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Ruth Kindla: Farbenspiel mit verkürzten Reihen - BuchVerlag für die Frau, Leipzig – 2012 – ISBN 978-3-89798-343-4 - € 14,95 Fröhlich bunt kam dieses Buch aus dem Verlagskarton und das Titelmodell hat mich gleich gefesselt. Ich mag ja geometrische Formen und auch die Technik der verkürzten Reihen beim Stricken. Obwohl die Autorin schon zwei andere Bücher zum Thema verfaßt hat, war sie aber bislang unter meinem Radar durchgerutscht. Eine gute Gelegenheit, das nachzuholen. 28 Modelle zum Nachstricken werden geboten, dabei verteilen sich die Modelle sehr gut auf verschiedene Bereiche. Es gibt nicht nur Tücher und Schals, sondern auch viel Oberbekleidung. Vor allem für Damen, aber einige Modelle für Herren sind auch dabei ebenso wie zwei Kindermodelle. Ebenso ausgewogen das Verhältnis zwischen auffälligen Stücken (wie auch dem Titelmodell) und eher dezent verlaufenden Effekten. Und wer keine Verlaufsgarne mag oder sie bei sich im Handel nicht bekommt kann Modelle stricken, die für „normale“ einfarbige Wolle konzipiert sind. Egal ob man lieber mit dickerer oder mit dünnerer Wolle bzw. Nadeln strickt... es findet sich ein Modell. Ausgewogen und gekonnt zusammen gestellt. Statt Nummern tragen alle Modelle Namen aus dem Edelsteinbereich, was sich gut merkt. (Wobei sich für mich der Zusammenhang zwischen Name und Modell nicht durchweg erschließt... aber was weiß ich schon von Edelsteinen. ) Gut gefällt mir weiterhin, daß das Größenspektrum nicht bei den zierlichen und schlanken Damen stehen bleibt, sondern bis Größe 50 etwas zu finden ist. Wobei die Modelle jeweils über mehrere Größen gehen, sehr paßformsensibel sind also die Oberteile und Jacken nicht. Was nicht ganz überraschend ist, denn „kraus rechts“ (oder „Schieferlappenmuster“, welchen Begriff ihr lieber mögt) ist das vorherrschende Muster und diese Rippen dehnen sich ja gut. Die „ganz normalen“ Menschen in verschiedenen Kleidungsgrößen auf den Modellbildern sind eine angenehme Abwechslung zu Hochglanzmagazinen und helfen auf alle Fälle bei der Auswahl Die Anleitungen sind kompakt. Es gibt eine Seite „Grundkurs“, der sich auf das Erklären der Wendemasche in Wort und Bild beschränkt und eine weitere Seite mit allgemeinen Erklärungen zu den Schemazeichnungen und den Anleitungen. Generell sollte man also Stricken können, bevor man mit diesem Buch loslegt. Danach wird jedem Modell eine Doppelseite gewidmet, wovon meist eine Seite für das Modellphoto verwendet wird. Dennoch sind die Anleitungen klar und so gut nachzuarbeiten. Zwar gibt es keine Maßtabelle für die Größen, aber eine bemaßte Schemazeichnung ist für jedes Modell dabei. Die Strickschrift findet man dann auf einem von fünf großen (mehr als DinA2, ergibt der Vergleich mit einem DinA4 Blatt) beidseitig bedruckten Bögen, die lose hinten im Buch eingelegt sind. Soweit die Theorie. Bis hier hin fällt mir als Kritik lediglich ein, daß die Garne für alle Modelle von der gleichen Firma kommen, was einen recht gleichförmigen Eindruck über das ganze Buch hinweg erzeugt. Denn auch Garnhersteller haben ihren Stil (zumindest dieser) und dessen Handschrift schreibt kräftig mit. Andererseits gibt es nicht so viele Farbverlaufsgarne mit langen Farbverläufen, was die Auswahl natürlich einschränkt. Und die Garne einer deutschen Firma sind dafür auch relativ leicht zu bekommen, sollte man sich tatsächlich für das Originalgarn entscheiden. Dann also zum Praxistest. Da ich schon immer mal einen Möbius stricken wollte, habe ich mich für das Modell „Bernstein“ entschieden. Schwierigkeitsgrad ist „3 Wollknäuele“ was sich in „aufwändiger“ übersetzt. Letzteres überrascht mich etwas, denn so aufwändig sieht der Schultermöbius gar nicht auf. Da mir die Garnwahl gefiel, habe ich mir das Originalgarn besorgt, nur in einer anderen Farbe, meine heißt „Holly Blue“. (Okay, sie hatten von dem Garn auch nur drei Farbstellungen in meinem Wollgeschäft vorrätig und zwei davon paßten für mich so gar nicht.) Fröhlich will ich anschlagen und werde brutal ausgebremst. Die Rede ist davon, die Maschen „als Schlaufen“ anzuschlagen. Den Begriff hatte ich leider noch nie gehört, auch google kennt ihn nicht in Zusammenhang mit Stricken. Eine Vermutung habe ich zwar, aber ich will ja alles richtig machen. Also schicke ich nachts eine Email an die Autorin, deren Adresse ich im Impressum finde und bekomme bereits am nächsten Morgen eine Antwort mit der Aufforderung, sie doch einfach anzurufen. Da die Geschäftszeiten sympathisch lang sind gelingt mir das auch gleich am selben Abend und wir können uns telephonisch einigen, wie vorzugehen ist. (Wenn ich einfach losgelegt hätte, wie in vielen Internetanleitungen gezeigt, wäre ich zum gleichen Ziel gekommen. Die Anleitung hingegen ist in diesem Punkt nicht eindeutig. - Aber ich mußte mir ja auch das Komplizierteste aussuchen.) Ab da ist die Anleitung dann eindeutig und klar, ich weiß immer, was ich zu tun habe. Als „Unterwegsstrickerin“ werde ich jedoch mit der Aufteilung nicht ganz glücklich. Die Strickschrift befindet sich ja auf dem großen Bogen, den ich so oft auf und zu falten muß. Zwar sind die Rhythmen regelmäßig, so daß ich nur gelegentlich gucken muß und dazwischen ungestört und auswendig arbeiten kann, aber bei dem eher dicken Garn reicht ein gemerkter Rapport dann doch nicht so sehr lange. Der Wechsel aufs heimische Sofa bringt nur mäßig Erleichterung: Die Strickschrift ist klein gedruckt, gleichzeitig muß man ständig ins aufgeschlagene Buch gucken, um zu sehen, von welcher Reihe zu welcher Reihe jetzt der Rapport geht, wie oft man ihn wiederholen muß und wo man danach wieder einsetzt. Und liegt das Buch dabei nicht genau waagerecht fallen einem die übrigen Bogen hinten raus. Eigentlich bräuchte ich einen großen Tisch, um das alles gleichzeitig im Blick zu behalten und dann eine Leselupe, um die kleinen Kästchen auf dem Bogen richtig zählen zu können... Trotz der deutschen Liebe zur Strickschrift... diese Anleitung wäre schlichtweg ausgeschrieben wohl handhabbarer gewesen. (Das betrifft aber nicht alle Modelle in dem Buch, viele sind einfach „durchzustricken“ ohne ständig in der Strickschrift zu springen.) Da ich bei der doppelten Erschwernis von „Möbius“ und „verkürzten Reihen“, die dazu führen, daß mein Stricken ständig die Richtung wechselt völlig den Überblick verliere, muß ich fleißig zählen. (Was man sich etwas erleichtern kann, indem man eine große Sicherheitsnadel an strategisch sinnvollen Stellen als Marker über die Nadel hängt.) Belohnt werde ich jedoch mit nicht nur sehr viel Strickspaß (schon weil es Freude macht zu sehen, wie sich die Farben entwickeln) sondern auch mit einem handwerklich sehr guten Entwurf: Die verschiedenen Felder sind symmetrisch und ich erkenne deutlich, daß die Wendepunkte und Rapportübergänge sorgfältig geplant sind, so daß auch keine Schwachstellen oder unschöne Gnubbel im Gestrick entstehen. Neidlos erkenne ich an, daß ich das so nicht gekonnt hätte. Mit meinem Möbiuswrap bin ich sehr glücklich. Er gefällt mir und trägt sich sehr angenehm. (Siehe Bild... nein, die Frisur sitzt nicht. ) Da ich keine Maschenprobe gemacht habe, sondern nur eine halbe Nadelstärke weniger genommen habe, ist er ungedehnt etwas kleiner im Umfang, was aber kein Problem ist. Die Breite ist bei mir „wellig“ und variiert von knapp 30 bis knapp 40cm. Das dürfte jedoch an mir liegen, denn ich habe immer „flachere“ Maschen als Maschenproben vorsehen und brauche mehr Reihen, wenn die Maschenzahl stimmt. Da hier aber die Strickrichtung im Strickstück wechselt, konnte ich das auch nicht ausgleichen. Gewünscht hätte ich mir eine Lasche oder einen eingeklebten Umschlag hinten im Buch, um die nicht verwendeten Bögen sicher aufzubewahren. Die zwei Seiten Werbung hinten hätte man besser nutzen können, etwa für eine etwas klarere Anleitung zum Möbius oder auch eine Angabe, ob die Maschenproben sich immer auf kraus rechts beziehen, was ich vermute. Klare Angaben dazu habe ich nicht gefunden. (Dafür im Nachhinein, daß die Autorin gegen Rückumschlag oder Mail die Strickschrift auch vergrößert zusendet... Gut versteckt, in großer Schrift auf der Werbeseite. ) Vielleicht in der nächsten Auflage? In der Gesamtwertung jedenfalls ein klares „Daumen hoch“. Jetzt schwanke ich nur noch, ob ich mir die hübsche Swingerjacke Amethyst auch stricken soll...?
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Ich sitze gerade in der Bahn und verzweifle an einer Anleitung... Ich möchte mir den Moebius "Bernstein" aus dem neuesten Buch von Ruth Kindla stricken. Allerdings scheitere ich schon am Anschlag... es heißt "als Schlaufen anschlagen". Den Begriff kenne ich nur leider nicht und google führt auch nicht weiter. Die Zeichnung sieht ein wenig nach Figure 8 aus, aber damit bekäme ich keine Runde, zumindest nicht mit nur einer Rundnadel. Ich habe es jetzt mal mit em Schlingenanschlag probiert, aber wenn ich der Anleitung folge (Maschen aus den Schlaufen heruasstricken, den Kreis mit einer halben Drehung schließen, die Nadeln bilden nun eine Schlaufe und die Nadelspitzen stehen sich gegenüber. (...) Weiter nach Strickschrift arbeiten) bekomme ich entweder keinen geschlossenen Kreis oder muß erst mal noch weitere 180M unten aus dem Anschlag herausstricken....? Irgendwer eine Idee, was gemeint sein könnte?
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