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MeshCon 2014


Strickforums-frieda

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Am Wochenende fand in Berlin die MeshCon statt, eine Veranstaltung, deren Ziel es ist Gründer, Software-Entwickler, Schneider, Strickenthusiasten, Textil-Maker und Vertreter der Textil- und Modeindustrie zusammenzubringen.

Alles dreht sich dabei darum, Chancen auszuloten, die digitale

Technologien für Fertigung, Gestaltung und Distribution der Bekleidung des 21. Jahrhunderts bieten.

 

Ich war zusammen mit meiner lieben Kollegin Kerstin vom Strickforum von den Organisatoren eingeladen worden, dort mein Maschinenstrick-Know-How einzubringen.

 

strickmaschine.jpg

© frieda

 

Die Veranstaltung findet dieses Jahr zum ersten Mal statt,

Zeit: 10. bis 15. Oktober 2014

Ort: Technische Universität Berlin, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, Marchstraße 23, 10587 Berlin sowie weitere Veranstaltungsorte in Berlin (MeshCon Berlin 2014 - Fashion and Technology Event)

 

Den Auftakt der Veranstaltung machte ein „Social Pre-Event Meetup“, bei dem man in lockerer Atmosphäre die anderen Sprecher und Aussteller der Veranstaltung kennenlernen konnte.

 

Am nächsten Tag gab es ein volles Programm mit sehr vielen Sprechern in der TU, die Agenda gibt es hier zu betrachten: http://meshcon.net/MeshCon2014Agenda-10+11+12Oct.pdf

 

Es wurden dort viele beeindruckende Projekte vorgestellt, etliche davon drehten sich um Möglichkeiten, es dem Endverbraucher zu ermöglichen, seine Kleidung zu personalisieren. Dies kann zum Beispiel dadurch ermöglicht werden, dass man in einem Online-Shop weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten anbietet und die Kleidung anschliessend dann nach den Wünschen des Kunden personalisiert hergestellt wird, analog dazu, wie man das schon länger beim Autokauf machen kann. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit Herstellung und Vertrieb der Bekleidung.

 

Eine weiterer Themenschwerpunkt lag auf dem kreativen Prozess des Designs der Kleidung unter Hinzuziehung digitaler Techniken. Ein öfter gehörtes Stichwort dabei war „Glitch“, dabei geht es darum, digitale Daten zu verfremden und diese dann als Eingabequelle für die Bemusterung von Textilien und Strickstücken aber auch für die Erstellung von Schnittmustern zu nehmen. Beispiele dafür gibt es hier: Glitch Knit | kanno.so

 

Ebenso vertreten war das Valentina-Projekt, das hier im Forum auch schon Diskussions-Gegenstand war, bei dem es sich um eine Software zum erstellen von Schnittmustern handelt. The Valentina Project - Open Source Patternmaking Software

 

Als letztes Themengebiet kamen dann technische Vorträge, welche für mich eigentlich am interessantesten waren.

Besonders in mein Gebiet fiel dabei das AYAB-Shield, mit dem es möglich ist, alte Brother-Strickmaschinen mittels eines Arduino-Boards anzusteuern. Die Webseite des Projekts findet man hier:

AYAB - all yarns are beautiful

 

Eine weitere Angelegenheit, die mich wirklich fasziniert hat, war das Projekt „Pose-IO“. Hier geht es um die Eingabe und Ausgabe von Daten über den Körper des Benutzers mittels Elektroden. Ein irres Projekt, wer darüber etwas erfahren möchte kann sich hier dazu etwas ansehen: Tele-TASK - tele-TASK Vorlesung: Pose-IO: A Wearable Device that Allows for Eyes-Free Input and Output Through the Users Muscles - Your online archive for high quality e-learning content

 

Abgeschlossen wurde der Tag dann von einem gemeinsamen Abendessen.

 

Am nächsten Tag fanden dann die Workshops statt. Kerstin und ich waren beim AYAB-Projekt involviert, wo wir Andz und Chris , die sich um die Ansteuerungstechnik für die Strickmaschinen kümmerten mit unserem Wissen über die Stricktechnik unterstützt haben.

 

Für uns wirklich erstaunlich war, wie viel Interesse am Arbeiten mit Strickmaschinen besteht. Unser bisher von den meisten als etwas betulich und omahaftig angesehenes Hobby ist auf einmal hip geworden!

 

workshop.jpg

© frieda

 

Das Gewühl im Workshop-Raum spricht eine deutliche Sprache, wir waren den ganzen Tag umringt von Interessenten, die sich über das Thema Maschinenstricken informieren wollten.

 

Leider musste ich bereits am Samstag-Abend wieder zurück nach Hause fahren, so dass mir die weiteren Workshops leider durch die Lappen gegangen sind:

http://meshcon.net/MeshCon2014Agenda-13+14+15Oct.pdf

 

Besonders gerne hätte ich mir natürlich am Montag angesehen, wie Gisela Schulz an der Strickmaschine arbeitet. Ich hatte im Rahmen unseres Workshops schon Gelegenheit sie und ihre Strickwerke kennenzulernen als sie uns dort besucht hat, und hätte den Besuch gerne erwidert.

 

Alles in allem war es ein ganz tolles Event, von dem man ganz einzigartige Eindrücke und Anregungen mit nach Hause nehmen konnte. Ich hoffe, dass diese Veranstaltung in Zukunft wieder stattfinden wird und ich noch öfter Gelegenheit haben werde, daran teilnehmen zu können.

 

Die Veranstaltung läuft noch bis einschließlich Mittwoch.

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Ich hatte davon gelesen und dachte nur: WOW, das wäre toll, da hinfahen zu dürfen.

 

Aber naja, Berlin ist einfach zu weit weg und die Zeit zu knapp.

 

LG Rita

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Ich hoffe, die gibt es nächstes Jahr wieder.

 

Und ich habe dann Zeit, nach Berlin zu fahren. Oder fliegen. Die Chancen, daß Tegel noch eine Weile erhalten bleibt, sind ja ganz gut...

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Wow, ich habe einige Brother Strickmaschinen und hatte keine Ahnung, dass junge Menschen sich noch damit beschäftigen und sogar neue Software und Interfaces dafür entwickeln. Leider fand ich die Webseiten von AYAB (und auch die vom Valentina-Projekt) reichlich dürftig bzw. unfertig, so dass ich mich eher betrübt zurückgelassen fühle als aufgemuntert. Schade, dass ich ausgerechnet die Modelle nicht besitze, für die der AYAB-Controller entwickelt wurde. Naja, hoffentlich machen die weiter mit der Entwicklung. Vielleicht kommen ja meine Maschinen noch dazu. Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Aber ich gebe Dir recht: Es ist toll, wenn andere das eigene Hobby plötzlich wieder hip finden. :D

LG,

-vera

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