Der Super-GAU: Mitten im Sticken aus dem Rahmen gerutscht

hallo,

ich hoffe, ihr wisst mir noch zu helfen...

Mir ist gerade der Super GAU passiert. Mitten in einer größeren Stickerei gibt es einen Fadensalat, dabei zieht sich der eingespannte Sweatstoff vom Bügelvlies. Ich nehme den Rahmen aus der Maschine, um den Fadensalat zu beseitigen, dabei macht es plötzlich "flutsch" und ich habe 2 Teile Rahmen und den Stoff in der Hand.

Blöderweise handelt es sich nicht nur um einen Zuschnitt, sondern ein fertiges Kleidungsstück, und der Pulli war nicht billig. Bevor ich das also als "TfdT" abschreibe, hätte ich gerne Rettungsideen...

Natürlich habe ich schon versucht, das Teil wieder einzuspannen und mittels Positionierung des Musters den Anschluss wieder zu finden. Aber natürlich ist es immer Millimeterchen zu hoch, zu tief, oder daneben. Viel justieren kann ich auch gar nicht, da das Muster den 13x18 Rahmen völlig ausfüllt und er nicht mehr viele Verschiebemöglichkeiten lässt.

Ich bin bei Farbe 14 von 18, die größten Flächen sind bestickt, es fehlen halt Details, wie z.B. die Feinheiten im Gesicht, Augen, Mund, und noch eine komplette Umrandung. Nichts, was man notfalls Freihand vernünftig hinbekommen (ich jedenfalls nicht).

Und nun? Fällt euch noch was ein? Wie rettet ihr sowas?

Tausend Dank für jede Rettungsidee,

Bettina

och, ich hab sowas auch schon komplett aufgetrennt und nochmal frisch überstickt. Frage nicht, wie laut ich geflucht hab. Aber wenn nichts anderes geht, muß der Mensch da durch.

Und frage mal, warum mir nix in's Haus kommt, was 5 Farbwechsel übersteigt *gg (nein, man schränkt sich nicht dadurch ein ...)

Gruß

Kerstin

Das ist mir schon mehrmals passiert und komischer Weise scheint meine Maschine mich damit ärgern zu müssen, wenn ich mal den Raum kurz verlasse.

Solange ich die Maschine beobachte stickt sie perfekt...gehe ich nur mal für 2 Minuten raus dann haut sie mir die Stickerei samt Fadensalat unter die Stichplatte. Einmal habe ich gedacht, dass die Maschine am ..... ist.

Einiges habe ich schon weggeschmissen....manche Teile habe ich komplett umgestylt aber nicht sofort nach dem es passiert war. Man hat nicht immer die "rettende" kreative Idee, dann lege ich es ganz schnell außer Sichweite.

Allerdings bin ich beruhigt, dass es mir nicht alleine so geht.

Ich hab jetzt angefangen, das Muster nochmal auf konstrastfarbenen Sweatstoff zu sticken....

Geplant ist, daß ich danach dann auf Folie die Position im Rahmen aufzeichne (Startpunkt und markante Ecken) und ich es danach nochmal mit dem Justieren versuche.

Klappt das gar nicht, werde ich wohl die Ersatzsticki einfach großflächig ausschneiden und applizieren. Oder ich werf den Pulli weg *seufz* und nähe aus dem neu bestickten Stoff einen neuen....

Ich berichte mal, was draus geworden ist.

LG;

Bettina

Oh je wie ärgerlich...

Du hast mein Mitgefühl... auch wenn ich Dir leider keinen guten Rat geben kann...

Ich kann Deinen Ärger gut verstehen ...

Ist das Handsticken wirklich sooo schlimm? Details sollten doch hinzukriegen sein, und eine Umrandung auch. Eventuelle geht es sogar mit der Nähmaschine.

ooohhh mann, wie oft ist mir das schon passiert

bei meiner janome ist das nicht so schlimm, weil ich beim neu einspannen das raster auf der einlege-folie genau mit dem raster auf dem maschinen-display abstimmen kann. das geht bei der 11000 genauso wie bei meiner vorherigen 300e.

da du aber vermutlich eine brother hast (die hat doch einen 13 x 18 rahmen), hast du auf dem display dieses raster nur bei den großen maschinen. die kleineren haben das nicht. aber du könntest mal folgendes ausprobieren:

schieb doch mal das muster im editor der maschine ganz in eine ecke (z. b. rechts oben), und zwar wirklich in der höhe und der breite. dann richtest du deinen stoff mit der unvollständigen stickerei anhand der einlegefolie im rahmen ebenso aus, dass das muster (mit der dazugehörigen umrandung natürlich) genau so in der gleichen ecke des rasters liegt. wenn deine maschine gut eingestellt ist und die nadel wirklich nicht verzogen ist (also am anfang auch den anfangspunkt trifft), dann könnte es klappen.

ansonsten hilft wohl nur trennen und übersticken. das trennen geht übrigens hervorragend von links mit einem einweg-rasierer. aber nur bis zum vlies schaben

viel glück!

l*g*,

farinelli

Sich anhand der schon vorhandenen großflächigen Stickerei zu helfen wird meist nicht ganz klappen >>> Zug des Garnes.

Hast du kurz vor dem Malheur schon das eine oder andere kleine Detail sticken können? Du kannst versuchen diese Details anzufahren und durch drehen des Handrades die korrekten Einstichpunkte der Nadel (ohne Faden) kontrollieren. Gut ist dann natürlich wenn du an dieser vorgerückten Stelle des Musters die Position des Musters noch verschieben kannst. Meine Industriesticki kann das, meine kleine PE kann das nicht.

... schieb doch mal das muster im editor der maschine ganz in eine ecke (z. b. rechts oben), und zwar wirklich in der höhe und der breite. dann richtest du deinen stoff mit der unvollständigen stickerei anhand der einlegefolie im rahmen ebenso aus ... l*g*,

farinelli

Dazu fällt mir folgendes ein: ich weiß nicht, ob brother bei den neueren, kleinen Maschinen die Folienschablonen beilegt. Sie können aber jedenfalls bei brother runtergeladen und auf Folie (z.B. overhead-F.) gedruckt werden.

Damit habe ich dann mein Raster mit den jeweiligen Mittelachsen und der Umrahmung des jeweiligen Stickfeldes. Muß ich also aus irgendeinem Grund die unfertige Stickerei aus dem Rahmen nehmen, kann ich anhand dieses Rasters/ der Kreuzungspunkte/ des Mittelpunktes meine Stickerei im Rahmen ziemlich exakt ausrichten und die Nadel auf Beginn Mitte ausrichten.

Im Rahmen selbst hab ich eine neue Lage Stickvlies eingespannt und per Bleistift die Mittelachse eingezeichnet (Markierungen auf dem Rahmen!).

Ich steche Stecknadeln senkrecht durch die Markierungspunkte des Rahmens mit der Stickerei drunter und kann somit wiederum die Position zum fixieren exakt bestimmen und ausrichten.

Zum zweiten: mir ist sowas anfangs auch hin und wieder passiert. Seitdem vermerke ich auf dem Ausdruck (mit Raster!) die Koordinaten. Auch das hilft sehr beim ausrichten auf der Maschine.

Zum dritten: auftrennen - muß meist nicht für das gesamte Motiv gelten. Nur bis zu dem Punkt/ der Farbe wo das Malheur passiert ist.

Bei meiner SG3000 kann ich über die Hilfe (der Maschine) in Einer-, Zehner-, Hunderterschritten oder über die jeweilige Farbanzeige bis dorthin zurückgehen. Bei meiner ersten Deco 150 ging das eher ungenau. Deshalb hab ich damals neu eingespannt, ausgerichtet (im Rahmen und in der Maschine), habe dann die Nadel entfernt und "leer gestickt" bis kurz vor dem Fehler. Die Nadel eingespannt, Garn eingefädelt und weiter gestickt. Ich mußte keine einzige Stickerei/ kein Projekt wegen sowas entsorgen.

Gruß

Kerstin

Guten Morgen,

genau das mit dem Raster versuche ich gerade.... dazu sticke ich das Bild nochmal auf einen anderen Stoff und dann werde ich das Folienraster mit Haftfolie bekleben und ein paar markante Punkte der Stickerei darauf übertragen. Dann versuche ich nochmal, anhand dieser Punkte und des Rasters die unfertige Sticki nochmal neu einzuspannen und auszurichten.

Ich hab die Brother 750e und das Problem ist, daß ich die Stickerei nur vor dem Aussticken justieren kann, also vom Mittelpunkt aus. Ich kann zwar zum Beginn der ersten fehlenden Farbe gehen, aber an diesem Punkt die Stickerei nicht mehr justieren. Geht also nur vom Mittelpunkt aus.

Auf die Umrandung (da sieht man Ungenauigkeiten wohl am ehesten) werde ich wohl verzichten, aber es wäre schön, wenn wenigstens die Gesichtsdetails noch einigermaßen drauf kämen.

LG,

Bettina

Dazu fällt mir folgendes ein: ich weiß nicht, ob brother bei den neueren, kleinen Maschinen die Folienschablonen beilegt. Sie können aber jedenfalls bei brother runtergeladen und auf Folie (z.B. overhead-F.) gedruckt werden.

Hallo Kerstin,

kannst Du mir bitte sagen, wo genau man die Folienschablonen runterladen kann? Weder bei brother.de noch bei brother-USA finde ich im Moment etwas, wahrscheinlich such ich mal wieder an der völlig falschen Stelle!

Danke!!!

@Bettina: ich drück' Dir die Daumen, dass das mit dem Wiedereinspannen klappt. Manchmal funktioniert es tatsächlich. Mit dem Nachsticken üper Nähmaschine hab' ich bis jetzt nur schlechte Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße Bärbel

Das Einzige was ich kenne ist, dass man die Koordinaten aufschreiben kann, wol die Stickerei anfängt...aber das bringt ja auch nichts, wenn der Stoff rausrutscht.

Die Schablonen werden bei den Rahmen mitgeliefert.

Ich finde die Idee mit dem 2. Stickmuster als Vorlage für die vorhandene Stickerei eine (hoffentlich) gute Lösung. Wenn Dir nur noch die Gesichtszüge fehlen, wirds wohl klappen. Due Umrisse würde ich allerdings auch weglassen, oder aber, falls Du sie doch möchtest, mit einer helleren Farbe sticken. Da fallen Lücken nicht sooo schlimm auf wie bei einer schwarzen Umrandung...wenns absolut nicht klappt würde ichs auftrennen. Den Tipp mit dem Einwegrasierer merk ich mir, der ist gut...

Ganz viel Glück wünsch ich dir.

So, dann will ich doch mal schnell berichten.

Es hat einigermaßen geklappt!

Auf der neuen Sticki habe ich die Gitterschablone aufgelegt, auf die ich zuvor eine Haftfolie geklebt hatte. Dann habe ich die Umrisse und einige markante Punkte auf die Haftfolie gezeichnet und sodann die alte Sticki mit Hilfe der Schablone im Rahmen platziert.

Problematisch war jetzt, daß sich der Stoff minimal natürlich verzogen hat beim Sticken, im unteren Bereich ist es ungenauer als im oberen Bereich. Aber immerhin habe ich die wichtigen Details nun drauf, und um zu sehen, daß sie nicht ganz exakt sitzen, muss man schon sehr genau hinschauen und mit der anderen Sticki vergleichen. Absolut benutzbar auf jeden Fall.

Die Konturen habe ich angefangen zu sticken, die waren aber zu sehr daneben, das werde ich also Freihand mit der Nähmaschine nachholen. Da ich viel appliziere, sollte ich das hier auch hinbekommen.

Shirt gerettet!

Danke für euren Zuspruch,

Bettina