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Schadstoffe in Stoffen ?


siri

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Neulich las ich, dass z.B. Gardinenstoffe, die nicht so schnell brennen sollen, im Laufe der Herstellung mit flüssigem Aluminium behandelt werden.

Gab es hier im Forum schon eine Diskussion über Schadstoffe ?

Oder kennt jemand einen Link der über Schadstoffe informiert ?

Da ich zunehmend mehr nähe und beim Kauf eigentlich nur bedingt das Material und den Preis beurteilen kann wäre ich dankbar für Tipps.

 

Herzliche Grüße

Siri

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Hallo Siri,

 

ich hab nur mal einen Bericht gehört/gelesen, dass Farbstoffe, speziell in Baumwollkleidung, problematisch sind - besonders wohl Rot- und Schwarztöne. Schlussfolgerung war, dass man am besten weder farbige Unterwäsche noch Nachthemden trägt und auch von farbiger Bettwäsche Abstand nehmen sollte.

 

Ob da was dran ist, weiß ich nicht. Die einzige Konsequenz, die ich daraus gezogen habe, ist, dass ich die Zwickel in selbstgemachten Slips aus ausrangierten T-shirts mache. Die sind schon einigermaßen ausgewaschen.

 

Viele Grüße

Heike

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Die Frage kam glaube ich schon mal, aber geniale Antworten waren da auch nicht dabei... So aus allem was ich schon darüber gelesen haben im Lauf der letzten Jahre hast du als Verbraucher eigentlich nur die Möglichkeit, deinem Stoffhändler zu vertrauen und hoffen, daß der intelligent genug ist, sich selber wieder vertrauenswürdige Lieferanten zu suchen. :o

 

Schadstoffe jeglicher Art können natürlich bei jedem Produktionsschritt in den Stoff kommen, werden zum großen Teil absichtlich zugefügt. Etwa Pflanzenschutzmittel, die Baumwolle schon auf dem Feld abbgekommt. Und Mittel, die bei Rohstoffen während der Lagerung Schäden (von Mottenfraß bis Schimmel) verhindern sollen. Hier sind chemisch hergestellte Fasern im Vorteil, denn da fällt das alles weg. Und sogar sog. Naturstoffe, die ungebleicht und ungefärbt sind können betroffen sein, weil nicht jeder Hersteller den Produktionsprozesse bis zurück zur Seidenraupe dem Schaf oder der Pflanze zuverlässig kontrollieren kann oder will.

 

Weiterer "Nachteil" der Naturfasern ist, daß die Chemie, die dabei verwendet wird, sich gegen biologische Prozesse im weitesten Sinne richtet und damit der Mensch als ebenfalls biologisches Wesen auch gute Chancen hat darauf zu reagieren. Denn problematisch sind nicht die Schadstoffe, die in einem Stoff sind und darin bleiben, sondern die, die wieder rauskommen. Und davon wiederum die, die eben in irgendeiner Weise mit dem menschlichen Organismus reagieren können. Das "wieder rauskommen" ist ebenfalls bei Naturfasern wahrscheinlicher, denn die reinen Chemiefasern sind meist wenig reaktiv. (Nicht mißverstehen, ich trage auch lieber Naturfaser... aber in dem Punkt sind die Chemiefasern halt trotzdem überlegen.)

 

Im Verlauf des Produktions kommt dann weitere Chemie dazu. Bei der Färbung kommt es wieder darauf an, wie giftig der Farbstoff ist und wie gut er in der Faser fixiert wird. Manchmal ist es so, daß schädlichere Farbstoffe im Herstellungsprozess billiger zu färben sind und dabei intensivere Farben auf den Stoff bringen. Deswegen werden auch solche Farbstoffe noch verwendet, um so mehr, wenn die Produktion besonders billig sein soll und eben in Ländern gefärbt wird, wo diese Stoffe nicht verboten sind oder sich keiner um Verbote kümmert.

 

Bekannt ist etwa, das schwarz problematisch ist. Hier werden nach wie vor gerne sog. Azofarbstoffe verwendet, die zumindest Hautreizungen hervorrufen können. (Wobei man da dann wenigstens die Möglichkeit hat, es zu merken und das Kleidungsstück dann wegzuwerfen.) In billiger Kleidung ist das Risiko natürlich höher, aber leider ist auch teuere Ware nicht davor gefeit, billig produziert zu sein.

 

Auch fertige Stoffe werden oft noch mit Chemie behandelt. Gerade Dekostoffe sind oft flammhemmend ausgerüstet. Das ist in der Regel (wenn es fachgerecht gemacht wurde) kein Problem, wenn der Stoff als Gardine am Fenster hängt. Näht man ein Kleidungsstück daraus, kann der menschliche Schweiß diese Stoffe aber wieder herauslösen. In England muß übrigens alles was mit Kindern und Schlafen zu tun hat, von der Matratze bis zum Babyschlafanzug mit flammhemmenden Mitteln behandelt sein. Beim Stoffkauf aus dem Ausland muß man solche Regeln im Auge behalten, zumindest falls man diese Mittel vermeiden will oder leicht Ausschläge bekommt.

 

Und dann kann es noch sein (auch hier sind eher Naturfasern betroffen), daß der Stoff für Lagerung und Versand noch mal gegen Motten, Schimmel oder sonstiges behandelt wird. Das ist billiger als sorgfältiger und sachgerechter Versand und Lagerung. Und natürlich kann man ein Container Stoffe auf dem Seetransport nicht luftig und licht lagern...

 

Was man selber tun kann ist, siehe oben, begrenzt. Man muß sich natürlich im Klaren sein, daß Billigstoffe auch billig produziert sein müssen. Und man damit automatisch mehr Chemie oder schlechtere Fixierung der Farben (nicht fixiert heißt eben nicht nur, die Farbe bleicht schneller aus, sondern auch, die Farbe kann mit unserer Haut reagieren und die Stoffe in unseren Körper gelangen) ins Haus holt. ("Billigstoff" meint jetzt nicht echte Schnäppchen wie den runtergesetzten Stoff der Vorsaison und so.) Leider werden aber auch immer wieder teuer verkaufte Stoffe billig produziert, ein völliger Schutz ist das auch nicht. Einige Stoffhersteller legen auf Schadstoffreiheit Wert und lassen sich auch testen. Natürlich kann man das als Endverbraucher nicht überprüfen, aber die Chancen, daß es wirklich gemacht wurde sind doch ganz gut. Auf so etwas kann ich also achten.

 

Dann kann ich mein eigenes Näschen einsetzen: Riecht der Stoff komisch, kann ich ihn liegen lassen. Die Chemie, die erst zur Lagerung aufgetragen wurde, liegt oft auch nur oben auf der Faser und ist nach ein oder einigen Wäschen weg. Alleine deswegen ist bei waschbaren Stoffen die Waschmaschine ein guter Kumpel... :D

 

Und natürlich: wenn ich von einem Stoff Hautreizung bemerke, dann Finger weg davon. (Frau kann sich zum Vortest natürlich vor der Verarbeitung mal zwei Tage ein Stück Stoff in den BH legen... :rolleyes: ) Und ruhig den Stoffhändler, von dem ich es erworben habe, mal drauf ansprechen. Schon alleine um Rückmeldung zu geben. Teilweise geben die das auch an ihre Lieferanten weiter, zumindest wenn sie ein festes Markensortiment haben. Stoffhändler, die irgendwo Restposten aufkaufen natürlich nicht so, da hat keiner mehr Interesse.

 

Aber so den Königsweg zu garantiert schadstoffreien Stoffen... den gibt es nicht.

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