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nowak

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2014 auf der h&h hatte mich ja ein Tisch mit Pralinen und Schokolade in den Bann gezogen und ich hatte mich gefragt, ob das Angebot jetzt auch um Küchenutensilien erweitert wird. :confused:

 

Künstliche Pralinen

 

Zum Anbeißen, aber nicht aus Schokolade

(Klick macht das Bild groß)

Bild: nowak

 

Naja, dem war nicht so, aber der freundliche Herr Irl von Irl Schmuckzubehör klärte mich auf, das das, was da so richtig zum Anbeißen aussah völlig künstlich war. Allerdings nicht aus hartem Plastik, sondern aus Kautschuk (oder war es Silikon?). Daher weich im Griff (okay, nicht typisch schokoladig) und mit völlig realistischer Oberfläche, je nach Sorte matt oder auch hochglänzend wie Kuvertüre.

 

Da meine Gedanken ja immer ums Nähen von Bekleidung kreisen (und auf der h&h sowieso), sah ich vor meinem geistigen Auge sofort... Knöpfe! :ja: (Ich meine... wer braucht schon Schmuck?)

 

Was auch sofort meine nächste Frage hervorbrachte.... "Kann man die waschen?" :waesche:

 

Tja... also abwischen oder mal kurz unter Wasser halten, doch das schon. Aber waschen? Gar in der Waschmaschine? Auf die Idee war der nette Herr Irl natürlich noch nicht gekommen. Klar, der verkaufte ja Schmuck.

 

Aber solche Fragen lassen sich mit genügend Zeit ganz praktisch klären.

 

Und die Firma Irl schickte mir ein großzügiges Päckchen mit Testpralinen und Schokoladenstücken zu.

 

Rosa Trüffel

 

Dokumentation der Waschversuche -

wurde dann aufgegeben, weil sich ja nichts veränderte.

Bild: nowak

 

Nachdem ich die alle sehr ausführlich bewundert und gestreichelt hatte, wählte ich eine für meine Waschtests aus. Es wurde eine rosa "Trüffelpraline" weil diese sowohl eine matte Oberfläche als auch hochglänzende Anteile hatte.

 

Dann kam eine gaaanz vorsichtige Annäherung ans Wasser...

... 10 Minuten Leitungswasser... 10 Minuten warmes Leitungswasser... 10 Minuten warmes Seifenwasser (parfümfreie hypoallergische Flüssigseife von Palmolive)... 10 Minuten Seifenwasser parfümiert (Mysore Sandelholzseife, was anderes parfümiertes hatte ich nicht).

 

Das hat das kleine Pralinchen alles ganz toll überstanden. (Nur duftete sie nach dem letzten Bad noch etwa eine Stunde lang nach Sandelholz. :o )

 

Danach habe ich tief Luft geholt, das Kügelchen locker in ein Stofftaschentuch geknotet und in einen kleinen Waschsack gelegt und es der Waschmaschine anvertraut.

 

Da lief es (bei meiner normalen Wäsche) im Laufe mehrerer Wochen 10 Runden. Auf 40°C, auf 60°C, normaler Waschgang, Pflegeleicht, Wollwaschgang, mal 1400 Schleudertouren, mal 1000, mal nur 600... mit verschiedenen Waschmitteln (Persil sensitiv, denk mit sensitiv als Pulver und als Flüssigwaschmittel - Weichspüler und parfümierte Waschmittel gibt es bei mir nicht, daher konnte ich das nicht testen.)

Unfreiwillig sogar auf zwei verschiedenen Waschmaschinen, teilweise Bauknecht, teilweise Miele. Daß ich einige Wochen dazwischen den Waschsalon brauchte hat den Test auch etwas verzögert, denn das wollte ich meinem Testmuster dann doch nicht zumuten.

 

Danach war die glänzende "Kuverture" so glänzend wie am ersten Tag, der matte Trüffelteil fasste sich immer noch gleich an, die Farben waren unverändert.

 

Damit war nach einigen Monaten des Testens klar, das Material ist auf alle Fälle "knopfgeeignet" und verträgt einige Wäschen.

 

Ösen zum Einschrauben

 

Diese Ösen gibt's auch bei Irl

Bild: nowak

 

Danach kam der Teil, der mich am meisten ins Schwitzen kommen ließ. Nämlich wie ich da einen Knopf draus machen?

 

Vorsorglich hatte ich mir Knopfrohlinge erbettelt, exotisches Klebeband aus einer Fabrik organisiert... alles auf meinen Schreibtisch gelegt und die nächsten Monate angestarrt wie das Kaninchen die Schlange. :help:

Irgendwann dachte ich mir dann... was soll's? Da werden doch Ösen zum Eindrehen mitgeliefert... wenn die so was als Kette halten... warum nicht auch als Knopf?

 

Also habe ich die Öse einfach hinten in die Fläche eingedreht, so fest, daß die Öffnung der Öse fest am Kautschuk anliegt. Danach habe ich an ein leichtes Strickcape eine Schlaufe aus Schrägband improvisiert angenäht und auf der anderen Seite den neu entstandenen Knopf. Das Cape trage ich im Herbst und Winter gerne über die Schultern, wenn ich am Computer sitze oder auch sonst in der Wohnung was mache.


Vom Schmuck zum Knopf

 

Markieren (Trickmarker Aqua von Prym, ist gerade lange genug sichtbar, um die Öse zu positionieren) - einschrauben (einfach mit den Fingern, kein Werkzeug nötig) - festdrehen - fertig!

Bild: nowak


 

Nachdem das dann ungefähr ein Jahr erfolgreich seinen Dienst versehen hatte, war klar, das funktioniert. Und ich überlegte mir ein Projekt dazu.

 

Klar ist, die Knopföse ist auf diese Weise relativ hoch (wenn man geschickt ist, kann man sie vielleicht mit einer Zange auch etwas flacher und ovaler biegen) und die "Pralinen" sind recht schwer. Für leichte und dünne Stoffe also nicht so geeignet. Auch weiß ich nicht, ob man sie wirklich hunderte von Malen schadlos waschen kann. Es sollte also eher ein Kleidungsstück werden, das nicht jede Woche in der Waschmaschine landet. Und ich weiß nicht, ob das Material auch chemische Reinigung aushält, das konnte ich Zuhause ja nicht testen. Also lieber ein waschbarer Stoff. (Ich will die Knöpfe ja nicht jedes Mal vorher abtrennen... da stehe ich nicht so drauf. Sonst wäre ein dicker Wollstoff wie Loden sicher auch eine Option.)

 

Praline im Maschinenknopfloch

 

Maschinenknopflöcher: Raupen zu schmal, Praline verliert sich völlig drin

Bild: nowak

 

Meine Überlegungen führten mich dann recht schnell zu einem "Allzweckmaterial"... fester Denim, ganz klar. Zwei Schichten davon brauchen eh eine größere Knopföse und er ist stabil genug, die Knöpfe zu tragen. Und wenn ich mir eine Jacke daraus nähe, dann muß die auch nur gelegentlich gewaschen werden. Perfekter Plan! :bier:

 

Bleibt noch die Frage, wie ich die Jacke schließen will? Mit Schlaufen geht es auf alle Fälle, das hatte ich an meinem Cape. Man kann sicher auch eine Art Knebelverschluss daraus machen. Bei dem was ich sonst so im Sinn hatte, konnte ich mir Posamenten aber nicht recht vorstellen.

 

Also habe ich erst mal Maschinenknopflöcher genäht, auf zwei Lagen Jeans. In unterschiedlichen Längen, normales Knopfloch, Augenknopfloch... Knopfloch aufgeschnitten und ein zweites Mal umnäht...

 

Es stellte sich schnell heraus, das man relativ große Knopflöcher braucht. Die Schokoladenstücke sind recht groß, die Pralinen sehr hoch. Und irgendwie verlieren sich die dann in der nötigen Knopflochgröße.

 

(Eine Stickmaschine, die dekorative Knopflöcher mit breiten, verzierten Raupen machen kann wäre hier sicher eine Option gewesen. Aber so was habe ich nicht. Und ein Knopfloch mit breiter Raupe auf zwei Lagen festem Denim von Hand stechen... Wollte ich jetzt nicht dringend ausprobieren.)


Großes Paspelknopfloch

 

Die Paspel ist in der Breite schon harmonischer,

aber in der Länge geht die Praline immer noch unter.

Bild: nowak

 

Breiter sind Paspelknopflöcher. (War außerdem eine gute Idee, mein Paspelfix mal auszuprobieren.) Hier habe ich statt Jeans erst Mal einen dickeren Wollstoff genommen, um zu sehen, ob das damit grundsätzlich funktioniert.

 

Durch den Paspelfix war ich in der Länge der Knopflöcher etwas festgelegt, aber es fanden sich tatsächlich passenden Längen.

 

Das Schokoladenstück sieht hier auch schon harmonischer aus, die Praline ist optisch immer noch etwas verloren, in dem langen Knopfloch.

 

Doch da fiel mir ein, daß ich in einem Buch über Couture-Techniken mal was von dreieckigen Paspelknopflöchern gelesen hatte. Und ich habe das Buch und die Anleitung sogar wiedergefunden...

 

Auch hier gab es einige Versuche, mit unterschiedlichen Formaten (afrikanischer Baumwollstoff für die Paspel zeigt schon, wo die Reise mit der Jacke am Ende auch hingehen soll...).


Dreieckige Paspel in verschiedenen Breiten

 

Je nach Winkel des Dreiecks wird das Knopfloch unterschiedlich breit... aber gut sehen alle Varianten aus. Das wird eine schwere Entscheidung...

Bild: nowak


Und ganz klar... das wird mein Knopfloch! :jump:

 

Sowohl das eher flächige Schokoladenstück als auch meine Praline sehen da gut und harmonisch aus.

 

Wie es weiter geht, werde ich euch im Verlauf der nächsten Wochen und Monate zeigen.

 

Die Jacke soll ein wenig "wild" werden und deswegen werde ich jetzt erst mal einen festen, dunkelblauen Denim ein wenig kaputt machen. (3m Coupon... viel Raum zum Spielen. :D )

 

In diesem Thread wird es also noch eine ganze zeitlang Updates geben...

Wir danken der Firma Irl Schmuckzubehör für das zur Verfügung gestellte Material!

Auf deren Webseite findet man auch eine Händlerliste für Endkunden.

Ergänzung im Dezember 2016: Jetzt gibt es unter dem Stichwort Schoki-Schmuck auch einen direkten Shop für Endverbraucher. Für den fertigen Schmuck und für die "Einzelteile". :)

Bearbeitet von nowak
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Auch interessant, aber nicht das, was mir so vorschwebt. :)

 

Außerdem bin ich nicht sicher, daß die Knöpfe auf so einem Projekt noch groß zur Geltung kommen...

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Hallo!

Zum Anbeißen! :)

Wirklich tolle Idee!

 

Aber eine Frage liegt mir da doch gleich auf der Zunge: Wenn die hübschen Teile als "Schmuck" verkauft werden sind sie sicher teurer als der Rest der Jacke? Ist es nicht etwas teuer eine Jacke mit ein paar von den Knöpfen zu machen?

LIebe Grüße !

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Naja, Knöpfe gibt es von Centwaren bis zu sehr teuer... das muß jeder selber entscheiden, was einem das jeweils wert ist.

 

Bei mir sind die Knöpfe schon öfter teurer als der Stoff gewesen, aber gerade "besondere" Knöpfe können ein Kleidungsstück gut von Massenwaren abgrenzen. (Mein "Stammknopfladen" hier in Köln hat mir mal erzählt, daß bei ihnen öfter junge Mädchen mit irgendwelchen h&m Teilen kommen und sich dann für einen Mantel oder eine Jacke andere Knöpfe kaufen. Die sind dann manchmal teurer als die Jacke war, aber mit vergleichsweise wenig Aufwand können sie ein Basisteil zum Hingucker machen und gewaltig aufwerten.)

 

Das macht man sicher nicht für jedes Teil... aber ja, ich stehe auf schöne und besondere Knöpfe. :) (Die trenne ich dann aber auch meist wieder ab, bevor ich so ein Teil am Ende wegwerfe.)

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Hallo!

Danke dir nowak! :) Das hat ja nicht bedeuten sollen dass man sowas deswegen nicht verwenden darf, ich wollt einfach nur wissen ob es "die Sorte Knöpfe" ist die eben mehr kosten als der Rest vom Kleidungsstück oder ob sie doch nicht so hochpreisig sind wie sie lecker aussehen. :)

Liebe Grüße!

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Das ist ja ne interessante Idee, die Pralinen sehen ja wirklich aus wie echt. Gibt es davon nur die gezeigten Exemplare oder ist die Angebotspalette größer? Auf der Homepage bekommt man da leider nichts zu sehen. Vermutlich ist das als Händler anders oder?

 

Liebe Grüße,

 

Lieby

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Also ich habe noch ein paar Modelle mehr hier liegen. :o

 

Ja, die Firma IRL selber liefert nur an Händler, für die haben sie sicher auch einen Katalog oder Prospekte.

Endkundengeschäft machen sie tatsächlich keines.

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Das ist wieder ein absolut interessantes Projekt, Marion. Werde ich direkt abonnieren. Vielen Dank für die tollen Ideen, die Du hier immer wieder präsentierst. Sie öffnen mir die Augen für Möglichkeiten in meiner Umwelt, die ich sonst sicher übersehen hätte :hug:.

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Das find ich ja genial. Besonders für die "Naschkatzen" unter uns. :D

Aber auch das gezeigte dreieckige Knopfloch kannte ich noch nicht. Zeigst du das dann auch etwas genauer?

 

LG

 

flocke1972

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Aber auch das gezeigte dreieckige Knopfloch kannte ich noch nicht. Zeigst du das dann auch etwas genauer?

 

Kann ich machen, kein Problem.

 

Ich hoffe, ich habe das nicht vergessen, bis ich mal beim Knopfloch bin. :o

 

(Ansonsten: Roberta Carr, Couture, The Art of Fine Sewing, meine Ausgabe ist von 1994, könnte aber sein, daß es eine Neuauflage gibt.)

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Kann man die Schokiknöpfe wohl auch selber machen?

hat das schon mal jemand probiert?

Evtl aus Fimo, oder so

Mir bleibt dafür im Moment keine Zeit, aber das könnte auf die To Do Liste

Meine Tochter hat mir als Anhänger für eine Handtasche kleine Erdbeeren aus Fimo gemacht

Hat jemand Ideen?

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Du kannst sicher mit Fimo was basteln (ich habe in einem Laden in Paris so was auch schon mal gesehen), aber diese wirklich lebensechte Oberfläche bekommst du m.E. nicht.

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  • 2 Wochen später...

Hallo, zunächst einmal ein völlig unqualifizierter Kommentar, aber: Wahnsinn, die Schmuckteile sind ja der Wahnsinn! Ich konnte nicht glauben, dass die nicht echt sind. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Ganz toll. Mit denen als Knöpfen wirst du sicher ständig angesprochen :D

 

Zu der Fimo-Sache: Das Geht schon, aber eben nicht ganz so schön. Manche Pralinen lassen sich aus Fimo gut nachbasteln, aber gerade dort, wo es aussieht, als wäre die Schokolade darübergegossen worden (oder Zuckerguss), da versagt Fimo leider kläglich. Und wie bereits erwähnt, sie Oberfläche von Fimo ist nicht so naturgetreu.

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  • 3 Wochen später...

Och Marion - das ist ja fast gemein... erstens läuft mir das Wasser im Mund zusammen und zweitens habe ich das Gefühl, dass ich da unbedingt was bestellen muss, obwohl das überhaupt nicht zu meinem Stil passt.

Aber vielleicht für meine beste Freundin...?

Grüsse, Lea

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Ich bitte dich, Schokolade passt zum Stil jeder Frau. ;)

:D Die dürften aber dann auf jeden Fall nicht in meinem Blickfeld sein, sonst würde ich mir wahrscheinlich dauernd aufs Oberteil sabbern.

Lea

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