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Motorradjeans weiter nähen


Realist

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Wie schön, gestern habe ich den Container mit Flickwäsche bis zum Boden geleert, der letzte Saum an einem T-Shirt ist repariert, der letzte Hemdknopf angenäht. Mit einer Ausnahme: der sündhaft teuren Motorrad-Jeans, doppelter Stoff mit Protektorentaschen. Heute dürfte ich 60 (bei dem Billigangebot komme ich wirklich in's Grübeln) bis 460 Euro für sowas ausgeben. Sie war mir vor Jahren wirklich zu eng geworden und ich hatte sie schon mühsamst aufgetrennt (kaum zu glauben, wie kompliziert so ein Hosenboden vernäht ist...).

Vielleicht passt sie mir ja inzwischen wieder? Die alte Naht erst mal geheftet, anprobiert und .... rrrp. Passt wohl doch nicht. Aber wie misst man ein Kleidungsstück als Single an? Angezogen, Gürtel rein, Arme verrenkt und die Hose mit Leimklammern am Gürtel festgemacht. Geht doch. Jetzt brauche ich "nur" ein dreieckiges Stück Jeansstoff zum Einsetzen, muss diesem eine Fake-Mittelnaht verpassen, muss auch noch ein Stück Bund nachmachen und alles wieder so zusammennähen, wie es sich gehört.

 

Meine arme kleine Brother Nähmaschine, eine Privileg Electronic 860W, steht schon angstzitternd daneben. Sie hatte unlängst bereits das Handtuch geworfen, als 6 Lagen weicher Jerseystoff zusammen kamen. Nun, ich habe ja noch die Bernina 732, die noch nie aufgegeben hat, und wenn die an den 5fach normalen Nähten (nicht zu vergessen: es sind doppelte Stofflagen), an Kreuzungen und am Bund wohl bis zu 14fachen Nähten scheitert, sind da immer noch die alten Pfaff Donnervögel und zur Not eine Näh-Ahle im Haus ...

 

Ich werde berichten :)

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egal welchen Fuhrpark ich hätte, alles was bei unserer Motorradkleidung repariert wurde, hab ich beim Schneider machen lassen, die haben oft auch Reste zum Einsetzen da, mir würde auch ein Ledereinsatz in der Farbe des Gürtels gefallen

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Ist halt Altverwertung, die auch die Nähmaschine(n) refinanzieren soll. Motorradhosen in Leder habe ich auch, dieser hier ist aber vom Aussehen und Tragekomfort (Sommer) her eher eine normale Jeans, da aus Baumwolle (kein Cordura).

 

Mit dem Nähen habe ich in der Tat angefangen, als mich mein Schneider im Stich ließ, und ein Projekt wie das Geschilderte ist für mich auch eine Herausforderung, an der man immer noch dazulernen kann ;) .

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Txs, Rat ...? Ich muss mit vorhandenem Material, Gerät und Kenntnissen auskommen. Ich schmeisse nie was weg. Da kommt so 'ne Art spitz zulaufende, plattgenähte "Tüte" (daher auch doppelwandig) aus Resten anderer Jeans rein, das wird schon klappen. Wenn ich weiter berichte, hat die "Gemeinde" hier (vermutlich) was zu lachen ;) .

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:)

 

Erst mal überlegen ... Stücke sammeln und zuschneiden ... mir und meinen Maschinen (betriebsfertig: die olle Bernina - 50 Jahre alt und doppelt so viel Platz unter dem Freiarm wie neue, dazu Langsamnähen mit voller Durchstichkraft ) Mut zusprechen ;) .

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Und die richtige Farbe an Stoff erwischen...

Ein paar schwierige Stellen evtl. nicht mit Motor sondern durch drehen des Handrads übernähen, dann braucht das Maschinchen nicht so zu zittern :)

 

Viele Grüße,

 

Anke

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Danke ... mit der Farbe bin ich gerade dran ... die passende Farbe an vorhandenen, aufgehobenen Stücken, für den dreieckigen Einsatz, stammt von einer arg billigen, sprich dünnen Jeans ... der kräftigste Stoff, den ich habe, ist ein ganz heller ... aber die Hose hat ja sowieso zwei Lagen, bzw. genau da schliddert man bei einem Sturz ja nun nicht auf dem Asphalt lang. Also werden sozusagen anderthalb Lagen draus, innen fest, aussen richtige Farbe :) .

 

Bei der Handrad-Methode bin ich eher misstrauisch. Was eine vollmechanische Maschine in voller Fahrt mit ihren massiven Eisenwellen, Riemenscheiben und Gegengewichten bei hoher Geschwindigkeit und entsprechendem Trägheitsmoment nicht durchhaut, wird beim Drehen mit Gewalt eher die Nadelstange ruinieren. Lieber eine richtige, und zwar dünne Jeansnadel und ein entsprechend dünnes Polyestergarn.

 

Erst mal mach' ich eine Papierschablone. Die Fake-Naht, wenn sie wie eine Kappnaht aussehen soll, muss ja etwas parallel verschoben angesetzt werden, damit sie, also die vermeintliche Stoßstelle der linken und der rechten Stoffbahn, hinterher wirklich in der Mitte sitzt.

 

Logik ist beim Nähen irgendwie eine schwierige Sache. Die letzte Arbeit war, Bündchen an zwei zu kurzen Schlafanzügen anzusetzen (Sch...-Größeneinhaltung an Livergy-Billigsachen - Hausmarke vom L*** Discounter, "Large" ist wohl für das, was hierzulande Zwerge sind). Ich habe hinterher sage und schreibe 64 Arten ausgerechnet, wie man das machen kann, und davon sind 63 Variationen falsch. Und fragt mich mal, woher ich das weiss ;) (2 Stück x (Jacke + Hose) x 2 Bahnen jeweils am Arm und am Bein x 2 Arme und Beine x folgende Möglichkeiten: schöne Seite aussen, schlechte Seite aussen, Naht in's Helle umklappen und mit dunklem Garn flachnähen oder nicht oder an beiden Bahnen verschieden, und so weiter, verstehn? ;) ). Und ich dachte, soviel Denkfehler an so wenig Arbeit kann man nur bei Computern machen ;) .

Bearbeitet von Realist
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Saison ist, wenn es a.) nicht zu heiss ist und b.) weder Glatteis noch Salzmatsch auf der Fahrbahn .

 

Dazu Zustimmung von hier ;). Hast du vielleicht noch eine andere alte Jeans , oder eine andere zu klein gewordene, aus der du das passende Dreieck für den Hintern rausschneiden kannst? Muss ja nicht unbedingt auch eine Motorradjeans sein (wenn doch, vielleicht gibt's die, weil kaputt, bei Ebay Kleinanzeigen o.ä. für billig als Ersatzteillager?). Dann hättest du immerhin schon eine hinten mittig eingesetzte Gürtelschlaufe schon dran, und auch schon einen Bund.

Wenn die schon in die Jahre gekommen ist, würde ich evtl. auch nochmal einen kritischen Blick auf die anderen Nähte werfen und gucken, ob sich da auch schon was auflöst :).

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Maschine: tut nichts zur Sache, Rollerchen + kleines Motorrädchen.

 

Stand: Schablone gemacht, inneren Einsatz (hell) auf Maß geschnitten, auf farbgebenden Einsatz (dunkel) schon die Fake-Mittelnaht eingebügelt, womit SvenjaS' Posting auch beantwortet ist :) .

Bei dem dunklen Einsatz hab' ich noch sehr viel Reserve gelassen. An Jeans ist ja unterhalb des Gürtels/Bundes noch so'n Sattel eingenäht. Bei dem Einsatz muss ich da wohl auch noch 'ne Fake-Naht quer vorsehen.

 

Ein Stück Bund kann ich von einer anderen "geschlachteten" Jeans nehmen, und diese Motorrad-Jeans hier hat keine ausgeleierten Nähte etc. (hab' mir im Rahmen der diesmaligen Flick-Aktion um die sechs vom Radfahren durchgescheuerten Jeans vorgenommen, 2 ausgeschlachtet, 4 geflickt, aber die teure Motorradjeans gehörte nicht dazu, bin mit der früheren, schweren Maschine eh nur mit Lederjeans gefahren).

 

wenn doch, vielleicht gibt's die, weil kaputt, bei Ebay Kleinanzeigen

Wenn ich was haben will, will ich das gleich haben (frei nach Garfield)

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Bearbeitet von Realist
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Bittere Erfahrung, siehe die oben erwähnte epische Schlacht um die Schlafanzüge - incl. sich durch die Eigenschaften von Jersey durchkämpfen (zum Mond können sie fliegen, aber Jersey, der sich nicht an den Rändern einrollt, wenn man Stoffstücke bügelt, kriegen sie nicht hin).

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Stimmtja, der alte Trick :) .

Und der Köter nebenan kläfft neuerdings den ganzen Tag über (ist mir ansonsten lieb und wert), da wird sich schon keiner über den Hammer-Lärm beschweren ;) .

Bearbeitet von Realist
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:) wenn es das, was du haben willst nicht gibt, hast du eine Marktlücke entdeckt. mach es selbst und füll diese Lücke ;)

"www schlafanzuege-auf-format-bringen de" ? :D

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uff, meine Nerven. Der nächste Schritt ist unvermeidlich, das durch die Nähmaschine zu schieben und zu erfahren, ob alles richtig war

morgen ist auch noch ein Tag

und über-übermorgen ist auch noch eine Woche :D

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Hi, habe mir die Hose nochmal genau angeschaut, deine Dreieck Schablone ist schon gut durch dacht. Oben sollte die Schablen 1,5cm gerade hoch gehen und nicht ganz V förmig damit der Bund nicht zu weit wird. Dies läßt du bis an den Bund hoch gehen, die Quernaht vom Sattel würde ich nicht machen das gibt nur Stress. Das Dreieck fütterst du mit einem fest gewebten Baumwollstoff und versäuberst diesen mit Zick Zack oder Ovi. wenn du die Hose so vor dir liegen hast wie auf dem Foto dann nähst du zuerst auf der linken Seite der Rückenteils dein Dreieck ein in dem du das Dreieck 1,5cm umschlägst und obendrauf nähst ( Art Kappnaht) unten am Popes ca 2 cm kürzer als du aufgetrennt hast mit gelben Jeansgarn. Auf dem rechten Rückenteil schiebst du den Keil unten drunter - da hast du ja schon den Umschlag und nähst ebenfalls mit Jeans Garn fest und hier must du im spitzen Winkel auf die alte Naht treffen. Zum Schluss ein Stück Jeansstoff als Bund verarbeiten. Viel Erfolg Hedi

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Hi, habe mir die Hose nochmal genau angeschaut (...)

 

Danke :) . So ähnlich habe ich es mir inzwischen auch gedacht.

 

Am Bund ist die Schablone nicht endgültig, das schneide ich in Fortsetzung des originalen Stoffs quer zu, wenn ich das Dreieck links und rechts eingenäht habe. Und ja, natürlich wird der Schnitt oben nicht die Dreiecksseiten fortsetzen, sondern rechtwinklig zum Bund gemacht.

 

Zu dem Ergebnis, das Dreieck nicht beidseitig mit einer richtigen Kappnaht festzunähen, bin ich auch schon gekommen. Links kommt es unter die bereits umgeschlagene alte Naht, rechts schlage ich's um wie vorgeschlagen. Kappnähte hab' ich bisher nur von Hand probiert und zwei parallele Nähte krieg' ich eh nicht so sauber hin, dass sie der Arbeit zur Zierde gereichen. Die Nahtzugabe von 2 x 12 mm ist dann zu viel, aber den Überschuss schneide ich nach dem Festnähen noch weg. Versäubern spare ich mir wahrscheinlich, man sieht den Zickzackstich von aussen (sehr artfremd bei Jeans) und von innen ist's mir egal. Wahrscheinlich mache ich zwei Nähte mit dunklem Garn nebeneinander, das man kaum bemerkt.

 

Eine Verstärkung mit festem Baumwollstoff brauche ich nicht, weil ich ja sowieso zwei Lagen Stoff habe, den dicken hellen Jeansstoff für innen und den dünnen dunkelblauen für aussen. Die nähe ich gleich mit der Fake-Mittelnaht aneinander und fixiere sie an den Rändern mit so 'nem Kantenvlies zum festbügeln, sonst werde ich ja beim Nähen durch die vielen Stofflagen verrückt, wenn sie sich verschieben oder Falten schlagen (die Original-Hose ist ja ebenfalls mit 2 Lagen Stoff ausgeführt, im Gegensatz zu üblichen Jeans, das macht schon beim flachen Aufnähen 4 Lagen, die sauber unter das Füßchen zu führen sind).

 

Die Quernaht mache ich nach dem Einnähen des Dreiecks, vielleicht ganz zuletzt an der sonst fertigen Hose, mit orangenem Garn als reine Fake-Naht, also auch nicht, wie die Fake-Mittelnaht, mit einer eingebügelten Falte. Wenn die Leute sich hinter mir bücken und lauthals rufen: "Da sind ja gar keine zwei Lagen Stoff vernäht", sollen sie doch :p .

Und den Bund brauche ich gar nicht, wie ich zuerst dachte, aus einem Stück Jeansstoff neu zu fertigen; ich nehme ein Stück Bund aus einer verschrotteten Jeanshose, das in Farbe und Breite ganz gut passt. Das gibt die dicksten Nähte, aber ich hab' zur Not noch sowohl eine gebogene Nadel für Leder als auch eine Näh-Ahle, die ich z.B. an Naht-Kreuzungen von 4fachen Stofflagen einsetzen könnte.

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Gestern habe ich mich, wohl das erstemal im Jahr, auf die Waage gestellt und fast einen Schlag gekriegt - mit 89kg ein historischer Höchststand (Obergrenze für "jetzt ess ich nur noch Tütensuppe und Mohrrüben, bis ich wieder auf 83 bin", ist immer 87 gewesen).

Gut, Lebkuchen vom Einkaufszettel gestrichen, Salat draufgesetzt, und die am Gürtel abgenommene (sowieso nix Genaues) lichte Weite des Einsatzes von 11cm auf 8cm reduziert. Bis dahin wird die Hose zur Not im Modus "ausgeatmet" angezogen ;) . Mindestens zwei Kilo kommen erfahrungsgemäß schon wieder runter, und ich will die Hose ja nicht alsbald wieder enger machen müssen.

Heute war ein spannender Tag - das Dreieck eingeheftet und die Hose anprobiert. Naja, mit Nikki-Leggins noch untendrunter (bei Winterfahrten haben die sich bewährt, und für eine Runde mit dem Fahrrad bei derzeit zweieinhalb Grad hatte ich die eh noch da liegen) spannt die Hose ein bisschen, aber ich mache sie um Gotteswillen nicht weiter als jetzt. Textile Jeans zieht man auf dem Zweirad im Sommer an, da ist kein Platz für eine extra Leggins oder z.B. einen zusätzlichen Pullover, der mit unter den Bund gestopft werden soll, nötig.

Es ist auch sehr gut zu sehen, daß ich, wie Engelmann_Hedi geschrieben hat, die letzten zwei Zentimeter an der Spitze des Einsatzdreiecks wegschneiden muss.

Die Nähte werden in der Fläche 6-fach (der Stoff sowohl der Originalhose als auch des Einsatzdreiecks besteht bekanntlich aus zwei Schichten, wovon die jeweils obenauf liegende als "Fake-Kappnaht" einmal umgeschlagen, also schon für sich 4-fach ist), an der Nahtkreuzung zum "Sattel" (nennt man das so?), der Quernaht wird die Naht im schlimmsten Fall 12-fach (doppelte Stofflage eingenäht, umgeschlagen macht 4 Lagen, kreuzt Naht aus 2 Lagen Stoff, die als Kappnaht durch Faltung vierfach ineinandergelegt, macht acht, sind).

Oben am Bund waren und werden die Stofflagen astronomisch. Zum Auftrennen musste ich sie damals fast mit dem Beil durchhauen, zum Nähen gibt's immer noch die ungeliebte aber unentbehrliche Näh-Ahle, eine Sailrite Segelmacher-Nähmaschine fehlt mir leider noch in der Sammlung.

Hmm (fällt mir beim Schreiben so ein), vielleicht nähe ich das fehlende Stück Bund einfach flach ein, versäubere die Naht mit Zickzackstich und tarne sie, indem ich genau über die Naht neue Gürtelschlaufen lege :) .

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