Kette Geschrieben 18. August 2008 Teilen Geschrieben 18. August 2008 Hallo, ich hab heute eine seit mehreren Jahren nicht mehr benutze Nähmaschine (Typ Singer 650, Baujahr mitte der 70er) wieder in Betrieb nehmen wollen. Die Maschine hat funktioniert, hab sie kurz laufen lassen. Ich hab sie dann nach der originalen Betriebsanleitung geölt. Dabei hab ich nur die vorgeschriebenen Punkte geölt und nichts in den Motor kommen lassen. Als ich sie danach wieder Probe laufen lassen habe, lief sie auch ne längere Zeit, ruhig und rund wie ich fand. Dann aber ging mit einem relativ lautem Knall und Rauchentwicklung der Motor "hoch". Davor meine ich ein "brizzeln" im Fussschalter wahrgenommen zu haben. Sicherung im Haus war raus. Danach hab ich sie wieder angeschlossen, das Licht an der Maschine geht auch ganz normal. Nach betätigen des Fusspedals das gleich Spiel wie oben beschrieben... Hab ich sie jetzt doch "kaputtgeölt"? Weiss jemand eine Rettungsmöglichkeit der Maschine? Ist die Maschine meiner Mutter... Vielen Dank für Antworten im Voraus! Gruß, Kette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 19. August 2008 Teilen Geschrieben 19. August 2008 gaaanz einfach singer hatte in den siebzigern noch kondensatoren blos bis 230 volt eingebaut mittlerweile sind aber in der steck-dose mehr als 230 volt mehr strom = mehr wärme das halten die alten kondensatoren nicht aus und verdampfen innerlich explosionsartig maschine mit anlasser in die werkstatt bringen nach einbau von neuen kondensatoren läuft die wieder aber vor dem reparaturauftrag solltest du fragen, was es kostet gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 19. August 2008 Teilen Geschrieben 19. August 2008 Das liegt nicht an den 240 Volt an sich, sondern daran, daß man alte Kondensatoren nicht einfach so ans Stromnetz hängt, sondern sie langsam an die Spannung wieder heranführt. Meistens ist es aber einfach das Alter ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 19. August 2008 Teilen Geschrieben 19. August 2008 Das liegt nicht an den 240 Volt an sich, sondern daran, daß man alte Kondensatoren nicht einfach so ans Stromnetz hängt, sondern sie langsam an die Spannung wieder heranführt. Meistens ist es aber einfach das Alter ... sorry peterle, die alten kondensatoren hatten eine wachs-schicht als isolierschicht drinnen wenn nun mehr strom ist auch mehr wärme (beweis, lang mal an eine glühlampe die 15 minuten eingeschaltet ist) dadurch schmilzt das wachs, es gibt einen inneren kurzschluß und das wachs verdampft explosionsartig (die kondensatoren werden regelrecht zerfetzt) neuere kondensatoren haben eine isolierschicht aus kunstharz und vertragen deswegen höhere spannungen (volt) gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 19. August 2008 Teilen Geschrieben 19. August 2008 Wenn deine Theorie richtig wäre, frage ich mich, warum ich schon zu guten alten 220V Zeiten bergeweise geplatzte Kondensatoren getauscht habe. Auch die guten neuen unterliegen übrigens je nach Schaltung einer nicht unerheblichen Alterung. Das kann man sehr schön in den neuen elektronischen Anlassern sehen, weshalb ich immer eine Tüte auf Lager habe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 hi peterle, wir sind uns als fachleute wohl darüber einig, daß die nähmaschinen-hersteller die kondensatoren nicht selber fertigten, sondern zukauften auch wenn pfaff anfangs der 60-er jahre ELTE in Landstuhl gekauft hatte, wurden dort nur die motoren gebaut, die kondensatoren aber zugekauft aber mit solchen details brauchen wir unsere Fan-gemeinde hier nicht langweilen das leidige problem mit den kondensatoren (wichtig wegen der radio- und fernseh-entstörung) betrifft ja genauso : staubsauger waschmaschinen allerlei küchengeräte ... gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kette Geschrieben 20. August 2008 Autor Teilen Geschrieben 20. August 2008 Moin moin, erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten! Der geplatzte Kondensator hört sich für mich sehr plausibel an. Zumal ich die Maschine nach dem dem ölen relativ lange (30 Sekunden?) mit voller Drehzahl hab laufen lassen, damit sich das öl verteilt - ausserdem kann man dann die Mechanik gut beobachten^^. Im normalen Nähbetrieb hat sie das sicherlich selten bis noch nie gemacht. Ich werde mal eine Preisanfrage an einen Fachbetrieb bei mir in der Nähe stellen und schauen, ob sich das Reparieren noch lohnt. Wäre irgendwie schade, die Maschine zu entsorgen. Ich berichte euch dann! Gruß, Kette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 @josef Hier kannst Du mehr dazu lesen: Alterungsverhalten bei Kondensatoren Die Dinger sterben einfach mit der Zeit, was allein an ihrer Konstruktion liegt. Moderne dürften besser sein, was den Alterungsprozess angeht, aber in 50 Jahren wissen wir mehr. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kette Geschrieben 20. August 2008 Autor Teilen Geschrieben 20. August 2008 Hab gerade telefonisch eine Abfrage gemacht und einen vorsichtigen "Kostenvoranschlag" von 120-150 Euro erhalten. Allein das inspizieren kostet pauschal 23 Euro, auch wenn man sie dann nicht reparieren lässt. Ist mir schon klar, daß sowas Geld kostet, ist aber trotzdem ne Stange. Glaube nicht, das sie das wert ist. Schade um die schöne Maschine... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 Wenn Du Glück hast, war es der Kondensator im Fußanlasser und den bekommst Du in jedem kleinen Elektronikladen für ein paar Cent. Einer ist noch am oder im Motor. Am Motor, ist wie der im Anlasser und im Motor ist die Arschkarte ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kette Geschrieben 20. August 2008 Autor Teilen Geschrieben 20. August 2008 Geknallt und gequalmt hat es ja im Gehäuse, müsste also der Motor sein. Und das sogar zweimal. Im Fussschalter hat es nur gebrizzelt. Aber mich reizt das. Vielleicht probier ich es mal mit dem Tauschen. Ich hab übrigens genug Respekt vor Strom, als das ich mich auf irgendwelche Leichtsinnigkeiten einlassen würde . Ich halt euch auf dem Laufenden. Gruß, Kette Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 @josef Hier kannst Du mehr dazu lesen: Alterungsverhalten bei Kondensatoren Die Dinger sterben einfach mit der Zeit, was allein an ihrer Konstruktion liegt. Moderne dürften besser sein, was den Alterungsprozess angeht, aber in 50 Jahren wissen wir mehr. ja, aber es gab und gibt offensichtlich unterschiede von hersteller zu hersteller bei den roll-kondensatoren. Meine aussage, daß singer (und noch ein paar andere) damals gespart hatte wird damit doch bestätigt Wenn Du Glück hast, war es der Kondensator im Fußanlasser und den bekommst Du in jedem kleinen Elektronikladen für ein paar Cent. Einer ist noch am oder im Motor. Am Motor, ist wie der im Anlasser und im Motor ist die Arschkarte ... meinste die hier ? gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
peterle Geschrieben 20. August 2008 Teilen Geschrieben 20. August 2008 ja, aber es gab und gibt offensichtlich unterschiede von hersteller zu hersteller bei den roll-kondensatoren. Es ist die Herstellungsart und weniger der Hersteller. Die Papiertypen haben vor allem, wenn sie offen sind Probleme mit den Umgebungsbedingungen und vor allem sind die Dielektrika scheinbar hygroskopisch. Sie ziehen also Wasser an und verringern dadurch den Widerstand, bis es BUMS macht. meinste die hier ? Ich steh nicht so auf Männerhintern ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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