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Hallo, zu meinem neuen Wintermantel suchte ich eine bordeauxrote Ledertasche, wurde aber nur in höheren Preisregionen fündig. Mein Materiallager bot jedoch ein schönes Stück Nappaleder in der gewünschten Farbe, also faßte ich den Wahnsinnsentschluß, selbst ans Werk zu gehen. Daß daraus ein WIP werden könnte, fiel mir erst nach dem Start ein ... Kommentare und Fragen nehme ich gern entgegen, Kaffee und Kekse sind mir aber zu "gefährlich" - ich will die Tasche doch nicht bekleckern ;)! Mein Lederstück maß 38 x 95 cm mit noch einem kleinen merkwürdigen Schnipsel daran und war 1 mm dick. Ein ansprechendes Schnittmuster fand ich in Miriam Dornemanns "Meine Tasche, mein Design". Die Tasche namens "Satchel" soll es werden; allerdings ist das Material dafür recht knapp. Schau'n wir mal ... Das erste Foto zeigt das Rückenteil mit angeschnittener Klappe und bereits angestepptem Seiten- und Bodenteil. Den Streifen dafür habe ich an den Längskanten ohne NZ geschnitten, weil das Leder nicht weiter reichte - so wird die Tasche 2 cm weniger tief, aber immerhin noch 26 x 26 x 8 cm. Außer der Taschenfront habe ich jetzt noch ein paar Streifen für den Träger und zwei Reststücke für kleine Einstecktaschen, die später von der Klappe verdeckt werden. Die Verschlüsse hatte ich leider nicht im Vorrat, sondern mußte sie bestellen - es ging aber superschnell. Welcher es wird, weiß ich noch nicht. Zur Befestigung reichen die allerletzten Überbleibsel, denke ich. Da das Leder doch recht weich ist, suchte ich nach einer Verstärkung. Decovil I war mir zu dick, aber ich hatte noch eine papierähnliche Einlage, die ich in einem Patchworkladen erstanden hatte. Die klebte ich mit Prittstift auf das Leder, um sie vorübergehend festzuhalten, was aber in der Tat nicht überall lange hielt. Inzwischen habe ich, wie oben zu sehen ist, Rückenteil/Klappe und Boden/Seiten zusammengenäht, und zwar mit normalem Polyesternähgarn. Weil ich dann doch unsicher war, ob die ganze Sache stabil genug wird, habe ich die Naht zusätzlich mit doppeltem Faden von Hand nachgenäht - die abgerundeten Ecken waren nämlich mit der Maschine (90er Ledernadel) ganz schön knifflig, weil sich die Nahtzugaben unter dem Nähfuß stauten und nur mit Nachhilfe zu bewältigen waren. Anders als im Schnittmuster vorgesehen soll der Träger an einer Lasche mit Metallschlaufe befestigt werden. Die drei Lagen Leder sind der Maschine allerdings zu viel, und mit Knopflochgarn geht schon gar nichts. Also mußte ich von Hand nähen, was ich mir eigentlich einfacher vorgestellt hatte. Ich bastelte mir eine Schablone für die Laschen, die ich mit Löchern zum Markieren der Einstiche versah. Nachdem ich recht lange an der korrekten Position getüftelt hatte, machte ich mich an die Arbeit. Leider waren selbst die mit einer Ahle vorgestochenen Löcher nur schwer zu sehen, sodaß ich ziemlich lange gebraucht habe. um die Laschen mit Knopflochgarn anzunähen. Ach so, die Taschenseiten habe ich an der ausgewählten Stelle vorsichtshalber noch mit einem Stück Cordura verstärkt. Das Ergebnis ist zwar nicht perfekt, aber m.E. akzeptabel (und Fehlstiche sind auch kaum sichtbar - die positive Seite): Als nächstes muß ich die Naht weichklopfen und dann schauen, wo ich die Verschlußteile positioniere und die Einstecktäschchen aufsetze. Für heute reicht es, finde ich. Meine Finger haben ganz schön gelitten! Und auf den Ausgang der Geschichte bin ich sehr gespannt - hoffentlich landet das gute Stück nicht in der Tonne!