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TV-Tipp: Der H&M Check


carrie bradshaw

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Die Shirts, die wir von Trigema hatten, haben nicht gestunken ...

 

Ich habe sowohl Shirts als auch Stoffe von Trigema. Da hat nie irgend ein Teil gestunken. Ich habe das auch immer nur von Jadzia gelesen. Vielleicht sollte sie ihren Händler um Rat fragen? Normal scheint es jedenfalls nicht zu sein.

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Zu Alpaka und Vikunja fällt mir gerade nichts entsetzliches ein, was aber nicht zwingend heissen muss, dass es da gerade nix gibt ...

Das Vicuna gilt als nicht domestizierbar; Wildtiere werden zum Scheren eingefangen und wieder laufen gelassen.

Es steht auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten:

http://www.iucnredlist.org/apps/redlist/details/22956/0 Durch strenge Schutzmassnahmen haben sich die Bestände in den letzten Jahren etwas erholt.

 

Für Tiere aus bestimmten Gebieten gilt ein Handelsverbot für Wolle (ich dachte, es gelte generell - stimmt aber nicht).

 

Grüsse, Lea

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Ich habe sowohl Shirts als auch Stoffe von Trigema. Da hat nie irgend ein Teil gestunken. Ich habe das auch immer nur von Jadzia gelesen. Vielleicht sollte sie ihren Händler um Rat fragen? Normal scheint es jedenfalls nicht zu sein.

 

Also ich finde auch, dass die einen spezifischen Geruch haben, so leicht säuerlich. Der Laden (in Frechen) riecht auch so. Aber ich würde das nicht unbedingt als Gestank bezeichnen wollen, so schlimm kommt es mir bei weitem nicht vor.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Das ganze ist meiner Meinung nach eine unüberschaubare Gemengelage. Wie man sich als Verbraucher richtig verhält - wer weiss das schon.

 

Es gibt ja so Untersuchungen - stand jedenfalls in der Süddeutschen - dass Leute, die gerade was besonders gutes getan haben - also Biofleisch gekauft, oder Jute statt Plastik, oder ein besonders umweltfreundliches Auto angeschafft haben, sich in den nächsten Situationen besonders unsozial verhalten. Weil sie meinen, das eine durch das andere auszugleichen.

 

 

Wie aus meinem reich bestückten Bekanntenkreis gerade die besonders sozial engagierten zu ihrer eigenen Familie besonders eklig sind (und scheinheilig auch noch), wie meine Freunde, die Ärzte, eigentlich alle rauchen, wie die kulturell besonders interessierten, die ja so für "sanften" Tourismus sind, wirklich jedes Wochenende mit ihrem stinkigen Dieselwohnmobil an die Bergseen fahren, andere superökologische Häuser - weil man sichs leisten kann - unter größtmöglichem Landverbrauch in die Landschaft klatschen..

 

 

Ihr nehmt mir den Rundumschlag bitte nicht übel, das ist mein schwarz gefärbter Blick als deformation professionel - bei den Juristen und den Theologen wird ja auch am meisten in der Bibliothek geklaut.

 

Ich finde also, Moral sollte hier besser aussen vor bleiben.

 

(übrigens - meine Freundin, Funktionärin bei den "Grünen", arbeitet in einem Ladengeschäft und berichtet, die ungezogensten, undiszipliniertesten, unverschämtesten Kinder seien die in Hess-Natur. Sie kennt die Modelle, denn ihre eigenen Kinder wurden auch so eingekleidet....)

 

Isebill (wieder in den Nesseln)

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Was kann man echt machen??

 

Ehrlich gesagt habe ich auch nicht die geringste Ahnung, wie man überhaupt noch vor sich hinleben soll, ohne nicht irgendwie an der Ausbeutung von irgendwem und an der Zerstörung des Planeten mitzuwirken. (Nein, die Alternative dazu steht jetzt nicht zur Debatte ...)

Man muss sich halt überlegen, was man mit seinem Gewissen noch vereinbaren kann und was nicht. (Oder einfach die Augen und Ohren verschliessen, aber auch das steht irgendwie nicht wirklich zur Debatte hoffe ich) Was anderes bleibt nicht übrig.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Vermutlich ist Konsumverzicht am effektivsten. Natürlich braucht man trotzdem Waren, aber sehr vielem wie begrenzte Ressourcen, Gesundheitsbelastung in der Produktion, Umweltverschmutzung in Produktion und Transport wird durch geringeren Konsum begegnet. Es spricht natürlich nichts dagegen, bei dem, was man kauft dann darauf zu achten, wo es herkommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde, aber das ist dann ein weiterer Schritt.

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Naja, Konsumverzicht ist ja auch wieder ne Sache über die man streiten kann, schließlich schafft Konsum auch Arbeitsplätze. Was bringt es den Näherinnen in Indien und anderen armen Ländern, die zugegebenermaßen wirklich teilweise unter schlimmsten Bedingungen arbeiten müssen, wenn in der westlichen Welt wirklich jeder nur noch eine Basisgarderobe mit wenigen Teilen im Schrank hat und diese so lange trägt bis sie wirklich auseinander fallen? Davon werden sie arbeitslos, weil die Fabriken schließen müssen und haben dann noch weniger zum Leben. Ob sie gleich neue Arbeitsplätze finden ist fraglich. Außerdem werden auch hier Verkäufer arbeitslos, weil Geschäfte schließen müssen, denn von alle Jubel Jahre mal ein Shirt verkaufen kann hier keiner existieren.

Die Diskussion ist müßig, denn irgendwer zieht immer den kürzeren. Ich will weiß Gott nichts schön reden oder die Augen vor irgendetwas verschließen, aber wenn man sich wirklich über alles Gedanken machen muss, um niemandem zu schaden, dann bleibt wohl nur ein völlig autakes Leben mit allem was dazu gehört.

 

LG Franzi

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Das ganze ist meiner Meinung nach eine unüberschaubare Gemengelage. Wie man sich als Verbraucher richtig verhält - wer weiss das schon.

 

Es gibt ja so Untersuchungen - stand jedenfalls in der Süddeutschen - dass Leute, die gerade was besonders gutes getan haben - also Biofleisch gekauft, oder Jute statt Plastik, oder ein besonders umweltfreundliches Auto angeschafft haben, sich in den nächsten Situationen besonders unsozial verhalten. Weil sie meinen, das eine durch das andere auszugleichen.

 

 

Wie aus meinem reich bestückten Bekanntenkreis gerade die besonders sozial engagierten zu ihrer eigenen Familie besonders eklig sind (und scheinheilig auch noch), wie meine Freunde, die Ärzte, eigentlich alle rauchen, wie die kulturell besonders interessierten, die ja so für "sanften" Tourismus sind, wirklich jedes Wochenende mit ihrem stinkigen Dieselwohnmobil an die Bergseen fahren, andere superökologische Häuser - weil man sichs leisten kann - unter größtmöglichem Landverbrauch in die Landschaft klatschen..

 

 

Ihr nehmt mir den Rundumschlag bitte nicht übel, das ist mein schwarz gefärbter Blick als deformation professionel - bei den Juristen und den Theologen wird ja auch am meisten in der Bibliothek geklaut.

 

Ich finde also, Moral sollte hier besser aussen vor bleiben.

 

(übrigens - meine Freundin, Funktionärin bei den "Grünen", arbeitet in einem Ladengeschäft und berichtet, die ungezogensten, undiszipliniertesten, unverschämtesten Kinder seien die in Hess-Natur. Sie kennt die Modelle, denn ihre eigenen Kinder wurden auch so eingekleidet....)

 

Isebill (wieder in den Nesseln)

 

Liebe Isebill, danke für deinen Post.

Er lässt mich hoffen - immerhin hast du schon mal erkannt, wohin du dich damit gesetzt hast (meine damit deine 4 letzten Worte in der Klammer)

 

Ciao

Samba

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Naja, Konsumverzicht ist ja auch wieder ne Sache über die man streiten kann, schließlich schafft Konsum auch Arbeitsplätze. Was bringt es den Näherinnen in Indien und anderen armen Ländern, die zugegebenermaßen wirklich teilweise unter schlimmsten Bedingungen arbeiten müssen, wenn in der westlichen Welt wirklich jeder nur noch eine Basisgarderobe mit wenigen Teilen im Schrank hat und diese so lange trägt bis sie wirklich auseinander fallen? Davon werden sie arbeitslos, weil die Fabriken schließen müssen und haben dann noch weniger zum Leben.

 

Klar, unmittelbar ist es für die Näherin nicht gut. Aber ist es besser wenn die Näherin durch die gesundheitlichen Probleme zugrunde gerichtet wird, die ihre Arbeit mit sich bringt? Wenn sie ihr Essen auch mit Arbeitsplatz nicht mehr bezahlen kann, weil statt für Nahrungsmittel der Boden für die Produktion anderer Dinge genutzt wird, Fleisch für den Weltmarkt, Baumwolle, Rosen, Pflanzen zur Treibstoffherstellung etc, etc. Dieses "land grabbing" ist ein Resultat des eben gleichen Konsums. Der Westen nutzt mehr Ressourcen als unterm Strich vorhanden.

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Gast FabricFish

Solche "Reportagen" sagen ja im Grunde nicht viel aus und so recht weiß ich damit auch nichts anzufangen.

 

Der (Textil-)Markt ist hart umkämpft und die Produktionsbedingungen, egal welcher Markenname eingenäht ist, sind doch bekannt.

 

Was mich allerdings immer wieder überrascht, wie groß diese Konzerne sind und fast weltweit ihre Waren absetzen.

 

Interessant fände ich ja mal, die genaue Kalkulation einer 9,95-Euro-Jeans zu sehen. Mit diesem Endpreis müssen ja nicht nur die Material- und Herstellungskosten gedeckt werden. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, wie hoch die wirklich sind ...

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Interessant fände ich ja mal, die genaue Kalkulation einer 9,95-Euro-Jeans zu sehen. Mit diesem Endpreis müssen ja nicht nur die Material- und Herstellungskosten gedeckt werden. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, wie hoch die wirklich sind ...

 

Auf der anderen Seite fände ich es auch mal interessant, die Kalkulation für eine 259€-Blue Jeans zu sehen. Ganz ohne Bio oder Fair :rolleyes:

Die Material- und Herstellungskosten dürften nur wenig höher sein als bei der Billigjeans - und selbst, wenn sie zehnmal so hoch sind: wer steckt den Rest ein?

Lea

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Das ganze ist meiner Meinung nach eine unüberschaubare Gemengelage. Wie man sich als Verbraucher richtig verhält - wer weiss das schon.

 

Es gibt ja so Untersuchungen - stand jedenfalls in der Süddeutschen - dass Leute, die gerade was besonders gutes getan haben - also Biofleisch gekauft, oder Jute statt Plastik, oder ein besonders umweltfreundliches Auto angeschafft haben, sich in den nächsten Situationen besonders unsozial verhalten. Weil sie meinen, das eine durch das andere auszugleichen.

 

 

Wie aus meinem reich bestückten Bekanntenkreis gerade die besonders sozial engagierten zu ihrer eigenen Familie besonders eklig sind (und scheinheilig auch noch), wie meine Freunde, die Ärzte, eigentlich alle rauchen, wie die kulturell besonders interessierten, die ja so für "sanften" Tourismus sind, wirklich jedes Wochenende mit ihrem stinkigen Dieselwohnmobil an die Bergseen fahren, andere superökologische Häuser - weil man sichs leisten kann - unter größtmöglichem Landverbrauch in die Landschaft klatschen..

 

 

Ihr nehmt mir den Rundumschlag bitte nicht übel, das ist mein schwarz gefärbter Blick als deformation professionel - bei den Juristen und den Theologen wird ja auch am meisten in der Bibliothek geklaut.

 

Ich finde also, Moral sollte hier besser aussen vor bleiben.

 

(übrigens - meine Freundin, Funktionärin bei den "Grünen", arbeitet in einem Ladengeschäft und berichtet, die ungezogensten, undiszipliniertesten, unverschämtesten Kinder seien die in Hess-Natur. Sie kennt die Modelle, denn ihre eigenen Kinder wurden auch so eingekleidet....)

 

Isebill (wieder in den Nesseln)

 

 

 

Ich setze mich zu Dir in die Nessel-meine Meinung,-mit der ich auch nicht hinterm Berg halte,-hat mir schon manchen Nasenstüber eingebracht.

Doch irgendwo muß man mal anfangen, und verbiegen war noch nie meine Stärke!

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Hallo zusammen.

 

Interessante Diskussion und auch schön, dass ihr es etwas allgemeiner seht als nur auf Klamotten bezogen.

Ich denke, dass es bei solchen Dingen oft viel zu ideologisch zugeht, das ist dann ungefährt genauso unreflektiert als hätte man gar nicht nachgedacht, nur dass man sein Gewissen dabei beruhigt. Aber darum geht es ja nun eigentlich nicht...

Aber es stimmt, das es wirklich sehr, sehr schwierig ist, etwas Richtiges zu tun. Ich habe inzwischen mehr die Meinung, dass ein ich nenne es mal Richtungsimpuls der sinnvollste Weg ist, also man kann zumindest das tun, was *eher* besser ist. Wenn ich z.B. bei einem Ökostromanbieter Kunde bin, aber eigentlich die Wasserkraft in Norwegen auch nicht ideal finde, weil wiedermal alles um die halbe Welt geht, so kann ich sagen "ach ja, alles blöd, dem Verbraucher wird ja keine Wahl gelassen" oder ich denke "immerhin setze ich damit ein Zeichen, dass ich Ökostrom dem herkömmlichen vorziehe" und hoffe, dass mein Geld in sinnvolle Weiterentwicklung fließt.

Und das Hauptproblem überhaupt bei allem wird denke ich immer die Menge sein! Irgendwie sind wir etwas zu viele Menschen auf einmal geworden...

 

Nachdenkliche Grüße,

Marie

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Ich möchte nochmal von unseren Weltrettungsversuchen zurück auf den Ursprung dieses Threads kommen - hatte eben Gelegenheit, mit meiner Teenie-Tochter über die Sendung zu sprechen. Sie hat sie gesehen, ich konnte nicht und habe jetzt nachgefragt, was sie denn so daraus mitgenommen habe. Fazit: "Alles klar" (sie kam auch mit einem neuen H&M T-Shirt nach Hause, das sie schnell in der Freistunde erobert hat). "Qualität ist o.k., Trendfaktor ist super, an der Ethik wird gearbeitet - die können ja nicht so einfach alle Unterlieferanten kontrollieren, das ist doch klar!" Soweit der leicht gekürzte O-Ton. Jetzt frage ich mich, ob das wohl verschiedene Sendungen waren, eine für uns Erwachsene, die wir hier diskutieren, eine für Teenies, die sich in ihrem Shoppingrausch bestätigt fühlen?:confused:

 

Wir reden hier übrigens öfter über ethische Themen, das war jetzt also keine völlig neue Fragestellung für sie... Irgendwie hat die Vermittlung gestern wohl nur halb geklappt.

 

Verwirrte Grüße

Junipau

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Auf der anderen Seite fände ich es auch mal interessant, die Kalkulation für eine 259?-Blue Jeans zu sehen. Ganz ohne Bio oder Fair :rolleyes:

Die Material- und Herstellungskosten dürften nur wenig höher sein als bei der Billigjeans - und selbst, wenn sie zehnmal so hoch sind: wer steckt den Rest ein?

 

Bei dem 259-Euro-Produkt wäre auf jeden Fall wohl noch zu unterscheiden, ob das von einem der großen Massenproduzenten kommt, oder ob es sich um Ware eines kleineren Modelabels handelt.

 

Bei den Großunternehmen dürften erstmal um die 50 % in der Handelskette bleiben, der Rest dann größtenteils für "die Marke" draufgehen. Also angefangen von ganz viel Marketing über Finanzierung diverser "Flagship Stores" in Großstädten, naja, und irgendwann bleibt dann ein Betrag von 10 oder vielleicht 20 Euro übrig, der für die eigentliche Produktion aufgewendet wird. Mit den zu erwartenden Nebenwirkungen.

 

Bei kleineren Labels kann die Sache deutlich anders aussehen. Ich beobachte das hier in Berlin bei diversen Modelabels, die teilweise sündteure Stücke in Kleinserien verkaufen. Da geht aber ein signifikanter Teil des Geldes wirklich in die Produktion - die dann oft vor Ort von Lohnnäherinnen in Heimarbeit vorgenommen wird. Die verdienen zwar für deutsche Verhältnisse sicher auch nicht toll. Aber verglichen mit dem, was z. B. in den Textilfabriken in Bangladesh passiert, leben sie hier im Paradies.

 

 

@Junipau:

 

Vielleicht ist Deine Tochter einfach noch nicht so weit, dass sie das "an den Problemen arbeiten wir" als Nullaussage identifiziert. Die Industrie hat bei der Jugend häufig ein recht gutes Image, schließlich bringt sie ja die ganzen begehrten Produkte und macht die Menschen glücklich. Dass die selbe Industrie eben auch Menschen unglücklich macht und ausbeutet, das nehmen die Jugendlichen teilweise noch gar nicht so wahr. Es hängt dann auch stark vom Sozialumfeld ab. Hier in Berlin beispielsweise ist Sozial- und Systemkritik recht tief in der Gesellschaft verankert. Irgendwo in Süddeutschland auf der grünen Wiese, wo man nur "saubere Fabriken" (wenn überhaupt) sieht, sind gewisse Gedanken und Erfahrungen dann einfach bei den Kiddies (noch) nicht angekommen.

Bearbeitet von dan
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Gast FabricFish
Auf der anderen Seite fände ich es auch mal interessant, die Kalkulation für eine 259€-Blue Jeans zu sehen. Ganz ohne Bio oder Fair :rolleyes:

Die Material- und Herstellungskosten dürften nur wenig höher sein als bei der Billigjeans - und selbst, wenn sie zehnmal so hoch sind: wer steckt den Rest ein?

Lea

 

Vermutlich werden solche Jeans mit goldenen Nähmaschinen genäht :rolleyes:

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Auf der anderen Seite fände ich es auch mal interessant, die Kalkulation für eine 259€-Blue Jeans zu sehen. Ganz ohne Bio oder Fair :rolleyes:

Die Material- und Herstellungskosten dürften nur wenig höher sein als bei der Billigjeans - und selbst, wenn sie zehnmal so hoch sind: wer steckt den Rest ein?

Lea

 

Ich hab gerade ein Dokument gefunden, dass den Lebenszyklus einer Jeans beschreibt und auch darauf eingeht welche Posten im Kaufpreis enthalten sind und zu welchem Anteil sie eingehen:

 

info_jeans.pdf

 

Zitat: Nur 1 % des Jeanspreises geht als Lohn an alle ArbeiterInnen.

 

Wir reden hier übrigens öfter über ethische Themen, das war jetzt also keine völlig neue Fragestellung für sie... Irgendwie hat die Vermittlung gestern wohl nur halb geklappt.

 

Bei meinem 17-jährigen Sohn ist das auch irgendwie kein Thema, obwohl wir oft über solche Sachen sprechen. (er hat die Sendung gestern nicht gesehen und die Marke seiner Klamotten ist ihm egal so lange ihm das Teil gefällt)

 

Um nochmal auf die Verallgemeinerung zurück zu kommen:

 

Ganz am Anfang, also in den 70ern und 80ern, hatte öko und bio ja mal was mit Nachhaltigkeit zu tun. Diese Ansätze findet man immer weniger. Es gibt dann so krasse Beispiele wie das Bio-Putenfleisch:

 

* Die Eier stammen aus England

* werden in Bayern ausgebrütet

* gehen nach Meck-Pomm zur Aufzucht

* werden in NRW geschlachtet, weil das ja in einem ausschließlich für Biofleisch genutzen Schlachthof passieren muss

 

(ich kriege es leider nicht mehr genau zusammen, d.h. das sind eher exemplarische Stationen)

 

Wenn ich sowas lese / höre / sehe dann entscheide ich mich doch lieber für konventionelles Geflügel aus Freilandbetrieben in der Region. Denn nachhaltig ist für mich anders. Natürlich würde das alles etwas entschärft wenn mehr Biofleisch produziert werden würde, dann gäbe es immerhin mehr geeigneter Schlachthöfe.

 

Karin

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Interessant fände ich ja mal, die genaue Kalkulation einer 9,95-Euro-Jeans zu sehen.

 

Zwar keine Jeans, aber in einem Zeit Artikel von Ende 2010 wurde einmal die Kosten für ein 4,95 Euro T-Shirt zerlegt:

 

400 Gramm Baumwolle benötige man für das T-Shirt von H&M, hatte der Textilexperte Horst Sahm gesagt, in seinem Büro westlich von Berlin. Nur 40 Cent musste man in den vergangenen Jahren dafür bezahlen. Das T-Shirt ist billig, weil der Rohstoff dafür so günstig war.

 

Kostet ein Rohstoff wenig, liegt das daran, dass es zu viel davon gibt. Irgendjemand hat mehr produziert, als die Welt braucht. Bei der Baumwolle waren das die Amerikaner mit ihren modernen Erntemaschinen.

 

Dieie Bedrohung lebt in Indien, in Westafrika, in armen Ländern wie Mali oder Burkina Faso. Dort gibt es Bauern, die ihre Baumwolle halb so teuer produzieren wie die Amerikaner. Bauern ohne John Deere Cotton Stripper. Sie haben ihre Hände, das ist alles, trotzdem sind sie den Vardemans überlegen. Denn billiger als die modernste Maschine ist ein Mensch, der nichts zum Leben braucht als ein paar Schalen Reis am Tag.

 

In Amerika leben 19.000 Baumwollbauern. In den vergangenen zehn Jahren erhielten sie 25 Milliarden Dollar vom Staat. Angelockt von diesem Geld, bauten sie jedes Jahr genug Baumwolle für zehn Milliarden T-Shirts an. Die Baumwolle wurde billiger. Das T-Shirt auch. Die amerikanischen Steuerzahler haben nicht nur ihre Farmer subventioniert, sondern auch das T-Shirt von H&M.

 

Es gibt jetzt nicht mehr zu viel Baumwolle auf der Welt. Es gibt zu wenig. Der Preis ist gestiegen, er scheint immer weiter zu steigen. Die Vardemans werden für ihre Ernte sehr viel Geld bekommen. Sie werden kaum noch Subventionen brauchen.

 

Die 400 Gramm Baumwolle, die man für das T-Shirt benötigt, kosten jetzt nicht mehr 40 Cent, sie kosten fast einen Euro. Der Rohstoff ist teuer geworden.

 

Zu welchem Preis verkauft die Firma das fertige T-Shirt?

 

»Für etwa 1,80 Dollar«, sagt der Manager, umgerechnet 1,35 Euro, und fügt an: »Bisher«.

 

Denn bisher war die Baumwolle billig, und die Arbeiterinnen waren noch billiger. So kam diese Kalkulation zustande: 40 Cent für die 400 Gramm Baumwolle, 95 Cent für die Stoffproduktion und das Nähen des T-Shirts. Für das Textilunternehmen DBL blieb am Ende genug übrig, um neue Nähmaschinen zu bezahlen und den Toyota des Managers samt Fahrer.

 

4,95 Euro, das bedeutet: Abzüglich Umsatzsteuer werden 4,16 Euro an H&M gehen. 1,35 Euro hat das Unternehmen für das T-Shirt bezahlt. Jetzt geht es darum, das T-Shirt möglichst günstig nach Europa zu bringen, von Dhaka nach Deutschland. 7300 Kilometer Luftlinie.

 

Heute kostet die Strecke von Bangladesch nach Deutschland rund 2800 Euro, pro Container.

 

Das ist der Marktpreis. Er gilt nicht für alle. Große Kunden bekommen Rabatt. H&M ist ein sehr großer Kunde. Etwa 25 Prozent müsse man abziehen, sagte Horst Sahm, dann dürfte man auf den Preis kommen, den H&M bezahlt.

 

2100 Euro wären das demnach pro Container. Der Container ist 12 Meter lang, jeweils 2,50 Meter hoch und breit. Knapp 34000 T-Shirts passen hinein. Macht sechs Cent pro T-Shirt. Der Container hält den Preis niedrig. Das ist ein weiteres Geheimnis des billigen T-Shirts.

 

Wenn das T-Shirt nach drei Wochen auf See in Deutschland ankommt, wird H&M für Rohstoff, Herstellung und Transport insgesamt nur etwas mehr als 1,40 Euro bezahlt haben.

 

Das Problem ist, dass es nicht genug Container gibt im Moment. Die große Wirtschaftskrise war kleiner als erwartet, die Fließbänder laufen wieder, die Schiffe füllen sich, mit T-Shirts, Turnschuhen, Kameras. Die Reedereien heben ihre Frachtraten an. Maersk will im Januar den Containerpreis um 500 Dollar erhöhen.

 

Baumwolle, Mindestlöhne, Frachtraten. Das billige T-Shirt wird immer teurer. Rechnet man die gestiegenen Kosten auf den Verkaufspreis um, müsste man jetzt 5,60 Euro für das T-Shirt bezahlen, mindestens.

 

4,16 Euro pro T-Shirt fließen an H&M. Abzüglich von 1,40 Euro für Produktion und Lieferung bedeutet das: 2,76 Euro bleiben bei H&M. Zunächst. Etwas über zwei Euro, schätzt Horst Sahm, müsse man für die Filialmiete abziehen, für den Transport innerhalb Deutschlands, die Gehälter von Verkäuferinnen und Buchhaltern, für Kataloge und Werbeplakate.
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Ich hab da was gefunden, konnte die Leerräume nicht entfernen, sorry.

 

Samba

 

Gedankenanstöße zur textilen Globalisierung

Quelle: „Weisse Plantagen – eine Reise durch unsere globalisierte Welt“ von Érik Orsenna, Verlag C.H.Beck oHG, München 2007

 

 

 

Allgemeine Fakten:

70 Länder in tropischen und subtropischen Zonen produzieren das Weiße Gold, 140 Millionen Menschen im Baumwollanbau oder in der Verarbeitung, 20 Millionen Tonnen Baumwolle jedes Jahr, eine der intensivsten Anbaukulturen überhaupt: 4% der weltweiten Ackerfläche, 10% der Pestizide, 22% der Insektizide, die weltweit zum Einsatz kommen, 25% gentechnisch verändert, Indien: Baumwolle auf 5% des Ackerlandes, 54% aller zum Einsatz kommenden Agrarpestizide, 25% der durch Pestizide verursachten tödlichen Unfälle im Baumwollbereich

 

 

 

China:

12 Stunden Arbeitstag, 7 Tage pro Woche, 1 Woche Urlaub pro Jahr, wenn der Chef nett ist, keine Fenster, keine Tische, keine Sessel, Arbeit am Boden, Halbdunkel, kein Wasser, kein WC, keine Hygiene, Krankheit, Elend, Schmutz, Russ, Lärm, Gestank, Gemeinschaftsschlafsäle, Kinderarbeit, Sklaverei, Ausbeutung, Erschöpfung und Resignation der ArbeiterInnen - Alltag im 21. Jh. wie von Dickens über das 19. Jh. geschrieben: dieselbe Armensuppe, dieselben Schlafsäle, dieselben leeren Augen ohne Perspektive und Hoffnung, Datang, die Stadt der Socke: 1000de Firmen, 10.000de ArbeiterInnen, die ausschließlich Socken produzieren, Arbeit nach Auftrag aus aller Welt, Auftrag endet nie, daher endet Arbeit nie

 

 

 

Usbekistan:

Baumwollernte von Mitte Sept. bis Ende Nov.: alle Schulen und Universitäten ausgestorben: alle Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahren auf den Feldern, 12 Stunden am Tag pflücken für einen symbolischen Lohn von 4 Cent/Kilo, karges Essen, notdürftige Schlafplätze in Scheunen, Staat hebt keine Steuern ein, sondern rekrutiert 40% aller öffentlichen Einnahmen aus dem Kauf der gesamten Baumwolle des Landes und einem Verkauf am Weltmarkt um den 2-3fachen Preis, Geld des Baumwoll- Ankaufes für die Bauern sollte Staat eigentlich auf die einzige Landwirtschaftsbank einzahlen, nimmt aber oft „Anleihen“ genau von diesem Geld, sodass die Kassen leer sind und die Bauern oft monatelang auf ihren Lohn warten, das usbekische Volk ist ein sehr geduldiges...

 

 

 

Brasilien:

Mato Grosso, die größte Farm der Welt, ein Stück wirtschaftlicher Unendlichkeit auf Kosten des Urwaldes, Roden ohne Ende, Rauchsäulen im Himmel, Amazonien im Rückzug - die Lunge der Welt, wem gehört dieser für das Überleben der Menschheit notwendige Reichtum des Regenwaldes? Fazendas und ihre Herren - kaum über 20, wie die Generäle Napoleons, hunderte Leute unter sich, tausende Hektar Baumwolle unter sich, riesige Maschinen, die wie Ungeziefer die riesige Ebene fressen, weißes Gold für die Welt, Gier und Verachtung gleichzeitig, rechtfertigt Genmanipulation: Warum keine Spinnengene in die Baumwolle, wenn die Fäden dadurch elastischer werden?, dazwischen bitterste Armut: Baracken aus Blech, Wände aus Plastiksäcken, Autowracks, die Frauen kochen, die Männer dösen, Kinder und Ratten dazwischen, die „Landlosen“ - vegetieren statt leben, Kampf der Titanen: die größte Farm gegen den größten Wald der Erde - muss man den Planeten ersticken, um ihn zu ernähren?

 

 

 

 

 

Mali:

Rohstoffmetropole Koutiala: Fabriken, rund um die Uhr Schichtbetrieb, 7 Tage in der Woche, Menschen mit Taucherbrillen und schweren Masken, die Mund und Nase bedecken, eine fürchterliche Plackerei ohne Pause, Afrikaner sind faul?, 600 Lastwägen in Zehnerreihen, die auf die Erlösung warten: Monströse Industrieschlunde, die in ein paar viertel Stunden Tonnen von weißen Flocken schlucken, danach wartend, dass sich der Weltmarkt für sie interessiert, Krieg der Währungen zwischen Europa und USA, eines der ärmsten Länder – abhängig vom Euro, einer der teuersten Währungen – welch Paradoxon!, Lastwagenlehrlinge, die kein Geld verdienen, sondern nur etwas zu essen bekommen, schlafen, kochen und wohnen zwischen Vorder- und Hinterachse, träumen davon, dass sie es irgendwann einmal zum Lastwagenfahrer bringen

 

 

Brasilianer und Afrikaner:

Es gibt keine unterschiedlicheren Agrikulturen: Auf der einen Seite Überdimensionalität und Mechanisierung, auf der anderen Seite Felder, die zu Dörfern gehören und von Familien per Hand bestellt werden, nur ein Wunsch einigt: wettbewerbsfähig zu bleiben, nur eine liberale Forderung einigt: das Gesetz des Marktes, und sie machen gemeinsame Sache gegen die Falschspieler, die ihre Produzenten subventionieren: Europa und USA.

 

 

 

Amerika:

Schlechte Böden, geschickte Zollbarrieren, schlechtes Klima, 10 Milliarden Dollar Subventionen, 75% davon an 10% der Großproduzenten, unrentable Produktionen künstlich am Leben erhalten, anders würden amerikanische Pflanzer aufhören, Baumwolle anzubauen, Kursanstieg zwischen 5 und 17% am Weltmarkt wäre die Folge, Millionen Dollar in die Forschung an Pestiziden und Insektiziden, Genmanipulation hebt den nationalen Stolz, wer gentechnisch verändertes Saatgut als Bauer länger als ein Jahr verwendet, ohne erneut dafür zu zahlen, wird strafrechtlich verfolgt, Abhängigkeitsspirale ohne Ausweg und ohne Denken, Mutationen, Gewöhnungseffekt, Dosiserhöhung, Gesundheitsrisiko?, keine nachweisbaren, das wichtigste ist der „freie Markt“, dafür tut Amerika alles, was gefordert wird, der Kunde muss König bleiben, egal zu welchem Preis, egal, welche Forderungen die WHO stellt

 

 

 

 

 

Das Ergebnis: ein T-Shirt um 3 Euro

 

Wie kann ich das rechtfertigen?

Wie kann ich das verantworten?

Wie kann ich mich über so einen Kauf freuen?

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Das Ergebnis: ein T-Shirt um 3 Euro

 

Wie kann ich das rechtfertigen?

Wie kann ich das verantworten?

Wie kann ich mich über so einen Kauf freuen?

Man darf sich nur nicht der Illusion hingeben, bei einem T-Shirt für 30€ sei das anders.

Lea

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Gast FabricFish
Man darf sich nur nicht der Illusion hingeben, bei einem T-Shirt für 30€ sei das anders.

Lea

 

Wenn das 30€-Shirt in einer Boutique angeboten werden, kann man noch hoffen, dass man mit dem Kauf den örtlichen Einelhandel unterstützt.

 

Wenn das 30€-Shirt in einer Filiale eines Unternehmens hängt, ist das wohl anders ...

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