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Museen & Ausstellungen: Tuchmacher Museum Bramsche


Quetschfalte

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Blick in die SpinnereiBlick in die Spinnerei (Foto:Zietlow)

Fahr’ doch mal hin: Tuchmacher Museum BramscheIn den Herbstferien haben wir uns ein paar Tage „Bildungsurlaub“ in der VarusRegion im Osnabrücker Land gegönnt.Hauptziel war Museum und Park Kalkriese, die Internetrecherche vor Reisebeginn hatte jedoch ergeben, dass es in Bramsche ein Tuchmacher Museum gibt.Für technische Angelegenheiten und große Maschinen sind meine Männer immer zu begeistern, also machten wir uns auf den Weg dahin.Im Hauptgebäude befinden sich auf 3 Etagen verteilt die verschiedensten Exponate rund um die Tuchmacherei in Bramsche.Angefangen beim „Wolf“, ja, jetzt habe ich wirklich mal einen echten Wolf gesehen, werden die 18 Arbeitsschritte vorgestellt, die nötig sind, um aus Wolle Tuch zu machen.Die großen Maschinen sind natürlich beeindruckend, es gibt viele Filmsequenzen, die die einzelnen Verarbeitungsschritte erlebbar machen, und über Allem schwebt dieser unwiderstehliche Duft von Maschinenöl…In einer Abteilung des Museums können kleine Versuche durchgeführt werden, z. Bsp. der Knittertest an diversen Textilien, die Feuchtigkeitsaufnahme von Wolle, Seide und Kunstfasern kann getestet werden, aber auch der ultimative Sockenbelastungstest ist aufgebaut. An einem Drehgestell sind Socken aus 6 verschiedenen Materialien auf Holzfüße gezogen, die über Holznoppen gezogen werden. Ich verrate jetzt aber nicht, welche am widerstandsfähigsten waren ;-)Im Nebengebäude ist ein großer Kessel zum Färben zu sehen sowie diverse Färberpflanzen und Chemikalien in schönen alten Behältern. Um das gewebte Tuch flauschig zu machen, wurde es mit Hilfe von Maschinen aufgeraut, die tatsächlich mit getrockneten Fruchtständen der Weberkarde bestückt waren, am Ende dieses Vorgangs wurde der entstandene Flaum mittels scharfer Klingen auf ein einheitliches Maß „abrasiert“.Ganz wichtig war die Tuchschau am Ende des Produktionszyklus, jeder Quadratzentimeter des fertigen Tuches musste nach Unregelmäßigkeiten und Fehlern abgesucht werden. Wenn möglich, wurden diese ausgebessert, wenn nicht, wurde an der betroffenen Stelle ein roter Faden an der Webkante eingezogen, dieser Teil wurde bei der Vergütung nicht mitgezählt.

DoubliermaschineDoubliermaschine (Foto:Annekatrin Woelk)
Neben dem Selfaktor hat mich die Doubliermaschine am meisten begeistert: Mit ihrer Hilfe wird das fertige Tuch in Längsrichtung zur Hälfte gefaltet und ganz genau Webkante auf Webkante gelegt. So wie wir es dann im Geschäft angeboten bekommen.Das Museum verfügt über einen Raum, in dem wechselnde Sonderausstellungen untergebracht sind, ein Restaurant und einen Museumsladen, in dem neben textilen Erzeugnissen auch interessante Veröffentlichungen rund um die Tuchherstellung und die Lebensbedingungen der Arbeiter in vergangenen Zeiten erhältlich sind. Das Museumsangebot wird durch ein facettenreiches Kulturprogramm (Konzerte, Lesungen etc.) und viele Angebote für Kinder (Workshops, Sonderführungen, Kindergeburtstag im Museum) abgerundet.Eine klare Empfehlung von mir, nicht nur für Stoffbegeisterte…Unsere Kinder hatten jedenfalls Spaß im Museum, dafür gab es genug zum Ausprobieren und Anfassen.
Tuchmacher Museum BramscheMühlenort 649565 BramscheTel: 0 54 61/94 51-0Fax: 0 54 61/94 51-15Öffnungszeiten:Di.- So. 10.00-17.00 Uhrsonn- und feiertags 11.00 Uhr öffentliche Führunggesonderte Regelungen an FeiertagenTuchmacher Museum Bramsche - Hometuchmachermuseum@bramsche.de
. Bearbeitet von peterle
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Veröffentlichte Bilder

Ui :D

 

Das ist ja supertoll. Danke für die Bilder und die Beschreibung.

 

So eine ähnliche Fabrik habe ich vor Jahren in Schottland besichtigen dürfen. Als Textilingenieur und Technikfreak finde ich das natürlich hochinteressant und werde versuchen, einen Besuch in Bramsche auf der Fahrt nach Bremen mit einzubauen :cool:

 

Danke!

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Ui :D

 

Das ist ja supertoll. Danke für die Bilder und die Beschreibung.

 

So eine ähnliche Fabrik habe ich vor Jahren in Schottland besichtigen dürfen. Als Textilingenieur und Technikfreak finde ich das natürlich hochinteressant und werde versuchen, einen Besuch in Bramsche auf der Fahrt nach Bremen mit einzubauen :cool:

 

Danke!

 

Ein besseres Ziel als Bremen hättest Du Dir für einen Abstecher ins Museum fast nicht aussuchen können!

(Und berichte hinterher doch bitte, ob Du auch so begeistert warst.)

 

lg AnneQ

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Hallo,

 

als ich diese Bilder gesehen habe, wurde ich gleich an meine Lehrzeit erinnert. Ich lernte von 1966-1968 in Grossenhain/Sachsen und in Görlitz/Oberlausitz den Beruf einer Tuch-Weberin. Es nannte sich VEB-Volltuchwerke Sachsen; es war damals ein Kompinat.

Aber diese Betriebe gibt es ja schon lange nicht mehr. Grossenhain wurde schon 68 geschlossen und die anderen Fabriken sie sind ja gleich nach der Wende zugemacht worden.

 

Auch ich habe an so einem Selfaktor gelernt, da wurden die Fäden gedreht und auf Spulen aufgespult. Da mußte man sich sputen, den das Gestellt lief rein und raus. Einmal drehen rein und auf Spule zurück oder war es anderersherum? Jedenfals mußte man am Ball bleiben, denn wenn der Faden gerissen war, gleich wieder andrehen. Denn der erste Faden war ganz locker und flauschig auf große Rollen gespult.

Auch habe ich an den alten Tuchwebmaschinen gelernt. Da mußte man aufpassen, dass beim Schützen die Spule immer voll war und die einzelnen Schußfolgen stimmten, denn sonst konnte es zu Musterfehler kommen und das Ausbessern war eine Heidenarbeit. Schlimm war es, wenn der Schützen stecken blieb oder sich selbständig machte und das Fach nicht fand, da flogen die Kettfäden oder man hatte ein Loch im Stoff. Das schlimmste war aber, wenn der Schütze duch die Gegend flog und man ihn ab bekam. Da waren Stahlspitzen an beiden Seiten. Jedenfalls man hats deutlich gespürt.

 

Leider mußte ich nach der Lehre einen anderen Beruf lernen, in einer Schuhfabrik, da ja die Maschinen in eine andere Region verschickt wurden.

Jetzt habe ich aber viel über mein gelernten Beruf geschrieben, aber bei den Bildern kamen wieder Erinnerungen. Danke für den Beitrag!

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Ich bin da heute erst auf dem Weg von Kiel nach Köln an dem Schild, das darauf hinweist, vorbeigekommen. Irgendwann halte ich vielleicht mal an ...

 

Deiner Beschreibung nach scheint es aber sehr ähnlich dem Tuch und Technik Museum in Neumünster zu sein, das ich schon besichtigt habe.

 

Ich finde das Thema auf jeden Fall sehr spannend und kann das sehr geniessen, mal den industriellen Prozess anzuschauen. Zumal ich ja die gesamten Arbeitsschritte im Handarbeitsmaßstab bereits mal hier zu Hause durchgeführt habe. (Von der Rohwolle zum fertigen Kleidungsstück in nur 3 Monaten :D).

 

Grüßlis,

 

frieda

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Tja ... ist zwar ein bisschen peinlich, aber ich wusste nicht das es in meiner Nachbarschaft das Museum gibt. (Zugereister)

Darum Danke für den Bericht und den Hinweis. Sobald ich wieder mobil bin, werde ich mich rüber nach Bramsche aufmachen.

 

der Micha

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Hallo zusammen,

 

ich freue mich sehr über eure Resonanz!

 

Hallo,

 

als ich diese Bilder gesehen habe, wurde ich gleich an meine Lehrzeit erinnert. Ich lernte von 1966-1968 in Grossenhain/Sachsen und in Görlitz/Oberlausitz den Beruf einer Tuch-Weberin. Es nannte sich VEB-Volltuchwerke Sachsen; es war damals ein Kompinat.

Aber diese Betriebe gibt es ja schon lange nicht mehr. Grossenhain wurde schon 68 geschlossen und die anderen Fabriken sie sind ja gleich nach der Wende zugemacht worden.

 

@Näh-Mutti: Ich glaube, da habe ich etwas speziell für Dich:

 

Goerlitz_5885.JPG.d2ebd84a58105b5b749631fd0f2c7840.JPG

 

Einige der ausgestellten Exponate stammen aus Ostdeutschland, auch die Garnspulen aus dieser Kiste.

 

Garnrollen_5881.JPG.33f939af5ce9c916d9871e145edde7f3.JPG

 

Und es gibt einen sehr ausführlichen Filmbeitrag über die Auflösung einer ehemaligen Tuchfabrik und den Umzug der Maschinen ins Museum.

 

 

Auch ich habe an so einem Selfaktor gelernt, da wurden die Fäden gedreht und auf Spulen aufgespult. Da mußte man sich sputen, den das Gestellt lief rein und raus. Einmal drehen rein und auf Spule zurück oder war es anderersherum? Jedenfals mußte man am Ball bleiben, denn wenn der Faden gerissen war, gleich wieder andrehen. Denn der erste Faden war ganz locker und flauschig auf große Rollen gespult.

 

Da kann ich nur die Filme empfehlen, die man sich auf der Homepage des Museums herunterladen kann!

Es gibt sogar ein Modell einer Spinnmaschine, an dem man die nötigen Handgriffe und dazugehörigen Bewegungen ausprobieren kann. Ich bin nicht weit gekommen, ständig Fadenriss :D, weil ich entweder falsch herum gekurbelt hatte, der Schwung zu stark war, die Rückholbewegung zu schnell oder oder...

 

Auch habe ich an den alten Tuchwebmaschinen gelernt. Da mußte man aufpassen, dass beim Schützen die Spule immer voll war und die einzelnen Schußfolgen stimmten, denn sonst konnte es zu Musterfehler kommen und das Ausbessern war eine Heidenarbeit. Schlimm war es, wenn der Schützen stecken blieb oder sich selbständig machte und das Fach nicht fand, da flogen die Kettfäden oder man hatte ein Loch im Stoff. Das schlimmste war aber, wenn der Schütze duch die Gegend flog und man ihn ab bekam. Da waren Stahlspitzen an beiden Seiten. Jedenfalls man hats deutlich gespürt.

 

Etwa wie bei diesem Jaquardwebstuhl?

Jetzt, wo Du das so erwähnst, betrachte ich das mit anderen Augen.

 

attachment.php?attachmentid=157565&d=1355997381

 

Leider mußte ich nach der Lehre einen anderen Beruf lernen, in einer Schuhfabrik, da ja die Maschinen in eine andere Region verschickt wurden.

Jetzt habe ich aber viel über mein gelernten Beruf geschrieben, aber bei den Bildern kamen wieder Erinnerungen. Danke für den Beitrag!

 

Ich finde es schön, dass Du uns an Deinen Erinnerungen hast teilhaben lassen. Danke dafür!

 

Hallo Anne,

 

das mache ich gerne :)

 

Wird aber wohl Sommer werden, bis wir in den hohen Norden fahren ...

 

Wir können warten, und bei schönem Wetter ist es doch überall angenehmer.

 

Ich bin da heute erst auf dem Weg von Kiel nach Köln an dem Schild, das darauf hinweist, vorbeigekommen. Irgendwann halte ich vielleicht mal an ...

 

Deiner Beschreibung nach scheint es aber sehr ähnlich dem Tuch und Technik Museum in Neumünster zu sein, das ich schon besichtigt habe.

 

Habe gerade mal danach gesucht, ja, das scheint ähnlich zu sein.

 

Ich finde das Thema auf jeden Fall sehr spannend und kann das sehr geniessen, mal den industriellen Prozess anzuschauen. Zumal ich ja die gesamten Arbeitsschritte im Handarbeitsmaßstab bereits mal hier zu Hause durchgeführt habe. (Von der Rohwolle zum fertigen Kleidungsstück in nur 3 Monaten :D).

 

Grüßlis,

 

frieda

 

Auf den ersten Blick ist das natürlich sehr industriell, aber es gibt Exponate, die berühren einen sehr und lassen die Personen und Geschichten dahinter sehr wirklich werden, z. Bsp. hängt da an einer Wand die alte Stechuhr, und diese Schär- und Schussbriefe (ist das so korrekt, Näh-Mutti?) fand ich wunderschön mit den handschriftlichen Angaben.

 

1262549052_Schr-Schussbrief_5874.jpg.9db34f5025bfa49da496d856a25efdc5.jpg

 

Tja ... ist zwar ein bisschen peinlich, aber ich wusste nicht das es in meiner Nachbarschaft das Museum gibt. (Zugereister)

Darum Danke für den Bericht und den Hinweis. Sobald ich wieder mobil bin, werde ich mich rüber nach Bramsche aufmachen.

 

der Micha

 

Das braucht Dir überhaupt nicht peinlich zu sein, bei uns in der Nähe gibt es auch ein Tuchmuseum, da ist einmal im Monat "Dampf-Sonntag". Ich war da auch noch nicht drin, nur meine Männer, während ich in der Zeit dem Stoffmarkt im Städtchen einen Besuch abgestattet habe :o

(Vor 10 Jahren zugezogen.)

Die sehenswerten Orte vor der eigenen Haustür werden oft vernachlässigt...

 

Annekatrin

Bearbeitet von Quetschfalte
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Hallo Quetschfalte,

 

danke, dass Dich mein Beitrag interessiert hat. Ja, da kamen Erinnerungen, wo ich die Bilder sah, die Du da noch eingestellt hast.

Ich habe an so ähnlichen Maschinen gearbeitet. Bei den Jaquardmaschinen erfolgt die Steuerung, das Heben und Senken der einzelnen Fäden von oben und so können sehr vielfälltige Muster entstehen je nachdem was für Material eingesetzt wird.

An den Maschinen an den ich gelernt und gearbeitet habe erfolgte die Steuerung auch über Lochkarten, jedoch das Heben und Senken der Fäden erfolgte über feste Rahmen in denen feine Drähte mit Öhrchen- wie bei dem Nadelohr senkrecht gespannt in einer Höhe. Die Fäden wurden durchgezogen, nach Muster des Schärbriefes. Aber frag mich jetzt nicht wie, ich weiß nur noch es war ein fester Rahmen und die wurden mechanisch gehoben und gesenkt.

Für den Schützen gab es bestimmte Reihenfolgen, die entsprechend dem Muster festgelegt waren. Für 3 Schützen, für 5 Schützen die anderen weiß ich nicht mehr, aber ich glaube es waren sieben die angewand wurden, wenn man doppelseitiges Tuch webte.

Die Folgen mußte man auswendig lernen. Ich hab blos noch den von der Leinenbindung im Kopf.

Die Anzahl der Schütze war immer ungerade, damit ein immer ein Fach frei bleibt, damit der nächste Schützen entsprechend dem Muster geschossen werden konnte.

 

Die Herstellung der Lochkarten erfolgte mit dem Locheisen und dem Hammer entsprechend der Vorlage des Schußbriefes. Das war ganz feste Pappe in Streifen, die dann noch kleine Löcher an der Seite hatte, die dann mit der Hand zusammengenäht wurde.

Aber am liebsten habe ich in der lehre Muster gezeichnet, dem Musterbrief.Da konnte man schöne Muster entwerfen. Die meisten waren Köper- oder Leinenbindungen, es waren ja Muster für schwere Tuche.

 

Da war ich ein ganz junges Mädchen und was hat sich in dieser Zeit nicht alles geändert! In Grossenhain war damals der Webstuhlbau und wir hatten am Ende meiner Lehrzeit die modernsten Webstühle im Betrieb, die es damals in der DDR gab. Da wurden die Fäden durch einen kleinen Schützen aus Metall per Luftdruck durch den Schaft geschossen, Die Schussfäden wurden durch den Luftdruck gleichzeitig mit aufgenommen und abgeschnitten. Wir waren damals stolz an so einen Webstuhl mal "mit arbeiten zu dürfen". Was daraus wurde, weiß ich nicht mehr.

 

Da kann es noch so einen technischen Fortschritt geben, aber das alte Prinzib der Weberei bleibt, das Heben und Senken der Kettfäden, der das Schießen des Schützen und das Herandrücken der Schußfäden des Webblattes an den schon gewebten Stoff. Nun habe ich schon wieder viel über mein gelernten Beruf geschrieben.

 

Ich wünsche allen noch eine schöne Nachweihnachtszeit und für das Jahr 2013 Euch allen Frieden, Gesundheit und möchten sich doch alle Menschen der Erde immer besser verstehen!

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Ist ja irre, gerade hatten wir uns einen Termin ( 06.01.2013 ), zum Besuch des Museums ausgesucht, schon erscheint Dein Beitrag. Besten Dank dafür.

Auch wir werden berichten.

 

Euch allen einen " Guten Rutsch " ins neue Jahr.

 

Mit lieben Grüßen

 

1739758.gif

Der Reißverschluss ist im Dauertest

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....,

 

danke, dass Dich mein Beitrag interessiert hat.... QUOTE]

 

Das ist sicher nicht nur für AnneKatrin spannend.

Ich betrachte solche Informationen und Erzählungen unter Zeitgeschichte und Entwicklung.

Solange es noch Menschen gibt, die sowas persönlich erzählen können, ist das viel schöner wie aus Büchern lesen :)

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Hallo Nähmutti,

 

ich finde Deine Berichte auch sehr spannend!

 

Da kann es noch so einen technischen Fortschritt geben, aber das alte Prinzib der Weberei bleibt, das Heben und Senken der Kettfäden, der das Schießen des Schützen und das Herandrücken der Schußfäden des Webblattes an den schon gewebten Stoff.

 

.. möchte das aber ergänzen:

Heute verwendet man in der Industrie kaum noch Schützen. Es haben sich 2 Hauptprinzipien durchgesetzt:

1. Greifer, die von rechts und links ins Fach reinfahren, Fadenübergabe in der Stoffmitte

2. Luft (selten Wasser) als Transportmittel

 

Die Schussfäden kommen ab Kone und werden direkt geschnitten. Daher haben heute kaum noch Stoffe eine echte Webkante, sprich mit durchlaufendem Faden.

 

In Schottland habe ich noch echte Schützenwebstühle gesehen - das war für die traditionellen und teureren Kilts. Die günstigeren wurden auf Greiferwebmaschinen erstellt.

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Ist ja irre, gerade hatten wir uns einen Termin ( 06.01.2013 ), zum Besuch des Museums ausgesucht, schon erscheint Dein Beitrag. Besten Dank dafür.

Auch wir werden berichten.

 

Euch allen einen " Guten Rutsch " ins neue Jahr.

 

Mit lieben Grüßen

 

 

Guten Morgen Willy,

 

da freue ich mich ganz besonders :hug:

Habt ihr euch angemeldet oder fahrt ihr einfach so?

Du darfst gerne Grüße an Frau Schumann, die Leiterin des Museums, ausrichten!

 

Hallo Nähmutti,

 

ich finde Deine Berichte auch sehr spannend!

 

.. möchte das aber ergänzen:

Heute verwendet man in der Industrie kaum noch Schützen. Es haben sich 2 Hauptprinzipien durchgesetzt:

1. Greifer, die von rechts und links ins Fach reinfahren, Fadenübergabe in der Stoffmitte

2. Luft (selten Wasser) als Transportmittel

 

Die Schussfäden kommen ab Kone und werden direkt geschnitten. Daher haben heute kaum noch Stoffe eine echte Webkante, sprich mit durchlaufendem Faden.

 

 

Genau, nur noch diese "franseligen" Seiten...

 

Und hier habe ich noch ein Foto von der "Lochkartensteuerung" des Jaquardwebstuhls für euch.

Unvorstellbar, da den Überblick behalten zu können!

Lochkartensteuerung_5872.JPG.4d55ccf813b644d020257d128e33d421.JPG

 

Einen schönen Tag wünscht

 

Annekatrin

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Genau, nur noch diese "franseligen" Seiten...

Leider ja ... aber diese sind nun mal produktionstechnisch deutlich günstiger, weil viel schneller produziert werden kann und das lästige Umspulen auf kleinere Spulen nicht mehr nötig ist. Vom Sicherheitsrisiko fürs Personal mag ich jetzt gar nicht anfangen.

 

Wusstet ihr, dass der Jacquardwebstuhl die Wiege der Informatik ist? Rechner, die zu Beginn auch Lochkarten als Programmcode verwendeten, wurden erst später verwendet. Beim Jacquardweben fielen die Litzen durch die Löcher und blieben an den anderen Stellen oben. Jede Lochkartenreihe war eine Schussreihe. So wurde das Muster programmiert. Jeder der hellgelben Fäden in Deinem Bild kontrolliert eine Litze. Jede Litze hat eine Art Nadelöhr in der Mitte, durch die der Kettfaden läuft.

 

Dazu gibt es ein hochinteressantes Buch: Jacquard's Web: How a Hand-Loom Led to the Birth of the Information . Als Software-Entwicklerin, die auch webt, strickt und näht, habe ich es verschlungen.

 

Kennt ihr eigentlich die Textilmaschinen-Abteilung im Deutschen Museum in München? Das ist auch superspannend. Für mich zumindest ;)

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Leider ja ... aber diese sind nun mal produktionstechnisch deutlich günstiger, weil viel schneller produziert werden kann und das lästige Umspulen auf kleinere Spulen nicht mehr nötig ist. Vom Sicherheitsrisiko fürs Personal mag ich jetzt gar nicht anfangen.

 

Wusstet ihr, dass der Jacquardwebstuhl die Wiege der Informatik ist? Rechner, die zu Beginn auch Lochkarten als Programmcode verwendeten, wurden erst später verwendet. Beim Jacquardweben fielen die Litzen durch die Löcher und blieben an den anderen Stellen oben. Jede Lochkartenreihe war eine Schussreihe. So wurde das Muster programmiert. Jeder der hellgelben Fäden in Deinem Bild kontrolliert eine Litze. Jede Litze hat eine Art Nadelöhr in der Mitte, durch die der Kettfaden läuft.

 

Dazu gibt es ein hochinteressantes Buch: Jacquard's Web: How a Hand-Loom Led to the Birth of the Information . Als Software-Entwicklerin, die auch webt, strickt und näht, habe ich es verschlungen.

 

Wahnsinn, was ihr alles wisst! :eek:

Ich bin auch im Handwerk beheimatet, aber dagegen ist es bei mir sehr übersichtlich. Hin und wieder ergeben sich da auch optisch reizvolle Einblicke...

 

Kennt ihr eigentlich die Textilmaschinen-Abteilung im Deutschen Museum in München? Das ist auch superspannend. Für mich zumindest ;)

 

Deutsches Museum steht auch noch auf unserer Liste. Wenn wir mal nach München kommen.

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Wahnsinn, was ihr alles wisst! :eek:

Ich bin auch im Handwerk beheimatet, aber dagegen ist es bei mir sehr übersichtlich. Hin und wieder ergeben sich da auch optisch reizvolle Einblicke...

 

Ich sollte das schon wissen .. komm ja aus der Textil-Industrie ;). Hab auch mal beruflich Spinnmaschinen entwickelt und bin total textil- und technikinfiziert.

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Wusstet ihr, dass der Jacquardwebstuhl die Wiege der Informatik ist?

 

Das wußte ich. :)

 

Den zu Jacquardwebstühlen gibt es im Pariser "Art et Metier" Museum auch einen Ausstellungsraum. Allerdings nur mit Modelle, nicht in Originalgröße, wenn ich mich recht erinnere.

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Danke für die Berichte - superspannend :)

Ich möchte auch immer noch nach Bramsche - mal sehen, wann es was wird. :) Ich glaube, in Krefeld und Bocholt gibt es auch solche Museen und in Augsburg.

Ich war mal in der Bandweberei Kafka in Wuppertal Beyenburg, als es noch nicht verkauft war. Da sind auch Jaquardwebstühle in Aktion zu besichtigen mit Lochkarten - sehr spannend.

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Vielen Dank für diesen netten Bericht und auch für die Ausführungen von Näh-Mutti und den anderen (auch wenn ich's nochmal lesen muss, um alles zu verstehen). Ich finde die Herstellung ebenfalls sehr interessant.

 

Die sehenswerten Orte vor der eigenen Haustür werden oft vernachlässigt...

 

Ups, das erinnert mich daran, dass vor Jahren in unserer Gegend eine alte Tuchfabrik als Museum umgebaut wurde. Mein damaliger Freund hatte kein Interesse an einer Besichtigung, daher ist das Vorhaben leider in Vergessenheit geraten... :o

 

Wenn aber jemand mal unser schönes Nachbarland Luxemburg besuchen möchte: In Esch-sur-Sure im Norden Luxemburgs ist dieses Museum zu besichtigen. Ich hab einen Link gefunden:

http://www.industrie.lu/fabriquedrapsdemuth.html

 

Und wem's dorthin zu weit ist, gleich auf der Startseite sind viele Bilder mit Innenansichten der Maschinen und von auch von außen (früher/heute).

 

Auch von mir ein dickes Dankeschön für diesen Beitrag. Ich werde mein damaliges Vorhaben dann mal in die Tat umsetzen...

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Also, ich muss auch sagen: Danke für diesen interessanten Beitrag. Das Museum in Bramsche kommt auf meine "DaMöchteIchNochmalHinfahren-Liste" für 2013.

 

Bin sehr gespannt auf weitere Reportagen dieser Art.

 

Viele Grüße

Pattern

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