Saum-/Kantenabschluß Walkloden

Ihr Lieben,

das Thema Walkloden offenkantig verarbeiten wurde hier ja nun feste diskutiert und hat mir Appetit gemacht

Vor zwei Jahren hatte ich mich bereits an ein Stück gewagt - ein doppelreihiger Mantel aus taubenblauem schweren Walk und diesen aber "normal" verarbeitet und auch gefüttert - und irgendwie hat mir das Teil nie gefallen.

=> gestern abend also habe ich ALLES AUFGETRENNT!

Und möchte das Ding jetzt einfach offenkantig wieder zusammennähen - ohne Futter.

Ich habe mir dabei überlegt, ob ich nicht an den Säumen ein Band mitführe zwecks der Deko: also entweder ein Lederpaspelband - das kann an die Säume und alle Teilungsnähte und evtl. auch den Kragen...

oder aber ein Lederband - ca 5 cm an den Säumen entlangführen - den Kragen könnte man z.B. auch aus Komplettleder machen..

Was haltet ihr davon? Die Fransen hatte ich ja leider schon vor 2 Jahren entsorgt

Hallo,

in der neuen Knip mode sind verschiedene Walkmodelle drin. ich werde mir eine Jacke nähen. Dort sind die Saumabschlüsse einfach 0,5cm breit abgesteppt, also einfach offen gelassen (nichts eingeschlagen). Ich hoffe du verstehst was ich meine. Ich warte noch auf meinen Stoff, dann werde ich das mal ausprobieren, wie es aussieht.

Liebe Grüße

Sylvia-Lucia

Jaja - das soll alles offenkantig passieren..

Ich meine ja auch, das Lederband offenkantig am Saum entlangführen.

Dort ist nichts mitgeführt, sondern nur abgesteppt.

Die Variante mit dem Lederband könnte ich mir aber auch gut vorstellen.

Probiers doch mal aus.

Sylvia-Lucia

ne möglichkeit ist auch eine Tresse als Abschluss. Tressen und Loden harmonieren sehr gut miteinander.

LG Inge

Ich habe in den Ferien für meine Mutter eine Jacke und eine Weste aus Walkloden (genauer "Lana Cotta", da in Italien gekauft) genäht. Die Weste wurde mit Wolltresse eingefaßt, das sieht aber sehr trachtig aus. Nachdem Wollflausch momentan überwiegend offenkantig verarbeitet wird, würde ich mir das gut überlegen. Es ist natürlich der sauberste Abschluß.

Im Nähkurs (siehe meinen Bericht zu Kursangebot, "Nähkurse in den Ferien") hat sich eine Teilnehmerin eine Jacke aus dem gleichen Material gemacht und die Kanten einen Zentimeter nach aussen umgebügelt (unversäubert) und abgesteppt. Das sah auch gut aus, allerdings ist es auch nicht der aktuelle Look.

An der Jacke meiner Mutter habe ich dann die Overlock eingesetzt und die Kanten mit einem schmalen und dichten Stich overlockt. Dabei sollte man unbedingt vorher die Kante etwas einhalten, am besten von Hand mit einem farblich passenden Nähgarn, das mit overlockt wird. Das Differential der OVI habe ich auf 1.5 gestellt. Hier kann ich nur jedem raten, ausreichend Restmaterial für Testläufe zu nutzen. Daran hat es bei uns nämlich leider gehapert, da kaum noch Stoff übrig war (alles weggeschmissen in Campocologno). Den Kragen habe ich auch offenkantig angenäht, aber links auf Rechts (die sauber Naht ist also innen).

Wer keine OVI hat, der sollte mal einen grossen Zickzackstich über die Kanten versuchen. Wenn sich die Kanten dann wellen, finde ich es nicht besonders schlimm. Aber auch da würde ich trotzdem vorher einhalten.

Isebill

Hallo Isebill,

das mit dem Einhalten mußte ich auch feststellen, als ich die Jacke zum ersten Mal genäht habe... mein Walkloden ist zudem wirklich schweres Material und gibt auf Fußdruck unheimlich nach... wenn man nicht exakt arbeitet, kann es passieren, daß die Teilungsnaht des linken Vorderteils 5-10 cm länger ist als die des rechten !

Jedenfalls habe ich noch ein Leder-reststück ausgebuddelt und mir folgendes vorgestellt:

an Ärmel und Kragenabschluß nähe ich (ebenfalls offen) einen Lederrand (ca. 3 cm sichtbar). Und für die Nähte nehme ich dickes dunkelbraunes Garn...

Das mit der Tresse ist mir auch zu trachtig.

Habe mir eine Digitalkamera ausgeliehen und wenn ich es schaffe, gibt´s ein Bild!