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Rokoko und Co, JPR Caraco und Zubehör im Schneckentempo


Brigantia

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Hallole

 

Nach meinen Ausflügen in die Nüren- und Krinolinenzeit komme ich zurück zu meiner eigentlich bevorzugten Epoche. 2011 entstand mein erstes Rokokogewand, eine Robe a la Fraincaise. Ganz nett, aber doch etwas diletantisch.

Seit damals habe ich viel über die Epoche gelernt und nun ist es an der Zeit meine Erfahrungen in ein neuen Kleid einfließen zu lassen. Beim Material muss ich etwas an meinen Geldbeutel denken. Bei der Verarbeitung sind meine Ansprüche an dem großen "A" zwar sehr groß, aber der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach :D

 

Ich liebe Handnähen und werde auch viele sichtbare Nähte von Hand nähen. Die eine oder andere Handarbeit wie sticken oder klöppeln o. ä. wird auch zum Einsatz kommen.

 

Folgende Stoffe und Schnittmuster habe ich mir ausgesucht:

 

picture.php?albumid=5214&pictureid=63675

 

Caraco Schnitt von JPR, ein gestreifter Baumwollstoff vom Schweden, ein hellblauer/ taubenblauer Mikrofaserstoff von der Schnäppchentruhe bei Karstadt. Für die Jupe braucht es kein Schnittmuster. Da gibt es eine sehr gute Beschreibung bei Marquise.de. Unterrock, Poschen und Chemise sind vorhanden.

 

Und wo sonst noch die Reise hingeht, wird sich noch zeigen. Im Kopf habe ich einiges. Handschuhe, Häubchen, Taschen zum Umhängen, Mantelet, Fächer, Mantel, Hut....

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Fein, da setz ich mich doch gleich mal dazu! :D

 

Bisher konnte ich mich mit Rokoko nicht so anfreunden, allerdings hab ich mich in den letzten Monaten viel mit der Tournürenzeit beschäftigt und bin zwangsweise mehrmals darüber gestolpert! Ich glaub, ich muss diese Epoche auch noch auf meine Wunschliste setzen ... :o

 

Aber jetzt beobachte ich erst mal deinen Thread gespannt ...

 

LG

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Hallole

 

"mal Kaffee und Kuchen hinstell" :D

 

Neben dem neuen Projekt habe ich mir vorgenommen meine alten Poly-Rokokosachen etwas mehr Richtung "A" umzuarbeiten. Und mit dem Häubchen habe ich angefangen.

Ursprünglich hat es so ausgesehen:

picture.php?albumid=5214&pictureid=63735

 

Die Rüsche ist aus einem Rest Vorhangstoff und von weitem als Poly zu erkennen. Nachdem ich jetzt meine Klöppelkenntnisse soweit habe, dass ich ansehenliche, einfache Spitze fertigen kann, habe ich ein neues Häubchen angefertigt. Sehr fein und zart. Spitze im Leinen- und Löcherschlag. Der Brief ist aus dem Buch "Klöppeln, eine alte Handarbeit neu belebt"

picture.php?albumid=5214&pictureid=63733picture.php?albumid=5214&pictureid=63734

 

eine anständige Frau ging im Rokoko nie ohne Häubchen aus dem Haus. Mochte es noch so klein sein, hauptsache Häubchen. Es wurde einfach auf die Frisur draufgesteckt bzw. über den Haarknoten drübergesteckt.

Bearbeitet von Brigantia
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Könntest du mal noch erklären, wo da was gerafft bzw. gebunden wird? Irgendwie seh ich das auf den Abbildungen nicht wirklich oder ich bin zu blöd, es zu verstehen :confused:

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Hallo Schwarzer Faden

 

Könntest du mal noch erklären, wo da was gerafft bzw. gebunden wird?

 

Da suche ich selber noch :D Laut Beschreibung wird es mit Haarnadeln in der Frisur befestigt. Ich habe hinten mal ein Satinbändchen eingezogen, um es gegebenenfalls am Haarknoten festzumachen. An meinem alten Käppi ist hinten ein Haarkamm befestigt.

 

Theoretisch könnte man rundherum einen Tunnel nähen und darin ein Band zum Raffen verstecken, um es dann wie ein Haarnetz über einen Dutt zu stülpen.

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Hallole

 

Bevor es an die, der , das Caraco geht, soll es noch eine neue Schnürbrust geben. Die Alte ist meine Erste gewesen und hat so einige Schönheitsfehler. So richtig passen tut sie auch nicht ( mehr ) und mit den Schnürbrüsten ist es wie mit dem Häuslebauen ( laut Madame ). Da muss man auch mindestens drei bauen.

 

Als Schnitt habe ich mir das "Festes Trägerlose Korsett nach JPR" ausgesucht. Mein erstes hatte vier Teile, diese hat 10. Irgendwie bilde ich mir ein ich müsste Pedigrohr verarbeiten, aber so ganz traue ich dem nicht. Es wird wohl eine Mischung geben. Welchen Stoff ich nehme entscheide ich noch, wenn ich in meine Schublade schaue. Liegt ja genügend rum.

 

In der Taille habe ich gleich mal meine 3cm weggenommen, die mir immer fehlen, bzw im Schnitt zu viel ist und fürs Probeteil zwei mal 10 Schnitteile zugeschnitten. Zum Glück hat meine Nähma die Möglichkeit Ösen zu sticken, die gut genug fürs Probeteil sind. Tunnel genäht, Stäbe abgelängt und Anprobe.

 

Und dann kam das mit der Passform. Bei jedem Korsett oder jetzt hier bei der Schnürbrust frage ich mich, "Was ist denn nun die richtige Passform" Wo muss welche Naht sitzen, damit die Passform stimmt. Es ist im Schnittmuster nicht angegeben. Das Bild lässt es nur erahnen. Die parallele Schnürlücke ist für mich kein Anhaltspunkt, weil ich genügend Quetschmasse habe, um immer eine parallele Schnürlücke hinzuschnüren.

 

Zuerst habe ich den Sitz der Taille kontrolliert und die Vordere und hintere Länge

 

Dann habe ich die Schnürlücke hinten genau parallel geschnürt, mit der Schnürlücke, die ich gerne hätte und vorne die Schnürung so lange gelockert, bis die Brust gut Platz hatte. Die Vorder Mitte klaffte um je ca. 4cm am Oberen Rand auseinander, an der Taille war sie geschlossen.

( Leider habe ich keine Bilder gemacht, so halbnackig nö nö )

 

 

Die Vorderen Schnitteile habe ich eingeschnitten und die Keile mit Stoff hinterlegt, weil nicht nochmal ein neues Probeteil machen wollte.

picture.php?albumid=5214&pictureid=63898

Für die Hüften habe ich das ganze anders rum gemacht. Vorne Paralle und hinten Weite zugeben. Da fehlen rechts und links je 2cm. Auch da habe ich im Probeteil Keile eingesetzt.

picture.php?albumid=5214&pictureid=63899

Passform stimmt soweit. Etwas enger könnt es sein.

Für euch habe ich das Ganze zum fotografieren auf die Puppe gepinnt.

 

Danach wurden die Schnitteile verändert. Für eine größere Schnürlücke habe ich im hinteren Teil nochmals je Seite 1cm weggenommen.

 

So sehen die aufgefächerten Schnitteile aus.

picture.php?albumid=5214&pictureid=63900

 

Weil ich ganz viele Teile zum Aufmalen und ausschneiden habe, mache ich mir die Schnitteile aus festem Karton. Normalerweise würde ich nicht das bunte Zeug nehmen, aber ich habe nur noch die in der Schublade gefunden und wenn ich in der kreativen Phase bin, gehe ich nicht zum Einkaufen :D sondern nehme was ich finde.

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Hallole

 

vier mal 10 Schnitteile aufmalen und ausschneiden :rolleyes:

Oberstoff, Coutil, Zwischenfutter, Futter ( weil mir drei Lagen zu wenig erschienen )

 

beim Oberstoff habe ich etwas puzzeln müssen, da war der Rest etwas klein. Oben und unten habe ich eine große Porton Zugabe angeschnitten, die werde ich erst wegschneiden, wenns ans Schrägband annähen geht.

 

Bei der ersten Schnürbrust hat der Oberstoff so dolle gefrast, dass zum Schluss Stoff gefehlt hat.

 

Da der Oberstoff etwas sehr fluffig ist, habe ich ihn mit Srühgleber auf den Coutil geklebt. Ob ich das nochmal mache bezweifle ich.

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Hallole

 

Nachdem die Teile zugeschnitten waren, wollten sie natürlich vermählt werden.

Bei dieser Methode werden alle Teile auf einmal vernäht.

picture.php?albumid=5214&pictureid=64063

 

Das hat den Vorteil, dass die Teile genau aufeinander passen. Man hat allerdings dickere Nähte. Da hat meine Nähmaschine einmal kurz gehustet und ist dann drüber gerumpelt Die Nähte werden abgesteppt und als Tunnel für die Stäbe benützt. Da hinein kommt 5mm Federstahl.

 

An den Schnürleisten hinten und vorne mache ich Tunnel für 11mm Federstahl. Das erscheint mir stabiler.

Zur besseren Orientierung nähe ich an den Schnittkanten mit einem Reihfaden.

 

Als nächsten werden die Schnürösen gestickt.

Zuerst abmessen. Da spiralig geschnürt wird, sind die Ösen versetzt, außer den Anfangsösen.

 

Das Loch mache ich mit einer Ahle. Als Faden nutze ich Sternzwirn. Den habe ich mal beim Discounter in allen möglichen Farben gekauft.

picture.php?albumid=5214&pictureid=64064

 

Mit den hinteren fange ich an, dann habe ich Übung, bis ich die Vorderen sticke. Hinten ist es nicht so tragisch, wenn die eine oder andere Öse etwas krumm ist.

 

eine Seite ist fertig, und meine Finger auch.

picture.php?albumid=5214&pictureid=64065

 

Es zeigt sich jetzt schon, dass der Sternzwirn einer Farbe nicht für alle Ösen reicht. So werden die vorderen Ösen farblich ein klein wenig anders sein, als die hinteren.

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Hallole

 

Ja, mir gefällt der Stoff auch. Er hat mich sozusagen angesprungen und gesagt "nimm mich" :D Er ist allerdings um einiges glänzender und gelber als er auf dem Foto rüberkommt.

 

Für die Rückseite sind die Ösen eher mit der helleren Stofffarbe abgestimmt, die Vorderen Ösen werden mit einem Garn gestickt, die sich am Stoffmuster orientiert. Aber vorher mache ich die Einteilung der Stäbe und kennzeichne sie mit Stecknadeln.

picture.php?albumid=5214&pictureid=64066

 

Ich habe mich dazu entschieden Peddigrohr zu verarbeiten, und zwar vorne zur Stützung der Brust und an der Seite. An den Hüften neben den Stahlstäben nur zu Zierde. Aber bis dahin ist es noch eine Weile hin. Vorne allerdings muss ich vor dem Sticken der Ösen die Tunnel für das Peddigrohr absteppen.

 

picture.php?albumid=5214&pictureid=64067

 

Es ist mir schon jetzt klar, warum in den Anleitungen steht, dass man die Tunnel vor dem Zusammenähen der Teile abgesteppt werden sollten. Es ist schwierig sie bis an den Rand zu steppen. Nun ja, da muss ich jetzt durch. :D

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Hallole

 

Diese Woche habe ich mehr genäht und weniger gesuft, so kann ich euch heute einige Fortschritte posten.

 

Die Ösen sind fertig gestickt. Und die Fingerkuppen sind erst mal etwas geschunden.

 

Die restlichen Tunnel für den Stahl und fürs Peddigrohr waren bald gesteppt. Und nun ging es ans befüllen. Zuerst den Stahl und dann das Peddigrohr.

 

picture.php?albumid=5214&pictureid=64110

 

Ich habe das dünne Rohr einfach abgeschnitten, wässern war nicht nötig, weil das Rohr recht flexibel war. Die Enden habe ich zum abschleifen über das Schleifpapier gezogen. Gewachst habe ich sie mit einem Teelicht.

 

für einen Tunnel habe ich drei Röhrchen nebeneinander eingeschoben. Das hat genau gepasst. Es verschiebt sich da auch nix übereinander, wie ich befürchtet hatte.

 

picture.php?albumid=5214&pictureid=64111

 

So wurden Tunnel um Tunnel befüllt. Am Anfang hatte ich noch etwas Probelme das Rohr passgenau abzuschneiden, bevor ich den Tunnel befüllt habe. Hinterher ist eine kleine Fummelei. :D

 

Als nächstes habe ich die Nahtzugaben abgeschnitten, die Zatteln eingeschnitten und die Schnürbrust anprobiert. Die Zatteln musste ich noch etwas weiter einschneiden, Dann wurden die Tunnel zugenäht. Zuerst mit der Hand, aber dann doch mit der Maschine, um meine maldredierten Finger etwas zu schonen.

Dazu nutzte ich das Reissverschlussfüsschen meiner Maschine und ich schaffte es keinen Stab zu erwischen. *Schweiß abwisch*

picture.php?albumid=5214&pictureid=64109

 

Als nächstes und Letztens heißt es nun die Kanten mit Band zu versäubern. Wieder viel Handarbeit.

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Hallo schwarzer Faden

 

Ja, genau dort habe ich ihn bestellt und war nach den Kommentaren hier über dünnes Peddigrohr erst mal enttäuscht, weil ich dachte ich habe falsch gekauft.

Andererseits sind sie ja einer DER Bezugsquellen für historisches Nähen, da kann es ja nicht so falsch sein.

 

Ich hatte auch großes Bedenken, dass es durch meine ausgeprägten Rundungen :D brechen könnte, aber ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht und ich werde mir in naher Zukunft eine vollversteifte Schnürbrust nur aus Rohr machen. Eben weil es so dünn ist, ist es flexibel genug den Rundungen zu folgen, aber in den Tunneln stabil genug um zu stützen. Außerdem wird es dadurch auch flacher. Wie haltbar es ist werde ich merken, wenn ich die Schnürbrust länger getragen habe.

 

Dazu anmerken möchte ich, der steife Coutil als Zwischenfutter und die abgesteppten Nähte bei denen der Stoff 8-fach liegt, geben der Schnürbrust schon eine gute Stabilität.

 

Verbraucht habe ich für diese Schnürbrust vielleicht ein Viertel des Lieferumfangs. Fürs Probeteil habe ich kein Peddigrohr verwendet, weil man es anders als die Stahlstäbe schlecht wiederverwenden kann. Die Schnürbrust selber ist zu einem guten Drittel mit dem Rohr gefüllt. Der Rest ist Stahl.

 

Selbst wenn es jetzt nicht so dolle gewesen wäre, eine Erfahrung war es allemal wert und das Rohr kostet jetzt nicht die Welt.

Mir spukt auch so eine Verziehrung wie bei den Trachtenmieder im Kopf rum.

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Das sieht gut aus, und Danke für die Info´s über Peddigrohr! Jetzt kann ich mir schon eher vorstellen, wie das funktionieren sollte!

Bisher hatte ich immer Zweifel, dass das rohr auch wirklich so stabil ist!

 

Viel Spaß beim weitermachen - ich schaue gespannt zu :D

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Danke für die Info :) Allerdings werde ich das mit dem Rohr (wenn) dann später ausprobieren. Für das anstehende Korsett hab ich einfach nicht genügend Zeit für Experimente. Das muß etwas schneller sitzen. Aber ich weiß ja nun, wo ich schauen kann ;)

Bearbeitet von SchwarzerFaden
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