Wie bekomme ich meinen Stoff gerade?!

Hey ihr Lieben,

ich habe mir zum Geburtstag eine Nähmaschine gewünscht und habe nun meine ersten Nähversuche hinter mir. Erstes Projekt waren Kissen mit Hotelverschluss (aus einem Teil). Nun war ich schon ganz zu Beginn der Verzweiflung nahe bei der Frage, wie um Himmels willen ich es schaffen soll, bei einer Länge von 130 cm die zugeschnitten werden sollte, es zu schaffen, dass das ganze gerade wird. Dann habe ich gelesen, dass bei Baumwollstoffen das Reißen reicht. Habe ich versucht und hat bei den ersten beiden Kissen auch gut funktioniert.

Dann habe ich einen anderen Stoff (selber Stoff, andere Farbe) genommen. Hier war es nun plötzlich so, dass ich nach dem Umnähen der kurzen Kanten beim Zusammenklappen des Stoffes gemerkt habe, dass irgendwas total schief ist. Die Kante, dort wo man das Kissen am Ende hineinschiebt musste ich nun also total schräg hinlegen, damit die langen Kanten richtig aufeinanderliegen. Sieht zwar von vorne beim Kissen nicht schlimm aus aber wenn man es umdreht, ist die Kante mit dem Verschluss total schief.

Nun ist mir nicht ganz klar, ob das daran lag, dass der Stoff beim Reißen doch schief geworden ist, oder ob es daran lag, dass die Schnittkante (also dort, wo der Stoff von der Rolle geschnitten wurde) schief war. Vermutlich eher zweiteres, oder?

Dann ist nun die eigentliche Frage: Wie kriege ich es hin, ein wirklich gerades Stoffstück zurechtzuschneiden. Ich könnte natürlich auch an der Kante die von der Rolle geschnitten wurde ein Stück "wegschneiden" indem ich 1-2 cm seitlich davon ein kleines Stück einschneide und dann die Kante "geradereiße". Aber wenn es nun daran lag, dass der Stoff doch beim Reißen etwas schief wird?

Die Hauptfrage ist also: Mit welchen Hilfsmitteln bekomme ich einen wirklich geraden Zuschnitt hin? Ich habe zwar eine Schneidematte aber die ist nur etwa A3-2 groß, das hilft mir bei einem 130 cm Zuschnitt ja nicht. Ich habe leider auch nicht wirklich ein Auge für gerade Kante, bräuchte also dringend einen Tipp, was mir dabei helfen kann, es gerade hinzukriegen. Noch viel schlimmer wird es ja dann bei Stoffen, die ich nicht reißen kann..

Nun hoffe ich, dass die Erfahreneren unter euch sich durch meinen ellenlangen Text für eine eigentlich ganz einfache Frage quälen und mir helfen können, ich würde mich sehr darüber freuen!

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Liebe Grüße von Margarete

Du könntest den Stoff recken. Die Suchfunktion spuckt dazu das ein oder andere aus, unter anderem diesen Thread: Stoffvorbereitung: Fadenlauf geraderichten? - Hobbyschneiderin 24 - Forum

Hallo Margarete,

erst einmal willkommen hier.

Damit Du den Fadenlauf besser siehst, ich nehme an, Du hast einen einfachen Baumwollstoff in Leinwandbindung verwendet, kannst Du an der Seite mit der Stecknadel einen Faden oben an der Kante leicht hochheben, ihn durchschneiden und vorsichtig stückchenweise aus dem Gewebe ziehen. Wenn Du den Faden verfolgen kannst, kannst Du auch oben und unten einschneiden. Dann kannst Du auf der linken Seite die anderen Kanten anzeichnen und einfach mit der Schere (eine gute Stoffschere! Sie sollte für nichts anderes als Stoff verwendet werden) schneiden.

hallo, herzlich willkommen!

Stoff zu reißen - da krieg ich zahnweh... auch wenn es vor vielen Jahren praktisch in jedem Laden gemacht wurde. Meine Erfahrung - das wird nicht immer gerade. In der Schule habe ich gelernt - im Zweifel den Stoff etwas einschneiden, 1-2 Fäden über die gesamte Breite rausziehen und dann schneiden. Dann ist schon mal die erste Seite gerade. Ansonsten habe ich ein Quilt-Lineal, 60 cm lang mit Markierungen in alle Richtungen. Das hilft mir sehr.

lg

Danke erstmal für eure Antworten!

Jetzt muss ich aber nochmal ganz blöd fragen.. Das mit dem Faden rausziehen und dann im Fadenverlauf schneiden habe ich schon öfter gelesen. Ich verstehe es aber leider nicht. Also ich zuppel mir einen faden raus (an der webkante, oder? Das ist der Teil an dem der Stoff NICHT von der Rolle abgeschnitten wird, oder) und zieh ihn langsam raus. Aber ich seh den Faden doch trotzdem nur an der Kante raushängen, wie weiß ich dann, wo ich langschneiden muss wenn ich mich mitten im Stoff befinde?

Sorry für die blöden Fragen.. Anfänger halt.. Versuche auch, mich zu belesen aber verstehen tue ich längst nicht alles 😉

Bei fast allen Stoffen sieht man es sehr gut, wenn ein Faden gezogen wurde (man zieht ihn ganz raus, nicht nur ein kurzes Stück).

Reissen tut zwar vielen Stoffen nicht so gut, aber es wird genauso gerade wie Fadenziehen - das ist ja gerade der Witz beim Reissen, dass der Riss dann entlang eines Schussfadens geht.

Wenn der Stoff zwar fadengerade abgeschnitten /-gerissen ist, aber trotzdem schräg zu den ebkanten verläuft, dann ist der Stoff schief gewebt.

Hier nachlesen

Du könntest den Stoff recken. Die Suchfunktion spuckt dazu das ein oder andere aus, unter anderem diesen Thread: Stoffvorbereitung: Fadenlauf geraderichten? - Hobbyschneiderin 24 - Forum

Grüsse, Lea

Faden rausziehen heißt, ihn über die gesamte Breite des Stoffes rausziehen. *Edit: aha, Lea sieht das anders* Ziemlich mühsam bei dicht gewebtem Stoff.

Um größere Stücke ordentlich zuschneiden zu können, brauchst du einen möglichst großen Tisch, wo du alles glatt ausbreiten kannst. Also am besten 80 cm (der Stoff liegt ja doppelt, also brauchst du gut die halbe Breite) x 1 m oder mehr. Schön glatt hinlegen, dabei die Webkanten aufeinander. Und dann im rechten Winkel zur Webkante schneiden. Bei Kleidungsstücken oder anderen Schnittteilen, bei denen du "nur Teile aus dem Stoff schneidest" legst du den Fadenlauf parallel zur Webkante.

Und ja: Im Geschäft wird oft schief geschnitten und reißen verzieht den Stoff. Der muss dann wieder gerade gereckt weren.

Stoff zu reißen - da krieg ich zahnweh... auch wenn es vor vielen Jahren praktisch in jedem Laden gemacht wurde. Meine Erfahrung - das wird nicht immer gerade. In der Schule habe ich gelernt - im Zweifel den Stoff etwas einschneiden, 1-2 Fäden über die gesamte Breite rausziehen und dann schneiden.

Wenn man Stoff reisst - sofern er sich reissen lässt - dann reisst er entlang eines Fadens. Also wird das soviel oder wenig gerade, wie wenn man einen Faden rauszieht und entlang der Lücke schneidet.

Es kann allerdings sein, dass der Stoff in sich schief ist. Das kann z.B. durch schiefes aufwickeln passieren, es kann schlechte Produktion sein oder daran liegen, dass man den Stoff nach dem Waschen nicht ganz gerade aufgehängt hat.

Dann muss man den Stoff 'recken', wie oben schon angesprochen.

Wenn man sich nicht sicher ist, ob der Stoff perfekt gerade ist oder man ihn nicht perfekt hinkriegt, dann die Schneidelinien erst mit einem grossen Lineal (oder notfalls Geodreieck) rechtwinklig einzeichnen.

(Und auch wenn es einzelne gibt, die beim Stoff reissen "Zahnweh" oder sonstige Beschwerden bekommen: Das ist durchaus üblich, macht entsprechend geeignete Stoffe nicht kaputt (-> nicht jeden Stoff kann man sinnvoll reissen) und es ist auch ok, wenn es im Laden gemacht wird.)

Faden rausziehen heißt, ihn über die gesamte Breite des Stoffes rausziehen.

Hmm. Es ist ja schon ewig her und vielleicht erinnere ich mich falsch, aber ich meine, ich hätte ihn auch parallel zur Webkante gezogen wenn nötig (bei Leinwandbindung). Auf das Stück (schon länger), das ich brauchte.

Bei Kleidern in uni ist es aber eh nicht so absolut wichtig, da lege ich die Schnitte so auf und orientiere mich an der Webkante.

Faden rausziehen heißt, ihn über die gesamte Breite des Stoffes rausziehen. *Edit: aha, Lea sieht das anders*.

Seh ich doch ganz genauso - wo liest Du da was anderes:confused:?

...Also ich zuppel mir einen faden raus (an der webkante, oder? Das ist der Teil an dem der Stoff NICHT von der Rolle abgeschnitten wird, oder) und zieh ihn langsam raus. ...

Du ziehst keine Fäden parallel zur Webkante heraus, weil du das nicht brauchst. Weil nämlich die Kettfäden (die parallel zur Webkante laufen) immer dieselbe Anzahl haben, egal ob du links, rechts oder mittig mißt.

Du kannst daher die Webkante als deine Bezugskante nehmen, wenn du rechteckige Stücke mißt.

Salat

Zur sicherheit hier mal ein foto von dem stoff. Die webkante ist das, was im bild unten liegt? Das heißt das faden ziehen mache ich auf der seite die links und nicht unten liegt, ich ziehe den faden weit raus, halte ihn fest und straff und versuche dann, anhand dessen gerade zu schneiden? Und was mach ich, wenn ich am der webkante etwas zuschneiden muss?

Die webkante ist das, was im bild unten liegt?

Die Webkante läuft an beiden Seiten der Stoffbahn entlang; quer dazu wird der Stoff geschnitten.

Das heißt das faden ziehen mache ich auf der seite die links und nicht unten liegt, ich ziehe den faden weit raus, halte ihn fest und straff und versuche dann, anhand dessen gerade zu schneiden? Und was mach ich, wenn ich am der webkante etwas zuschneiden muss?

Du ziehst halt einen Faden (möglichst über die ganze Stoffbreite und ganz heraus). Und was soll das heissen, etwas "an der Webkante zuschneiden"?

Auf jeden Fall:

Du ziehst keine Fäden parallel zur Webkante heraus

Grüsse, Lea

Also fadengerade wird es beim Reißen schon.

Genauso wie wenn man einen Faden zieht und an dem entlangschneidet, denn das Reißen passiert auch entlang eines Fadens.

Allerdings verzieht sich beim Reißen der Stoff meist direkt an der Risskante. Je nach dem was man macht und welchen Stoff man hat kann das schädlich sein oder nicht.

Wenn ich z.B. einen sehr fest gewobenen Stoff habe, der sich nur so auf maximal 5mm Entfernung von der Risskante etwas verdehnt, aber mit 1cm Nahtzugabe nähe, dann stört das nicht.

Allerdings sollte ich beim Legen der Stoffschichten (etwa wenn ich eine Stoffbahn für ein Kissen falte), nicht unbedingt millimetergenau nach der gerissenen Kante richten, sondern den Stoff im Fadenlauf, also entlang eines Webfadens, falten.

Was eigentlich nie falsch ist, denn dadurch ist der Stoff in sich gerade und wird sich später nicht verziehen. Ggf. begradige ich die Nahtzugabe dann halt vor oder nach dem Nähen.

Wenn die Stoffe im Laden vom Ballen gerissen werden, dann kann man sicher sein, daß die Trennung tatsächlich entlang eines Webfadens ist. Auch falls der Stoff beim Doublieren oder Wickeln irgendwie schräg gezogen oder gelegt wurde.

Wird geschnitten ist das meist nicht genau entlang des Fadenlaufs. So nach meiner Erfahrung.

Seh ich doch ganz genauso - wo liest Du da was anderes:confused:?

Nimm mal einen Bettbezug, falte ihn def Lönhe nach und wickele ihn dann. Du wirst sehen, dass der nach wenigen Runden nicht mehrschön glatt und aufeinander liegt! Das gleiche passiert, wenn Stoff von den Rollen, auf denen er nach der Produktion aufgerollt ist, umgewickelt ist auf einen Ballen wie er im Stoff Verkauf üblich ist.

Du kannst daher davon ausgehen, dass beide Kanten schief sind, auch die von der Verkäuferin geschnittene. Ich hab heute noch einen IKEA Stoff geschnitten, da hab ich mich nach dem Muster richten wollen, also habe ich mit dem Rollschneider mittig geschnitten über 5cm und dort einen Faden gespannt und in die eine und die andere Richtung gezogen und daran entlang geschnitten. Ist toll geworden.

LG Rita

Und wenn Du den Stoff genau anschaust, siehst Du, dass der Druck nicht gerade im Fadenlauf ist. Das passiert häufiger. Du hast nun die Wahl, entweder die Orientierung am Fadenlauf zu nehmen, dann ist das Muster schief, oder Dich am Muster zu orientieren, dann hast Du keinen geraden/rechtwinkligen Verlauf zum Faden.

Wichtig ist so oder so, rechtwinklig zuschneiden.

Zur sicherheit hier mal ein foto von dem stoff. Die webkante ist das, was im bild unten liegt? Das heißt das faden ziehen mache ich auf der seite die links und nicht unten liegt, ich ziehe den faden weit raus, halte ihn fest und straff und versuche dann, anhand dessen gerade zu schneiden? Und was mach ich, wenn ich am der webkante etwas zuschneiden muss?

Du bist ganz neu beim Nähen?

Frage mal Tante Google nach "Webkante und Fadenlauf". Da gibt es bebilderte Beschreibungen und Videos, die Dir mit den Begriffen bestimmt weiterhelfen. Auch andere Begriffe und Anweisungen, die Dir nicht klar sind: Einfach da gucken. Schau Dir aber immer mal mehrere Anleitungen an und vergleiche. Da gibt es qualitativ sehr große Unterschiede. Manche stümpern auch fleißig rum und wollen das als großes Fachwissen verkaufen. Wenn Du merkst: "Die Anleitungen gefallen mir.": abonnieren. So mache ich das.

Leider kann ich Dir nichts verlinken. Da weiß ich nicht, wie das geht. Könnte das vielleicht jemand anderes hier machen?

Liebe Grüße,

Strümpfel

Leider kann ich Dir nichts verlinken. Da weiß ich nicht, wie das geht. Könnte das vielleicht jemand anderes hier machen?

Wenn ich halt grad links hätte

Ich kann Dir aber sagen, wie Du einen link einfügst:

Du bist im Editor, da gibt es eine Kugel mit einem Ketten-Symbol, siehe erster Anhang.

Wenn Du ein Wort markiert hast, wie das Wort "link" im dritten Anhang, und auf die Kugel klickst, dann erscheint ein kleines Fenster, in dem nach einer URL gefragt wird. Die URL kopierst Du vom Browser mit Strg-C herüber, die steht oben in der Statusleiste, siehe zweiter Anhang. Aufpassen, dass "http://" nur einmal in dem Fenster steht, sonst funktioniert es nicht.

Wenn Du dann auf ok klickst, sollte das Wort link von zwei eckigen Klammerpaaren umschlossen sein, in denen etwas mit URL steht.

Ich probiere mal: hier und

(In Zwischenablage kopiert mit Strg-C, eingefügt mit Strg-V. Nur das "hier" markieren geht so schlecht. Arbeite gerade am Tablet.)

Wenn ich halt grad links hätte

 

Ich kann Dir aber sagen, wie Du einen link einfügst:

Danke!

Gern geschehn

Danke euch!

Ich hoffe, dass ich nun mit meinem nächsten stoff besser zurechtkomme!

ja, hat prima geklappt, du kannst es.

liebe Grüße

Lehrling

Danke euch!

Ich hoffe, dass ich nun mit meinem nächsten stoff besser zurechtkomme!

Bestimmt. Aus Fehlern lernt man am allermeisten