Nähnotizen - ja, aber wie?

Hallo Ihr Lieben!

Vielleicht ist es euch auch schon so ergangen: Man probiert etwas, möchte es dann irgendwann mal wiederholen, und hat alles vergessen. Also die ganze Prozedur (probenähen, probesticken...) von vorne.

Ich hab mir dann vieles notiert, auf Zettelchen, in mehrere Hefte, in Ordner ...

Leider hemmte das meinen Nähprozess, konnte ich Wichtiges nicht wiederfinden, hatte ich mir oft Unwichtiges notiert.

Kurzum - meine Nähnotizenerstellung brachte nicht das Ergebnis, das ich wollte, war ineffektiv.

Heute jedoch hatte ich eine Glühbirnenidee (für mich halt, andere finden das ev. eh normal):

Ich notiere mir alles Relevante (Näma-Einstellung, Stickvlies...) lege die Notizen zum genähten Objekt und mach ein Foto.

1. Ein Foto sagt mehr als tausend Worte.

2. Geht megaschnell.

3. Leicht zu archivieren, wiederzufinden.

4. Außerdem ist die Erinnerung besser, da visuelle Eindrücke mit anderem verknüpft werden und unser Gehirn ja immer mehr speichert, als was uns bewusst ist.

Hier am Fotobeispiel: Eine längere schriftliche Notiz ..."Moncler-Gürtelschnallenbereich, schwierig.." ist weniger aussagekräftig, als ein Foto.

Juchhu, ich bin von dieser Lösung ganz begeistert, deshalb möchte ich sie mit euch teilen, obwohl sie eh so simpel ist.

Wie handhabt ihr das mir euren Nähnotizen?

Keine, oder schon?

Gibt es vielleicht noch bessere "Modelle"?

Liebe Grüße

Samba

DA ich öfter mal an verschiedenen Projekten parallel arbeite und ggf. mit großen Pausen, notiere ich mir Nadeln und Maschineneinstellungen (bei sichtbaren Absteppnähten auch die Stichlänge) auf Post-Its die ich an die Maschine klebe. (Name des Projekts natürlich dazu.) Bin ich fertig, wird das Post-It entsorgt.

Weiterhin habe ich Kladden in die ich alle meine Projekte notiere. Da ich gewisse Standardvorgehensweisen habe, muß ich nur ungewöhnliche Abweichungen notieren. Am wichtigsten sind mir veränderungen am Schnitt. Da benutze ich pro Veränderungsschritt unterschiedliche Farben und ich notiere, was ich gemacht habe. Und ich notiere, was noch besser sein könnte, wenn es sofort erkennbar ist. Durch meine Schnittbesprechungen in meinem Blog (wo ich das auch beschreibe) kann ich immer nachgucken, was ich beim letzten Mal geändert habe und wenn ich den Schnitt dann noch mal nähe und dabei verbessern oder perfektionieren will, dann finde ich schnell, was meine Kritikpunkte waren.

Verarbeitungstechniken notiere ich sehr selten, denn die wechseln auch in Abhängigkeit vom Stoff bzw. ich erkenne am schon fertigen Teil, was ich gemacht habe.

Hallo,

meine Nähnotizen werden mit Memomaster archiviert.

Unter Windows7 könnte man das auch mit OneNote machen, aber ich hatte schon damit angefangen, bevor ich Windoof 7 installiert habe.

Ich lege dort Textnotizen aber auch Fotos ab, die ich über eine Suchfunktion schnell wieder finden kann.

Das ist aber eben auch nur deshalb so praktisch, weil ich das Notebook im Nähzimmer stehen habe.

Hallo Samba,

die Idee ist super! Bislang habe ich mir Schnittänderungen mit Bleistift auf das Schnittmuster drauf geschrieben sowie Infos, was ich beim nächsten Mal ändern will. War das eine blöde Idee, musste ich sie nur ausradieren...

Das mit dem Foto gefällt mir aber besser, weil ich manchmal beim Nachlesen nicht weiß, was ich eigentlich sagen wollte.

Liebe Grüße, haniah

Hallo,

hm, also ich habe mir bislang immer zum Schnittmuster, in dem die Änderungen schon vorgenommen wurden, nur einen Zettel dazugelegt, womit ich noch nicht ganz zufrieden war und was ich beim nächsten Mal noch ändern möchte. Z. B. Ausschnitt verstärken, Länge um soundsoviel ändern, Hohlkreuz noch mehr anpassen, Taschen höher setzen, etc. Oder aber Besonderheiten, die ich anders als üblich gemacht habe. Achso, und dazu natürlich ein Vermerk, welches Teil meiner Garderobe nach diesem Schnitt entstanden ist. So kann ich das vor dem erneuten Nähen nochmal zur Hand nehmen.

Aber für sooo genaue Notizen mit fotografischer "Beweisaufnahme" sah ich bislang für mich keine Notwendigkeit.

Aber die post-it-Variante an der Näma von Marion finde ich super und werde ich übernehmen. Wenn ich länger nicht zum Nähen gekommen bin, sitze ich nämlich immer da und messe z. B. die Abstände der sichtbaren Nähte ab und hoffe, dass es passt.

LG

jacanpaca

An Schnittmusteränderungen habe ich bei der Fotomethode noch gar nicht gedacht.

Die werde ich weiter auf dem Schnitt machen (Marions Vorschlag finde ich super), Datum dazu und in der Klarsichthülle für jeden Schnitt kommt immer mindestens ein Stoffschnipsel dazu, damit ich genau weiß, welcher Schnitt/welcher Stoff..

Meine Näma bietet sehr viele Möglichkeiten, die umso professioneller werden je genauer man arbeitet.

Dabei hilft mir diese Methode. Ich hätte mir schon viel an Zeit und Nerven gespart, wenn ich es schon früher so gemacht hätte.

Oder beim Sticken: So viele unterschiedliche Vliese für unterschiedliche Stoffe, Stickmuster, Fadenspannungsänderungen...

Ich mach ja nicht soviel, und da geraten wichtige Dinge schnell in Vergessenheit.

@darot: Ist Memomaster easy in der Verwendung?

Klingt ja ganz brauchbar.

Samba

in der Klarsichthülle für jeden Schnitt kommt immer mindestens ein Stoffschnipsel dazu, damit ich genau weiß, welcher Schnitt/welcher Stoff..

Ich lege keinen Stoffschnipsel dazu, schreibe aber die "will ich beim nächsten Mal ändern" Sachen auf die Rückseite eines Postits, den ich dann innen in die Prospekthülle mit dem Schnitt klebe. So ist es von außen gut lesbar und kann nicht zwischen den Schnitteilen verschwinden.

Hallo,

für sowas nutze ich hauptsächlich meinen blog. Da schreibe ich oft, was ich alles ausprobiert habe und was alles - nicht - geklappt hat. Bilder dort abzulegen ist auch kein Prob. Wenn ich dann mal was ähnliches machen will, ist mit der Suchfunktion fix alles gefunden. Und eventuell können meine Eskapaden ja auch anderen nützliche Hinweise geben, genau wie Beiträge hier im Forum.

Schnittänderungen aufgrund Paßform sind immer die gleichen (wenn ich nicht selbst konstruiere); die brauche ich mir idR nicht notieren. Änderungen aus Designgründen notiere ich mir idR auf der Hülle, in der ich den auskopierten Schnitt aufbewahre.

Damit fahr ich bislang ganz gut.

Liebe Grüße

Kerstin

Hallo samba,

das ist eine tolle Idee mit dem Foto. Die werde ich aufgreifen, auch die anderen Ideen zum Verwalten mit dem PC. Dass ich da noch nicht drauf gekommen bin

Bislang mache ich es so: jedes kopiertes Schnittmuster hat bei mir eine Klarsichthülle. Nähe ich danach, wird an ein Stück Papier ein Stück von dem Stoff geheftet. Dazu mache ich mir auf dem Zettel dann Notizen (z.B. Einstellung der Maschine, Nadelstärke, Änderungen, Hinweise). Bin ich fertig, wandert der Zettel in die Klarsichthülle zum Schnitt und alles zusammen in eine Mappe im Hängeaktenschrank.

Demnächst werde ich professioneller

Viele Grüße.

@ stalock: Noch professioneller? Deine Methode ist eh schon sehr professionell. Gefällt mir recht gut.

Samba