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Dirndl = Dirndl?


Gundel Gaukeley

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Liebe Dirndlkundige,

 

während meines Urlaubs in Südtirol habe ich mich auf Wunsch meines Mannes mal in ein Dirndl stecken lassen und bin nun tatsächlich stolze (sic!) Besitzerin eines solchen.

 

Allerdings bin ich mit der mitgekauften Bluse nicht ganz zufrieden und dachte mir daher, ich könnte ja (irgendwann ...) auch selber eine schönere dazu nähen. Tja, und wie das bei mir dann so ist, nahm damit die Sache ihren Lauf. Ich fing an, mich nach Schnittmustern umzusehen, sah dabei natürlich auch viele Dirndl-Schnittmuster, kam zum Glück recht schnell wieder von der Idee ab (zumindest der vernunftgesteuerte Teil von mir), mir für den nächsten Almabtrieb hier ein Dirndl selbst zu nähen, mit dem ich dann mitreiten kann, bin aber nach wie vor an dem Punkt, mir ggf. bei Gelegenheit zu meinem Dirndl eine Bluse zu nähen. Eine richtige Schürze fehlt außerdem.

 

Da ich aber sowas natürlich richtig machen will, nicht zuletzt, um nicht schon optisch als unwissender norddeutscher Trampel aufzufallen, mache ich mir nun Sorgen, ob ich so frisch von der Leber weg nähen kann. Die Verkäuferin in dem Dirndlgeschäft bei Meran hat mir immerhin schon mitgegeben, dass Dirndl-Blusen (zumindest hier?) üblicherweise weiß, allenfalls schwarz sind, aber nicht ihrerseits bunt. Bei der Schürze sei aber quasi alles erlaubt, sowohl farblich, als auch vom Material.

 

Stimmt das eurer Meinung nach? Gibt es sonst noch etwas, das ich bedenken sollte, wenn ich mein Südtiroler Dirndl eigenständig erweitern möchte?

 

Ach ja, es sind gerne auch Beiträge zum Thema Dirndl über meine konkreten Fragen erwünscht, jetzt, wo ich (ich! Norddeutsche!) mich gerade mit dem Thema beschäftige. Ich möchte gerne dazu lernen! ;)

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Das ist ein Wespennest....

 

Bei den Bayern ist ein "echtes" Dirndl in der Regel Tracht und hat somit den jeweils lokal gültigen Regeln in Bezug auf Farbe, Länge, Form.... zu folgen.

 

Der Rest sind dann "Oktoberfestdirndl", die Touristen und sonstige "Unwissende" zu dem Anlass tragen. Aber auch manche Münchner. Auf der anderen Seite sind die Münchner aus Sicht vieler "echter" Trachtenträger eh keine Trachtenträger.

 

Bei den Österreichern kann der Begriff "Dirndl" auch als alternative zur Tracht gesehen werden. Als ggf. sogar modisches Gewand, das auch mal aus Baumwolle und waschbar sein kann und weniger strengen Regeln folgt als die Tracht. (Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Österreicher auch Trachtenvereine haben, die da so strikt über die Regeleinhaltung wachen....)

 

Das mal so die grobe Zusammenfassung. Zu einem Thema, zu dem letztlich jeder eine Meinung hat und gerne auch nur genau die als authentisch gelten läßt. :rolleyes:

 

Wie das die Südtiroler sehen... keine Ahnung.

 

Ich vermute aber, wenn du beim Almabtrieb mitreiten willst, solltes du dich optisch den lokalen Gepflogenheiten anpassen.

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Hast Du uns vielleicht einmal ein Bild Deines Dirndels?

 

Ich finde es gar nicht unvernünftig, selber ein Dirndl zu nähen (machst Du nicht historische Kostüme oder verwechsel ich hier grad was?). Allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, in einem Dirndel zu reiten.

 

Ich bin Bayerin, teile aber die @Nowak geäußerte Ansicht, ein Dirndel sei eine Tracht, nicht. Es gibt Überschneidungen, aber nicht jede Tracht ist ein Dirndel und nicht jedes Dirndel eine Tracht. Das, das auf dem Oktoberfest zu sehen ist, ist allerdings zu einem großen Teil wirklich nur grausam und für meine Begriffe weder wirklich das eine, noch das andere.

 

Mit weiß bist Du bei der Dirndelbluse auf der sicheren Seite; ich persönlich mag Schwarz schon nicht wirklich dafür. Am liebsten weiße Baumwolle, Ramie oder feines Leinen.

 

Material - gerne Baumwolle, Leinen, Wollstoff oder - ganz nobel - Seide für das Gwand, für die Schürze Baumwolle, Leinen, Wollstoff oder Seide :) Für die Bluse könnte ich mir Ramie auch noch schön vorstellen, für's Mieder/den Rock Hanf. Das gab es nur zu meinen Zeiten grad nicht.

 

Moderner natürlich auch Taftstoffe etc., die mag nur ich schon bei der normalen Kleidung nicht wirklich, deswegen hab ich das nicht auf dem Schirm.

 

Guck mal hier, das Mädel macht einfach originelle Dirndel, da lass ich sogar schwarz für die Bluse durchgehen:

burda style - Community - User-Kreationen - Detailseite

burda style - Community - User-Kreationen - Detailseite

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Ich bin Bayerin, teile aber die @Nowak geäußerte Ansicht, ein Dirndel sei eine Tracht, nicht.

 

Das ist auch nicht meine persönliche Ansicht, sondern die Zusammenfassung dessen, was ich über das Thema in den letzten Jahren gelesen und diskutiert habe.

 

Jegliche Abweichung von der Zusammenfassung fällt unter

 

zu dem letztlich jeder eine Meinung hat

 

;)

 

Ich bin Fränkin, bei uns wird zwar auch Dirndl getragen, besonders für ensprechende Festlichkeiten, aber Tracht sind die nicht. Die sähe anders aus. Das war aber zumindest in meiner Kindheit den Leuten nicht wirklich bewusst. (Ich bin vor etwa 25 Jahren da weggezogen.)

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Hallo!

Liebe Grüße aus Österreich. ;)

stimmt bei uns kann man viel anziehen und es auch Dirndl nennen. Trotzdem gibt es (im Hintergrund) doch recht strenge Regeln was geht und was gar nicht geht (auch vom Material her) und auch wenn es dir keiner ins Gesicht sagen wird dass du eine Oktoberfest-Version an hast wird es jeder sehen. :)

 

Ruf doch einfach bei einem kleinen lokalen Geschäft in passender Lage (sprich am besten direkt in Südtirol wo du warst) an und frag dort einfach was man dir dazu empfehlen würde. :)

Liebe Grüße!

 

schau doch sonst mal auf google nach "aufsteirern graz" oder so da siehst du schön bedes nebeneinander :)

Bearbeitet von Carni
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Das ist auch nicht meine persönliche Ansicht, sondern die Zusammenfassung dessen, was ich über das Thema in den letzten Jahren gelesen und diskutiert habe.

 

Ja, das ist mir schon klar, ich wollte es auch nicht Dir unterschieben ;)

 

Ich bin Fränkin, bei uns wird zwar auch Dirndl getragen, besonders für ensprechende Festlichkeiten, aber Tracht sind die nicht. Die sähe anders aus. Das war aber zumindest in meiner Kindheit den Leuten nicht wirklich bewusst. (Ich bin vor etwa 25 Jahren da weggezogen.)

 

Tracht müsste bei Euch das sein, was die Kreeweiberln tragen?

 

Ich kenne schon auch Franken, die sagen zur Landhausmode "Tracht"; in Oberbayern scheint es mir nicht ganz so ausgeprägt. Da hatten wir ja dieses andere Problem... ;)

 

stimmt bei uns kann man viel anziehen und es auch Dirndl nennen. Trotzdem gibt es (im Hintergrund) doch recht strenge Regeln was geht und was gar nicht geht (auch vom Material her) und auch wenn es dir keiner ins Gesicht sagen wird dass du eine Oktoberfest-Version an hast wird es jeder sehen. :)

 

Wobei das mit dem Material nicht so ganz einfach ist. Es gibt Kunstseide, die schaut echt aus wie Seide, da hab ich auch Schürzen davon. Allerdings würde mir wieder nicht einfallen, eine Echtseiden-Organza-Schürze zu nähen oder zu tragen :grusel:

 

Wie ist das eigentlich bei Euch in Österreich und Franken, @Nowak, werden da Dirndelgwander, die normalerweise mit Blusen getragen werden, auch ohne Bluse getragen? Also so etwas in der Art wie das zweite Bild von oben:

Mit Hand und Herz und viel Fantasie: MeMadeMittwoch Sew-Along Dirndl ?

 

Hab ich letztens mal gehört von einer Niederbayerin, mich wundert es, das hab ich nie gesehen. Wenn, dann bei Dirndeln mit eingesetzten Ärmeln.

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Tracht müsste bei Euch das sein, was die Kreeweiberln tragen?

 

Das entspricht tatsächlich grob dem, was ich in der Kindheit gelegentlich noch gesehen habe, an sehr alten Frauen, die auch mit der Kiepe auf dem Rücken gelegentlich in die "Stadt" kamen.

 

Das hat aber niemand als Tracht gesehen. (Waren auch eher unansehnliche Gewänder, gerne braungrundig. Halt Alltagskleidung.)

 

Gepflegt wurden in meiner Gegend eigentlich nur die Hummelgauer Trachten. Die hatten auch eine auffällige Kopfbedeckung.

 

Ansonsten war tatsächlich alles "Dirndeloide" bis zur Landhausmode sprachlich "Tracht", was man zu entsprechenden Volksfesten aber auch gerne sonntags und zu anderen Anlässen trug. Und ein weißes Dirndl lief ggf. unter "Trachtenhochzeit".

 

Dass man wieder verstärkt versucht, auf eigene alte Modelle zurückzugreifen ist eine relativ neue Sache. In vielen Gegenden waren es dann auch Mieder, Rock und Schürze. Oder keine Schürze. Die größten Unterschiede dürften in den Miederformen liegen.

 

Ohne Bluse wurde egal ob Dirndl oder Landhausmode aber zu meiner Zeit nicht getragen.

 

Bei den "erneuerten Trachten", wo man versucht, auch wieder eine Alltagstauglichkeit herzustellen darf es wohl auch mal ein Shirt sei, aber normal gehört da auch was unters Mieder drunter.

 

Aber gut... heute sind nackte Schultern nicht mehr unangemessen, so lange das Mieder über den Busen geht, könnte man es theoretisch natürlich ohne tragen.

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Hallo!

Nein nackte Schultern geht bei uns gar nicht wenn mans ganz genau nimmt. Auch nix was überm Knie endet. Tracht ist zünftig.

 

Best of Aufsteirern | Aufsteirern – Das größte österreichische Volksfest mitten in Graz

 

da sieht man ein paar sehr schöne Dirndln finde ich. Ja, alles mit viel dunkelgrün aber das is halt auch DIE Farbe in der Steiermark. :)

Liebe Grüße!

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Ok, dann ist das schon so, wie ich es kenne :) Vielleicht sind die Niederbayern einfach a weng verruchter ;)

 

Best of Aufsteirern | Aufsteirern – Das größte österreichische Volksfest mitten in Graz

 

da sieht man ein paar sehr schöne Dirndln finde ich. Ja, alles mit viel dunkelgrün aber das is halt auch DIE Farbe in der Steiermark. :)

 

 

Ja, so kenn ich das. Wobei, da sind doch viele, viele schöne rot-blaue dabei? :)

Hier ist gar eines mit eingesetzten Ärmeln:

mKniepeiss-aufsteirern-021_.jpg

 

Und Falten im Rock :D

 

Keine Tracht, aber für mich klar ein Dirndl.

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Des kummt ganz klar drauf an.. :) Ok, ich müsst das Teil von vorne sehen, aber wir hatten schon Dirndln, die so "einteilig waren". Ich pass nur nimma rein, sonst würd ich eines fotografieren :o

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Ich freue mich über eure Diskussion, vielen Dank! So hatte ich mir das vorgestellt. ;)

 

Foto kommt, wenn ich eines habe, was bisher nicht der Fall ist. Ich habe ein türkisfarbenes, langes Dirndl-Kleid, nach meiner Wahrnehmung wohl ziemlich klassisch: mit Knopfleiste vorne, Bluse notwendig, da sonst etwas freizügig über der Brust (aber grundsätzlich Brustpunkt bedeckend), keine Ärmel. Bisher habe ich nur einen anthrazitfarbenen Gürtel, im Grunde einfach ein breites Band, zu binden wie das Schürzenband, da keine passende Schürze da war. Mir schwebt für die Schürze weiß oder auch anthrazit vor, entweder Baumwolle, ggf. ganz leicht glänzend, oder vielleicht auch Spitze.

 

Ein Dirndl selber nähen - naja, realistischerweise fehlt mir dafür sie Zeit. Außerdem sind wir ab nächstem Jahr schulpflichtig, da wird es nichts mehr mit Reisen um die Zeit des Almabtriebs. Aber ich gebe zu, dass ich mich für ein "Reitdirndl" bei ketzerischen Ideen wie Stoff mit Strech-Anteil erwischt habe ...:o

 

Aber wo ihr schon so schön diskutiert:

 

Nach dem, was ich gelesen habe, gehe ich davon aus, dass Dirndl und Tracht zwei Sachen sind, wobei ich jetzt vage vermutet hätte, dass das Dirndl an sich ein flächendeckendes Phänomen aus Kleid mit "Dirndlausschnitt" (mit ggf. regionalen Unterschieden), Bluse und Schürze ist, während Tracht ein traditionell gewachsenes Gewand ist, dass im Zweifel deutlich mehr Elemente und auch noch striktere Regeln kennt.

 

Davon noch mal unterscheiden würde ich die sog. Landhausmode, die zum einen eher mit gröberen Materialien unterwegs ist, dann auch weniger Farbe kennt und eher betont rustikal daher kommt, in dem Sinne keine lokalen, traditionellen Ausprägungen hat und auch sehr frei in Schnitt und Stil ist. Darunter hätte ich z.B. dirndlähnliche Kleider mit angeschnittenen Ärmeln gefasst, aber auch die eher rustikalen "Leinenkutten".

 

Bei manchen Schnitten, insbesondere Burda (bei denen mir aber ohnehin Zweifel an der "Echtheit" gekommen sind), habe ich Zweiteiler aus Rock und Leibchen gesehen. Gilt das auch als echtes Dirndl?

Bearbeitet von Gundel Gaukeley
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Also bei den fränkischen Trachten hast du sogar eher Zweiteiler.

 

Hemd, Rock, Mieder war ja über lange Jahrhunderte die Kleidung der Frauen und auf dem Land oder bei "einfachen" Leuten noch länger als in der Stadt, wo das Phänomen "Mode" etwas früher ankam. (Das sind Gewandformen die man teilweise schon bei Jost Amman sehen kann.)

 

Was "Tracht" ist, hat man letztlich irgendwann mal mehr oder weniger willkürlich (Stichwort Zeit des Historismus) festgedengelt.

 

Wo man zu dem Zeitpunkt noch besonders "Rückständig" war, behielt man wohl die alte Form.

 

Einteiler sind deutlich neuer. (Sie sind ja auch weniger praktisch... wenn ein Teil verschlissen oder kaputt ist, ist der Gesamtschaden größer. Beim Zweiteiler gibt es eben ein neues Mieder und gut ist. Oder ich habe eben drei Mieder zum Rock, schon sind es drei Outfits. Beim Kleid brauche ich drei Kleider, das erfordert höheren Geld und Materialeinsatz.)

 

In manchen Fällen kamen die Einteiler bzw. Trägerkleider dann ins Spiel, als man sich der hohen Taille der Empiremode angepasst hat. Da der Körper an der Stelle nicht wirklich einen Rock "hält", brauchte man entweder Träger unter der Bluse... oder man nähte es ans Mieder und schuf damit ein Kleid. Das haben manche fränkischen Trachten, ich glaube vor allem die "städtischeren" wo man eben die Mode schon kannte.

 

Über das alpenländische Dirndl weiß ich zu wenig, würde aber vermuten, daß der Einteiler, auch wenn die Taille wieder in der natürlichen Taille liegt, erst später ins Spiel kam. Hier sind aber die Kleider manchmal vorne offen, das heißt der Rock hat vorne eine Öffnung und auch das Mieder hat z.B. eine Schnürung oder Knöpfe vorne. Ich denke mal, das Dirndl hier in der Funktion als Alltagsgewand. Eine Zofe zum Anziehen gab es nicht, also vorne schließen. Und da ohnehin eine Schürze darüber getragen wurde, störte die Öffnung vorne im Rock nicht. Im Gegenteil, nur da war sie unsichtbar.

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Nach dem, was ich gelesen habe, gehe ich davon aus, dass Dirndl und Tracht zwei Sachen sind, wobei ich jetzt vage vermutet hätte, dass das Dirndl an sich ein flächendeckendes Phänomen aus Kleid mit "Dirndlausschnitt" (mit ggf. regionalen Unterschieden), Bluse und Schürze ist, während Tracht ein traditionell gewachsenes Gewand ist, dass im Zweifel deutlich mehr Elemente und auch noch striktere Regeln kennt.

 

Davon noch mal unterscheiden würde ich die sog. Landhausmode, die zum einen eher mit gröberen Materialien unterwegs ist, dann auch weniger Farbe kennt und eher betont rustikal daher kommt, in dem Sinne keine lokalen, traditionellen Ausprägungen hat und auch sehr frei in Schnitt und Stil ist. Darunter hätte ich z.B. dirndlähnliche Kleider mit angeschnittenen Ärmeln gefasst, aber auch die eher rustikalen "Leinenkutten".

 

Das fasst es denke ich ganz schön zusammen, wobei Dirndl eben wie Nowak sagt nicht einteilig sein müssen. Wobei ich eher drei Röcke zu einem Mieder kaufen/nähen würde statt anders herum :o

 

Und Leinen wird auch oft für Mieder verwendet, dann aber schon feines. Die Mehlsäcke sind mehr für Landhausmode :lol:

 

Wann die einteiligen (heute? auch als Waschdirndl bezeichnet) ins Spiel kamen weiß ich ehrlich gesagt nicht; zu meiner Jugendzeit waren sie die weiter verbreiteten da weniger aufwändig vom Nähen her. Ein richtiges einzelnes Mieder ist versteift. Dann gibt es noch die Spenzer - eine Mischung aus Jacke und Bluse, das als Oberteil getragen wird, meist recht hoch geschlossen und das dann ohne Bluse.

 

Und stimmt, der Rock ist vorne offen; Dirndel die man ohne Schürze tragen kann sind neueres "Spielgut". Außerdem hat er Nahttaschen.

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Sehr schöne Farbe. Ich könnte mir eine petrolfarbene oder sogar kakhifarbene oder auch so eine braune Schürze (wie das Band) gut vorstellen. Oder eine helltürkise, so wie die Farbe der Punkte. Weiß wäre mir als Kontrast zu krass - auch eher unpraktisch (höchstens in Verbindung mit einer anderen Farbe) Und Spitze wäre für mich Oktoberfestdirndl. Aber Muster sind absolut OK , Streifen die auch mit anderen Mustern überdruckt sind, werden sehr oft als Schürzenmuster verwendet. Und unbedingt eine weiße Bluse dazu.

lG

Doris

Bearbeitet von doris
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Oktoberfestdirndl ist ein gutes Stichwort. Was ist aus eurer Sicht ein Oktoberfestdirndl?

 

Zum Thema Ausschnitt kamen mir auch ein paar Fragezeichen, nachdem ich auch Dirndl mit Steh- oder Kelchkragen und nur schmalem V-Ausschnitt gesehen habe. Ist das eher Mode oder regionale Besonderheit?

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Mangels anderer Quellen im Internet mussicv mich mal auf Wikipedia und deren Begriffserklärung für Dirndl beziehen. Danach ist das Dirndlkleid ja wohl eher die "Verromantisierung" ländlicher Bekleidung durch Städter. Insofern passen solche Sachen wie die z.B. von nowak angesprochenen "unpraktischen" Aspekte ganz gut, genauso wie die zu den Moralvorstellungen des 19. / erste Hälfte 20. Jahrhunderts nicht passenden Schleifen"traditionen". ;)

 

Was aber ja nicht bedeutet, dass es keine Dirndltraditionen und -"No goes" gibt.

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Ich würde eine Schürze aus rot-weißem Bettzeugstoff dazunehmen. Das ist ein zweifärbig gewebter Baumwollstoff in Streifenoptik. Aber im Prinzip geht alles außer Streublümchenmuster, also glatt, kariert, Streifen. Vom Material eher Baumwolle, Leinen oder Viskose, aber es geht auch Seide oder Halbseide.

Bearbeitet von eboli
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Oktoberfestdirndl ist ein gutes Stichwort. Was ist aus eurer Sicht ein Oktoberfestdirndl?

 

Zum Thema Ausschnitt kamen mir auch ein paar Fragezeichen, nachdem ich auch Dirndl mit Steh- oder Kelchkragen und nur schmalem V-Ausschnitt gesehen habe. Ist das eher Mode oder regionale Besonderheit?

 

Oktoberfestdirndln haben Ausschnitte, aus denen der Busen fast rausplumpst, Reißverschlüsse, kreischende Farben und Muster, Sythetikstoffe, Rüschen an Bauwolldirndln, die falsche Länge. Sie sind halt ein Karnevalsspaß im Herbst.

 

Stehkrägen kenn ich durchaus von Winterdirndln, während Kelchkrägen und schmale V-Ausschnitte eine modische Erscheinung sind.

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Wobei ich eher drei Röcke zu einem Mieder kaufen/nähen würde statt anders herum :o

 

Ja, das ist unsere heutige, wohlhabende Perspektive.

 

Der Rock braucht aber viel mehr Stoff, ist also teurere Teil...

 

(heute? auch als Waschdirndl bezeichnet)

 

Ich habe in einem Nähbuch so aus den 1930er Jahren die Definition gefunden, daß das Waschdirndl eben gewaschen werden kann. Also nicht aus Wolle (wie viele traditionelle Trachten), sondern aus Leinen oder Baumwolle.

 

Klingt für mich irgendwie sinnvoll.

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Beim Aufsteirern sieht man nicht nur echte Trachten, sondern auch viele Modedirndln, Landhausmode, bayerische Lederhosen etc.

 

Die Trachtenvereine in der Steiermark zB haben strikte Regeln (zB bei Tanzauftritten keine Uhr tragen etc.), aber wahrscheinlich nicht so extrem wie in Bayern.

 

Eine Übersicht von steirischen Trachten aus verschiedenen Regionen findest du hier. Tanz mit Franz Tracht bei Franz | Galerie

 

Am besten ist, du wendest dich ans jeweilige Heimatwerk, die sollten dir am besten weiterhelfen können.

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Ok, dann ist das schon so, wie ich es kenne :) Vielleicht sind die Niederbayern einfach a weng verruchter ;)

 

Ja, so kenn ich das. Wobei, da sind doch viele, viele schöne rot-blaue dabei? :)

Hier ist gar eines mit eingesetzten Ärmeln:

 

Und Falten im Rock :D

 

Keine Tracht, aber für mich klar ein Dirndl.

 

Das einzige echte Dirndl, das ich da am Foto sehe, ist das blaue der blonden Frau im Hintergrund links vom großen Plakat, die vor dem Weikhard steht und nach links schaut. Alles andere läuft für mich unter Modedirndl bzw. Landhausmode.

Bearbeitet von Dotty
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Oktoberfestdirndl ist ein gutes Stichwort. Was ist aus eurer Sicht ein Oktoberfestdirndl?

 

Zum Thema Ausschnitt kamen mir auch ein paar Fragezeichen, nachdem ich auch Dirndl mit Steh- oder Kelchkragen und nur schmalem V-Ausschnitt gesehen habe. Ist das eher Mode oder regionale Besonderheit?

 

Regional ist da nix, das ist die aktuelle Dirndlmode. Diese Kelch- (oder Schneewittchen-) krägen wurden vor ein paar Jahren aktuell, die hochgeschlossenen mit V-Ausschnitt kommen erst seit heuer so richtig durch.:D

 

Ich meine, man darf Vereinstrachten und Dirndl nicht zu sehr vermengen.

Vereinstrachten sind reglementiert, aufwendig zum Anziehen, wollen alte Traditionen bewahren. Sie werden, zumindest hier bei uns, nur an Festtagen getragen, und es kommt auch drauf an, das der Verein beim Festzug ein schönes Bild macht und nicht als "bunter Haufen" erscheint.

Dirndl verschiedenster Art werden zu weniger formellen Anlässen getragen (ins Bierzelt, zum Gartenfest, in der Tourismusbranche..), auch von den Vereinsmitgliedern. Sie sind immer abhängig von der Mode, mal ein bisschen traditioneller, mal eher schrill und bunt, lang, kurz, mit Bluse oder Ärmeln...

Welches davon jetzt echt oder nicht ist, das vermag ich nicht zu entscheiden :o

 

Gruß Rosi

Bearbeitet von Paisley
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