Creative Performance Softwareproblem?

Hallo Forum,

ich bin neu hier und möchte mich zuerst einmal vorstellen.

Ich heiße Anja und nähe seit mittlerweile 20 Jahren (angefangen mit einem Volkshochschulkurs) hobbymäßig. Ich hatte im Laufe der Zeit unterschiedliche Maschinen, konnte also umfangreiche Näherfahrungen sammeln und würde mich nicht als "Greenhorn" bezeichnen. In den letzten sechs Jahren wuchs meine Leidenschaft für's Nähen und so legte ich mir im Oktober 2014, also vor einem Jahr und zwei Monaten, die Creative Performance von Pfaff zu. Ich kaufte sie im Nähmaschinenhaus meines Vertrauens und bekam sie zum Sonderpreis (weil Auslaufmodell) als neue Maschine mit allen Garantieansprüchen. Zuvor hatte ich die Expression 3.2 und war immer sehr zufrieden mit ihr, deshalb mein Griff zur Näh-/Stickkombi wieder von Pfaff.

Und nun gingen die Probleme los.

Noch beim Probenähen im Laden waren die Zier- und Maxistiche unsauber und verzogen. Kein Problem, sagte man mir, können wir gleich reparieren (dem Geschäft ist eine Werkstatt angeschlossen). Dem war auch so und ich nahm die neue Maschine mit heim. Zu Hause sah ich, dass sie schon 15 Betriebsstunden im Speicher hatte, aber das ist ja nicht viel und machte mir auch kein Kopfzerbrechen.

Da ich gerne quilte und mich auf die vielen Quiltstiche gefreut hatte probierte ich das als erstes aus. Dabei stellte ich fest, dass die Quiltstiche mit der erhöhten Oberfadenspannung den Unterfaden nicht hoch zogen. Ich stellte die Oberfadenspannung bis auf 9, aber es änderte sich rein gar nichts am Stichbild. Ich rief im Laden an und mir wurde gesagt, ich solle mir bei Gelegenheit eine extra Spulenkapsel für's Quilten anschaffen, an der ich dann die Spannung lockere. Ok, kann man ja machen...

Als nächstes stellte ich fest, dass die Taperingstiche nur in Kombination mit der Einzelmusterprogrammierung funktionierten. Wenn ich es so machen wollte wie in der Bedienungsanleitung beschrieben (Taperingwinkel Anfang und Ende programmieren, nähen, Rückwärtsnähtaste drücken, Stich wird ab dem nächsten vollständigen Stich bis 0 reduziert) hörte die Maschine irgendwo auf. Damit bin ich dann in den Laden gefahren und habe das bemängelt, da wurde mir gesagt, das käme schon mal vor, ich solle eben mit der Einzelmusterprogrammierung arbeiten, da könne man nix machen. Würde eh viel sauberer mit Einzelmuster... Da ich ansonsten mit der Maschine sehr zufrieden war bin ich unverrichteter Dinge wieder heim. Ansonsten funktionierte ja alles, nähen, sticken kein Problem.

Nun blieb die Maschine dieses Jahr im Oktober nach Betätigen des Fadenschneiders einfach stehen. Der Nähfuß kam nicht mehr hoch, egal was ich machte, der Touchscreen reagierte nicht mehr. Erst aus- und wieder anschalten brachte Erfolg, bis zum nächsten Fadenabschneiden, da blieb sie wieder stehen. Ich also wieder in den Laden (immerhin 140 km), da war man sehr erstaunt, das Problem kannte man dort auch nicht und so musste meine Maschine eingeschickt werden. Ich wies nochmal auf das Tapering-Problem hin, vielleicht könne man das ja gleich mit reparieren wenn die Maschine eh eingeschickt würde...

Nach neun (!!!) Wochen bekam ich nun am 23.Dezember meine Maschine zurück. Klar hab ich sie gleich noch im Laden ausprobiert. Sie nähte, Tapering ging aber immer noch nicht über die Rückwärtsnähtaste. Weil ich einfach nur froh war meine Maschine wieder zu haben bin ich damit heim. Nun wollte ich gleich was nähen, machte sie an...die Fadenspannung war komplett verstellt obwohl ich nach dem Nähen im Laden und jetzt nix verändert hatte. Nach rumgefummel und mehrfach aus- und einschalten ging es dann. Ich nähte zwei kleine Sachen die ich auch bestickt habe. Beim Nähen schaltete sich plötzlich der Bildschirm in den Bildschirmschoner, während des Nähvorgangs, kurze Zeit später wieder ins Arbeitsbild. Beim Sticken wollte der Touchscreen nicht so richtig, es dauerte immer sehr lange, bis Eingaben angenommen wurden, auch musste ich mehrfach tippen bis es endlich ging. Dann ging es los dass die Maschine furchtbar laut wurde, ratterte und sich Fadenknäuel unter der Stichplatte bildeten bis die Maschine sich festgefahren hatte, es kam aber keine Fehlermeldung im Bildschirm wie sonst. Und dann konnte ich noch nicht mal mehr einen Stich nähen ohne Geratter und Fadenknäul direkt beim Nähbeginn.

Natürlich bringe ich die Maschine morgen wieder in den Laden, aber was mache ich denn jetzt? Was ist denn da los? Spinne ich oder die Maschine? Kann ich auf einen Umtausch bestehen? Ansonsten wird die Maschine überall sehr gelobt, habe ich ein "Montagsmodell"? Zum Tapering sagte mir die Inhaberin des Ladens noch, dass das vielleicht noch gar nicht mit der Rückwärtsnähtaste programmiert sei, es sei ja schon ein älteres Modell... Wie ist das bei euch anderen Creative performance Besitzerinnen und -besitzern, machen das eure Maschinen auch nicht?

Ich wäre für Hilfe wirklich sehr dankbar,

Grüße von Anja

Hallo Anja ,

zunächst einmal nachträglich frohe Weihnachten und herzlich Willkommen hier im Forum.

Zu Deinem Problem kann ich leider nichts sagen - außer, daß Du sie wieder zum Händler bringen solltest.

Aber mich machen die 15 Betriebsstunden etwas mißtrausch, die Deine damals angeblich neue Maschine schon drauf hatte.

Hierbei handelt es sich nämlich um die reine Motor-Laufzeit - also nicht die Zeit die sie nur eingeschaltet war. Ich weiß, daß es bei meiner recht lange gedauert hat, bis ich soviel zusammen hatte - obwohl ich sehr viel nähe.

Vielleicht war sie ja schon ein Rückläufer von einem Kunden, der sie nach etlichen Monaten Rumärgern zurückgegeben hat.

LG hilde

So, da bin ich wieder.

Soeben habe ich mit der Inhaberin "meines" Nähmaschinenladens telefoniert und ihr die Probleme mit meiner Maschine geschildert. Sie war echt entsetzt, das habe sie noch nie erlebt bei der Maschine, es werde ja immer schlimmer, und nun möchte sie mir meine Maschine umtauschen in die Creative 4.5, die als Vorführmodell im Geschäft steht. Ich bin unglaublich froh über dieses Angebot, ich hatte mich schon auf Diskussionen und Ärger eingestellt...

Heute mittag fahre ich gleich hin!!!

Und vielen Dank für deine Antwort, Hilde

Grüße von Anja

Das freut mich wirklich sehr für Dich - ich wünsch Dir viel Glück mit dem neuen Maschinchen

LG hilde

"Die Neue" ist gestern eingezogen und ich bin begeistert.

Das Stichbild ist noch besser als bei meiner Performance, obwohl ich da schon glaubte es sei nicht mehr zu toppen, sie ist viel leiser, insgesamt "weicher" beim Nähen(ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll). Gestickt habe ich gestern abend noch nicht.

Meine Performance scheint tatsächlich einen Elektronikfehler zu haben. Die Inhaberin des Nähgeschäfts konnte es selbst kaum fassen, denn sie hatte die Maschine wohl schon häufig verkauft und bisher nur sehr positive und begeisterte Rückmeldungen. Bei einer einzigen anderen Maschine (keine Performance) hatte sie es mal ähnlich erlebt, da habe sich hinterher herausgestellt, dass ein Stecker in der Maschine nicht fest gesessen hatte. Sie wird die Maschine auf jeden Fall wieder einschicken und mir dann sagen was dran gewesen ist.

Und daran sieht man auch mal wieder wie gut und sinnvoll es ist, im Nähmaschinenladen zu kaufen (auch wenn es mit einem Fahrweg von 140km verbunden ist) und nicht im Internet.

Frohe Grüße ins Forum,

Anja

Und daran sieht man auch mal wieder wie gut und sinnvoll es ist, im Nähmaschinenladen zu kaufen (auch wenn es mit einem Fahrweg von 140km verbunden ist) und nicht im Internet.

Wieso das denn?

Deine Geschichte ist ja nun wirklich keine Empfehlung für den Fachhandel!

Grüsse, Lea

Wieso, sie bekam die Maschine gegen ein neueres Modell getauscht, nachdem sie sich noch mal mit dem Händler in Verbindung gesetzt hatte.

Dass auch ein Händler eine teurer Maschine nicht gleich auf Verdacht austauscht ist klar und wenn die Kundin sich wochenlang nicht mehr meldet, wird der Händler ja erst mal davon ausgehen, daß das Problem zu ihrer Zufriedenheit behoben ist. Bis die Kundin ihm mitteilt, daß dem leider doch nicht so ist.

Wieso, sie bekam die Maschine gegen ein neueres Modell getauscht, nachdem sie sich noch mal mit dem Händler in Verbindung gesetzt hatte.

Das ist ja auch fein, aber die ganze Geschichte ist ansonsten keine Empfehlung:

• Beim Probenähen fehlerhafte Stiche (also vorher nicht eingenäht?)
  
• neue Maschine, aber schon 15 Betriebsstunden?
  
• Spannung für Quiltstiche kann nicht korrekt eingestellt werden; Händler empfiehlt Kauf einer weiteren Spulenkapsel
  
• Taperingstiche funktionieren nicht wie in der Bedienungsanleitung beschrieben; Händler meint, das käme schon mal vor
  
• 9 Wochen für eine Reparatur, das Tapering-Problem wurde dabei nicht mit behoben
  

Grüsse, Lea

Bei einer Stickmaschine, die schon eingenäht wurde und an der im Laden vermutlich auch andere schon probenähen durften (oder sich das Sticken haben zeigen lassen) finde ich 15 Stunden jetzt nicht so exorbitant. Beim Sticken kommen ja deutlich längere Nutzungszeiten zusammen und man kann von Händler jetzt nicht verlangen, daß man selber zwar Probenähen darf, alle anderen aber nicht.

Daß die Maschine im Zustand im Laden (wo sie eben auch schon Probe genäht wurde) fehlerhafte Stiche hat ist nicht schön, aber wenn es ggf. mehrere Verkäuferinnen gibt, kann das schon passieren, daß ein inzwischen aufgetretener Fehler nicht gleich weitergemeldet wird, so daß er vorher repariert werden kann. In einer perfekten Welt wäre das nicht so, aber die Preise für perfekte Nähmaschinen in ununterbrochen perfektem Zustand wollen wir ja auch nicht zahlen.

Neun Wochen Reparatur im Werk... kann man dann nur empfehlen, eine andere Marke zu kaufen, das hat der Händler ja nicht unter Kontrolle. (Wenn andere Marken das besser machen.)

Daß Schritte in Bedienungsanleitungen beschrieben werden, die an der Maschine anders funktionieren ist im Zeitalter der Softwareupdates auch nicht mehr so ungewöhnlich - Alternative wäre hier der Verzicht auf mögliche Verbesserungen. (Ein Modell ist ja mehrere Jahre auf dem Markt, die Software mag da schon mal angepasst werden, eine neue Bedienungsanleitung zu drucken wäre halt teuer.) - Auch das muß man m.E. eher dem Hersteller als dem Händler anlasten.

Ähnlich sehe ich das mit der zweiten Spulenkapsel. Das ist inzwischen bei vielen Maschinen so, ich sollte es vor dem Kauf wissen bzw. beim Probenähen merken, wenn mir das wichtig ist. Und ggf. eine andere Maschine oder Marke kaufen. So wie geschrieben scheint Loosan die Quiltstiche nicht vorher ausprobiert zu haben, das war natürlich ungeschickt, aber dann halt nicht mehr zu ändern.

Wie gesagt, in einer perfekten Welt wäre das anders, aber wir leben in keiner perfekten Welt und da am Ende eine gute Lösung gefunden wurde, würde ich das jetzt durchaus als befriedigenden Kontakt mit dem Fachhandel sehen. Und nach weit über einem Jahr die Maschine noch gegen ein neueres Modell eintauschen... das macht bei Weitem nicht jeder.

Ich nochmal...

Meine Lanze für den Fachhandel breche ich genau aus dem Grund, den nowak schon genannt hat: den Austausch meiner Maschine nach einem Jahr gegen das neuere Modell. Ich weiß nicht ob mir das bei einem "unpersönlichen" Internetkauf auch so gegangen wäre. Und klar, die Quiltstiche hatte ich vor dem Kauf meiner Performance nicht ausprobiert weil ich so begeistert war von der Maschine dass ich davon ausgegangen bin dass es klappt. Es war halt auch sooo viel auszuprobieren! Und noch ne zweite Spulenkapsel ist ja nicht die Welt, so sehe ich das zumindest. Lieber zehn Quiltstiche mit einer anderen Spulenkapsel genäht als 440 (Wahnsinn!!!) Stiche unsauber weil die Spannung nicht stimmt.

Und mit dem Tapering verhält es sich bei der 4.5 genauso wie bei der Performance, allerdings steht es in der Bedienungsanleitung der 4.5 jetzt auch korrekt drin. Ich hätte mich ja auch gar nicht gewundert wenn es nicht explizit in der Anleitung so gestanden hätte und bei meinem Vorgängermodell auch so funktionierte.

Ich bin jedenfalls sehr froh mit meiner Neuen, sie kann ja noch ein bisschen mehr. Heute abend werde ich mal das Sticken ausprobieren, dazu kam ich bisher noch nicht. Und der Nähmaschinenladen bleibt auf jeden Fall der Nähmaschinenladen "meines Vertrauens"