Zum Inhalt springen
Partner:
Babylock Overlock Bernina Nähmaschinen Brother Nähmaschinen Janome Nähmaschinen Juki Nähmaschinen
Werbung:
Folhoffer Stoffe Kurzwaren Nähzubehör

Shirts nähen mit Biggi -3. Motivationsquartal


cucitrice

Empfohlene Beiträge

@cucitrice: wie toll ist das denn von dir erklärt? PRIMA!!!

Jetzt habe ich es verstanden. Ich hatte in der Vergangenheit immer die gestrichelte Linie als Nahtlinie genommen und mich gewundert, dass es nicht paßte.

Vielen Dank für deine Skizzen und die wirklich sehr gute Erklärung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 186
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • cucitrice

    49

  • haming

    11

  • Himbeerkuchen

    11

  • Sissy

    10

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Hallo Biggi,

 

Das find ich einen tollen Beitrag!

Ich hab's noch nicht ganz verstanden. Wir ändern zwar nicht die Form vom Armloch, aber diesen Überstand, der entsteht, wenn man das L-Teil verschiebt, den schneiden wir ab und verlegen dadurch schon das Armloch ein Stück nach unten oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Biggi,

 

rutscht denn der Armausschnitt dadurch nicht zu weit nach unten? Warum kann man die Schulterschräge nicht einfach neu einzeichnen, ich stehe da gerade total auf dem Schlauch...wegen dem Armloch?

 

 

Liebe Grüße, haniah

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Super, tausend Dank die Anleitung ist genial.

 

Ich habe mich bisher immer sehr abgemüht die Schultern einigermaßen hinzubekommen, das Thema sollte nun der Vergangenheit angehören. :klatsch1::klatsch1:

 

die fertigen Shirts stell ich in die Galerie mit Bezug auf das Motoquartal?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

 

Schön, dass euch der Beitrag gefällt und hilft.

 

Himbeerkuchen, Haniah: Das Armloch rutscht in dem Sinne nicht nach unten. Was vielleicht irritiert, ist, dass in meinem freihandgezeichneten Beispiel ziemlich viel Überstand unten am Armloch war, den wir dann weggegschnitten haben. Ich wollte natürlich sehr plakative Werte haben, damit man auf den Fotos viel sieht. In Wirklichkeit wird es nicht so viel sein, ich mache diese Änderung immer für die Shirts meines Schatzes und dort habe ich noch nie einen großen Zipfel zum Wegschneiden gehabt. Meist hat man überhaupt keinen (weil die Werte im real großen Shirt proportionell meist nicht so weit auseinanderklaffen wie in meinem Post-it-Zettel-pi-Schnüss-gemalten Beispiel.Von den Proportionen her habe ich bei meinen Miniaturen hier ja mit einem überflüssigen Stoff von ca 1:10 zur Shirtlänge gearbeitet, bei einem realen Shirt ist das Verhältnis ja deutlich kleiner.)

 

Letztendlich setzt sich das Wegnehmen des überflüssigen Stoffes oben unten nur sinnvoll fort (weggenommen wird unten aber so gesehen nichts) Dadurch, dass die Naht schräger geworden ist sieht es optisch vielleicht fälschlicherweise so aus, als ob da etwas nach unten rutscht. Tut es aber - beim Tragen des Shrits werdet Ihr es sicher besser sehen- nachher aber gerade nicht. Denn vorher war da zuviel Stoff, das Armloch müsste bei der ersten Anprobe um diese überflüssige Menge an Stoff weiter heruntergehangen haben (oder irgendwie weiter, beuliger ausgesehen haben). Nach der Änderung müsste es sich gerade bemerkbar machen, dass diese Stoffmenge fehlt und das Armloch deutlich richtiger sitzt.Die Größe oder Tiefe des Armlochs ist nicht verändert worden, nur der Winkel, mit dem das Shirt auf Eurer Schulter nachher sitzt. Stellt Euch vor, ihr habt einen sehr geneigten Kleiderbügel, aber einen geraden Schnitt, klar hängt da alles herunter und sieht eher formlos aus. Hängt Ihr das Shirt aber auf einen Bügel, der der Form des Shirts ähnlich ist, wird es ganz anders hängen. So in etwa funktioniert diese Schnittänderung, nur, dass wir nicht an unserer Schulter herumschnibbeln, sondern am Schnitt/Shirt, bis dieses zu der Form der Schulter (des Bügels) passt.

 

Haniah: Nähme man die gestrichelte Linie, die der aktuellen Schulterneigung entspricht, würde man die Höhe des Armlochs verändern, was wiederum Auswirkungen auf den Ärmel hätte. Aber natürlich kannst Du , wenn Du den Schnitt (oder die Marotten des Schnitterstellers) und Deine Werte schon kennst, um die Du die Neigung verändern musst, das Ganze auch nur einzeichnen und Dir den Verschiebebahnhof schenken. Das Verschieben finde ich nur sehr hilfreich, um den Denkprozess zu erläutern, was beim Schnittverändern passieren muss, damit es passt. Und gerade für die, die Schnitte von vielen verschiedenen Herstellern nähen, ist es so sehr einfach: Einfach das Schema der eigentlichen Schulter auslegen, den Schnitt auflegen und überprüfen, da kann man schon vor dem Abkopieren sehen, ob da ein Problem auf einen zukommt und ggf. ändern. Ist, wenn man es einmal gemacht(sprich:verstanden) hat, in Windeseile erledigt und spart auf lange Sicht einige Zeit.

 

 

Noch eine Bemerkung zu dieser Methode und meinen Miniaturen, die ich gestern vergessen hatte: Ich habe bei meinen Minis keine Nahtzugabe angezeichnet, also konnte ich die Punkte so direkt anlegen. Wenn ihr ein Shirt näht, bei dem die NZ schon angezeichnet sind, dann müsst Ihr bitte immer an der eigentlichen Nahtlinie anlegen.

 

Ich hoffe, es ist jetzt etwas klarer, wenn nicht, meldet Euch noch mal.

 

LG

 

Biggi

Bearbeitet von cucitrice
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Biggi,

 

rutscht denn der Armausschnitt dadurch nicht zu weit nach unten? Warum kann man die Schulterschräge nicht einfach neu einzeichnen, ich stehe da gerade total auf dem Schlauch...wegen dem Armloch?

 

 

Liebe Grüße, haniah

 

Wenn Du das machst - dann verkleinerst Du damit das Armloch. Das kann zum einen dazu führen, dass das Armloch dann zu eng ist - und zum anderen müßtest Du dann den Ärmel neu konstruieren....

 

Sabine

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Moment komme ich nicht zum Nähen, es sind Ferien und daher die Kinderbespaßung umfangreicher ;) und auch die Baustelle fordert ihren Tribut.

Aber ich habe mich jetzt mit einem Trick abgezeichnet. In Ermangelung eines Helfers bin ich folgendermaßen vorgegangen:

 

Großes Papier in Schulterhöhe an eine Wand gepinnt. Dann soweit es ging den Raum verdunkelt. Eine Stehlampe etwa auf Schulterhöhe an der gegenüberliegenden Raumseite auf das Papier gerichtet. Dann habe ich mich direkt vor das Papier an die Wand gestellt und mit einem Bleistift den Schattenriß nachgezeichnet.

 

Das Ergebnis ist erschreckend schief :ups: !

 

Ich werde die Tage versuchen das in den Schnitt einzuarbeiten und vielleicht schonmal ein weiteres Shirt zumindest zuzuschneiden.

 

Lieben Dank für die anschauliche Anleitung :hug:

 

Viele Grüße

 

Nina

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nina, Du bist ja kreativ!

 

Darf ich fragen, wie nah du am Papier gestanden und wie du sichergestellt hast, dass Du nicht beim Zeichnen die Schulterhaltung verändert hast? Je nach dem, wie die Lichtquelle gestanden hat, könnte die Schiefe vielleicht auch ein wenig dadurch verzerrt worden sein?

 

Falls es doch noch nicht ganz geklappt hat mit dem Abzeichnen, hier noch eine Methode, die ich im Internet gelesen habe: Fotografieren mit Selbstauslöser, nachdem man mit Hilfe eines Spiegels die Körpermitte an der senkrechten Linie ausgerichtet hat. Ausdrucken und so weit beim Kopieren vergrößern, dass das Foto mit den eigenen Körpermaßen(Rückenbreite, Sp-Sp etc.) übereinstimmt (was man hierbei technisch genau beachten muss, weiß ich nicht, aber man muss sicherstellen, dass der Ausdruck 1:1 und nicht irgendwie proportionell verändert wird beim Vergrößern), Kontur abmalen und fertig. Ob es klappt, kann ich aber aus eigener Erfahrung nicht sagen...

 

Ich drück die Daumen....

 

LG

Biggi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und da fällt mir gerade noch etwas ein. Du kannst ja mal mit deinem ersten Probeshirt den Versuch machen, die überflüssige Stoffmenge wegzustecken, bis deine ungewollten Falten verschwunden sind. dann vergleiche mal diese Werte (wieviel Stoff hast du in mm oder cm weggesteckt, verteilt auf VT und RT) mit den durch den Schattenriss gefundenen, sind die in etwa gleich, hast Du ein wenig mehr Sicherheit, dass Du nicht umsonst zuschneidest.

Bearbeitet von cucitrice
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe direkt vor dem Papier/der Wand gestanden. Ich habe zuerst den Halsansatz markiert, sodaß ich meine Position während des Zeichnens immer wieder relativ einfach korrigieren konnte. Ich hab immer ein Stückchen gezeichnet und dann geschaut, ob das beim entspannt stehen hinkommt und dann weiter. Am Schluß noch senkrecht und waagrecht ein Kreuz reingezeichnet, nicht das ich nachher das Papier drehe und wie durch ein wunder wieder gerade bin :rolleyes:.

 

Viele Grüße

 

Nina

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

oh je, ich trau mich ja gar nicht hier wieder zu schreiben… Ihr habt alle schon so tolle Shirts genäht und meine „Shirt-Motivation“ war die letzten Wochen total im Keller . Leider war der Blusenstoff, den ich verwenden wollte totaler misst. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so einen Stoff-Fehlkauf hatte (ich dachte die Zeiten sind vorbei ;-). Obwohl er recht dünn war, hab ich kaum eine Nadel durchbekommen und die haben dann auch noch schöne Löcher im Stoff hinterlassen, die ich kaum noch wegbekommen habe. Und zu allem Überfluss hat er auch noch total geknittert. Nach dem Zuschneiden und dem ersten Abnäher war ich dann total gefrustet und die Teile sind in der Ecke gelandet. Jetzt ist mir der Shirtschnitt wieder in die Hände gefallen und meine Motivation ist wieder zurück gekommen :-). Deshalb hab ich auch gleich zwei neue Stoffe gekauft, einen in grau (siehe Foto) und nochmal in weiß. Das Shirt möchte ich einmal wie angegeben mit langen Ärmeln nähen und einmal ohne, damit ich es noch im Sommer tragen kann.

 

Da hab ich auch schon die erste Frage: Beim Shirt (siehe Link) sind ja Ärmel vorgesehen. Wie versäubere ich jetzt den Armausschnitt, wenn ich keine Ärmel machen möchte? Wenn ich den Stoff da zweimal einschlage reicht dafür der Stoff glaube ich nicht aus. Oder verwendet man dafür auch einen Stoffstreifen wie am Halsausschnitt? Muss es dann auch ein Schrägstreifen sein?

 

Ihr seht ich hab mal wieder viele Fragen :-).

 

Grüße

Nadine

Foto.JPG.52029711a6bb723b8d8412e422632f25.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte Hilfe!!!....Ich hab jetzt noch mal nachgelesen...und wieder die Frage zu den Schulternähten. Ich habe nun das Shirt fast fertig. Ich bin aber nicht so glücklich mit den Schulternähten.

Der aufgebügelte Formbandstreifen auf die Rückenteile gebügelt, zusammengelockt und zu der Rückseite gebügelt...liegt doppelt.......am Halsbündchen kommen 3 Lagen Jersey dazu....

 

und das zusammengelockt und genau unter die dicke Schulternaht gebügelt.

 

...ich muß da einen Knoten im Gehirn haben....so kann es nicht sein...was mache ich falsch...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Pudelwohl

ja, für die Armlöcher kann man genauso versäubern wie beim Hals.

 

bei Jersey braucht man keinen Schrägstreifen für die Ausschnitte, da genügt ein gerader Stoffstreifen in Dehnrichtung. Allerdings zieht man da etwa 10% von der gemessenen Länge ab, damit der Ausschnitt nachher auch gut anliegt. Der Stoffstreifen wird beim Annähen gedehnt, nicht der Ausschnitt vom Shirt!

 

liebe Grüße

Lehrling

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte Hilfe!!!....Ich hab jetzt noch mal nachgelesen...und wieder die Frage zu den Schulternähten. Ich habe nun das Shirt fast fertig. Ich bin aber nicht so glücklich mit den Schulternähten.

Der aufgebügelte Formbandstreifen auf die Rückenteile gebügelt, zusammengelockt und zu der Rückseite gebügelt...liegt doppelt.......am Halsbündchen kommen 3 Lagen Jersey dazu....

 

und das zusammengelockt und genau unter die dicke Schulternaht gebügelt.

 

...ich muß da einen Knoten im Gehirn haben....so kann es nicht sein...was mache ich falsch...

 

Dann hast du den Halsausschnitt mit Schrägband eingefast. Einfach einen doppelten Streifen annähen ist schon mal eine Stofflage weniger dann kann man auch die Schulternaht wenn die Schrägstreifen annähst genau wo die Naht vom Schrägstreifen an der Schulternaht ist einknipsen und das was in den Schrägbandstreifen kommt nach vorn klappen. Dann ist der Knubbel nicht ganz so dick auf der Schulter.;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So mein erstes Shirt ist fertig. :-) Da ich ja keinen Jersey verwendet habe, sondern einen Baumwollstoff ohne Stretchanteil, hatte ich mich doch dafür entschieden für den Armausschnitt einen Beleg zu machen.

 

Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit dem Teil, bis auf zwei Kleinigkeiten: Auf der Rückseite beim Reißverschluss ist mir eine Seite wieder 2 mm nach oben gerutscht, sodass die rechte Seite etwas höher sitzt. Ich hab bestimmt 4x nachgemessen und war mir sicher, dass er richtig sitzt. Vor dem nähen dann alles geheftet (da hatte es auch noch gepasst), aber beim nähen ist die eine Seite dann doch wieder nach oben gerutscht. :confused:

 

Dann bei der Schulternaht legt sich der Schrägstreifen von den beiden Rückenteilen nach innen. Dass Problem hatte ich beim Probemodell auch schon, aber keine Ahnung wie sich das bei dem Schnitt vermeiden lässt, da die beiden Rückenteile durch die Schrägstreifen 1 cm höher, bzw. länger wird, zumindest, wenn man sich genau an die Burda-Anleitung hält. Ich werde das Shirt auch noch mal in weiß nähen mit langen Ärmeln, da werde ich wohl statt der Schrägstreifen einen Beleg machen müssen, um das Problem zu vermeiden.

 

Jedenfalls bin ich froh, dass ich mich noch mal motivieren konnte. Wenn es so warm bleibt, kann ich das Teil auch gleich am Samstag bei der nächsten Familienfeier tragen :-)

 

Grüße

Nadine

Shirt_grau_1.jpg.331a19a106e833ff3df0fb713e2aa26d.jpg

Foto2.JPG.f63840fb41751406fcf81644bb0262b3.JPG

Foto3.JPG.b1b1c9c0be3a39c98b6c9ecdbdcde91a.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das Problem mit dem Reißverschluß kenn ich auch, wenn ich an der einen Seite runter nähe und an der anderen wieder rauf. Wenn ich beide Seiten in eine Richtung nähe, dann paßt die Länge.

 

Hübsch geworden das Shirt.

 

liebe Grüße

Lehrling

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So wie ich das sehe, hat Nadine einen nahtverdeckten RV verwendet und den näht man eigentlich so ein, dass beide Seiten von oben nach unten genäht werden.

Gruß Myrin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

 

Schickes Shirt, Nadine! Manchmal hilft es, wenn man den RV vor dem Nähen mit ein wenig Wondertape oder ähnlichem statt mit Nadeln befestigt, dann liegt alles schön glatt (Beim Stecken kann man schon mal bei dem etwas sperrigen Material eines RV eine kleine Welle reinstecken, die sich dann irgendwo wiederfindet). Ich fange beim Nahtverdeckten RV auch immer oben an, auf beiden Seiten, vorher habe ich mir auf dem Stoff iene kleine Markierung gemacht, wo das Metallende des RV sitzen muss, damit sich beide Seiten gut treffen. daran richte ich den RV aus und versuche, immer ganz flach zu arbeiten.

 

Und ja, ich denke, vielleicht ist eine Art der Versäuberung der Armlöcher erfolgsversprechender...

 

 

geht gleich los mit dem Wochenbeitrag ....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

 

Heute geht es darum, wie wir unseren Grundschnitt (ich hatte ja den leicht weiteren Rundhalsschnitt von Ottobre verwendet, daher gehe ich bei den Abwandlungen jetzt auch von ihm aus, aber die Ideen lassen sich mit jedem anderen schlichten Schnitt, der nicht asymmetrisch ist, ebenso bewerkstelligen)

 

Ihr habt ja unzählige Möglichkeiten, das Shirt zu verändern. Einmal, ohne den Schnitt zu ändern und dann eben auf x Arten, bei denen ein wenig am Schnitt manipuliert wird.

 

Zuerst mal ein paar Ideen ganz ohne schnibbeln. An den etwas lustigen Bildchen dürft Ihr Euch nicht stören, die habe ich in der Mittagspause in der Sonne vor mich hingekritzelt. Da ich heute auch etwas unter Druck stehe, war auch keine Zeit, sie schicker zu gestalten, weil Ihr heute noch zu einem neuen Wochenbeitrag kommen solltet. Aber vielleicht können sie ja trotz allem ein bisschen vermitteln, was ich Euch heute so zeigen wollte.

 

Also, dann gehen wir mal ans Individualisieren unseres Shirts:

 

Ihr könntet den Ausschnitt mit Spitzenrandgummi (Wäschegummi z.B.) oder elastischer Spitze unterlegen. Beim Wäschegummi ist es ganz einfach, da braucht ihr nur statt des Ausschnittstreifens eben das Wäschegummi zum Einfassen nehmen. Auch hier die vier Referenzpunkte markieren, nachdem Ihr Euch die korrekte Länge (auch etwas dehnen, aber nicht zu stark, sonst könnte sich der Ausschnitt kräuseln) abgemessen habt und dann so festnähen, dass der Gummirand zur offenen Kante zeigt (die schönere Seite des Gummis, wenn es denn eine gibt, gilt als rechte Seite und wird dementsprechend re auf re festgenäht) und die Spitze zum Shirt. Dann nach innen umklappen und feststeppen, voilà, die erste Variation ist die „kleine romantische Lösung“.

 

Für die „größere romantische Lösung“ nehmt Ihr elastische Spitze und messt Euch die Länge so ab, dass sie schön glatt und gefällig im Shirt liegt. Diese könnt Ihr dann zum Beispiel zwischenfassen (Shirt wird normal mit einem dünnlagigen Schrägstreifen verstürzt und die Spitze liegt wie der Belag beim Sandwich dazwischen, der hübsche Rand in Richtung Shirt, der nicht gerundete Rand der Spitze an der offenen Kante. Dann nach innen umschlagen, wenn die Spitze unter dem Schrägstreifen hervorschaut, etwas beschneiden, bügeln und von außen feststeppen. Das klappt auch mit einem kleinen Beleg oder anderem, nur aufpassen, dass es nicht zu dick wird.

 

Ihr könntet Euch auch eine Art falschen Plastroneinsatz aufnähen.

1614932852_VariationfalscherPlastron.jpg.15dc5c97276d63bbae93eb3755e04382.jpg

Dafür zieht Ihr am besten euer Shirt an, legt fest, wo der „Einsatz“ sitzen sollt, markiert ihn entweder mit einem gut auswaschbaren Stift oder mit Nadeln, messt die entsprechenden Maße ab und zeichnet Euch ein Schnittteil,entweder ganz gerade (viereckiger Einsatz, ganz graphisch hat ja auch was...) oder eben leicht gerundet, wie bei mir hier, siehe Foto.

1789939391_PlastronSchnittteil.jpg.28246276f2adfb02559424e27a023e0c.jpg Am besten legt Ihr Euch dafür Folie oder Transparentpapier über Euer VT-Schnitteil, damit Ihr die Halsrundung 1:1 übernehmen könnt und ein besseres Gefühl für die Proportionen bekommt.

 

Wollt Ihr das Teil mit hauchfeinen Biesen verzieren, schneidet es aus Eurem Stoff nur ganz grob aus, zeichnet Euch die Umrisse des Plastron und die Nahtlinien an und fertigt die Biesen erst, bevor Ihr das Schnittteil noch einmal auflegt und mit Nahtzugaben akkurat ausschneidet.(bei größeren Falten müsste man berechnen, um wieviel das Schnittteil größer werden muss, bei gaaaaanz feinen Biesen reicht die obige Methode) Für die diagonale Version (rechte Seite ) aus meiner Zeichnung würde ich das Schnittteil nicht im Stoffbruch zuschneiden, sondern zwei Einzelteile, die ich dann an der vorderen Mitte später durch Zusammennähen verbinden würde. Ihr könnt aber auch eine Art falsche Knopfleiste darauf basteln oder Spitze, Bänder oder.... applizieren. Dann habt Ihr für die eigentliche Fertigstellung wieder mehrere Möglichkeiten: Wenn es eher dünn bleiben soll und der Stoff ein solches Arbeiten gut mitmacht, könnt Ihr einfach die Nahtzugaben nach links umbügeln, den Plastron in Form bügeln, stecken, den Rand kurz durchheften, nochmals bügeln und dann mit Stückchen von Wondertape oder ähnlichem so auf Eurem Vorderteil befestigen, wie Ihr das vorgesehen habt. Rundherum am besten vorheften, auch am eigentlichen Ausschnitt. Evtl. nochmals bügeln, damit alles richtig sitzt. Dann entweder schmalkantig aufsteppen oder mit der Hand unsichtbar festnähen. Vorderteil bügeln, den Ausschnitt evtl. minimal begradigen, wenn er durch das Applizieren kleine (sollten wirklich nicht gerade große sein) Überstände hat. Dann die Schulternähte schließen, bügeln, Halsausschnittstreifen anbringen wie gewohnt, Heftfaden vom Plastron lösen und dann geht es weiter wie immer.

 

Oder ihr könnt, je nach dem, was Ihr für Stoffe verwendet habt, den Plastron auch doppelt zuschneiden, beide Teile re auf re zusammennähen, Wendeöffnung lassen, wenden, bügeln, unsichtbar zunähen, bügeln und entweder knappkantig aufsteppen oder unsichtbar mit der Hand aufnähen. Das hat zum einen bei manchen Stoffen den Vorteil, dass es etwas stabiler ist und zum anderen, dass die umgelegten Kanten sich nicht „selbstständig“ machen können (manchmal haben ja flutschigere Stoffe die Eigenart, immer dann ein klein wenig nach vorne zu „spinsen“, wenn man sie schön rund festnähen/heften möchte). Ihr müsst hierbei aber darauf achten, ob es sich für Eure Stoffart auch anbietet, da es evtl. sonst in der Mitte durch die drei Lagen etwas schwer werden kann und euch das Shirt vielleicht etwas verziehen könnte. Andererseits, wenn das Shirt selbst aus stabilerem Stoff ist und der Einsatz aus einem dünneren Material, kann es wieder klappen. Probiert es einfach vorher mal an einer Probe aus. Hierbei sind die Möglichkeiten ja schier endlos: Ihr könnt denselben Stoff verwenden, oder ein Stückchen Satin zu einem matten Jersey, oder ein Stück Seide in Kontrastfarbe oder einen Spitzenstoff in Shirtfarbe, aber dafür andersfarbig unterlegt, usw. usw.... Und ihr könnt natürlich auch noch eine kleine Rüsche, Spitze etc beim Absteppen des Randes zwischenfassen.

 

Für ein Shirt mit Mittelvolant, wie hier gezeigt,

1148291416_VariationMittelvolant.jpg.c7bed042348c075ced8e6f7598c11ab8.jpg

schneidet Ihr das VT einfach nicht im Stoffbruch zu, sondern doppellagig (mit NZ auch an der Mitte), dann fasst Ihr einen Volant zwischen . Wisst Ihr, wie man einen Volant zuschneidet? Wenn nicht, meldet Euch... Hierfür eignen sich m.M. n. besonders V-Ausschnitte sehr gut.

 

Oder Ihr näht auf jedes dieser VT’s ein Stück Spitze, Rüsche auf und näht die VM zusammen, dann braucht Ihr nur noch vorsichtig die Verzierung von der Mitte aus auszubügeln und wieder ist eine neue VT-Variation fertig. Das könnte dann in etwa so aussehen:

1037978950_VariationSpitzeanderMitte.jpg.508270ab9b5c14ced6202c77dd9d356f.jpg

 

Auch, wenn es noch viele andere Ideen gibt, über die man hier ohne Schnittänderung reden könnte, soll es das dazu jetzt erst einmal gewesen sein.

 

Hier kommen nun ein paar Ideen, was man mit kleinen Schnittveränderungen erreichen kann:

 

Ihr könntet den ShirtVT-schnitt oberhalb des Busens entweder gerade oder leicht gebogen durchschneiden

1832773629_Variation1.jpg.2c7d044e8ece73268abe0ad1cde711f2.jpg

und den oberen Teil entweder, wie es ja gerade recht aktuell ist, mit Spitze arbeiten oder in einer Kontrastfarbe arbeiten. Wenn Ihr Spitze verwendet, solltet Ihr für den Einfass die Methode mit dem Schrägband nutzen, bei der zuerst re auf re eine offene Kante festgenäht wird, die NZ beschnitten werden und dann so nach innen umgeschlagen wird, dass der Bruch des Streifens die Außenkante des Ausschnitts bildet und die andere Hälfte des Schrägbandes nach innen eingeschlagen festgesteckt und entweder von außen festgesteppt (wenn es den vom Stil her passt, bei Satin und Spitze am Ausschnitt, würde ich mir die Arbeit des von innen unsichtbar Festnähens machen) oder von innen unsichtbar festgenäht wird.Die NZ unten in Richtung undurchsichtigem Stoff, also nach unten bügeln und je nach Stil des Shirts von außen absteppen.

 

 

Oder aber Ihr macht Euch einen spitzen, dreiecksförmigen Einsatz wie hier:

1771555944_Variation2.jpg.4574d2994bd9cb48357f093a69040483.jpg

Dafür zieht Ihr am besten das Shirt noch einmal an, steckt eine Stecknadel an dem Punkt fest, an dem die Spitze des Ausschnitts enden soll (oder markiert es Euch mit auswaschbaren Stift) . Dann übertragt Ihr diesen Punkt auf eine Kopie Eures VT-Schnittteils und verbindet diesen Punkt mit dem Schulterpunkt. Das Ganze wird ausgeschnitten und kann aus Spitze oder Kontraststoff gearbeitet werden, oder aus demselben Stoff und Ihr fasst einfach nur eine Paspel oder Spitze oder.... mit. Auch hier ist der Himmel die Grenze für Eure Ideen.

 

Dann hätte ich hier noch eine Idee, wenn ein schöner Rücken entzücken soll:

1658859406_VariationRT.jpg.aaa629145e45cc2927d3310cc025f15d.jpg

Ihr könntet das RT-Teil einmal abkopieren und an der HM ein Schlüsselloch einzeichnen (falls es dazu Fragen gibt, meldet Euch), entweder ganz klein oder eben länger (so wie die rote Linie, oder eben noch länger...), es oben mit einem Knopf oder einer Schleife/Bindeband versehen und fertig ist ein netter Rückenhingucker. Falls Ihr Euch fragt, wie Ihr denn ein solches Schlüsselloch versäubern sollt: Bei dünnen Stoffen und eher kleineren Öffnungen mit einem Streifen aus dem gleichen Material, der wie ein Schrägband gebügelt und verarbeitet wird (die offene Kante wird (wie oben bei der Spitzenvariante von beiden Seiten eingefasst und ggf. von rechts abgesteppt, siehe auch die verschiedenen Shirtausschnittverarbeitungsarten). Oder Ihr arbeitet, wenn es denn ein sehr weiter Ausschnitt ist und ihr einen geeigneten (dünnen) Stoff verwendet, doppellagig. Will hießen, Ihr schneidet zwei RT aus und näht sie so re auf re zusammen, dass Ihr nach dem Wenden des Ganzen ganz saubere Kanten habt, die auch gerne mal ein klitzekleines bisschen weiter auseinanderfallen dürfen.

 

So, fürs Erste war es das mal mit ein paar Variationsideen, es gibt natürlich noch ein ganze Fülle von Ideen und ich hoffe, ich habe Euch ein wenig fürs Spielen mit dem Schnitt und ein paar Tüdeleien interessieren können. Das waren jetzt alles supersimple, kleine Veränderungen, die nicht die Welt an Zeit und Material kosten.

 

Viel Spaß am Rumtüdeln und Verändern!

 

Bis bald!

 

LG

 

Biggi

Bearbeitet von cucitrice
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Klasse Ideen!

Davon werde ich mit Sicherheit mal was ausprobieren!

Dafür eignet sich bestimmt der Ottobre-Basic Schnitt gut :)

 

Ich weiß übrigens nicht, wie man Volants herstellt und würde mich über eine Erklärung freuen! :hug:

Bearbeitet von Himbeerkuchen
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das sind sehr nette Anregungen, DANKE.

Eine Veränderung hab ich schon mal vorgenommen am Vorderteil. Dazu muss ich bemerken, dass ich einen Schnitt mit Brustabnähern vorne habe, weil ich finde, da sitzt das Shirt besser. Da schneide ich am Vorderteil vom Abnäher ausgehend in leichtem Bogen - den Bogen genau umgekehrt wie Du in Deiner Zeichnung - zur Mitte hin das Vorderteil auseinander und lege dann den Abnäher zu. Jetzt kann man oberes und unteres Vorderteil in verschiedenen Stoffen nehmen oder auch eine Paspel dazwischen legen oder was auch immer machen. Der Vorteil ist, dass nun der Abnäher verschwunden ist, aber das Shirt einen besseren Sitz hat. Da habe ich schon ganz viel mit gespielt und ausprobiert. Hoffentlich versteht man, was ich meine.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.