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Burdaärmel einsetzen - (Couture)


Isebill

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Ich bin mir sicher, es gibt hier noch mehr Näherinnen, die im Prinzip mit Burdaärmeln gut zurecht kommen. Aber die Technik, diese einzusetzen - ich verfeinere sie immer mehr.

 

Als erstes habe ich inzwischen festgestellt, dass es sich lohnt, den Nahtverlauf nicht nur auf die linke Seite zu zeichnen, sondern mit einem Nähfaden - Rest von einer Spule - mit kleinen Stichen durchzuzeichnen und zwar an der Jacke selbst und an den Ärmeln.

 

Dann ist es tatsächlich am besten, wenn die Einhalteweite mit zwei parallelen Stichlinien abgesteppt wird. Ich stelle die Spannung etwas runter, den Stich auf 3 mm, verwende nicht das Nähgarn, sondern einen bunten Rest zur besseren Erkennbarkeit und steppe von rechts, so dass der Anziehfaden auf der linken Seite ist.

 

Dann stecke ich den Ärmel rein, erstmals mit nur leicht angezogenem Faden. Passt das, dann markiere ich vier weitere Punkte mit eingezogenem Faden und zwar je zwei vorne und hinten an einem Ärmel. So habe ich sieben Markierungspunkte - Schulternaht, Seitennaht, Passzeichen von Burda und vier weitere.

 

Arm wieder raus, diese Zeichen übertragen - auf den anderen Ärmel und das andere Armloch.

 

Dann erst die Weite einbügeln. Arm einstecken, einheften mit kleinem Stich und zwar entweder mit dem Originalfaden, der bleibt dann drin, oder mit Kontrastfaden, der muss wieder raus.

 

Vor dem Einsteppen dann alle Markierungsfäden entfernen, damit man sie nicht feststeppt.

 

Fällt noch jemandem was anderes ein ?

 

Isebill

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Dann stecke ich den Ärmel rein, erstmals mit nur leicht angezogenem Faden. Passt das, dann markiere ich ...

 

Hallo,

 

dazu hätte ich eine Ergänzung aus (einem) meiner vielen älteren Nähbücher:

 

picture.php?albumid=2444&pictureid=33952

 

Den Fadenlauf wie genannt deutlich sichtbar markieren, als Hilfslinie dazu den rechten Winkel auch. Zu dem Einpassen in`s Armloch dann den Fadenlauf auf dem Ärmel beachten und ihn auf den Oberarmverlauf (Knochen!) ausrichten, so dass der Ärmel faltenfrei sitzt. Es kann sein, dass dann der vorgesehene Schulterpunkt nicht mehr auf die Schulternaht trifft und er muss dann neu markiert werden.

 

Ich hoffe, ich habe das alles richtig verstanden und wiedergegeben.

 

Die Tipps mit den zusätzlichen Markierungen auf Ärmel und Armloch merke ich mir gern.

 

(Ist es aber so einfach, auf den bereits eingehaltenen Gegenärmel eine Markierung zu übertragen oder sie von einem eingehaltenen Ärmel zu übernehmen?)

 

Liebe Grüße in den Abend

 

Deo

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Je hochwertiger dier Verarbeitung, umso mehr Handnähte. Und eine der ersten Nähte, bei der die Nähmaschine rausfliegt, ist die Ärmeleinsetznaht (neben Pattentasche, Revers und Kragen).

 

Pfffffff. Das macht ordentlich Arbeit, aber

- ergibt stabile und gleichzeitig elastische Nähte (Maschinsteppstiche sind nicht elastisch),

- die Nähte werden total präzis,

- die Überweite staucht sich nur dort, wo man es möchte,

- und die Gefahr einer ausgedehnten Schnittkante reduziert sich auf Null. Ganz ohne Stütznähte.

Dafür kann man sich bei Wollstoffen wie Flanell die Arbeit mit den Reihfäden und dem vorherigen Einbügeln sparen.

 

Aber noch eine Meldung aus der Spaßverderberecke:

auch ein super eingesetzter Burdaärmel bleibt halt immer noch ein Burdaärmel (das ist ein Konfektionsärmel) und wird kein Coutureärmel. Er wird also noch immer ein relativ tiefes Armloch, eine knapp bemessene Kugel und im Rücken kaum Spielraum für die Rollfalte haben. À la longue ist es daher besser, einen Maßschnitt zu zeichnen.

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Interessant :)

 

Ich kann nur was zu "elastischen Steppnähten" beitragen: Meine sind imho elastisch. Hängt doch auch von der Fadenspannung ab, die ist bei meiner Näma sehr locker voreingestellt, ich hatte Schwierigkeiten, mich darauf einzustellen. Wäre hierbei ja ein Vorteil, oder?

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Interessante Thema!

Nun, ich nähe nur "für den Hausgebrauch" und bin keine Schneiderin. Ich versuche, die Balance zwischen Zeitaufwand und Ergebnis zu kriegen.

 

 

Als erstes habe ich inzwischen festgestellt, dass es sich lohnt, den Nahtverlauf nicht nur auf die linke Seite zu zeichnen, sondern mit einem Nähfaden - Rest von einer Spule - mit kleinen Stichen durchzuzeichnen und zwar an der Jacke selbst und an den Ärmeln.

 

 

Statt mit der Hand die NZ zu heften, nähe ich 2mm daneben eine Stütznaht mit passendem Garn. Die NZ schneide ich bei Ärmel und Armloch exakt auf 1 cm.

Die Armkugel reihe ich auch 2x mit Maschine ein, ziehe aber die Fäden nach Gefühl etwas an und bügle die Mehrweite ein. Erst dann wird anprobiert (gesteckt).

 

Ich nähe den Ärmel 2x ein - zuerst von der Ärmelseite, damit die Einhalteweite gut verteilt werden kann. Dann betrachte ich mein Werk von der Oberteilseite. Eventuell vorhandene leichte "Bögen" werden mit einer zweiten Naht, diesmal von der anderen Seite geglättet.

Ich muss allerdings gestehen, ich hefte nicht, sondern stecke nur. Wenn der Ärmelsitz passt, werden viele Stecknadeln quer zur Naht gesteckt und hemmungslos drüber genäht. Das Risiko, dass mal eine Nadel geschrottet wird, gehe ich ein und meine Bernina nimmt nichts übel.

 

Wichtig finde ich bei einem Jackenärmel, dass zumindest die Armkugel mit Vlieseline bebügelt ist und anschließen ein Watteline- oder Volumenvliesstreifen (20cm x 4 cm) im oberen Bogen angenäht wird (von Hand oder Maschine, auf der Ärmelseite).

Und die NZ an der Schulter sollte nicht zu knapp sein, da lassen sich die Schulterpolster besser befestigen.

 

Es gibt ja Ärmelkonstruktionen, die sich besser einnähen lassen als die von Burda! Ich habe mit Bernina MyLabel einen Blazer genäht, da ging der Ärmel wie von selbst rein.

 

LG

Inge

Bearbeitet von Minga
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Bei mir wir nach den Vorarbeiten (siehe Isebills Ausführungen)der Ärmel von außen an das Kleidungsstück gesteckt.

Also Jacke, Kleid etc. auf die Puppe. Die Nahtlinie am Ärmel und am Kleidungsstück müssen mit einem Faden gekennzeichnet sein. Die Nahtzugabe wird eingeschlagen und dann von außen aufgesteckt. Dann hefte ich den Ärmel mit Hohlstichen ein. Danach allerdings mit der Maschine eingenäht, immer auf der Ärmelseite und unter der Achsel beginnend.

 

So habe ich es vor über 40 Jahren in einer Damenmaßschneiderei gelernt.

 

Gruß Mecki

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So eine Menge Antworten - komme heute garnicht mehr dazu, noch detailliert zu ergänzen.

 

Ich find auch, manchmal lohnt die Handnaht an dieser Stelle. Ich bebügle die Nähte des Kleidungsstücks immer, den Ärmelcap nie. Lässt der sich dann noch einhalten ?

 

Das mit dem Fadenkreuz kenne ich aus Büchern, lohnt es sich wirklich ?

 

Das Übertragen der Passzeichen auf den zweiten Arm funzt nur, wenn er nur leicht eingehalten und noch nicht eingebügelt ist. Meine Einhaltefäden sind immer gleich lang, weil ich sie über das Messer der Maschine abschneide, ich sehe also, wieviel ich schon angezogen habe. Aber mm-exakt ist es nicht.

 

Das muss ein BM Ärmel aber auch nicht sein, der Grenznutzen ist da fraglich.

 

Um mir selbst einen Ärmel zu konstruieren, bin ich zu faul und zu unbegabt. In meiner Umgebung wird nur Konfektion getragen - und was für welche - da bin ich mit meinen nach vorne verlegten Schulterpunkten und der "geraden Schulter" ohnehin der Paßformking. Vielmehr, die queen.

 

Isebill

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Das ist ja ein wunderbarer Thread! Schon mal danke an alle, die hier ihre Tipps hineinschreiben. Ärmel einsetzen ist für mich eine Grauselarbeit, es wird nie richtig schön. Aber ich merke jetzt, dass ich mit sehr dilettantischen Methoden vorgegangen bin (-> Burda Nähanleitung).

 

Darf ich ein paar Fragen stellen?

 

- Nähte bebügeln: Ilsebill, du hast geschrieben, du würdest die Nähte eines Kleidungsstückes immer bebügeln. Was bedeutet das? Betrifft das alle Nähte und jedes Kleidungsstück? Und womit bebügelst du diese und wozu?

 

- @mecki.m: Wenn du den Ärmel von aussen ins Ärmelloch einheftest, gehört dann auch das einreihen zu den Vorarbeiten? Und wenn ja, wie weisst du, wieviel du einreihst? (Mir scheint diese Methode aufwendig, aber logisch - würde ich gern mal probieren)

 

- Bedeutet "einbügeln", dass man einreiht und dann bügelt - also quasi "kleiner bügelt"? Diese Frage ist mir etwas peinlich, das sollte man wohl wissen.

 

- Das letztliche Einsteppen, also das definitive einnähen des Ärmels - näht man da auf der Ärmelseite oder auf der Rumpfseite? Also von aussen oder von innen?

 

Mir ist bewusst, dass meine Fragen in illustrer Runde wohl etwas banal sind. Über Antworten würde ich mich sehr freuen, aber es ist mir klar, dass es hier um ein ewas höheres Niveau geht.

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Mit bebügeln meine ich die Armausschnitte von Vorder- und Rückenteil. Wir reden jetzt hier von einer Jacke oder einem Mantel, der gefüttert wird. Ich selbst, da ich einen runden Rücken habe, halte auch das rw Armloch noch zusätzlich etwas ein.

 

Dazu mache ich mir für die Armausschnitte immer einen Schnitt für die VL, so ähnlich wie für einen Beleg, indem ich den Armausschnitt aus Papier kopiere und die VL ziemlich exakt zuschneide.

 

Das soll dafür sorgen, dass der Ärmel stabiler sitzt. Eine Arbeit, die sich lohnt. Es muss/soll nicht die ganz steife VL sein, eher so eine etwas leichtere Qualität.

 

 

Ich finds gut, dass hier ECHTE Berichte kommen und nicht nur das allgemeine aus den Büchern.

 

Isebill

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Mit bebügeln meine ich die Armausschnitte von Vorder- und Rückenteil. Wir reden jetzt hier von einer Jacke oder einem Mantel, der gefüttert wird. Ich selbst, da ich einen runden Rücken habe, halte auch das rw Armloch noch zusätzlich etwas ein.

 

Dazu mache ich mir für die Armausschnitte immer einen Schnitt für die VL, so ähnlich wie für einen Beleg, indem ich den Armausschnitt aus Papier kopiere und die VL ziemlich exakt zuschneide.

 

Das soll dafür sorgen, dass der Ärmel stabiler sitzt. Eine Arbeit, die sich lohnt. Es muss/soll nicht die ganz steife VL sein, eher so eine etwas leichtere Qualität.

 

Das mit der Vlieseline an den Armausschnitten hab ich auch schon in Burdaanleitungen gelesen.Ich werde das bei meinem geplanten Mantel mal probieren.

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Zum "Einbügeln":

Bei einem Kurs habe ich mal gelernt, dass man die Ärmelkugel, nachdem die Fäden angezogen sind, von unten um das breite Ende des Ärmelbretts spannt,

so dass sich die Nahtzugabe wie ein Rahmen oben auf das Ärmelbrett legt.

Wollstoffe kann man so wirklich schön eindämpfen.

 

@Isebill: Ich habe gerade längere Zeit gegrübelt, was Du mit der vorderen Länge an der Armlochverstärkung willst. Inzwischen habe ich erkannt: mit VL meinst Du Vlieseline...

 

Ich bebügle die Armlöcher auch so, und zwar überall da, wo nicht ohnehin schon Einlage drauf ist (meine Vorderteile sind i.a. ganz bebügelt).

Bei einem Blazer kommt auch noch ein "Plack" in den Schulter-/Rückenbereich, und zwar vorne und hinten und ggf. ein Nahtband in die Schulternaht.

Ein guter Halt in diesem Bereich hilft auch dem Sitz des Ärmels.

Grüsse, Lea

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Mit bebügeln meine ich die Armausschnitte von Vorder- und Rückenteil. Wir reden jetzt hier von einer Jacke oder einem Mantel, der gefüttert wird. Ich selbst, da ich einen runden Rücken habe, halte auch das rw Armloch noch zusätzlich etwas ein.

 

 

Isebill

 

Ich weiß nicht, wie es in der Damenschneiderei gehandhabt wird. Ich bügel das rückwärtige Armloch jedoch bei allen! Kleidungsstücken ein. Dabei rundet es sich ebenfalls. Man kann das Rückwärtige Armloch von daher auch beim Zuschnitt oder der Konstruktion im Vorfeld gerade schneiden und durch die spätere Dressur erhält es seine wirkliche Form.

 

Übrigens:

Ich fertige immer zu erst den kompletten Torso, und konstruiere den Ärmel erst, wenn der Rest zu 100% stimmt. Bei Stoffen, bei denen der Fadenlauf zur perfektion stimmen muss (Karo, Nadelstreifen usw.) mache ich einen Probeärmel, stimme den ab und kopiere ihn dann.

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Ich sollte Vlieseline in Zukunft mit Vl abkürzen, und die vordere Länge mit vL....

 

Basti, das ist für echte Schneiderei sicher richtig so. Allerdings, das Konstruieren eines Ärmels ist ja noch mal eine ganz andere Herausforderung als das Abnähen eines Burdaschnitts. Auch dabei kann man aber die Sache verhunzen, z.B. durch Ausleiern der Armlochkanten, ungleiche Verteilung der Weite...

 

Nebenbei, eine Frage: Nähst Du das Schulterpolster (Sp) fertig ein, bevor Du den Arm einnähst ?

Und wenn ja, wie ? Wenn Du dazu Tipps und Erfahrungswerte hast, dann mach doch bitte einen neuen Fred auf, hier stelle ich mich eins ums andere mal blöd an.

 

Isebill

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Isebill,

 

ich schreib jetzt erstmal hier rein, wenn es sich eurer Meinung nach lohnt, machen wir dann daraus einen neuen Thread, ok?

 

Also, das kommt auf die Schulterform drauf an.

 

Es gibt die drei wichtigsten:

 

Natürliche Schultern bei denen der Ärmel eins mit dem Torso wird. (Bevorzugt in der Konfektion)

sakko.jpg.9d4494c020df60c2d950bc086cccd8e7.jpg

Abgesetzte Ärmel, bei denen der Ärmel optisch höher liegt.

db_od_071.jpg.a0d1fcb98adcc4909fbea543ea2179a3.jpg

Pagoda Schultern, erinnern an die chinesischen Bauten.

Unbenannt.jpg.0b549c426dd4b02dfdf1017596ab3a4d.jpg

 

Also ich persönlich, das ist bestimmt nicht die Norm, nähe das Schulterpolster nur vorherst ein, wenn es sich um Modell eins handelt und ich dazu wirklich Lust habe. Denn, da kann nicht viel schief gehen, und das Risiko, dass der Ärmel später NICHT sitzt, weil das SP an falscher Stelle positioniert, ist gering. Aber warum die Arbeit?

 

Bei den anderen beiden Modellen nähe ich erst den Ärmel ein dann das Polster. Wobei hier das Polster kein Konfektionspolster sein kann. Gerade das Pagoda Schulterpolster ist eine kleine Kunst für sich :)

Hier ist es ja auch wichtig, dass das Polster ein wenig mit in die Armkugel reichen muss.

 

Falls das Polster vorher eingenäht wird, bleibt dir nur den Ärmel per Hand einzunähen.

 

Hier streiten sich aber die Geister. Viele Schneidermeister schwören darauf, die Ärmel MÜSSEN von Hand eingenäht werden... von der Elastizität her. Andere widerum, so auch ich meinen, das wäre Blödsinn. Wenn der Ärmel vorher gut geprüft und geriehen wurde, kann man problemlos mit der Maschine fortfahren. Die Naht ist genauso elastisch! Hier ein kleines Video, in dem Jeffery den Test macht.

 

Einmal die Handnaht, einmal Maschinennaht. Kein Unterschied.

Bearbeitet von Itsab
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Hallo,

 

nachdem ich hier alles so gelesen habe kommt mir mein erster Futterärmel wieder in den Sinn:cool: er war absolut schrecklich und ich wußte einfach nicht ein noch aus.:confused:. Fand es damals wirklich nicht lustig, daß meine Meisterin sich das Lachen verkneifen mußte, aber jetzt im Nachhineine:p

 

Ich nähe fast immer mit großem Stich einmal auf dem Ärmel, eigentlich genau dort, wo später auch die Ärmelnaht sitzen soll.Ich habe keine genauen Paßzeichen, in denen ich einhalte. Mitlerweile mache ich das "aus dem Bauch raus".:rolleyes: Die einzigen Paßzeichen an meinem Ärmel sind die Schulternaht und die Seitennaht.

Wenn ich dann anfange einzuhalten mache ich das Schrittweise. Also immer etwas einhalten, einbügeln an den Armausschnitt halten und schauen wie viel noch eingehalten werden muß. Das mach ich so lange bis der Ärmel paßt.

Dann stecke ich ihn zuerst mit Stecknadeln ein. Zuerst stecke ich meine beiden Paßzeichen an. Dann stecke ich an der Seitennaht rechts und links ca 2 cm vom Jackenteil aus den Ärmel ein. D.h. die Stecknadeln stecken im Jackenteil und nicht im Ärmel. Dabei achte ich darauf, daß der Stoff nicht eingehalten und nicht gedehnt wird. Danach "wechsle ich die Seite" und stecke vom Ärmel aus meine Nadeln. Habe ich noch etwas Weite zum Einhalten, dann mache ich das immer dort wo ich schrägen Fadenlauf habe und den Stoff besser einhalten kann. Ist der Ärmel komplett gesteckt kommt er auf die Büste und wird angeschaut. Falls es noch Fältchen oder Unstimmigkeiten gibt, wird korrigiert und zwar so lange, bis er richtig sitzt. Danach reihe ich den Ärmel ein und das mit kleinen Stichen und Nähgarn in Kontrastfarbe. Dann wieder auf die Büste. Jetzt schaue ich mir vor allem meinen Nahtverlauf an. Sind da Kurven drin die dort nicht hingehören? "Dellen" nach aussen oder innen?. Das korrigiere ich dann mit Stecknadeln. Von innen wird dann auch nochmal geschaut, ob der Nahtverlauf ohne große Kurven und Wellen ist. Dann ran an die Maschine und steppen.

 

Danach den Reihfaden wieder raus. Ist manchmal eine ganz schöne Schufterei, denn ich hab ja auf ihm genäht.

 

Wenn ich mir das auf der Büste oder an mir angeschaut habe und für gut befunden habe geht es ans Bügeln. Und zwar immer indem ich kleine Stücke bügle und die müssen richtig liegen. Also nichts verzerren oder verziehen. Es wird so gelegt wie das Jackenteil ist.

 

Dann wird ein Armfisch eingenäht. Am liebsten mit Watteline, ich habe hiergelesen es geht auch mit Volumenvlies, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Meine Schulterpolster habe so eine art Trapez-Form. Die längere Seite geht nach hinten. Der Ärmel sieht dann aus wie bei Istabs Bild Nr.2.

Ich markiere mir die Mitte vom Schulterpolster und lege sie auf die Schulternaht. Das dicke Ende vom Schulterpolster wird in den Ärmel geschoben und zwar genau bis an das Ende von der Nahtzugabe (1cm). Aber nur an der Mitte. Dann Stecke ich das Schulterpolster von außen durch die Schulternaht an einer Stelle fest. Das ganze auf die Büste und dann erst mal schön hängen. Wenn der Sitz und paßt nehme ich Stecknadel und stecke das Schulterpolster von außen fest. Dabei kann ich das Schulterpolster gar nicht von einer Ecke bis an die andere feststecken, denn dann würde ich wieder alles verzerren. Je nach Ärmel sind so ca. 2 - 3 cm lose.

Dann wieder auf die linke Seite drehen und das Schulterpolster auf der Nahtzugabe im Ärmel einnähen. Am Halsauschnitt nähe ich das Schulterpolster an den Nahtzugaben der Schulternaht an einer Stelle fest. Falls das Schulterpolster zu lang ist, muß es natürlich abgeschnitten (gekürzt) werden.

 

So, ich glaube ich habe nichts vergessen. Manche Kleinigkeite oder Dinge sind für mich so selbstverständlich, daß ich sie manchmal vegesse zu erwähnen...:o.

Hm.. mal sehen, ich hab hier noch eine UFO Jacke hängen, weil ich den Abnäher vergessen habe und jetzt beide Ärmel wieder raus trennen darf:silly:. Vielleicht kann ich das mal mit ein paar Bildern dokumentieren.

 

Falls etwas unklar ist, einfach fragen.

 

LG

 

flocke1972

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Hallo,

Bei Jackenärmeln polstere ich die Ärmelkugel mit nicht zu dickem Volumenvlies, d.h.: Gemäß Schnittmuster schneide ich aus Volumenvlies ca.4cm der Armelkugel ohne Nahtzugabe zu , lege dieses mit der Schnittkante genau an die Nahtlinie des (noch ungekräuselten!) Ärmels, bügele dann zur Fixierung dünne Vl. auf diese Ansatzstelle (und somit auf die Nahtzugabe des Ärmels) . Anschließend verfahre ich im Prinzip wie Ilsebill (ohne die zusätzl.Markierungen, die ich aber demnächst auch ausprobieren werde, danke!), .....Hoffe, das war einigermaßen verständlich....:kratzen:

Ich habe diese Methode aus einem der Burda-Bücher übernommen und bin doch ziemlich angetan, denn die Ärmel bekommen so eine schöne, plastische Form.

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Danke für die beantworteten Fragen!

 

@Stofftier: Hast du eher abfallende Schultern? Bei meinen breiten, graden Schultern stelle ich es mir nicht schön vor, wenn die Armkugel auch noch zusätzlich ausgepolstert wäre. Der Bereich ist so schon gut voluminös. Aber ev. stelle ich esmir auch falsch vor.

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Hallo,

Bei Jackenärmeln polstere ich die Ärmelkugel mit nicht zu dickem Volumenvlies, d.h.: Gemäß Schnittmuster schneide ich aus Volumenvlies ca.4cm der Armelkugel ohne Nahtzugabe zu , lege dieses mit der Schnittkante genau an die Nahtlinie des (noch ungekräuselten!) Ärmels ...

 

versteh ich das richtig, Du nimmst die Ärmelkugel als fiche-Schnittvorlage?

Geht das bei 4 cm Breite nicht zu weit in die Kugel rein?

Ich schneide eigentlich nur einen etwa 2 bis 3 cm breiten langen Streifen, die Länge nach Augenmaß etwa je eine Handbreit unterhalb der Schulter vorne wie hinten. Längs hälftig falten, zusammenstecken, die Breite halbieren als Orientierung zur Schulternaht und auf der Nahtzugabe Ärmel-Schulter nach Anprobe und Kontrolle annähen. Die Enden schräge ich leicht ab, daß sie sich bei leichtem Oberstoff nicht durchdrücken.

Kerstin

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@Rumpelstilz

Vielleicht war "auspolstern" nicht das richtige Wort, denn die Armkugel wird eigentlich nicht voluminöser, sondern nur glatter, gefälliger. Man sollte auch kein besonders dickes Volumenvlies nehmen, sondern eher eines z.B. zum Quilten.

 

@ Zuckerpuppe

Ich meine keine fiche-Vorlage, sondern das Volumenvlies liegt "platt" auf dem Stoff.

Ich versuche mal, eine Skizze zu basteln, aber ich bitte um Verständnis, wenn es ein bisschen dauert, bin noch nicht geübt im Bildereinstellen...:o

Bearbeitet von stofftier
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..., aber ich bitte um Verständnis, wenn es ein bisschen dauert, bin noch nicht geübt im Bildereinstellen...:o

 

genehmigt :D:D

 

laß Dir Zeit, derzeit stehen keine Ärmelausarbeitungen an :)

 

Gute Nacht

Kerstin

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Beinahe genau so wie Flocke1972 mache ich es auch, nur mit dem Unterschied,

dass ich komplett vom Ärmel aus einstecke. Zum Einhalten der Weite

arbeite ich mit vielen Quernadeln und habe auch nur Passzeichen an der Schulter und vorne und eventuell noch unter dem Ärmel.

Meine Polster sehen auch so aus, kommen eher aus der Herrenschneiderei,

das heisst, dünnes kleines Schaumstoffpolster auf einer oben liegenden, größeren Filzlage.

Der Filz geht hinten weiter runter. Ich befestige die Polster mit längeren Stichen, damit noch ein wenig Bewegung ist.

Meine Lehrmeisterin bezeichnete das immer als "Jackelstich", weil schon ihre

Lehrmeisterin in Hamburg das so genannt hatte...

Couturige Grüße,

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@Stofftier: das ist ja raffiniert. Soll das bedeuten, Du "klebst" die Watte (ich nenns jetzt mal so) mit der Vl fest und hälst dann die Vl erst mit einem Reih- oder Steppfaden auf Armlochweite ein ?

 

Ich kann mir vorstellen, dass das echt einen guten Sitz gibt.

 

Mir hat neulich eine Schneidermeisterin, die als Verkäuferin bei Escada arbeitet, erst wieder gesagt, wieviel sie in die Schulter- und Armpartie doch investieren an Unterstützung und Unterbau.

 

Kann mich mal jemand aufklären, was ein "fiche" genau ist ? Ist damit die Watteline gemeint, die in die Armkugel kommt und normaleweise auf der NZ festgenäht wird ?

 

Isebill

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Ärmelfische mit "S" ;) sind aus der Armkugel konstruierte Polsterstreifen, die mit drei unterschiedlichen Rosshaarteilen aufgebaut werden. Dabei muss jedes Stück aus dem Rosshaar ein anderen Fadenlauf aufweisen. Wenn diese dann in die Armkugel genäht sind, spannen sie den Sleevehead (keine Ahnung auf deutsch vielleicht Oberen Ärmelteil) auf. Da ein Ärmel ja oben mehr Breite aufweißt als dein eigentlicher Oberarm. Über diese Fische kann man später auch gut die Kugel ausformen. Je nach Form der Fische gibt es eine andere Optik. Also wenn man seitlich auf dem Ärmel schaut.

 

Weiteres und die Konstruktion hier:

http://tuttofattoamano.blogspot.com/search/label/sleeves

 

bitte weit runterscrollen! :)

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Aha. Sieht man die Begriffsverwirrung !!

 

Für mich war ein "Ärmelfisch" bisher immer ein Stück Einlage i.w.S., das nicht in den Cap, sondern unterhalb und zwar HINTEN, also da, wo der Cap endet, dort, wo man das Rückenteil etwas einhält, eingenäht wird. Also eine zusätzliche Stütze im HINTEREN, nicht im OBEREN Ärmel.

 

Isebill

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Ärmelfische mit "S" ;)

 

eingedeutscht :D

 

sind aus der Armkugel konstruierte Polsterstreifen, die mit drei unterschiedlichen Rosshaarteilen aufgebaut werden. Dabei muss jedes Stück aus dem Rosshaar ein anderen Fadenlauf aufweisen.

 

beim klassischen Herrenjackett, für Damenblazer übernommen

 

Sleevehead (keine Ahnung auf deutsch vielleicht Oberen Ärmelteil)

 

Ärmelkugel

 

... Über diese Fische kann man später auch gut die Kugel ausformen.

Je nach Form der Fische

 

abhängig vom Jackendesign, der Ärmelform = anderer Fisch/fiche

 

gibt es eine andere Optik. Also wenn man seitlich auf dem Ärmel schaut.

 

Weiteres und die Konstruktion hier:

http://tuttofattoamano.blogspot.com/search/label/sleeves

 

bitte weit runterscrollen! :)

 

nur mal so nebenbei :)

Winkegrüße

K.

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