das eigentliche Ergebnis beim Nähen ausmacht, hat das herzlich wenig, um nicht zu sagen Keine Auswirkungen. Welche anderen Faktoren, sorgen für das Leichte mit diesen Maschinen?

     

    Seite 73 - zweite Seite des Testberichts:

    In medias res geht es zur Sache und vier Maschinen schwächeln oder haben Probleme damit "Quernähte von Jeans" zu übernähen. Lustigerweise ist eine von den vier Maschinen eine Konstruktion aus den 70er/80ern des letzten Jahrhunderts, deren herausragendes Produktmerkmal  in der Werbung des Herstellers das überragende Transportverhalten unter anderem bei Quernähten in Jeans war, dem IDT sei Dank und der Durchstichskraftverstärkung durch den besonderen Anlasser. Wie mag also wohl der Jeansstoff, die Quernaht, die Vorbereitungen und die Handhabung ausgesehen haben?

     

    Als nächstes wird bei einer CB-Maschine bemängelt, daß nach 50 Stunden Dauerlauf ohne Faden das Stichbild deutlich schlechter ist. Schaut man hier auf die Grundlagen der Nähmaschinentechnik und -benutzung im Haushalt, dann nähte eine Nähmaschine im Durchschnitt ca. 20 Minuten pro Jahr. Lassen wir es heute mehr sein, aber es sind niemals 50 Stunden am Stück. Laut einer weiteren Beschreibung wurden bei dem Dauertest Pausen und Pflegeintervalle eingehalten. CB Maschinen benötigen übrigens Öl. Viel Öl, wenn sie solche Dauerläufe machen sollen. Die ebenfalls getestete Bernina hat auch einen CB Greifer, der aber eine deutlich geringere Reibungsfläche hat und aus hochwertigeren Materialien sein dürfte. Bleibt wieder eine Frage: Welche Pflegeintervalle und wieviele Pausen waren das bei welcher Maschine?

     

    Eine Beule am Kopf oder Splitter im Mund bekommt man von der Aussage - "Bei einigen Modellen verschlechterte sich das Nahtbild etwas, wenn sich der Unterfaden auf der Spule dem Ende neigte". Um einmal den großen Emotionsdarsteller Louis de Funes zu zitieren: "NEIN. DOCH. OOOOOOOOOHHHH.
    Der Anfang des Unterfadens muß beim Aufspulen irgendwie auf den Kern der Spule gewickelt werden. Es ist dabei egal, ob man den Faden dafür erst durch ein Loch fädelt oder im Nachhinein nach einigen Umwicklungen irgendwo festklemmt. So oder so wird eine dieser Anfang und damit das spätere Ende über eine gewisse Strecke fester und unregelmäßiger auf die Spule gewickelt und das sieht man manchmal im Stichbild oder wie es hier heißt Nahtbild. Wann einen das wo bei welcher Maschine erwischt ist unerheblich, weil es für alle Doppelsteppstichmaschinen zutrifft und zur Physik einer Nähmaschine gehört.

     

    Seite 74 - dritte Seite des Testberichts:

    Wir lesen "Die Naht sollte geradlinig und dicht am Reißverschluß verlaufen". Welcher Reißverschluß denn bitte und wo? Ein nahtverdeckter Reißverschluß ist da sicherlich eine andere Herausforderung als ein dicker Metallreißverschluß in einer Allerweltsjacke. Dabei muß man im Hinterkopf haben, daß ein nahtverdeckter Reißverschluß ohne passenden Spezialfuß nur schwer perfekt einzunähen ist. Wenn es einem denn überhaupt gelingt.

     

    In der Mitte des Fließtextes finden wir die Anmerkung "...ihr Greifer blockiert, wenn man versehentlich ohne Stoff mit angehobenem Nähfuß auf den Anlasser tritt". 

    ... ... ... Abgang Louis de Funes nach rechts. Gram gebeugt. Verzweifelt. Leise weinend.
    Sicherlich ist das so und sicherlich ist das ein Problem, wenn es einem passiert, nur ist es völlig egal, welche Doppelsteppstichmaschine man als Testobjekt dafür verwendet - wenn man Pech hat passiert es halt einfach. Es ist dabei egal, ob wir einen CB oder Doppelumlaufgreifer haben und ob dieser horizontal oder vertikal konstruiert wurde. Lediglich ein paar alte Brillengreifer bei Adler, Husqvarna und vermutet irgendeine alte Dürkopp sind da etwas widerstandsfähiger.
    Also -> Niemals bei keiner Nähmaschine auf den Anlasser treten, wenn sie eingefädelt ist und der Fuß oben steht!
    (Man darf sich hier an der Stelle hier übrigens ein Eselsohr in den Monitor knicken, denn auf den Punkt mit dem versehentlich loslaufen lassen und der Anlasser ist kaputt kommen wir noch zurück.)

     

    Damit kommen wir direkt zu den Overlock Nähmaschinen im letzten Absatz des Tests und erinnern uns das erste mal an das Eselsohr im Monitor. Hier wird bei einer Overlock bemängelt, daß sie auch bei geöffneter Klappe näht und man sich dabei verletzen könnte, wenn man die Finger dabei zufällig in der Maschine hat. Deshalb wird sie dann abgewertet.
    Es wird nicht erwähnt, daß die Maschine blockiert wird, sobald man die Einfädelung der Untergreifer betätigt. Also das was man direkt nach öffnen der Klappe macht. Vor allem muß man dafür noch nicht einmal die zweite Klappe öffnen, die erst den Zugriff in die eigentliche Mechanik gibt.
    Wertet man nun an dieser Stelle eine Maschine ab, dann fragt man sich natürlich, warum werden nicht alle Nähmaschinen abgewertet, die einfach loslaufen, wenn man zufällig auf den Anlasser tritt? Man könnte ja zufällig die Finger in der Nähe der Nadel oder des Greifers haben?

     

    Seite 75 - vierte Seite des Testberichts:

    Hier findet man in einem Kasten "Tipps für den Einstieg - Was Ihre erste Nähmaschine können sollte"
    Daran gibt es eigentlich nichts auszusetzen, es fehlt lediglich der Hinweis auf eine Verstellmöglichkeit des Füßchendrucks, weil man ansonsten mehr Grundwissen braucht, um diverse Klippen beim Nähen dann umschiffen zu können. Ein Beispiel dazu findet sich auf Seite 74 unten in dem Bild einer Nähprobe eines simulierten Overlockstiches in gewelltem Jersey.
    Klar, ohne Füßchendruckverstellmöglichkeit und ohne adäquate und notwendige Vorbereitung des Nähgutes, sieht das dann so aus und das ist völlig normal. Welche Vorbereitungsmaßnahmen wurden zum Jersey nähen eingehalten?

     

    Seite 76 - fünfte Seite des Testberichts:

    Hier kommen jetzt die Auswertungen und die übliche Tabelle. Der Testsieger macht aus irgendwelchen Gründen nur mittelmäßige Knopflöcher. Warum wird nirgendwo geklärt. Alle die immer noch auf das Eselsohr im Monitor starren, sehen bei drei Modellen die Anmerkung mit der Blockade bei angehobenem Nähfuß und dürfen vermuten, daß der Test tatsächlich so aussah, daß man einfach probiert hat, ob die Maschine bei dem Setup blockiert oder nicht. Das man dabei nur Glück hatte und man vermutlich einfach nicht verstanden hatte, was da passiert, ist ausgesprochen schade. Was nun die letzte Frage eröffnet: Was hat sich wer dabei gedacht dies so zu testen?

     

    Den Test der Stiftung Warentest findet man hier:
    https://www.test.de/Naehmaschinen-im-Test-5100761-0/

     

     

     

     

    User Feedback

    Recommended Comments

    Man fragt sich nach den Nähmaschinentests immer, ob die von Waschmaschinen, Kühlschränken oder Staubsaugern eigentlich aussagekräftiger sind... :silly:

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    Danke, @peterle    für die Hintergründe des Tests. Manchmal steht in der Zeitung, wie getestet wurde, da nicht. Ich hab die Zeitschrift vorliegen.

     

    Was mich persönlich an dem Test amüsiert hat: auf Seite 72 werden mit Foto die schönen, gleichmäßigen Knopflöcher mit der Automatik der Husqvarna Viking gelobt.

     

    Ich habe seit gut 5 Jahren eine Husqvarna Viking Sapphire 930, die hat die gleiche Technik. Die näht auch wunderhübsche Knopflöcher. Aber man darf nicht erwarten, dass sie für 12mm Blusenknöpfe wie eingestellt 14 mm lange  Knopflöcher näht.

     

    Ich habe da längere Testreihen auf festem, mehrlagigen Baumwollstoff hinter mir  auch mit einem anderen Exemplar des Knopflochfußes und der Vorführmaschine im Nähmaschinenladen: Die Knopflöcher werden aus nicht erkennbaren Gründen zwischen 18 und 25 mm lang. Der Mechaniker des Hauses meinte, da könnte man nicht viel dran ändern und empfahl, die Knopflöcher manuell zu nähen. Das hab ich für das eine Teil gemacht und meide seitdem Knopflöcher.

     

    Aber ansonsten mag ich die Maschiene gern. Bei der darf man auch mit Füßchen hoch und eingefädelt auf den Anlasser treten. Das Füßchen geht dann automatisch runter. Tritt man länger, näht man normal. Ich liebe diese Funktion.

     

    Ansonsten ist es bei Nähmaschinen wie bei Waschmaschinen und anderen Geräten: die Feinheiten kennt man erst nach einiger Zeit der Benutzung.

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    vor 1 Minute schrieb Großefüß:

    Ich habe seit gut 5 Jahren eine Husqvarna Viking Sapphire 930, die hat die gleiche Technik. Die näht auch wunderhübsche Knopflöcher. Aber man darf nicht erwarten, dass sie für 12mm Blusenknöpfe wie eingestellt 14 mm lange  Knopflöcher näht.

     

    Ich habe da längere Testreihen auf festem, mehrlagigen Baumwollstoff hinter mir  auch mit einem anderen Exemplar des Knopflochfußes und der Vorführmaschine im Nähmaschinenladen: Die Knopflöcher werden aus nicht erkennbaren Gründen zwischen 18 und 25 mm lang. Der Mechaniker des Hauses meinte, da könnte man nicht viel dran ändern und empfahl, die Knopflöcher manuell zu nähen.

     

    Dieser automatische Knopflochsensorfuß von Husqvarna ist schon recht alt in der Konstruktion. Der Trick war und ist es vermutlich auch noch, daß die Rolle im Fuß nebenher mitläuft und durch das Zählen der Stiche und die Umdrehungen des Sensorrades, die Länge ganz gut getroffen werden kann.
    Problematisch wird es, wenn das Nähgut grob oder flauschig oder glatt ist, dann hängt und rutscht er gerne mal oder aber an unebenen Stellen, wie man es bei einer Knopfleiste haben kann.

     

    Merke:

    Am zuverlässigsten funktioniert auch heute noch die Knopflochautomatik, die man abschalten kann und die man von Hand gut steuern kann, wenn man sich die Knopflochposition sauber markiert und alles ordentlich vorbereitet hat. ;) 

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    vor 9 Stunden schrieb Junipau:

    Hoffentlich lesen die Tester hier mit...

    Das habe ich auch gedacht! :D

     

    Ein 2. Gedanke war: Traue nie einem Test, den du nicht selbst gefaket hast :clown:  Oder für den du selbst die Kriterien festgelegt hast.

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    vor 9 Stunden schrieb peterle:

    Tests zu Nähmaschinen sind immer kompliziert, weil man sich entweder auf harte physikalische Fakten beschränken muß oder eine Menge individuelle Betrachtungen mit einbezieht.

     

     

    Die tumbe Masse will "Testsieger", die Vergleichsportale (und Stiftung Warentest) liefern brav ab. Der Konsument fühlt sich gut und kauft - und fühlt sich auch nach dem Kauf gut, egal ob das Produkt taugt, denn es ist ja der Testsieger.

     

    Nun werden sich dem Fachmann bei der Frage "was ist das beste Auto?" die Zehennägel aufrollen - spätestens im Einschulungsalter wird die Frage im Falle des Autos meist spezifischer formuliert, aber das konterkariert den Wunsch nach einem Testsieger. Also lässt man die Details gerne weg, macht sich unangreifbar und verleiht einfach ein "Referenzklasse" Label.

     

    Es erfordert viel, viel Fachexpertise eine differenzierte Bewertung zu erstellen - nur muss die Stiftung Warentest gestern Nähmaschinen, heute Hautcreme und morgen Kaffeemaschinen testen. Also was tun? Nun, im Falle der Kaffeemaschinen hat man sich mal primär darauf verlassen, wie viele Sekunden nach dem Einschalten der Maschine die selbige "Bereitschaft" meldet. Das kann man messen, das ist nicht angreifbar, lass uns das nutzen. Ob die Maschine auch trinkbaren Kaffee (oder gar Espresso) ausspuckt, egal. Da hätte man eine Seite lang erklären müssen, was und warum man wie bewertet hat.

     

    Was sie können, ist Verbrauchsmessgeräte anschließen und die Geräte betreiben. Also wieviel Strom ein Haushaltsgerät verbraucht, nun ja, sie müssen ja nur den Messwert ablesen. Also solche Testergebnisse (die abgelesenen Werte, nicht die nebulösen Schlussfolgerungen) kann man schon nutzen und in eine Entscheidung einfließen lassen. 

    An dieser Stelle habe ich ein wenig Angst, dass der nächste Nähmaschinentest die Maschinen ausschließlich nach deren Stromverbrauch bewertet und es so läuft wie damals im Auto-Quartett. 

     

    Wie schon anderswo erwähnt: An der Stelle, an der man interessiert gespannt ist wie denn nun die Details der Bewertung zustandekommen, endet der Artikel. Der Artikel lässt sich bestenfalls mit "steckse nit drin" zusammenfassen. 

     

    Die Masse will sich mit dem Kauf eines Testsiegers gut fühlen. Und vielleicht ist es auch besser, wenn die Maschine garnicht so gut ist: Schließlich wurde erst der sportliche Kampf mit der Maschine als erstrebenswert angesehen. Schon wieder ein Vorschlag für eine Bewertungskategorie für den nächsten Nähmaschinentest. 

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    Meine Erfahrung mit dem Knopfloch-Schlitten der Brother (Galaxy? Uralt, Näh+Stick) war, dass ich passende bekomme, wenn ich einen sichtbar kleineren Knopf reinlege als ich später damit knöpfen will.

     

    Und der Bemerkung, dass Overlockmaschinen einiges an Übung erfordern, würde ich zustimmen. Ich finde es schwieriger, da den Stoff zu führen, so dass die NZG eingehalten wird, die Stoffe perfekt auf einander liegen usw.

    Ich kenne sogar 2 Frauen, die ihre Overlock frustriert wieder verkauft haben, weil sie damit nicht langsam nähen konnten, der Stoff deshalb schief genäht wurde und dann eben abgeschnitten war.

    Meine Mütze von gestern muss ich auch noch mal trennen, weil die Kopfmitte nicht schön geworden ist. Evt nehme ich lieber die NähMa.

     

    LG Rita

     

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    vor 18 Stunden schrieb peterle:

    "Bei einigen Modellen verschlechterte sich das Nahtbild etwas, wenn sich der Unterfaden auf der Spule dem Ende neigte"

     

    Das klingt als würde man über Digitalkameras schreiben: "Bei einigen Modellen wird das Bild unscharf, wenn man beim Auslösen niest."

     

    Vielen lieben Dank, @peterle für diesen sehr erheiternden und warnenden Ausflug in die Abgründe von Stiftung Warentest. Ich musste schmunzeln und unwillkürlich an noch ein Zitat des Französischen Maestros denken:" Bretter, Bretter, Bretter." natürlich mit den entsprechenden Gesten.

     

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    vor 22 Minuten schrieb Stefunie:

    Das klingt als würde man über Digitalkameras schreiben: "Bei einigen Modellen wird das Bild unscharf, wenn man beim Auslösen niest."

    😂😂

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    >>>Man darf sich hier an der Stelle hier übrigens ein Eselsohr in den Monitor knicken<<<

    :lol: :lol: :lol:

    Danke für Deine Einblicke in den Test! :hug:

     

    >>>"...ihr Greifer blockiert, wenn man versehentlich ohne Stoff mit angehobenem Nähfuß auf den Anlasser tritt". 

    ... ... ... Abgang Louis de Funes nach rechts. Gram gebeugt. Verzweifelt. Leise weinend.<<<

    Das Problem damit ist, dass dann viele Leute denken:

    Das ist dann ja ein Fehler und ein Qualitätsmangel! 

    Und das wiederum ist dann traurig für eine gute Nähmaschine... :(

     

    Liebe Grüsse 

    Silvia 

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    vor 5 Minuten schrieb Dotty:

    Zitat von der oben verlinkten Seite: "Nähen spart Geld.." 

     

    Jo eh ... 🤔🤨😂😂

     

     

    PRUST - also der ganze Artikel ist ja sehr lustig, nur unfreiwillig. Diese Aussage ist freiwillig lustig. Dafür das umso mehr. 

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    @peterle Einfach nur herzlichen Dank! Du hast meinen Tag gerettet, ich hatte Riesenspaß beim Lesen 🤣 und nebenbei noch allerhand gelernt. Bitte, schreib mehr!! Glossen, Bücher, Kommentare, whatever!! 🥰

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    vor 16 Stunden schrieb Dotty:

    Zitat von der oben verlinkten Seite: "Nähen spart Geld.." 

     

    Jo eh ... 🤔🤨😂😂

     

    Bei mir spart Nähen tatsächlich eine Menge Geld. So günstig wie ich Kleider, Hosen, Blusen, Röcke und Mäntel nähe, könnte ich sie im Leben nicht kaufen. Und manchmal fällt aus Resten oder Recycling sogar Etwas ohne Mehrkosten ab. Nicht jeder kauft sich einen ganzen Maschinenpark und legt riesige Stoffvorräte an.

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    Natürlich kann Nähen Geld sparen. 

     

    Ich sage z.B. Reparieren statt wegwerfen.

     

    Ändern statt Altkleidersammlung. :classic_rolleyes:

     

    Und wie @Luthien schreibt: es kommt drauf an, mit was man die Kosten des Selbstnähens vergleicht: Günstige Massenwaren vom Textildiscounter, Markenwaren, Besondere Designerkollektionen oder Maßanfertigung.

     

    Bei einem Großteil der Nicht-Nähenden Bevölkerung, zumindest bei 60plus,  hat Selbst-Nähen immer noch diese Bewertung aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts: selbst nähen, um bei den Kleidungskosten zu sparen. Schade. Wir wissen, das Sparen da heute anders geht.

     

    Edited by Großefüß
    ergänzt
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    Und es die Frage, spart in Bezug zu welcher anderen Kleiderquelle.

     

    Im Vergleich mit KiK, C&A , H&M... etc  wird das mit dem Sparen selbst bei eher günstiger Stoff- und Maschinenausstattung  sehr schwierig bis unmöglich. (Wobei es die extremen Billigheimer in den 60ern noch gar nicht gab.)

    Spätestens, wenn es in die gehobene Konfektion, ggf. Maßkonfektion geht, wird selber nähen Geld sparen.

    (Sobald eins genügend handwerkliches Können sich erarbeitet hat. Also einfach so passiert auch das nicht.)

     

    Zeit spart sich damit übrigens genau nie.

     

     

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    Nähen ist nicht mein einziges DIY-Hobby und die Frage nach dem Geld-Sparen ist hier wie dort verknüpft mit der Historie: Vieles hat man früher gemacht weil es nicht anders ging, es gab noch nicht die genannten Textildiscounter (deren Qualität und Ware-für-Geld mal abgesehen) und mit jeder Diskussion schwingt "Geldsparen" mit. 

     

    Ich mache die Sachen nicht selbst weil es billiger ist, sondern weil ich nur so das bekomme, was ich möchte. Ich vergleiche nicht mit Discountertextilien sondern mit Maßschneiderei. Selbst da sage ich mir nicht: "Im Vergleich mit einer Maßanfertigung spare ich mir Geld" sondern "Endlich bekomme ich das, was ich möchte"

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