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Anfängerkurs Teil 2 - Nahtversäuberung


nähkücken

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Hallo,

 

hier nun wie versprochen Teil 2.

 

Anfängerkurs Teil 2 – Nähte versäubern

 

Das Versäubern der Nähte stellt eine der grundlegenden Näharbeiten dar. Man versäubert Nähte, damit sich der Stoff nicht auftrennen kann.

 

Dabei gibt es verschiedene Methoden, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

 

Versäubern mit der Maschine:

 

Zickzackstich:

 

für stark fransende Stoff breite Stiche und kleine Stichbreite

weniger fransende Stoffe schmalerer Stich und größerer Stichabstand

möglichst auf Stoffresten optimale Einstellungen testen

der eine Einstich sollte auf dem Stoff sein, der zweite dicht daneben

neben dem normalen Zickzackstich gibt es bei manchen Maschinen elastische Zickzackstiche und/oder Overlockstiche

 

(→ ich belasse es hierbei beim Zickzackstich, da dieser auf jeder NäMa vorhanden ist; bei den anderen Versäuberungsstichen bitte in die jeweilige Bedienungsanleitung der NäMa schauen)

 

 

andere Methoden:

Einfassen mit Schrägband:

 

Schrägband gibt es in unterschiedlichen Breiten, Farben und aus verschiedenen Materialien

oft ist es schon vorgefalzt

man kann Schrägband auch selbst herstellen, indem man den Stoff im 45° Winkel zur Webkante schneidet

das Schrägband wird auf der rechten Stoffseite knappkantig festgesteppt und mit dem Falz über beide Stoffteile gelegt; anschließend auf dem 2. Stoffstück feststeppen

 

(an der Stelle hab ich eine Frage: worin genau besteht der Unterschied zwischen Schrägband und Nahtband?)

 

(einfache) Kappnaht:

 

Stoffe rechts auf rechts legen und entlang der Nahtlinie feststeppen

NZ erst auseinander bügeln; anschließend flach zu einer Seite bügeln

die untere NZ schmal zurück schneiden (auf ca. 5 mm)

die obere NZ einschlagen und festheften (oder stecken)

von der rechten Seite aus die NZ schmal feststeppen

sehr stabile Naht und zugleich Nahtversäuberung

sieht auf der linken Stoffseite sehr sauber aus

 

 

 

 

 

Doppelnaht (französische Naht)

 

Stoffe links auf links aufeinander legen

NZ 0,5 cm neben markierter Nahtlinie feststeppen

NZ ca. 3 mm neben Naht abschneiden und auseinander bügeln

Stoff auf der Bruchkante rechts auf rechts legen und bügeln

entlang der Nahtlinie steppen

 

Versäubern mit der Hand:

 

Überwendlingsstich:

 

bei sehr feinen Stoffen

von links nach rechts nähen

einfach an der Stoffkante von hinten einstechen und Nadel vorholen

 

→ Festonstich:

 

bei stark fransenden Stoffen

von links nach rechts nähen

von hinten in Stoff einstechen; Faden um Nadelspitze legen; Nadel durchziehen

Faden nur leicht anziehen

 

zum Projekt:

 

Geübt werden können die verschiedenen Versäuberungstechniken z.B. an einem einfachen Einkaufsbeutel. Heute Mittag werde ich diesen Nähen und wichtige Schritte festhalten. Gezielt Anwendung finden dabei folgende Versäuberungsmöglichkeiten: einfache Kappnaht, Schrägband einfassen, französische Naht

 

Auch wenn es viele verschiedene Arten gibt, einen Beutel zu nähen, möchte ich ihn auf meine Art nähen um so viele Möglichkeiten zu üben wie es nur geht. Später können natürlich alle Schritte auch abgeändert werden, je nachdem was einem liegt oder gefällt. Wer möchte, kann schon 2 verschiedene Stoffarten aussuchen in der Größe, die der Beutel am Ende in etwa haben soll, etwas Schrägband und viel Lust und Motivation.

 

[thread=141813]hier[/thread] ist noch einmal der Link zu Teil 1 des Anfängerkurses

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Ich ergänze mal noch ein paar weitere Versäuberungstechniken:

 

Abschneiden mit der Zackenschere:

Eignet sich für Stoffe die nur mäßig ausfransen und wenn ein Kleidungsstück ohnehin gefüttert werden soll. Bei dicken Stoffen (wie Mantelstoffen) hat es zudem den Vorteil, daß die Nahtzugabe sich durch die Zacken beim Bügeln weniger leicht sichtbar durchdrückt.

 

Sicherungsnaht:

Eine Steppnaht etwa 6mm vom Stoffrand entfernt. Kann gerne etwas länger als die normale Steppnaht sein, Stichlänge 2,5mm - 3mm ist in der Regel okay. Auch das ist gut für gefütterte Kleidung, bei der man sich nicht ganz sicher ist, ob die unversäuberte Kante hält. Auch bei Blazerärmeln versäubert man unter dem Arm einfach mit einer zweiten Naht, diese allerdings nur ewa 3mm neben der eigentlichen Naht, weil man die Naht im ganzen auf 6mm zurückschneidet.

 

Ist der Stoff recht fransig wie grob gewebtes Leinen oder Seidenleinen kann man auch die Sicherungsnaht mit der Zackenschere kombinieren. Erst nähen, dann daneben mit der Zackenschere abschneiden. Damit ist mir bisher noch alles intakt geblieben.

 

(Nach dem Rückschneiden sollten aber noch 0,8 cm - 1cm breite Nahtzugaben übrig sein, damit die Methoden sicher sind. Für die Freunde der 6mm NZG ist das nichts.)

 

Umbügeln und absteppen:

Bei sehr feinen Stoffen kann man die Nahtzugabe auch einfach auf die linke Seite schmal umbügeln und absteppen, also quasi einen schmalen Saum machen. Die Technik eignet sich gut für die Außenkanten von Belegen bei ungefütterten Kleidungsstücken. Sieht sauber aus und trägt nicht auf. Oder auch sonst bei ungefütterten Kleidungsstücken. Aber nur bei dünnen Stoffen.

 

Generell gelten alle diese Techniken für Webstoffe.

Feine Strickstoffe wie Jerseys oder Intrlocks müssen nicht versäubert werden, weil sie nicht ausfransen.

Man kann es aber tun, etwa mit einem Zickzackstich oder auch durch einfassen, wenn man es aus optischen Gründen so haben will (ungefütterte Fleece-, Walk- oder Sweat-Jacke) und um das Einrollen der Nahtzugabe zu verhindern.

Bei groben Strickstoffen ist eine Sicherung oft sinnvoll, entweder durch Zickzackstich bzw. Einfassen oder durch eine Sicherungsnaht im Gradstich.

 

Und man hat immer die Wahl, ob man die Nahtzugaben zusammen versäubert oder getrennt.

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(an der Stelle hab ich eine Frage: worin genau besteht der Unterschied zwischen Schrägband und Nahtband?)

 

Schrägband ist, wie der Name sagt, im schrägen Fadenlauf geschnitten und kann sich daher Rundungen etc. besser anpassen.

 

Nahtband nicht. Das kenne ich zumindest nur so, daß man es in der Naht mitlaufen lässt, um ein ausdehnen derselbigen zu verhindern.

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Eine kleine Ergänzung zur Versäuberung mit Zickzackstich:

 

Sehr viel schöner werden die Kanten, wenn man einen Nähfuß verwendet, der einen Dorn an der Stoffkante besitzt und so verhindert, das sich der Stoff durch die Fadenspannung zusammenrollt.

Bei Brothermaschinen (ich besitze leider nur solche und kann deshalb keine anderen Angaben machen) ist es der Nähfuß "G" oder auch Überwendlingsfuß genannt.

 

Hier ist ein Foto das man sich vorstellen kann wie ein solcher Fuß ausschaut.

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So, ich setze mich schon mal dazu, und irgendwie schlackern mir die

Gehirnzellen. So richtig verstehe ich noch nicht was ihr da so alle

schreibt. Aber ich hoffe, das es hier noch im Bild dargestellt wird.

 

Einen Einkaufsbeutel kann man immer gebrauchen. Werde nachher

gleich mal Stoff raussuchen.

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Französische Naht habe ich mal in meinem Blog gezeigt: nowaks nähkästchen Batistbluse: Französische Naht

 

Zur Kappnaht sollte sich im Forum sicher auch was finden, oder?

 

ja, dazu wollte ich auch fragen, ob es ok ist, einfach auf die entsprechenden Threads zu verweisen? denn hier im forum habe ich schon ganz viele hilfreiche Anleitungen/Beschreibungen gefunden, nur manche sind auch in WIPs usw "versteckt". Es gibt auch schöne bebilderte Anleitungen wenn man die große Suche im Internet nutzt, aber ein paar Sachen werden in den "projekten" auch noch mal deutlich. Ansonsten bitte immer gleich fragen, fragen, fragen...wir wollen hier ja wirklich lernen

 

so einen Nähfuß habe ich auch bei meiner Maschine und ich liebe ihn. Aber erwähnt hab ich ihn nicht, weil er glaub ich nicht bei jeder Maschine standard ist

 

so, mein beutel wächst. wenn meine maus noch eine weile schläft, wird er noch fertig. ansonsten spätestens heute abend ;)

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ja, dazu wollte ich auch fragen, ob es ok ist, einfach auf die entsprechenden Threads zu verweisen?

 

Doch, das macht absolut Sinn.

 

Wenn es in einem längeren Thread "versteckt" ist würde ich jedoch auf den Beitrag verweisen, nicht auf den gesamten Thread. Sonst findet es ja wieder keiner.

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Eine kleine Ergänzung zur Versäuberung mit Zickzackstich:

 

Sehr viel schöner werden die Kanten, wenn man einen Nähfuß verwendet, der einen Dorn an der Stoffkante besitzt und so verhindert, das sich der Stoff durch die Fadenspannung zusammenrollt.

Bei Brothermaschinen (ich besitze leider nur solche und kann deshalb keine anderen Angaben machen) ist es der Nähfuß "G" oder auch Überwendlingsfuß genannt.

 

Hier ist ein Foto das man sich vorstellen kann wie ein solcher Fuß ausschaut.

 

Genau das wollte ich in diesem Thread mal ansprechen. Wenn ich Zickzack versäubere muss die Stoffkante immer mittig des Fußes laufen, da sich sonst diese tollen Würstchen bilden. D. h. mit "ein Stich knapp neben dem Stoff" ist es da nicht getan.

 

Ich muss mal schauen, ob ich vielleicht einen solchen Nähfuß bei meiner Pfaff dabei habe (und bisher einfach nicht nutzte). Sollte man so einen Fuß nicht haben, gibt es einen anderen Trick für sauber Stoffkanten und der normalen Versäuberung?

 

Viele Grüße

jacanpaca

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bei mir ist es so, dass, wenn ich den normalen Nähfuß nehme (Universalnähfuß) mit der bei mir voreingestellten Einstellung für Zickzackstiche, die Stoffkante genau an der inneren rechten Seite des Nähfüßes entlangführen muss. Dann kommt ein Stich genau auf den Stoff und der zweite Einstich ist knapp neben der Kante

 

ich mache nachher mal ein foto wie ich das meine

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Ich habe gestern Abend meinen Beutel noch fertig gestellt, dabei jedoch so viel improvisiert, dass von den urprünglichen geplanten Versäuberungstechniken gar nicht mehr so viele zur Anwendung kamen. Ich stell ihn trotzdem mal ein. Ich habe dann noch einen Link für einen Einkaufsbeutel aus dem Forum für euch. Wenn ich es schaffe, nähe ich noch einen Beutel. so wie ich es ursprünglich geplant habe.

 

Der Beutel. der gestern von der Nadel gehüpft ist, geht jetzt glücklich mit meiner Tochter spazieren.

 

Verbraucht habe ich: Stoff ca. 40 x 30 cm ( 4x) für den Beutel

Stoff ca. 6 x 30 cm (2x) für den Henkel

 

(mit einer Stofflage wäre auch möglich, ich habs doppelt genommen, damit er etwas stabiler für kleine Kinderhände ist); da ich von jedem Stoff nicht mehr viel hatte, hab ich bunt zusammengestückelt; es sind aber alles einfach zu verarbeitende BW-Stoffe

 

zusätzlich: Schrägband; 20 mm breit; ca 60 cm

 

1) je ein "außenstück" stoff mit einem Innenstück stoff zusammennähen (mit zickzackstich aus übungszwecken); stoffe dafür rechts auf rechts legen und an 3 seiten zusammensteppen; Oberkante bleibt offen; wenden (zusatz: vorher eine beliebige Form für den beutel auf den stoff zeichnen; ich hab ein Rechteck mit unten abgerundeten ecken genommen)

2) Henkel nähen; dafür die beiden stoffstreifen rechts auf rechts erst mit zickzackstich zusammennähen, dann noch einmal knapp absteppen; eine Seite bleibt offen (schmalseite), wenden, nach belieben besticken

3) mir kam dann die idee, dass oberkante gerade irgendwie langweilig ist; hab dann also v-förmig geschnitten (was für das schrägdand sehr friemlich war); die ecken hab ich auch abgerundet, weil ich das schrägband sonst nicht über die ecken gelegt bekomme

4) Schrägband auf der linken stoffseite feststeppen (dafür das schrägband auseinanderklappen und eine hälfte davon feststeppen); ich habe bei mir an den v-kanten gestückelt :o

5) schrägband umklappen und von rechts feststeppen

6) Henkel festnähen; ich hab ca. 6 cm umgeklappt und "doppelt" gelegt und über den gestückelten V-Kanten festgesteppt

7) hoffen, dass der beutel den ersten einsatz in kinderhänden übersteht

 

--> als meine maus den beutel heute morgen entdeckt hat, haben ihre augen gefunkelt. den herzchenstoff hat sie schon lange ins auge gefasst und damit gespielt. nun läuft sie stolz damit durch die wohnung und verstaut sämtlichen kleinkram...also, testphase 1 ist bestanden

ich werde sicherlich noch ein paar davon in abgewandelter form nach und nach nähen und ausprobieren, wo es einfacher geht und was man besser machen könnte

 

[thread=69277]hier[/thread] ist noch einen schöne Anleitung für einen Einkaufsbeutel. So ähnlich habe ich meine ersten Beutel auch genäht. Vielen Dank an dieser Stelle für die Anleitung

Auch die Ratz-Fatz-Tasche von FM eignet sich an dieser Stelle gut zum Nähen

 

ich wünsche euch viel Spaß bei ausprobieren und zeigt bitte wieder eure Bilder.

 

Wie immer sind Ergänzungen, Tipps und Ratschläge sehr erwünscht

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