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Jeanstasche - Experiment einer Anfängerin


Black Lab

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Meine schlichte Baumwolltasche, die zusätzlich zur Handtasche täglich mit ins Büro wandert, ist hin, Ersatz muß also her. Eigentlich wollte ich die Beine einer Jeans abschneiden und aus dem oberen Teil eine Tasche machen. Da mich aber das "beutelige" gestört hat, habe ich nicht nur die Seiten- sondern auch die Schrittnähte aufgetrennt in der Hoffnung, daraus zwei glatte, rechteckige Stücke zu machen. Den Reißverschluß wollte ich offen lassen und mit Kontraststoff unterlegen.

 

Leider bin ich kläglich gescheitert, was vermutlich jedem anderen sofort klar gewesen wäre, denn: Von Kappnaht auf normale Naht wechseln funktioniert eben nicht (irgendwo hatte hier zwar jemand den Link zu einer ganz tollen "bewegten" Anleitung für Kappnähte gepostet, aber zum einen habe ich den nicht wiedergefunden, zum anderen wollte ich da nicht wirklich dran).

 

Also versuche ich nun ziemlich planlos, was aus den Beinen zu machen. Einzige Vorgabe: Ca. 47 cm x 37cm im Querformat, die bewährten Maße des Vorgängers.

 

Ich habe beschlossen, das dunkelblaue Garn in der Maschine zu lassen. Warum? Sollte ich mich an irgendeiner Stelle zum Auftrennen entschließen vereinfacht das die Sache ungemein und außerdem sieht man auf den Fotos die Naht einfach besser.

 

Zuerst habe ich die Beine aufgeschnippelt, dabei habe ich einen schmalen Streifen neben der dicken Außennaht stehenlassen, vielleicht kann man das irgendwie "stilbildend" einbauen?

 

jeanstasche001.jpg

 

Ich finde Paspeln toll, habe aber noch nie welche verarbeitet, aber das ist die Gelegenheit, denn pinkes Paspelband liegt schon auf Halde. Also aufgesteckt und warum auch immer vorsichtshalber an beiden Enden überstehen lassen.

 

jeanstasche002.jpg

 

Da ich keinen Paspelfuß habe muß der Reißverschlußfuß reichen. Jetzt, wo ich das Foto sehe, ist auch mir klar, daß ich viel zu weit weg von der Paspel genäht habe.

 

jeanstasche004.jpg

 

jeanstasche005.jpg

 

Na ja, es muß ja noch die zweite Lage drauf, also wieder fröhlich gesteckt.

 

jeanstasche006.jpg

 

Im Blindflug genäht, das kann doch so nicht gewollt sein??

 

jeanstasche007.jpg

 

Stimmt, hätte frau die Anleitung gründlich gelesen, hätte sie gewußt, daß man das ganze umdreht und sich an der ersten Nahtlinie entlanghangelt. Deutlich zu erkennen, daß ich eine schöne "Welle" vor mir herschiebe. Ob ich das mit ein paar Stecknadel quer hätte vermeiden können?

 

Wie heißt es so schön? Nicht ist nutzlos, es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Na denn: So sollte eine Paspel nicht aussehen :D:

 

jeanstasche008.jpg

 

Aber egal, das ist jetzt meine persönliche Note ;). Entscheidend ist, ich habe was dabei gelernt.

Hurra, endlich ein Stück Stoff, aus dem ich jetzt mein Vorderteil ausschneiden kann.

 

jeanstasche009.jpg

 

Hm… da bleibt noch ein Stück mit Paspel drin über, das muß noch irgendwo verarbeitet werden.

 

jeanstasche010.jpg

 

Als Außentasche vorne drauf, das macht Sinn. Also schnell alles 1 cm umgebügelt, die Ecken etwas ausgeschnitten und dann… ja, dann wollte ich das aufnähen.

 

jeanstasche011.jpg

 

Aber dann die rohen Kanten innen? Nee, das geht doch nicht… einschlagen geht aber auch nicht, ist doch eh schon so dick. Was tun? Ich habe dann alles wieder ordentlich platt gebügelt und mit einem Stück Futterstoff verstürzt. Da war ich so angefressen, daß ich vergessen habe zu fotografieren, sorry.

 

Tja, so weit, so gut.

 

jeanstasche012.jpg

 

Mit der Tasche verdecke ich natürlich den größten Teil der Paspel. Da die aber nun kein Ruhmesblatt ist, ist das gar nicht so schlecht :D. Einmal abgenäht habe ich die Tasche noch, denn so wäre sie zu groß gewesen.

 

Oh Mann, wenn ich in dem Schneckentempo weitermache wird die Tasche zu Weihnachten vielleicht fertig... :o

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Juchu, ein Thema für mich, das kommt mir so bekannt vor :D. Ich probiere auch immer alles mögliche und unmögliche. nur das was ich wollte ist noch nie dabei rausgekommen. Also werde ich dir gerne zuschauen und die Sache mit dem Reißverschluss interessiert mich am meisten. Vielleicht hast du ja noch ein paar Tricks die ich noch nicht kenne :)

 

Schöne Grüße

Monika

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Äh... Moni... ich fürchte, ich muß dich enttäuschen, denn den oberen Teil der Jeans (wo halt der Reißverschluß drin ist) habe ich ja frustriert in die Ecke geschmissen... :o.

 

Ich überlege jetzt nur noch, ob ich versuche, an der Rückseite eine Reißverschlußtasche einzubauen, also von außen zugänglich, nicht im Futter.

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Äh... Moni... ich fürchte, ich muß dich enttäuschen, denn den oberen Teil der Jeans (wo halt der Reißverschluß drin ist) habe ich ja frustriert in die Ecke geschmissen... :o.

 

Ich überlege jetzt nur noch, ob ich versuche, an der Rückseite eine Reißverschlußtasche einzubauen, also von außen zugänglich, nicht im Futter.

 

Ach schade, das hab ich wohl übersehen :(, aber ich verfolge deine Nähkünste weiter, also bitte nicht schlappmachen :D

 

Gruß Monika

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Sehr wohl M'am ;).

 

Taschenschlitz ist fertig (Doku folgt später), aber: "Houston, wir haben ein Problem." :o

 

Endlosreißverschluß schlummert wie die Paspel schon länger im Fundus, habe ich aber auch noch nie verarbeitet. Nu steh ich hier mit meinem (geschlossenen) Reißverschluß und krieg den Schieber nicht drauf. Jetzt muß ich erst mal nach einer Anleitung suchen, mir schwant allerdings, daß da der Schieber auf den geöffneten Reißverschluß gefrickelt wurde. Das führt dann zur nächsten Frage: Wie krieg ich den auf, so ohne Schieber? :confused:

 

Ich bin für jeden Tip/Link dankbar!

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Danke an Rosa Meyer :), auf der HP von funfabric habe ich die Anleitung gefunden und es hat funktioniert, nu geht's weiter im Text!

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Die Sache mit der Reißverschlußtasche… oh Mann, so hatte ich mir das nicht vorgestellt…

 

Na ja, schön der Reihe nach ;). Anhand des Portemonnaies ungefähr die Größe bestimmt und die Plazierung mit Stecknadeln gekennzeichnet (laßt euch von der Naht nicht irritieren, ich habe das Stück zusammengestoppelt). Rechts auf rechts aufeinander legen.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Den Schlitz aufgezeichnet (1 cm hoch), der Abstand bis zur oberen Stoffkante sollte noch 2 cm betragen, die Breite passend zum Reißverschluß (der an beiden Seiten so 2 cm übersteht).

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Das Rechteck genäht.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Merke: Beim nächsten Mal Kuli zum Aufzeichnen nehmen, gute Sicht fördert gerade Nähte enorm.

 

Rechteck aufgeschnitten, an der rechten Seite sieht man ganz gut die kleinen Schnitte Richtung Ecken.

Übrigens war es keine gute Idee, das ausgerechnet bei Jeans zu testen, aber dazu später mehr. Den Stoff erst mal zu durchstechen um schneiden zu können, war ein richtiger Akt.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Den Taschenbeutel durchgewurschtelt.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

und gebügelt

 

compjeanstaschereiversct.jpg

 

Die Fältchen links und rechts habe ich einfach nicht wegbekommen, ich vermute, weil die Jeans so dick ist. Daß man von der anderen Seite das Futter sehen kann, schiebe ich auch auf die Dicke. Wer eine andere Idee hat, ich lerne gern dazu :).

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Deutlich zu sehen, daß der Schlitz nicht akkurat genäht ist.

 

Den Reißverschluß habe ich mit Wondertape festgeklebt und dann genäht. Wieder hat mich die Stoffdicke behindert, der Wulst war so hoch, daß ich mit dem Füßchen gar nicht die Zähnchen als Führung nutzen konnte. Entsprechend desaströs das Ergebnis:

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Ach ja, an dem geschlossenen Ende des Reißverschlusses hatte ich noch einen Riegel über die Zähnchen genäht, ganz vorsichtig mit dem Handrad und versenktem Transporteur, die Zickzack-Breite hat haarscharf gereicht. Was macht man eigentlich, wenn die Zähnchenreihe breiter ist?

 

Und gleich die nächste Frage: Man näht den Reißverschluß ja von rechts ein, also an den kurzen Stirnseiten im Blindflug über die Zähnchen weg. Ich habe dabei ganz schön gebibbert, macht das nichts, wenn man dabei einen Volltreffer landet?

 

Dann freut man sich, daß das olle Ding endlich drin ist, dreht die ganz Chose um…

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

und ärgert sich.

 

Nach dem Trennen und neu nähen sah es dann so aus:

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Die offenen Enden des RV links waren beim Zusammennähen der Tasche auch irgendwie doof, ich wüßte aber nicht, wie man das anders lösen könnte. Der Schieber des RV kann ja schließlich nur innerhalb des Schlitzes bleiben.

 

Jetzt die untere Hälfte des Taschenteils hochgeklappt:

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Nur noch eben die drei Seiten zunähen, dachte ich, und das Desaster nahm seinen Lauf…

Ich hatte 1,5 cm NZG eingerechnet, aber an den Schlitzkanten reichte das nicht mehr, ich hätte dann quasi in den Schlitz genäht. Bei normalem Baumwollstoff hätte ich das Problem vermutlich nicht gehabt. Auch an der Kante oberhalb des RV war es eine Quälerei, da würde ich nächstes Mal mind. 3 cm berücksichtigen.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Die ganz krüppelige Naht oben habe ich von dieser Seite genäht. Warum eigentlich? Jedenfalls dann umgedreht, nochmal genäht, etwas weniger krüppelig.

 

Ich kann von Glück sagen, daß diese Blamage ja zum Glück komplett in der Tasche verschwindet, das hätte ich nämlich, Experiment hin oder her, nicht so gelassen.

 

compjeanstaschereiversc.jpg

 

Ich glaube, die Futtertasche kriegt überhaupt keinen Schnickschnack mehr und die Träger werden aus Gurtband drangetackert, im Moment bin ich echt bedient... :o

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:jump::jump::jump: bitte mehr davon, du zeigst genau meine problematik, ich bin erleichtert das man damit nicht allein dasteht. Ich hab so eine Tasche noch nicht hinbekommen, würde aber versuchen den Blindflug mit dem Handrad zu drehen, sonst könnte dir die Nadel um die Ohren fliegen und das tut weh :D, damit hab ich schon Erfahrung gemacht.

 

Gruß Monika

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Solange Du Zipfel nur mit der Nähmaschine festnähst, geht das ja noch - mach das mal mit der Ovi ... ich sag nur: Hallo Winkel!

 

Du musst den Stoff nicht "durchstechen" für den Anfang vom Schnitt!

Ich habe das Teil quer gefaltet ungefähr mittig der Nahtstrecke, so dass die Nähte aufeinander lagen (feststecken!!!) und dann eingeschnitten mit einen ganz scharfen spitzen kleinen Schere, erst mal nur durch den vorderen Bruch, dann durch den inneren und dann noch ein Stückchen durch 4 Stofflagen. Nadeln raus aufklappen - siege da perfekter Anfang für den Schnitt. Und der Stoff für meine Bücherei-Tasche war ähnlich garstig wie Dein Jeans.

 

Weiter viel Erfolg

Rita

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Also erstmal mein Kompliment zu diesem WIP! Ich bin ganz begeistert!

 

Und: diese Art von Reißverschlüssen mache ich bei so ziemlich allen meinen Taschen dran, das gelingt je nach Tagesform und Material mal mehr, mal weniger gut.

 

Beweise?

Gerne - kuckst du:

 

CIMG0970.jpg.df9815e9490cbf07daecb171b74886cd.jpg

CIMG0987.jpg.e8d32184702a0dc33703342e4ef93d25.jpg

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Solange Du Zipfel nur mit der Nähmaschine festnähst, geht das ja noch - mach das mal mit der Ovi ... ich sag nur: Hallo Winkel!

 

Äh... offengestanden versteh' ich gerade nur Bahnhof... :o

 

Du musst den Stoff nicht "durchstechen" für den Anfang vom Schnitt!

Ich habe das Teil quer gefaltet ungefähr mittig der Nahtstrecke, so dass die Nähte aufeinander lagen (feststecken!!!) und dann eingeschnitten mit einen ganz scharfen spitzen kleinen Schere, erst mal nur durch den vorderen Bruch, dann durch den inneren und dann noch ein Stückchen durch 4 Stofflagen. Nadeln raus aufklappen - siege da perfekter Anfang für den Schnitt. Und der Stoff für meine Bücherei-Tasche war ähnlich garstig wie Dein Jeans.

 

Weiter viel Erfolg

Rita

 

Ha, das ist der Tip des Tages, warum kommt frau bloß nicht selbst auf sowas?? Danke! :) Wobei es in Sachen "kleine, scharfe, spitze Schere" wohl noch Anschaffungsbedarf gibt. Ich habe zwar eine Fadenschere, aber die würde ich mir damit vermutlich ruinieren, oder? :o

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Äh... offengestanden versteh' ich gerade nur Bahnhof... :o

Wenn die Ovi näht, dann schneidet sie im Normalfall auch - und dann ist der Zipfel ab oder es ist zumindest ein Winkel reingeschnitten, der Dich dann beim Auftrennen begrüßt! Genau das ist mir nämlcih mal passiert - aber toitoitoi nur 1mal, an der Ovi bin ich seit dem mega vorsichtig.

 

Ich mache das mit einer Stickschere - Erbstück von SchwieMu - muss halt wirklich scharf sein! Und nicht weit reinschneiden sondern nur kurz schnippen, aber eben mehrmals.

 

Ich hätte da noch Ideen:

mit der Stoffschere geht es sicher auch, aber eben vorsichtig. Oder lass es flach liegen und nimm einen Rollschneider, wenn Du einen hast, das habe ich auch schon gemacht.

Andere Variante: nimm den Trenner und trenne einige Fäden durch so wie Du ein Knopfloch aufschneidest, erst die eine Schicht, dann die andere.

 

LG Rita

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Rita, der Groschen fällt heute pfennigweise :D. Mit Zipfel meintest du das Taschenteil, daß ich auf der Rückseite so verkrempelt mit angetackert hatte, oder? Meine Ovi habe ich gestern das erste Mal ausprobiert (steht ja erst seit Oktober hier *schäm*), aber nur zum dreifädigen Versäubern von aus Biberbettlaken genähten Schuhbeuteln :D. Wie ich damit mal unfallfrei um eine Ecke kommen soll... na ja, kommt Zeit, kommt (vielleicht) auch mal 'ne Ecke :D.

 

Der Rollschneider und der Trenner, gute Idee, werde ich testen. Ich kann nicht nähen, deshalb muß ich immer alles an Ausrüstung haben, was irgendwie Chancen auf bessere Ergebnisse verspricht. Von Wondertape hätte ich ohne dieses Forum nie etwas erfahren :).

 

Elvira, off topic ist völlig egal, wenn es mit einem netten Kompliment daher kommt :). Ich habe lange überlegt, ob ich das hier dokumentieren soll, denn ich zeige ja nun wahrlich nichts Neues, geschweige denn Tolles. Aber ich denke, vielleicht ist es für andere Anfänger ganz nett zu sehen, daß eben auch bei anderen reichlich Startschwierigkeiten auftauchen. Bei manchen Wips denke ich "Boah, toll, die schütteln alles aus dem Ärmel", bin nur ich so blöd? Also oute mich mich hier zum Trost anderer Anfänger :D.

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Man sollte ja nun wirklich meinen, drei gerade Nähte zu schließen ist keine Kunst. Eigentlich brauch ich immer eine exakte Nahtlinie, dachte aber, bei so geraden Teilen könnte ich mal das Nähen nach der 15 mm-Markierung üben.

 

Jeder normale Mensch hätte wahrscheinlich an einer Seite angefangen und in einem Rutsch alle drei Seiten genäht. Dazu fehlt mir die Traute. Also habe ich mit der Bodennaht angefangen. Immerhin das hat noch funktioniert, gebügelt sah es dann so aus:

 

compjeanstasche3001.jpg

 

Dann habe ich die Außenseiten gesteckt. Dieses Mal quer, in der Hoffnung, die gefürchtete Welle damit zu vermeiden. Außerdem so, daß die Stecknadeln außen etwas 'rausstehen, damit ich sie beim Nähen besser ziehen kann. Ach ja, extra von der Bodennaht aus, damit die Welle ggf. zur offenen Seite schwappen kann :D.

 

compressed0003jeanstasc.jpg

 

Was ich nicht bedacht hatte: Durch die Quernähte in der Jeans und die aufgesetzte Vordertasche liegen die beiden Teile mitnichten plan aufeinander. Somit war auch das Nähen nach der 15 mm-Markierung für die Tonne. Links oben erkennt man, wo ich ursprünglich genäht hatte.

 

compressed0004jeanstasc.jpg

 

Na ja, der Nahttrenner braucht ja auch seine Daseinsberechtigung…

 

Jedenfalls habe ich mir dann mit dem Lineal meine Nahtlinie aufgezeichnet. Erkenntnis des Tages: Faulheit zahlt sich nicht (oder zumindest nur selten) aus.

 

Jetzt beim Nähen hatte ich ja praktisch erstmalig beide Teile zusammen in der Hand und war ziemlich überrascht, wie schwer das ist! Ihr könnt jetzt lachen, aber ich bin damit tatsächlich zur Waage marschiert: 284 g. Als zusätzliche Tasche ist mir das eigentlich zu viel, aber was soll's.

 

Obwohl diese drei popeligen Nähte mich echt Nerven gekostet haben muß ich zugeben: Nach dem Wenden und Bügeln bin ich mit dem Taschenkörper (heißt das so?) doch ziemlich zufrieden :).

 

compressed0005jeanstasc.jpg

 

Ich schwöre, die Rückseite ist genauso rechteckig wie die Vorderseite, keine Ahnung warum es auf dem Foto so aussieht, als fehle rechts unten ein Stück!

 

compressed0001jeanstasc.jpg

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Richtig, den Zipfel meinte ist!

Und Dein Ergebnis kann sich doch sehen lassen.

 

Als Einsteiger-Objekt mit Erfolgs-Garantie finde ich das super. Ich bin ja auch nicht so der Crack - und weil ich mega pingelig bin, mache ich Dinge oft nicht fertig, wenn es nicht nach meine Kopf funzt. Dann braucht man als Motivation schon mal sowas! Und wenn ich dann richtig gut drauf bin, hole ich die Ärgernisse raus und mache sie fertig - oder sie fliegen noch mal in die Ecke ...

 

Ich könnte noch mal die kürzlich aussortierten Hosen der Kids durchgucken, Taschen kann man nie genug haben.

 

Weiter so

Rita

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Oha, nee, professionell ist was ganz anderes :D. Doku muß vertagt werden, der PC spinnt und jetzt hock ich am Netbook.

 

Aaalso... die Futtertasche ist fertig, aber jetzt hab' ich 'nen Knoten im Hirn.

 

Außen- und Innentasche rechts auf rechts ineinander stecken. OK, jetzt die erste Frage des Tages: Spielt es irgendeine Rolle, ob die Futtertasche in der Außentasche steckt oder umgekehrt?? Mein Bauch sagt nein, mein räumliches Vorstellungsvermögen versagt gerade völlig.

 

Zweite Frage: Als Henkel kommt Gurtband dran. Irgendwo las ich, "Henkel rechts auf rechts an die Außentasche nähen", aber das paßt doch hier nicht, oder? Das franselige Ende vom Gurtband soll bitte zwischen Tasche und Futter in der Versenkung verschwinden, umschlagen geht ja nicht, würde ja viel zu dick.

 

Im Moment steckt die Futtertasche in der Jeanstasche und ich denke, den Henkel muß ich jetzt beim Steppen von beiden Taschen mitfassen. Aber wie??? Liegt der Henkel auf der außenliegenden linken Jeans-Seite und die Schlaufe zeigt von der Tasche weg? Das scheint mir logisch, aber paßt das mit dem Wenden zusammen?

 

Ich hoffe, jemand versteht meine wirren Erklärungsversuche und kann mir helfen und mir damit try and error ersparen... :o

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Als erstes klappst Du die Nahtzugabe (NZG) der Jeanstasche nach innen um, da wo das Gurtband hin soll. Dann steckst den Gurt an die NZG - ganz Unsichere (so wie ich manchmal) nähen ihn sogar noch auf der NZG fest - evt. mit Zickzack, dann kann das Gurtband nicht ausfranseln. Wenn Du Die NZG wieder los lässt, geht der Gurt bei eier Umhängetasche außen um die Tasche rum, um den Boden. kleine Henkel liegen auf der Tasche.

 

Dann drehst Du die Jeans-Tasche so, dass rechts innen ist und legst den Riemen in die Tasche. Dann kommt die Futter-Tasche innen rein und die steppst die oberen Kanten aufeinander. Wenn Deine Futter-Tasche eine Wendeöffnung hat (was sehr clever wäre), könntest Du die Tasche dadurch wenden. Hat sie keine, musst Du an der Oberkante eine Wendeöffnung lassen.

 

An sich ganz easy.

 

LG Rita

Bearbeitet von 3kids
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Hey,

 

danke für deinen Mut-mach-WiP! :) Ich fummel mir ja auch immer alles nur so zusammen, ohne wirklich zu wissen, was ich da tue... Und ich finde, die Tasche sieht von außen schon mal sehr gut aus. Bin gespannt auf das Endergebnis - nur nicht frustrieren lassen :hug:

 

*wink*

sana

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Danke Rita, für's Entknoten! :)

 

Sana, den Frust hab' ich mir dann schön getrunken *kicher*. Jetzt aber weiter:

 

Jetzt ist die Futtertasche dran. Aus Angst vor der gefürchteten Welle erstmal zwei Seiten mit Stecknadeln gespickt, daß jedes Stachelschwein vor Neid erblassen würde :D. Vergessen habe ich leider, daß es geschickt wäre, eine Wendeöffnung zu lassen. Zum Glück fiel es mir noch vor dem Schließen der zweiten Seitennaht ein.

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

Bei der Außentasche hatte ich leider nicht mehr daran gedacht, aber jetzt möchte ich euch eine Alternative zeigen, um schöne Ecken zu bekommen (auch wenn man's bei der Futtertasche ja gar nicht sehen wird). Das einfache Abschneiden der Nahtzugaben bringt nicht soo tolle Ergebnisse, finde ich.

 

Die Ecke wird nicht wie üblich richtig spitz genäht, sondern man näht mit größtmöglicher Stichlänge quer 'rüber.

 

compjeanstaschefertigstd.jpg

 

Die Nahtzugaben werden dann genau in die Ecke geklappt und beim Wenden festgehalten. Hier muß jetzt die Stecknadel meine Finger ersetzen, sonst hätte ich nicht knipsen können ;).

 

compjeanstaschefertigsty.jpg

 

Jetzt habe ich die dritte Seite gesteckt, die Wendeöffnung ist so groß, daß ich meine Hand durchpaßt. Damit ich den Eckentrick nicht wieder vergesse, habe ich es an der Nahtlinie oben rechts aufgemalt.

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

Futtertasche genäht und gebügelt:

 

compjeanstaschefertigstf.jpg

 

Futter rechts auf rechts in die Außentasche gesteckt. Hier sieht man deutlich, daß meine NZG aus unerfindlichen Gründen überhaupt nicht mehr gleichmäßig sind, also habe ich mir die Nahtlinie mit dem Lineal von Seitennaht zu Seitennaht aufgezeichnet (offengestanden habe ich alles nochmal gemessen, sollte ja ein Rechteck werden, kein Trapez oder Parallelogram oder sowas :D). Dann die Mitte markiert und jeweils 8 cm von der Mitte den Trägeranfang eingezeichnet. Das hat sich dann als Blödsinn erwiesen, denn die Markierung hätte auf der NZG auf der rechten Seite sein müssen.

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

Also die Futtertasche wieder 'rausgepflückt und die NZG der Jeans komplett umgebügelt. Für die Träger habe ich 3 cm NZG eingeplant, weil ich unten eigentlich noch ein Kreuz als Verstärkung nähen wollte (fiel dann aber aus wegen iss nich). Ich konnte gar nicht anders als Ritas Tip mit dem Nähen auf der NZG zu befolgen, denn Gurtband und Jeans sind so dick, das kann man kaum stecken. Der Träger muß aber rechtwinklig sitzen, sonst ist er ja schief. Also habe ich die Nahtlinie auch auf den Träger gezeichnet und jetzt wird's etwas kompliziert: Die Nahtlinie am Taschenkörper ist ja die umgebügelte Bruchkante, was aber nach dem Wiederauffalten bei der Jeans kaum zu sehen ist.

 

compjeanstaschefertigsty.jpg

 

compjeanstaschefertigstl.jpg

 

Hier habe ich den Träger auf der rechten Seite der NZG angenäht. Wie man (schlecht) erkennen kann, liegt die Markierung auf dem Gurtband knapp nach rechts versetzt von der Bruchkante.

 

compjeanstaschefertigstb.jpg

 

Damit mir das nicht nochmal passiert habe ich dann die Bruchkante mit Schneiderkreide nachgemalt. Kuli empfiehlt sich da eher nicht, denn diese Kante ist ja später sichtbar ;).

 

compjeanstaschefertigstk.jpg

 

Rita hat ja meinen Knoten im Hirn gelöst und so liegen die Träger an allen vier Punkten auf der NZG angenäht im Inneren der Tasche (Futtertasche rechts auf rechts wieder 'reingewurschtelt) und zwar zwischen Außen- und Futtertasche.

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

compjeanstaschefertigstu.jpg

 

Das Stachelschwein läßt wieder grüßen :D, die NZG habe ich so gelegt, daß ich sie beim im Kreis Nähen "flachbügle", an der linken Ecke also nach vorn, an der rechten Ecke nach hinten.

 

compjeanstaschefertigstl.jpg

 

Hier sieht man's noch besser:

 

compjeanstaschefertigsta.jpg

 

Was man hier übrigens auch deutlich sieht: Aus unerfindlichen Gründen treffen die Seitennähte nicht bis auf die Rundumnaht oben. War zum Glück kein Drama, ich habe es deshalb mal so gelassen. Jetzt also einmal oben 'rundrum genäht (hier stimmt die Chronologie nicht, das obige Foto habe ich erst nach der Rundumnaht gemacht) und dann gewendet. Dafür die Futtertasche wieder 'rausziehen, durch die Wendeöffnung greifen und die Jeanstasche 'rauszuppeln.

 

Wir nähern uns dem Endspurt :), das angenähte Futter in die Tasche gestopft:

 

compjeanstaschefertigstace.jpg

 

So kann das natürlich nicht bleiben:

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

Ach ja, die Kante sollte man bügeln, dafür zieht man das Futter am besten wieder raus. Jetzt wird die Kante oben 'rundrum einmal von rechts füßchenbreit abgesteppt. Damit ich mir das Futter nicht wieder sonstwo als Zipfel festnähe, habe ich es auch wieder erst komplett gesteckt. Geschickt ist es, weit genug von der Kante zu stecken, daß es beim Nähen nicht stört, dann geht's euch nicht so wie mir :D:

 

compjeanstaschefertigstn.jpg

 

Jetzt noch das Futter wieder 'rausziehen und die Wendeöffnung schließen. Das geht sicher auch schöner, aber da sieht man es ja nicht.

 

compjeanstaschefertigstt.jpg

 

Die abgesteppte Oberkante, die Träger verschwinden ordentlich zwischen Tasche und Futter.

 

compjeanstaschefertigsto.jpg

 

Fertig! :jump:

 

compjeanstaschefertigst.jpg

 

So, was ist noch dazu zu sagen? Ach ja: Beim Gurtband standen Pink, Dunkelblau und das Silbergrau zur Auswahl. Pink und Dunkelblau sprangen einen viel zu sehr an, deshalb habe ich mich für Grau entschieden. Keinesfalls optimal, aber das gilt ja für die gesamte Tasche. Sie ist aber zumindest tragbar, bis ich mir eine "in schön" genäht habe :).

 

Dieses Gurtband ist eigentlich für meine Hundehalsbänder, also recht dick und steif. Sollte ich das nochmal verarbeiten, würde ich die Träger bereits auf das frisch zugeschnittene Vorder- und Rückenteil der Außentasche nähen, damit ich ein Verstärkungskreuz nähen kann. Zu dem Zeitpunkt kommt man da einfach noch viel besser dran, als wenn die Seitennähte schon geschlossen sind.

 

Ach ja, die Vordertasche: Ich habe nur danach geguckt, daß sie in Bezug auf die Paspel gut sitzt, man sollte natürlich auch messen, damit der Abstand zu den Seitennähten rechts und links gleich ist :klatsch: (jedenfalls wenn man eigentlich ein Freund der Symmetrie ist).

 

Ich habe euch ziemlich mit Fotos zugeschmissen, hoffe aber, das ihr euch damit vielleicht einige Fragen erspart, über denen ich ziemlich gegrübelt habe :).

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Das war eine echt super Anleitung.Genau diese Probleme hatte ich bei meiner ersten Tasche auch. Für den Innenreißverschluss habe ich mir ein Probestück gemacht. Denn wenn ich es länger nicht gemacht habe hilft mir dieses Stück dann schnell wieder auf die Sprünge.

Also noch mal schönen dank für deine tolle Arbeit.

LG Güga

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Ich freu' mich total, wenn ich mit diesem Fred dem Einen oder Anderen etwas Grübelei ersparen kann :). Ich habe so viel in diesem Forum gelernt, da will ich wenigstens versuchen, ein kleines bisschen zurückzugeben.

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Hallöchen,

ich finde die Anleitung Super, hast du gut hingekriegt. :super:

Den Eckentrick kannte ich noch nicht, ich werde ihn mir merken :D,

und diese Rose hast du dir verdient :rose:

 

Schöne Grüße

Monika

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