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Nähen - Massentrend oder Modeerscheinung?


Unikat-ja

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Hallo liebe Hobbyschneiderinnen,

ich bin eben im Supermarkt über das neueste Sortiment des Kaffeerösters gestolpert und bin ganz verwundert. Da werden rosa-pastellige Nähutensilien nebst Dekostöffchen angeboten. Ist das wirklich ein Produkt für die Masse, so wie sonst Unterwäsche, Gartenwerkzeug & co.?

Ich habe vor ca. 20 Jahren meine erste Patchworkdecke genäht und kannte damals Niemanden in meinem Alter (Anfang 20), der auch nähte. Das blieb dann auch lange Jahre so. Seit der Dawanda-Welle gibt es ab und an mal Freundinnen, Kolleginnen und Bekannte die sich daran ausprobieren.

Ich möchte das jetzt ohne jede Wertung verstanden wissen, ich treffe gerne auf Gleichgesinnte.

Mich würde einfach interessieren, wie Ihr das empfindet. Ist das eine Modewelle wie einst Window Colour oder Fimo? Oder ist es etwas anderes? Und was?

LG, Katja

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Hat was von Windowcolour.... empfinde ich zumindest so. Es nähen momentan soooo viele. Aber ich stelle immer wieder fest, dass möglichst wenig Geld fürs Hobby ausgegeben wird. Billige Maschine, billige Garne, billige Stoffe.... eben genau das vom Kaffeeröster.

 

Als ich mit 30 ebenfalls zu patchen begann war ich ein Exot, niemand im meinem direkten Umfeld hat genäht. Heute ist es anders, allein in unserer Kitagruppe gibt es bestimmt 7 Näherinnen, drei davon sogar gewerblich über Dawanda. Dabei nähen sie nichtmal ein Jahr.... naja, das zeigt deutlich wie groß der Hype ist.

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Hallo,

 

Ich glaube, das hatten die schon mal, um eine Tasche oder ein Kissen zu nähen. Angeboten wird ja immer das, was Geld verspricht. Wenn das die ein oder andere dauerhaft zum Hobby bringt, finde ich das gut. Mein Einstieg war Flickwäsche...:cool:

 

Liebe Grüße, haniah

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ja klar, das ist ein Argument. Dann lieber Kaffeeröster als Flickwäsche :D

 

Mich frustriert nur immer die Discounter Maschine mit dem Discounter Garn, wo ich dann gefragt werde ob ich nicht mal schauen kann, weil die Maschine doch nicht so gut näht :cool:

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Ich denke, es gibt zwei Gruppen beim Nähen.

 

Die eine Gruppe sieht es als Hobby, hat Spaß daran und lernt gerne dazu.

 

Die andere Gruppe sieht es als "hip" an. Mit möglichst wenig, möglichst viel und möglichst schnell. Qualität egal, Hauptsache fertig. Nähen lernen?? Nicht wirklich erwünscht.

Das ist jedenfalls häufig mein Eindruck, vor allem wenn nach 1 Jahr bereits auf Dawanda und Co. verkauft wird.:rolleyes:

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Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber da ich erst seit Anfang des Jahres nähe, gehöre ich ja sozusagen zur Zielgruppe des Threads;).

 

Fürs Nähen habe ich mich immer mal wieder interessiert, bin aber irgendwie nicht so richtig über ein paar gerade Nähte hinweg gekommen. Mein Impuls, es jetzt noch mal zu versuchen, war die Entdeckung eines Nähkurses bei der VHS und diesmal hat es geklappt, ich bin voll infiziert, ohne dass jetzt jemand in meiner näheren Umgebung dies auch wäre.

 

Qualität ist für mich allerdings wichtig, nachdem ich festgestellt, wie oft billige Garne reißen. Auch finde ich es wenig sinnvoll, Mühe und Arbeit in billiges Material zu investieren.

 

Da ich fast ausschließlich Kleidung für mich nähe, sehe ich es in meinem Fall nicht als kurzweilige Erscheinung (wäre auch doof bei meinen inzwischen recht ansehnlichen Stoffvorrat:D)

 

LG Stephanie

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Ich denke von diesem Hype profitieren wir auch alle ein wenig. Zumindest muss ich sagen, dass sich die Stoffauswahl massiv verbessert hat. Gerade im Kinderbereich. Als ich vor einigen Jahren mit den Sachen für meinen jüngsten begann hatte ich wirklich arge Probleme mal etwas gemustertes (Jersey) zu bekommen. Heute kann man sich kaum noch entscheiden.

 

Leider sind auch die Preise geradezu explodiert.... Campan kostete vor 3 Jahren um die 16 Euro.... heute über 20 Euro. Die Nachfrage ist halt gestiegen und damit auch der Preis, alle wollen am Hype mitverdienen. :(

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@Stoffkörbchen: ich stimme voll zu.

Bei mir war es so: meine Mutter nähte, mal mehr, mal weniger, und schon als ganz kleines Mädchen reizte mich alles, was mit Stoff und Näherei zusammenhing. Mein erstes Kleid war ein einfaches Ding mit angekraustem Rock, glattem Oberteil und Puffärmeln, da war ich 15. Das wurde gleich so toll, dass meine Schwester dasselbe bekam. Den Erfolg verdankte ich wohl dem, was man "Anfängerglück" nennt. Später nähte ich dann allerlei, alles ohne Anleitung und vieles für die Tonne, aber durch die Übung kamen am Ende recht passable Sachen heraus. Während meiner Ehe hatte ich peu à peu immer weniger Zeit und schließlich ließ ich es ganz. Aber damals war man ein Exot, wenn man nähte. Ich denke auch, dass es gerade "in Mode" ist, man wird ja sehen, wie es weitergeht.

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Zumindest muss ich sagen, dass sich die Stoffauswahl massiv verbessert hat. Gerade im Kinderbereich.(

 

Damit hast Du völlig Recht! Vor einiger Zeit war ich nämlich in "meinem" Stoffgeschäft und habe nach Jersey für meinen winzigen Enkel gesucht. Eigentlich wolte ich nur einfarbige mitnehmen, weil sie die in guter Auswahl haben und gemusterte Jerseys nur mit Damenmustern. Plötzlich fand ich einen Tisch, ganz neu aufgestellt und voller Kinderstoffe aller Art! Das gab es dort noch nie! Das fand ich prima, denn als frischgebackene Oma habe ich in Zukunft an solchen Stoffen sehr wahrscheinlich größeren Bedarf und muss ihn jetzt nicht mehr unbedingt im Internet suchen. Natürlich habe ich gleich zugeschlagen! :D

 

Zum Thema: Ja, ich finde auch, dass jetzt mehr genäht wird, allerdings meiner Ansicht nach mehr Dekokram, Patchwork und Taschen. Kleidung scheint doch schwieriger für Anfänger zu sein und macht zudem oft Passformprobleme.

 

Nach dem Strickboom in den 80er und 90er Jahren war das Stricken (außer vielleicht Socken) lange Jahre nicht mehr sehr angesagt. Jetzt ist das Stricken auch wieder schwer in Mode, wenn ich da z.B. letzten Winter an die unzähligen Beaniemützen und Loopschals denke... ;)

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Bei mir im Bekanntenkreis gibt es auch so eine Dame. Sie näht seit nicht mal einem viertel Jahr, postet ihre Werke bei Facebook, 5 Leute sagen oh wie toll und vor 3 Wochen hat sie ein Gewerbe angemeldet.

Mir ist aufgefallen das sie mit möglichst wenig Aufwand in kurzer Zeit viel zusammen schustert und dann die ungebügelten Sachen fotografiert. Das finde ich furchtbar, muß aber jeder selber wissen.

Ich nähe seit 15 Jahren, war noch keine 20 als ich anfing und in meinem Freundeskreis ein echter Exote aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen meine Erstlingswerke zu verkaufen.

 

Ich denke handgemachtes ist generell gerade in, das finde ich auch sehr schön, aber es muß gut gemacht sein.

 

Liebe Grüße Schwester Ingrid

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Hallo, heute war ich bei Lidl und da hatten die Ovigarn und diese Box mit mehreren Garnen. Es gab auch noch eine Nähmaschine. Ich nähe seit ich 8 Jahre alt bin und bin damit groß geworden, da meine Mutter Schneiderin war. Am Anfang waren es die Barbiekleider, (da gab es extra Schnittmuster in jeder Burda Zeitschrift) und später war es Kleidung für mich. Eine Freundin von mir hat auch genäht und hat später auch Modedesign studiert. Ansonsten erinnere ich mich noch an ein tolles Pärchen, die ganz jung waren und tolle kreative Einzelstücke genäht haben. Dafür hat man vor 30 Jahren schon 70-100 DM bezahlt, aber es war tolle Mode. Leider meinen einige, wenn sie ein paar Stiche nähen können, können sie auch bei Dawanda verkaufen. Ich habe schon etwas geschenkt bekommen, und musste echt nur den Kopf schütteln. Überhaupt nichtes sauber genäht. Sowas kann man doch nicht verkaufen. Da ich jetzt öfters auf Märkten verkaufe (handgesiedete Seifen) lerne ich einige Frauen kennen, die dort ihre selbstgenähten Sachen verkaufen, und da merkt man schon es ist ein Hype. :rolleyes: Man findet an jedem Stand das gleich Sortiment in verschiedenen Stoffen. :rolleyes: Und die Industrie reagiert natürlich darauf. Schade nur, dass die ganzen Stoffe inzwischen sehr teuer geworden sind. Toll ist ja die Auswahl, aber es muss nicht sein, dass ich für einen Meter Kinderstoff 25 Euro bezahle. :mad:

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Nicht nur handgemacht, mir scheint es ein genereller Trend zu sein der Vermassung entgegenzutreten. Jedesmal wenn ich das Zeitschriftenregal meines Supermarktes sehe, habe cih das Gefühl es ist schon wieder irgendeine Zeitschrift dazugekommen, die das Landleben verherrlicht, was wohl auch so Dinge wie Garten(arbeit) und die Verwertung der Produkte beinhaltet, alte Gewerke vorstellt etc. Auf der anderen Seite schießen die Discounter aus dem Boden (Bei uns ist gerade einer abgebrannt).

In Zeiten in denen alles machbar ist, technisch gesehen, entsteht bei dem einen oder anderen das Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten über das, was man tut. Einerseits ganz schön, wenn man sieht wie viel Arbeit in einer Hose steckt, die man in gewissen Shopd für weniger als 10€ bekommt, andererseits dreist, die Welt mit seinen dahingehunzten Sachen zu fluten, mangels Selbsteinschätzung.

 

Aber das verbesserte Angebot an Stoffen und Kurzwaren stört mich nicht.

 

LG cc

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Hallo,

ja, nähen ist in und das liegt mit Sicherheit an der heutigen Zeit. Welche Möglichkeiten es heute gibt sich Information und Ware im Internet zu besorgen

hat sicherlich auch damit zu tun. Als ich in meinen jugendlichen Jahren anfing

zu nähen waren diese Möglichkeiten nicht gegeben. Man hatte eine Quelle sich mit Material einzudecken. Im Laufe der Jahre hab ich dann für meine Kinder genäht, bis mit dem Wiedereinstieg in den Beruf die Zeit einfach fehlte und das Hobby sich auf Änderungen reduzierte.

Als ich meiner Tochter zum 18.ten eine Nähmaschine schenkte, ist dieser Virus

wieder ausgebrochen. Heftiger als je zuvor. Ich nähe Taschen und Kleidung und habe durch einen Fernsehsendung das BH-Nähen lernen will Syndrom bekommen. Den Kurs habe ich 3 Jahre später gemacht. Im Laufe der Zeit habe ich mich vom sturen Schnitte nähen zur will passende Kleidung für mich entwickelt. Ohne Internet wäre mein Horizont sicher weniger weit als heute.

Nicht jeder der Windows-Colour gemacht hat, hat damals auch gleich Kunstwerke hergestellt. Nur die, die ein künstlerisches Händchen hatten, habens geschafft. So ists beim Nähen denke ich auch. Es gibt sicher diejenigen, die dem Trend folgen, aber auch einige, für die das der Einstieg in ein fesselndes Hobby wird.

 

Bea

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Leider meinen einige, wenn sie ein paar Stiche nähen können, können sie auch bei Dawanda verkaufen. Ich habe schon etwas geschenkt bekommen, und musste echt nur den Kopf schütteln. Überhaupt nichtes sauber genäht. Sowas kann man doch nicht verkaufen.

 

Sehe ich genau so.

Es gibt sicher auch sehr gut verarbeitete Sachen auf Dawanda, pauschalisieren will ich das nicht, dass dort alles genähtes schlechte Qualität hat.Von der Grundidee her find ich die Plattform gut.

Ich hatte vor 2 Jahren den Fall, dass wir in der Arbeit für ein Geschenk zur Geburt eines Kindes eines Mitarbeiters gesammelt haben. An sich ne gute Idee. Gekauft wurde dann für ein Schweigegeld ein Mies verarbeitetes Patchworkkissen aus 5 Teilen mit Namenstickerei. Da hab ich mich schon etwas geärgert.

Will sagen; das Problem bei so einem Hype ist auch, dass auf einmal jeder meinte, man könnte es, wäre ja ganz leicht und wenn 2 Freunde sagen "oh toll", wird gleich das große Geschäft gewittert. Da werden dann Sachen genäht und verkauft, die qualitativ unter aller Kanone sind und dadurch geht meiner Meinung nach auch bei einigen Leuten der Anspruch an eine gewisse Qualität sausen. Macht ja jeder so.

Ich finde das toll, ewenn mehr Leute nähen, bin ein Fan von individuellen Dingen aber nicht jede nähende Dame, die seit 2 Monaten ansatzweise grade Nähte fabrizieren kann, sollte sich gleich für eine Künstlerin halten.

Das sehe ich auch öfters in "meinem Bereich", der (historischen) Kostümnährei. Da kauft sich Lieschen Müller nen historisch unkorrekten Burdaschnitt, schustert da was aus billigem Polysatin zusammen, lässt sämtliche dazu gehörige Unterkleidung weg und versucht einem das Ganze dann als historisch korrekt zu verkaufen "Ja, das hat man genau so getragen"

Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Materie, versuche in Optik und Verarbeitung möglichst nah an Vorbilder heran zu kommen und sage trotzdem nur "Es könnte so gewesen sein" Irgendwas mach ich wohl falsch.

 

Nähen ist definitiv ein Hype, durchaus vergleichbar mit Window Color find ich.

Aber halt leider meistens nicht das richtige nähen lernen sondern mit einer gewissen ich-will-jetzt-sofort-Mentalität. Ich hoffe einfach, dass durch den Hype auch einige Leute "richtig" zum Nähen gebracht werden. :)

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Ich sehe eine Parallele zwischen dem Selbernähen und dem Fahrradfahren. Vor 40 Jahren gingen europäische Fahrradhersteller zugrunde, weil die Nachfrage nach Fahrrädern zurückging. Zuvor waren die Menschen Fahrrad gefahren, weil sie sich kein Auto oder Moped leisten konnten, aber in den 1970er Jahren war das endgültig vorbei. Das Fahrrad kam dann ab den 1980er Jahren mit dem grünalternativen Lebensstil und ab den 1990er Jahren als schickes Techno-Accessoire zurück.

 

Heutezutage muss niemand mehr Kleidung nähen, weil er/sie sich keine Kaufklamotten leisten kann. Stattdessen näht man aus ökologischen Überlegungen, aus Geschmacks- und Passformgründen, weil man seine Kreativität ausleben oder Geld lieber in Qualitätsstoffe als in den Profit von Billigtextilkonzernen investieren möchte. Alles das sind Megatrends, die sicher noch jahrelang anhalten werden. Ich glaube sogar, dass wir erst am Anfang stehen.

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Ich glaube schon, dass Nähen gerade immer mehr in Mode kommt - gerade auch bei jüngeren Menschen. Aber ich finde das einfach nur schön.

 

Ich habe vor 5 1/2 Jahren angefangen und selbst gegenüber da merke ich große Unterschiede. Heute gibt es eine riesige Auswahl an ganz tollen Büchern mit Ideen, von denen ich mich gerne inspririeren lasse, weil sie jung, frech und praktisch sind. Auch bei "jüngeren" Stoffen gibt es eine super Auswahl. Ich muss da nur in die beiden Läden schauen, die in meinem Umfeld sind. Da gibt es heute die Freespririt Stoffe, Kinderstoffe, richtig cool bedruckte Jerseys und das macht auch Spaß. Heute würde ich oft schon allein beim Durchblättern der Bücher oder weil es diese Stoffe gibt, Lust bekommen, das vernähen zu können.

 

Meine Schwester hat z.B. mal als Jugendliche (vor 17 oder 18 Jahren) einen Nähkurs gemacht. Alles truschig, furchtbar kleine Stoffauswahl - sie hatte nie Lust auf Nähen. Heute blättert sie meine Bücher durch und schaut sich meine Stoffe an und sagt dann immer öfter, dass es doch schon schön wäre, das zu können.

 

Ich glaube viele wollen gar nicht nähen, um das perfekte Kleidungsstück zu machen (also prima Passform, super Verarbeitung), sondern einfach etwas haben, was nicht jeder hat. Und ich finde das hat genauso seine Berechtigung. Wenn man sich die Kaufkleidung von New Yorker oder anderen anschaut, kann da auch ein schnell zusammengetackertes Teilchen durchaus mithalten.

 

Ich sehe ja auch das Thema Dawanda entspannter. Weil ich viel höre, was Bekannte beim Kauf erwarten. Und auch da ist es nicht die tolle Verarbeitung sondern einfach, dass es handgemacht ist und trotzdem nicht so teuer sein soll. Ich glaube nur wenn man selbst näht und weiß, wie es sein könnte, sieht man die nicht so professionelle Verarbeitung so deutlich.

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Huhu,

 

Der eigene Anspruch daran, was man unter Qualität versteht, findet sich doch in allen Lebensbereichen und spiegelt halt die eigene Haltung anderen/sich selbst gegenüber wieder - ähnlich wie ein Blumenstrauß vom Floristen oder von der Tankstelle: beides Blumen, aber... :rolleyes:

 

Bislang habe ich das Gefühl, dass Nähen doch eigentlich ein Hobby nur für einen persönlich ist und eher kein "Teamsport" (bis auf spezielle Treffen an denen man nebeneinander her näht oder eben hier im Forum, wo man sich austauscht und berät). Am Ende des Tages (oder auch mitten in der Nacht) sitzt doch dann aber wieder jeder allein an seiner Nähmaschine. Und das ist der Teil, der mir fast am besten gefällt: abschalten und für mich sein. :)

 

Liebe Grüße - Alina

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Ich denke man muss da unterscheiden. Die ganze Patchworkgeschichte ist tatsächlich so wie Window Color oder Serviettentechnik oder Glückwunschkartenbasteln ein Trend, der vermutlich auch wieder vergeht. Ím Moment ist es ja so, dass man, wenn man Bücher zum Nähen sucht, 90 % Patchwork kriegt. Aber irgendwann ist der "Markt" satt, jeder hat zig Kissen, Decken usw. und dann kommt etwas anderes. Solange nicht Unschuldige mit derartigen Geschenken zugemüllt werden, ist es ja auch o.k. ;)

 

Das Nähen von Klamotten hat meiner Meinung nach eine andere Ursache. Das Kaufangebot hat irgendwie nicht realisiert, dass wir nicht alle Größe 36 haben und 1,75 m groß sind. Ich nähe Alltagskleidung, weil es mich nervt, durch die Läden zu toben und einfach nix zu finden.

 

Der Trend zum Nähen historischer Sachen hält ja schon relativ lange an und ist wohl einfach Ausdruck der Kreativität vieler, die etwas schaffen wollen, was einzigartig ist aber eben nicht nur ein Stehrumchen-Schmeißwegchen wird. Auch die Gelegenheiten, so etwas zu tragen, werden ja immer mehr. Allerdings wird gerade in diesem Bereich sehr sehr viel Pfusch angeboten. Mir stehen oft die Haare zu Berge, wenn ich sehe, was da so verkauft werden soll. Nicht nur bei Dawanda, Ebay ist teilweise noch schlimmer.

 

Und ich muss hier mal eine Lanze für preiswerte Nähmaschinen brechen. Meine hat 89,- Euro gekostet, hält jetzt schon 4 Jahre und näht ganz wunderbar. Für historische Sachen brauch ich weder Overlock noch sonstige Finessen. Sie macht ordentliche Knopflöcher und näht wunderbare Nähte. Es ist halt wie beim Handy. Es gibt Leute, die wollen damit Surfen und Fotos machen und weiß ich was und andere, die wollen nur telefonieren. ;) Und ich hab halt nur ein bestimmtes Budget, wenn ich die Wahl habe, es für Stoffe oder Technik auszugeben, gewinnt immer der Stoff :D

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Als Kind habe ich meiner Barbie Kleider aus Stoffresten genäht,weil die Kaufkleider einfach zu teuer waren.Richtig Nähen habe ich angefangen,als ich mit dem Mittelalterreenactment angefangen habe.Ebenfalls aus Geldmangel.Stoffe ware günstiger als Kleidung kaufen.Eine eigene Nähmaschine habe ich mir auch erst dieses Jahr gegönnt,da ich angefangen habe mein Nürchen zu nähen und ich festgestellt habe,daß ich dann doch mehr als "Lappen mit Loch und zwei Ärmeln dran" ;-) nähen kann.Leider habe ich festgestellt,daß es immer schwerer wird Wollstoffe in verschiedenen Dicken,Arten ( Wollfillz,Loden etc) in Stoffgeschäften zu bekommen.

Wenn ich nach bestimmten Stoffen frage und sage,daß ich sie für historische Bekleidung brauche,ist die erste Frage immer,ob ich Kostümdesign oder so studiere.Auf die Antwort,daß ich das bei Lagern oder Märkten trage sind die Verkäufer/Ladenbesitzer immer ganz aus dem Häuschen.

Dabei bin ich ja nun auch nicht mehr soo jung.

Ich denke auch,daß Selbermachen ein Gegenstrom zum simplen Konsum ist.

Und es macht Spaß,etwas selber zu erschaffen,sei es ein Kleid,eine schöne Seife o.Ä.Wer sieht denn heute noch was seine Arbeit bewirkt( außer Handwerkern).

Allerdings muß ich auch sagen,wenn man mit seinen selbst erschaffenen Dingen Geld verdienen will müssen sie auch gut sein.

Für mich reicht meine Nähkunst,aber verkaufen würde ich sie nicht.Dafür ist es nicht gut genug

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Ich denke, dass so viele nähen liegt vor allem daran, dass sie meinen unbedingt anders sein zu wollen als alle, was unter dem Strich wohl dazu führt, dass ich am Ende so anders bin wie jeder andere auch:rolleyes:

 

Ich habe vor ca. 4 Jahren angefangen Kleidung für meine Kleine zu nähen. Davor habe ich mich schon immer dafür interessiert aber niemanden gehabt der es mir zeigen könnte. Als ich dann in der Elternzeit Muße hatte, habe ich mich durch eine Schnitt gekämpft und es ist am Ende ein Kleid rausgekommen. Es sah aus wie S... aber es war ein Kleid. Hätte mir mein Mann damals gesagt das es Mist ist, hätte ich aus Frust wohl nichts neues mehr angefangen. Aber da liegt wohl der Hase im Pfeffer. Bestätigung braucht man um weiter zu machen. Bei manchen(vielen) schlägt es aber augenscheinlich in absolute Selbstüberschätzung um.

 

Ich wurde schon häufiger angesprochen, ob ich nicht auch Sachen verkaufen würde. Aber ganz ehrlich, ich denke nicht, dass ich schlecht bin, aber es geht auf jeden Fall noch besser. Was auf einigen Plattformen verkauft wird, kann ich nicht verstehen und auch nicht wie man dafür Geld ausgeben kann. Warum freut man sich nicht, dass man individuelle Sachen für sich und sein Umfeld herstellen kann und lässt denen den gewerblichen Teil, die ihr Handwerk verstehen? Ich ziehe ja auch keine Zähne, weil ich mal ne Reportage gesehen und Krokodoc gespielt habe.

 

Ich denke aber auch, das es im Moment hip ist und je mehr selbstgemachtes verkauft wird, desto mehr können die Leute vergleichen und es wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Dann wird es auch wieder abflauen.

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Ich sage mal so: ich profitiere massiv an diesem Trend, denn es gibt aktuell Stoffe, in Hülle und Fülle, da konnte ich vor einigen Jahren noch träumen.

 

Ich nähe seitdem ich denken kann. Kam schon mit Mutters damals neuen Näh-/Stickmaschine besser klar, als sie selber. Irgendwann habe ich dann angefangen (so mit ca. 16/17), meine Gothic/Industrial-Kleidung selber zu Nähen, Vorzugsweise Obereile.

Und das meist nur von irgendwelchen Bildern.

Warum? Weil die Gothic-Industrie nur klapperdürre Damen und Herren kennt, was ich nun absolut nicht bin. Also hab ich mir Mutters alte Nähmaschine gegriffen und bin auf Stoffsuche gegangen. Zu einer Zeit, wo es beim großen Warenhaus Kardorf grade mal eine Hand voll Stoffe der Marke "Altherren" gab. Egal, ich hab dennoch meine passenden Stoffe gefunden und mir ein richtig geiles Teil genäht.

Danach kamen Mäntel und noch mehr Jacken und Westen. Meinen schiefsten Mantel (gott habe ich daran gepfuscht... meine ersten Ärmel....:ohnmacht: ) hätte ich gleich mehrfach verkaufen können mit der Frage: "Welchen geilen Gothic-Laden hast du denn aufgetan?!"

 

Das hat sich seitdem nicht geändert. Nur dass ich mittlerweile Auftragsarbeiten annehme und begonnen habe Accessoires zu nähen. Allerdings achte ich dabei sehr penibel drauf, dass auch alles gut und grade ist. Ich verwende allerdings auch ausschließlich Qualitätsgarn und das merken meine Mitmenschen. Kleidung nähe ich allerdings weiterhin für mich selber, weil ich Spaß an toller individueller Kleidung habe, die sonst keiner hat und auch nicht "mal so eben" kaufen kann ;)

 

Um noch mal zum eigentlichen Thema: Ja, ich sehe das auch so, dass Nähen ein Trend ist, und dass dieser hoffentlich noch eine Weile anhält (allein wegen der riesigen Stoffauswahl...), andererseits weiß ich, dass das nicht von Dauer sein wird, wenn man nicht grade wie auch einige andere hier, das Nähen als Passion, Entspannung und als _sein_ größtes Hobby ansieht.

Viele bleiben bei dem bisschen Deko oder eben dem bisschen Kinderkleidung (wenn überhaupt) und lassens dann doch wieder von irgendwem nähen, der es einfach auf Grund der Erfahrung von X Jahren, lange vor dem Hype, einfach besser kann.

 

Ich merke das im Freundeskreis. Da hat ein befreundetes Pärchen auch damit angefangen... ich werde aber dennoch hinzugezogen. Spätestens dann, wenns mal wieder komplizierter wird ;)

Bearbeitet von DragonSew
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Das Nähen von Klamotten hat meiner Meinung nach eine andere Ursache. Das Kaufangebot hat irgendwie nicht realisiert, dass wir nicht alle Größe 36 haben und 1,75 m groß sind. Ich nähe Alltagskleidung, weil es mich nervt, durch die Läden zu toben und einfach nix zu finden.

 

Das kann ich auch so unterschreiben. Das ist mein Motiv, für mich selbst zu nähen. Was nicht heißen soll, das alles was unter meiner Maschine hervorschlüpft, tragbar ist. Mit Selbstgenähtem bin ich immer kritischer als mit Kaufkleidung. Und im Laufe der Zeit werde ich mit der Wahl von richtiger Farbe, Muster, Schnitt und Material immer sicherer. Und gerade das macht mir richtig Spaß.

 

Zu Dawanda fällt mir noch folgende Geschichte ein. Freunde haben vor einigen Jahren mehrfach versucht, mich zum Verkauf meiner selbstgenähten Krabbelpuschen zu motivieren. Da der Zuspruch von mehreren Seiten kam und das Ganze mir echt Spaß macht, habe ich auch tatsächlich darüber nachgedacht, ein bißchen rumprobiert und die Gewerbeidee sehr schnell verworfen. Von gleicher Seite kam dann mal ein Kommentar über den Selbstgenähte-Kinder-Kleidungsstand einer Dame auf einem Basar: die Preise wären da aber echt happig gewesen (20-30 Euro für ein Kinderpulli, wirklich gut und professionell verarbeitet).

Genau das ist in meinen Augen das Problem: erstmal finden es alle toll, würden es "natüüürlich sofooort kaufen", sind aber im Zweifel nicht bereit einen fairen Preis dafür zu bezahlen.

 

LG, Katja

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Genau das ist in meinen Augen das Problem: erstmal finden es alle toll, würden es "natüüürlich sofooort kaufen", sind aber im Zweifel nicht bereit einen fairen Preis dafür zu bezahlen.

 

*unterschreib* Ist leider so.

Ich hatte mal eine Anfrage für ein Krinolinen-Ensemble mit allem drum und dran, ich hab meinen Lohn schon recht knapp kalkuliert, aber der Dame waren ein paar hundert Euro viel zu viel und das "bekommt die ja viel billiger bei ebay" :rolleyes: Na wenn sie meint.

 

Handarbeit ist gefragt aber natürlich bitte ein qualitativ hochwertiges, idividuelles Einzelstück in zu Bangladesh-Preisen?! :mad: Nee danke! Da näh ich lieber weiterhin für mich und für mir wichtige Menschen, die es zu würdigen wissen.

Bearbeitet von Tarlwen
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Ja genau so ist es. Die Reaktion, ach wie toll, warum machst du das denn nicht beruflich, krieg ich auch oft. Wenn ich dann aber sage, dass alleine das Material für z.B. ein Cranachkleid bei 200,- Euro liegt und ich da durch die Stickereien 100 und mehr Stunden investiere - ich bin kein 1-Euro-Jobber - sorry - dann relativiert sich das ganz schnell.

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