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Formgenauen Oberkörpergrundschnitt erstellen


zweiein

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

im Internet bin ich auf eine interessante Methode zur Erstellung eines individuellen Oberkörpergrundschnittes gestoßen.

Hier:

http://www.fashion-incubator.com/mt/archives/saran_wrap_pattern_making_method_1.html

und hier nachzulesen:

http://www.fashion-incubator.com/mt/archives/saran_wrap_pattern_making_method_2.html

 

Mit dieser Methode habe ich inzwischen an mehreren nicht normgerechten Figuren tolle Ergebnisse erzielt. Die Methode ist recht aufwendig und eignet sich wohl vor allem für diejenigen, die stark von der Normfigur abweichen. Außerdem deckt sie recht akkurat körperliche Eigenheiten auf, die mit ungeübtem Auge nicht unbedingt zu sehen oder gar zu messen sind, z.B. hat sich bei meinem Mann eine starke Seitigkeit in den Schnittteilen gezeigt (immerhin eine einseitige Weitendifferenz von 1,5 cm icon_eek.gif). Sein Rücken ist rechts muskulöser - das hätte ich am Körper durch die Rundung niemals gesehen!

Über meine eigene Figur habe ich auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die ich nachher bei Schnittanpassung und -konstruktion einfließen lassen kann.

 

Ich habe die Fashionincubator Methode etwas modifiziert und mit bei uns erhältlichen und preiswerten Materialien gearbeitet.

Sehr gute Ergebnisse bekam ich mit normaler dünner Haushaltsplastikfolie und Paketklebeband. Der Ablauf ist ganz gut unter dem oben genannten Link beschrieben.

 

Man sollte versuchen, den Oberkörper mit einer dünnen Schicht Folie möglichst gleichmäßig zu überziehen (wenn es geht nicht mehr als 3 Lagen), da Buckel, Dellen und Folienknödel später unnötige Fehlerquellen darstellen und das Übertragen der Folienteile auf Papier unnötig erschweren.

Ganz wichtig ist auch, die Folie nicht zu spannen, da ansonsten die Rundungen und Fettpölsterchen eingequetscht und nicht abgeformt werden.

 

Wenn die Folienhaut sitzt, wird alles mit Paketklebeband verstärkt. Wichtig ist wieder: auf keinen Fall das Band über den Körper ziehen oder spannen, sondern immer kurze Stücken vom Band abschneiden und dann vorsichtig auflegen.

Gearbeitet wird wie auch bei der Folie am besten über Kreuz. Faltenwürfe vermeiden und an stark gerundeten Stellen möglichst kurze Stücken aufkleben.

 

Es reicht, wenn man das Gefühl von Stabilität bekommt. Viele Lagen sind auch hier nicht nötig, da das Klebeband selbst genügend Stabilität hat. Es muß auch nicht zwingend eine geschlossene Schicht entstehen. Die Konstruktion muß nachher lediglich stabil genug sein, um sich beim Ausbreiten nicht zu verziehen.

 

Zum Schluß habe ich sicherheitshalber einige der wichtigen Linien, an denen nachher geschnitten wird, mit einem durchgehenden Streifen Klebeband abgedeckt: die Schulterlinie, die vordere und hintere Mitte sowie die „Seitennahtlinien“.

 

Anschließend verfahren wie bei Fashionincubator beschrieben. Dort gibts auch Fotos.

 

Das Aufschneiden der Folienabformung muß man taktisch gut planen. Geschnitten wird so wenig wie nur eben nötig i.d.R. an der stärksten Stelle der Rundung bzw. über eine starke Rundung hinweg. Flache Partien können im Prinzip unzerteilt bleiben. Man kann m.E. keine allgemeingültige Regel zum Teilen der Folie aufstellen, da so lange geschnitten werden muß, wie sich Rundungen in der Folie befinden. Die aufzuschneidenden Linien markiert man am besten mit einem Lineal und andersfarbigem Edding. So sind sie später leichter zu unterscheiden und zu „bearbeiten“.

 

Ich habe aus den Folienteilen einen symmetrischen Grundschnitt ohne Mehrweite entwickelt und daraus einen anliegenden Schnitt erstellt, der genügend Raum für Hemd und Tshirt läßt. Hier die Fotos vom ersten Nessel. (Der Halsausschnitt ist etwas ausgeleiert, da ich mich beim ersten Durchschlüpfen vor lauter Ungeduld wie ein Berserker durch den etwas weit zugenähten Ausschnitt durchgepflügt habe. a080.gif)

 

hinten.jpg vorn1.jpg

 

vorn2.jpg seite.jpg

 

seite_detail.jpg

 

Inzwischen habe ich im Schnitt etwas von der Beuligkeit im Schulterbereich herausgenommen, den frontalen Taillenabnäher und die Ausformung des Busens leicht modifiziert.

 

Zusammenfassend kann ich sagen: Ich bin zwar erschüttert über meinen Quasimodo-Rundrücken und der Feinschliff des Schnittes mit dem Jackenmaterial meiner Wahl wird immer noch folgen müssen, aber einen so prima Grundschnitt hatte ich noch nie. freu.gif

Selbiges gilt für den Blazerschnitt meines Mannes (breite Schultern, Hohlkreuz, Bauchfigur) und meine Mutter (Seitigkeit aufgrund verschieden langer Beine, Rundrücken, schmale Taille, lustiger kugeliger Hüftspeck sehr knapp darunter).

 

Liebe Grüße! Henriette

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  • zweiein

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  • Ucki

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  • dieAndrea

    1

Liebe Henriette,

 

das habe ich mir gleich gespeichert, muss ich unbedingt ausprobieren. Und was den Quasimodo-Rundrücken angeht, den kann ich bei Dir gar nicht entdecken. Du solltest mal meinen sehen :D

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Coole Sache das!

Und aus dem Grundschnitt kann man alles weitere Ableiten?

Muss ich ausprobieren :D

 

Vielen Dank für den Tip!

 

*winkäää

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Hallo zusammen, sorry, dass ich jetzt erst antworte. Viel los bei uns....

 

@Ibohiga: Bitteschön!

 

@Quiltbee: Angezogen fällt es gar nicht so auf, aber die Schnittteile sehen echt *räusper* auffällig aus... uglylaugh1.gif

 

@Truemmerlotte82: Naja... alles weiter kannst Du nicht daraus ableiten. Der eignet sich halt für alles, was sehr figurbetont sein soll, also engere Jacken und Blusen. Weite Klamotten sind einfach nicht so stark geformt (würde auch blöde aussehen).

 

Wirklich Gold wert ist, dass Du diesen Schnitt mit all den anderen Schnitten vergleichen und auf dessen Basis Deine Änderungen vornehmen kannst. Ich weiß nun relativ genau, wie groß mein Brustabnäher sein muss, wie lang und weit und auf welcher Höhe meine Taillenabnäher sitzen sollten, wie das Verhältnis von vorderer Länge zu Rückenlänge ist, wie die Schulterpartie idealerweise aussehen sollte, dass das Kleidungsstück auch akkurat fallen kann und und und. Klingt erst einmal trivial, aber wenn man von der Norm stark abweicht, dann ist das gar nicht sooo einfach rauszubekommen.

 

Liebe Grüße! Henriette

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Hallo Henriette,

 

der Schnitt sitzt ja wirklich toll! Vielen Dank für den guten Tip!

Ob man das auch alleine hinbekommt? :confused:

Inzwischen habe ich im Schnitt etwas von der Beuligkeit im Schulterbereich herausgenommen, den frontalen Taillenabnäher und die Ausformung des Busens leicht modifiziert.

 

Wie hast Du die Beuligkeit korrigiert? Ich habe bei meinem Grundschnitt auch in der hinteren Ärmelkugel so ne nach aussen gerichtete Beule . Weißt Du woran das bei Dir gelegen hat?

 

Vielen Dank und viele Grüße,

 

Melmaxx

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Toll, dass du für dich jetzt einen passenden Grundschnitt hast! Ich bin seit neuestem auch Grundschnittanhängerin und total begeistert. Bei mir hat es allerdings mit der ganz normalen Müller&Sohn-Methode geklappt, ich musste also nur zeichnen....

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Hallo zusammen,

 

@Melmaxx: Dankeschön! Ich kann natürlich keine Erfolgsgarantie geben, da der Schritt nach dem Anfertigen Deines Folienklons der eigentlich schwierige ist. Da ist es wirklich hilfreich, wenn Du etwas Ahnung von Schnittkonstruktion hast. Wenn Du Dich schon etwas auskennst, probiere es doch einfach, denn die Zutaten sind ja nicht teuer. Wenn Du nicht weiterkommst, frag einfach!

 

Zu Deinem Armausschnittproblem kann ich nur spekulieren. Ich würde vorsichtig tippen, dass möglicherweise Dein Armausschnitt falsch liegt. Sind Deine Schultern leicht nach vorne geneigt? Hast Du vielleicht einen schmalen oder breiten Rücken? Das verursacht auch blöde Falten. Vielleicht kannst Du mal ein Foto machen, dann könnte man eher was sagen.

 

Mit Beuligkeit im Rücken meinte ich bei mir die Weite meines Rückenabnähers. Den Winkel in der hinteren Teilungsnaht zur Schulternaht hin habe ich etwas abgeflacht.

 

@ dod:

Ich habe es auch mit M&S versucht. Leider läuft es bei allen Schnittkonstruktionen bei mir darauf hinaus, dass ich "schummeln" muss. ZT. ist der errechnete Brustabnäher so riesig, dass ich die Schulterlinie nicht erreiche oder sich skurrile Winkel ergeben.

Bei meinem Mann war ich schlichtweg zu faul, erst mit M&S anzufangen und den Schnitt danach wieder mit Try-and-Error zu optimieren... 00000422.gif

 

Liebe Grüße! Henriette

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  • 6 Monate später...
Ich habe aus den Folienteilen einen symmetrischen Grundschnitt ohne Mehrweite entwickelt und daraus einen anliegenden Schnitt erstellt, der genügend Raum für Hemd und Tshirt läßt. Hier die Fotos vom ersten Nessel. (Der Halsausschnitt ist etwas ausgeleiert, da ich mich beim ersten Durchschlüpfen vor lauter Ungeduld wie ein Berserker durch den etwas weit zugenähten Ausschnitt durchgepflügt habe. a080.gif)

 

hinten.jpg vorn1.jpg

 

vorn2.jpg seite.jpg

 

seite_detail.jpg

 

Liebe Grüße! Henriette

 

Schade, dass die Bilder nicht mehr zu sehen sind!

Mein Englisch ist nicht so berauschend, da gebe ich leider immer zu schnell auf..

gibt es noch eine Möglichkeit an die Bilder dieser Seite zu kommen

dann würde sich mir der Text sicher leichter entschlüsseln :o:

 

 

 

 

:winke:

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Schade, dass die Bilder nicht mehr zu sehen sind!

Mein Englisch ist nicht so berauschend, da gebe ich leider immer zu schnell auf..

gibt es noch eine Möglichkeit an die Bilder dieser Seite zu kommen

dann würde sich mir der Text sicher leichter entschlüsseln :o:

 

 

 

 

:winke:

 

Hallo Danela,

ich habe den Link ( von Henriette) durch Google übersetzen lassen.

 

Übersetzte Version von http://www.fashion-incubator.com/archive/saran_wrap_pattern_making_method_2/

 

Hilft es Dir etwas weiter ?

LG

Ucki

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Hallo Danela,

ich habe den Link ( von Henriette) durch Google übersetzen lassen.

 

Übersetzte Version von http://www.fashion-incubator.com/archive/saran_wrap_pattern_making_method_2/

 

Hilft es Dir etwas weiter ?

LG

Ucki

 

Oh..das kann man aber auch nur mit viel Fantasie verstehen. Aber für Leute, die kein englisch können ist es vielleicht ok.

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Schade, dass die Bilder nicht mehr zu sehen sind!

Mein Englisch ist nicht so berauschend, da gebe ich leider immer zu schnell auf..

gibt es noch eine Möglichkeit an die Bilder dieser Seite zu kommen

dann würde sich mir der Text sicher leichter entschlüsseln :o:

:winke:

 

Hallo Daniela,

zur Methode selbst habe ich leider keine Bilder gemacht. Auf den Bildern waren nur mein Probemodell und ich zu sehen. Das war sozusagen das "Beweisfoto", dass es eine Technik ist, die zu wirklich guten Ergebnissen führen kann.

Was hast Du denn für Fragen? Vielleicht kann ich ja weiterhelfen...

(Sorry wenn es mit der Antwort u.U. etwas dauert. Ich bin nicht jeden Tag hier im Forum unterwegs.)

 

Liebe Grüße! Henriette

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