Bluse wandert über die Schulter nach hinten

Hallo,

an sich wollte ich am MoMo teilnehmen und mir eine Karo-Bluse nähen.

Einen Schnitt dafür gab es nicht. Warum steht da!.

Nach zwei Wochen Krankheit, in denen ich intensiv darüber nachgedacht, wie ich die von mir gewünschte Optik überhaupt hinbekomme, habe ich den Schnitt gezeichnet, aus Bomull zugeschnitten und teilweise genäht. So weit, so (un)gut!

Einige kennen vielleicht diesen alten thread von mir. Genau dieses Problem hat der jetzt gezeichnete Schnitt ebenfalls. Den Pulli hatte ich damals aufgetrennt und seit dem nichts mehr mit Quernaht unterhalb der Brust ausprobiert. Aber diese Bluse funzt nicht ohne die Quer-Naht!

Am Bomull-Modell hatte ich die 4 Raglan-Nähte geschlossen, das Halsausschnitt-Teil fertig genäht (bebügelt, verstürzt etc.), die vordere und hintere Mitte über einige cm daran angenäht und die Seitennähte gesteckt. Das untere Vorderteil war auch dran, aber auch nur außen und in der vorderen Mitte, weil ich unter den Busen kräuseln oder in Falten legen muss und so an den Schnittteilen nicht zu beurteilen wage, wie ich das machen muss.

Die Idee war, das Teil überzuwerfen, dann zu entscheiden, wo die Raglan-Nähte auf den Besatz treffen und wie die Mehrweite in Fältchen gelegt wird.

Dazu musste ich den einen Arm bewegen und schon zog es dem Ärmel um den Arm herum. Die gedachte Schulternaht verschwand nach hinten – an sich genau das, was beim Pulli passiert ist.

Das dort diskutierte Halsausschnitt-Problem kann ich dieses Mal ausschließen – der Besatz ist innen weit genug, um überall rund um den Hals gut anzuliegen, aber nirgends zu stauchen.

Kann es sein, dass ich hinten wegen des Rundrückens einfach mehr Weite brauche? Die typischen Rundrücken-Abnäher entstehen durch die Fältchen, mit denen der Rücken an das Halsausschnittteil angenäht wird (wie heißt das eigentlich – ist so ein 6cm breiter Ring schon eine Passe?)

In meinem Frust habe ich das Ganze in seine Bestandteile zerlegt (siehe Bild) – und angefangen, die Blende vorne zu machen, so dass ich später nichts mehr trennen muss, denn auch dieses soll ein tragbares Probemodell werden.

Dabei ist mir aufgefallen, dass ich immer die Schlaufen rechts habe und die Knöpfe links - in der Anleitung steht es aber umgekehrt – was ist denn nun richtig?

Ich muss dieses Mal die Schlaufen vom Halsteil wieder umsetzen – aber für das nächstes Mal, wäre es schön, zu wissen, was richtig ist.

Hinten habe ich mal an der Raglan-Weite rausgekitzelt (Strich), was geht, und vorne gibt es auch einen minimalen Änderungsbedarf (Strich).

Noch Ideen?

Fragende Grüße

Rita

Hallo,

ich hatte das in dem alten Beitrag so verstanden, dass du eine FBA brauchtest, oder hab ich was überlesen? Hast du das schon mal ausprobiert?

Was den Verschluss angeht, so ist es klassisch bei Frauen so, dass die Öffnung nach links zeigt. Also die Knöpfe links und die Schlaufen rechts, würde ich hier sagen.

Merksatz: Wenn Mann und Frau in einem deutschen Auto sitzen und der Mann fährt, sitzt also links, zeigen die Öffnungen der Bekleidungen der beiden zueinander hin. Mann öffnet also nach rechts hin, Frau nach links. Honi soit qui mal y pense...

Liebe Grüße

Kerstin

ich hatte das in dem alten Beitrag so verstanden, dass du eine FBA brauchtest, oder hab ich was überlesen? Hast du das schon mal ausprobiert?

Diesen Schnitt habe ich aus einem "Grundschnitt", den ich nach meinen Maßen gezeichnet habe und der sowiet passt, weiterentwickelt - FBA ist also drin. Ob die Grundschnitt-Bluse auch so um mich rumrutscht, weiß ich nicht. Zum einen ist sie noch nicht ganz fertig (das Grauen der Ärmel) und zum anderen hat sie einen engen Stehkragen, da kann nix verrutschen.

Was den Verschluss angeht, so ist es klassisch bei Frauen so, dass die Öffnung nach links zeigt. Also die Knöpfe links und die Schlaufen rechts, würde ich hier sagen.

Bei Knöpfen mit Knopflöchern kannte ich das auch so - und entsprechend habe ich auch meine beiden anderen Schlaufen-Projekt so gemacht - aber diesen Schlaufen-Verschluss habe ich in einer Patrones (Modell 57 aus Heft 284 vom Herbst 09) abgeguckt (d.h. wie es gemacht wird) und da steht es umgekehrt (delantero izquierdo) - und da frage ich mich, ob es für Schlaufen andere Regeln gibt als für Knopflöcher - möglich ist ja fast alles - und die Bilder passen auch zum Text.

@Pegasus - Du schreibst, Deine früheren - was hast Du denn geändert?

LG RIta

Okay dann ... alles klar!!!

LG Rita

Diesen Schnitt habe ich aus einem "Grundschnitt", den ich nach meinen Maßen gezeichnet habe und der sowiet passt, weiterentwickelt - FBA ist also drin. Ob die Grundschnitt-Bluse auch so um mich rumrutscht, weiß ich nicht. Zum einen ist sie noch nicht ganz fertig (das Grauen der Ärmel) und zum anderen hat sie einen engen Stehkragen, da kann nix verrutschen.

Ich kann dir leider nicht qualifiziert weiterhelfen (und ohne die Falten an dem Webstoffschnitt zu sehen eh nicht, das sieht ja doch immer etwas anders aus als Strick), aber einen noch nicht fertig geprüften und genähten (und danach angepaßten) Grundschnitt weiterzuentwicklen bringt nicht viel. Weil... er paßt ja noch nicht. (Und gerade bei Raglan wirken sich die Ärmel ja auf den Sitz des ganzen Kleidungsstückes aus.) Und dann kannst du alle kritischen Punkte an jedem veränderten Schnitt neu anpassen.

Der Grundschnitt und die danach genähte Bluse haben keinen Raglan sondern normale Ärmel. Der Rumpf passt prima. Ich habe den schon 2mal heran gezogen, um neue Schnitte danach zu machen. Nur die eigentliche Test-Bluse selber habe ich nie fertig, weil sie hinten am Po staucht. Seit ich den Schnitt vor zwei oder drei Jahren gezeichnet und den Stoff zugeschnitten habe, bin ich leider nicht schlanker geworden. Im Bauch-Bereich konnte ich die Abnäher verkleinern, aber hinten fehlt es eben am Saum. Wäre das nicht der Fall, hätte ich vielleicht mehr Drang, sie zu beenden. Aber ich aheb mir vorgenommen, morgen Ärmel udn Bkluse noch mal in Wasser zu schmeißen, damit sich der vom Nähen - Trennen - Nähen -Trennen usw. ausgeleierte Stoff in Armloch und -kugel wieder zusammen zieht. die beiden Ärmel unterscheidne sich nämlch mittlerweile nicht unerheblich - obwohl sie vor Monaten noch identisch waren.

Ich würde gerne Bilder zeigen vom Bomull - aber (bitte nicht lachen!) ich habe eines der oberen Vorderteile verschlampert.

Bevor ich fotografieren wollte, hatte ich noch alle! Ich habe mich explizit für das mit den Ösen entscheiden, weil das bis auf ein paar mm die vordere Mitte ist, während an dem anderen der Untertritt dran ist.

Ich habe die Teile zusammengerafft und in einem Kinderzimmer auf dem Teppichboden geknipst, weil das da gut liegen bleibt - und als ich gegen Abend weiter nähen wollte, fand ich nur noch 6 Teile, aber nicht 7.

Und jetzt geh ich ins Bett in der Hoffnung, dass ein Heinzelmänchen es mir neben meine Maschine legt für morgen früh!

LG Rita

Hallo Rita,

an diesem Schnitt stimmt leider nicht viel. Bring erst deinen Grundschnitt auf Vordermann und danach kommt die Raglanentwicklung. Ein Raglan, der nicht in der Balance ist, verdreht sich oder zieht nach hinten.

lg

heidi

Übrigens: Auch eine Bluse mit Stehkragen zieht nach hinten, wenn die Balance nicht stimmt.

Das Teilchen ist gefunden - aber ich denke nach dieser niederschmetternden Meinung werde ich das mit dem Nähen sein lassen

Tschüssi Rita

Tut mir leid, Rita. Aber es wäre nur Frust für Dich - ein Teil mit dem Du nicht zufrieden bist. Wenn Du einmal Deinen Schnitt gefunden hast, kannst Du richtig loslegen.

LG

heidi

Ich wollte es ja so deutlich nicht sagen... aber Heidi hat recht.

Wenn du dein Gewicht deutlich verändert hast, dann bleibt nur ein Weg: Du erstellst einen neuen Grundschnitt und paßt erst mal den in der Grundform an. Ohne gleich drei Abkürzungen zu versuchen und auch wenn dabei ein Teil rauskommt, daß du so nicht trägst.

Aber wenn du den hast... dann kannst du weitermachen und es werden sich auch bei Veränderungen keine großen Probleme mehr ergeben.

Es mag ja sein, dass ihr recht habe, aber bei dem Gedanken noch eine Standard-Bluse zu zeichnen und zu nähen schüttelt es mich! Ich habe davon mehr im Schrank als ich tragen mag, genähte und gekaufte.

Dies sollte ein leichtes Sommer-Flatter-Teil werden - ohne echte Passform, deshalb dachte ich, es ginge - anscheinend falsch gedacht.

Das eigentliche Problem dieses Modell schien mir der Verlauf der Karos zu sein. Diese sollten eben in einer bestimmten Art und Weise aufeinander treffen sollte, daraus ergab sich die seltsdame Form der Raglan-Nähte. Ohne die Vorgabe hätte ich einen Flatter-Teil-Schnitt gehabt. Komischerweise trägt sich nämlich das Flatterteil mit ähnlichem Ausschnitt, gezeichnet und genäht im letzten Sommer, ganz prima.

Diesen Schnitt hatte ich bei Zeichenen natürlich auch am Wickel, außerdem noch den Lekala und einen anderen von eiern Bluse, die ich recht oft trage.

Das Thema Karos werde ich jetzt anders abarbeiten, die beiden karierten Blusenstoffe stapele ich zu den gestreiften in den Schrank, dann gucke ich mal nach den Ufos und vernähe ab nächster Wochedie Sommerstoffe für die Girlies, da sehe ich wenigstens, was ich wo ändern muss.

Tschüssi Rita

Bei Karos kannst du den Schnitt nicht unbegrenzt dem Muster anpassen, es gibt immer Stellen, wo das Muster nicht paßt. Oder eben die Paßform nicht... Das ist sogar bei Haut Couture so.

Aber das kann die mangelnde Paßform auch erklären.

Das Ding war, die Raglan-Nähte waren vorne im oberen Bereich im Fadenlauf, es gab keinen sichtbaren Ansatz, die Karos liefen einfach weiter in die Ärmel weiter liefen. Das Vorderteil dazwischen war diagonal - soweit erschien mir das ganz einfach.

Wie es hinten aussah, weiß ich wie gesagt nicht, weil ich das Teil nur 1mal im Fenster gesehen habe.

Ich dachte dann, dass ich die Ärmel auch genauso mache, das hieße im diagonalen Fadenlauf - dabei kamen dann riesig-weite Ärmel raus, weil ich über die eckige Schulter eine bestimmte Breite brauche. Das habe ich mehrfach skizziert in klein, es geht nicht. Bliebe die Variante des Ärmels in einem anderen "Winkel", so dass es vorne stimmt und hinten irgendwie auskommt, aber wie mache ich dann den Rücken. Grundsätzlich hätte ich den eben auch gern diagonal gehabt.

So enstand dann die Idee, die Raglannähte der Ärmel einfach paralell zu machen und das Zuvel im Hals-Bereich in Falten zu legen.

Tschüssi Rita