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Selbstgestricktes im Büro?


Sternrenette

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Mir ist das entschieden zuviel Gedöns um den "Dresscode", der hier direkt auf die Kompetenz des Mitarbeiters hinweisen soll.

 

Was nützt mir ein perfekt gekleideter Mensch, wenn es der Praktikant, ohne das geringste Fachwissen, an seinem ersten Tag ist?

 

Auch wenn man das vielleicht in den ersten 10 Minuten feststellt;).

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Wenn Ihr das so meint - dann macht das so.

 

Der Erfolg wird Euch schon recht geben. Viel Glück bei der Karriere und bei Euren Gehaltsverhandlungen.

 

I.

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Viel Glück bei der Karriere und bei Euren Gehaltsverhandlungen.

 

Nicht jeder will Karriere machen und nicht jeder ist mit Gehaltsverhandlungen konfrontiert. Außerdem soll es auch durchaus noch Firmen geben, wo Leistung zählt.

 

Bei mir ist übrigens der Chef derjenige, dessen Kleidung so gar nicht geht: passt nicht, ist nicht den entsprechenden Anlässen angemessen, altmodisch, etc.

Der nimmt gar nicht wahr, was die Kollegen und Kolleginnen tragen. Das müsste schon ganz arg daneben sein, dass er es überhaupt mitbekommt.

 

In meinem Umfeld ist es relativ egal, was ich zur Arbeit anziehe. Mir ist wichtig, dass ich mich im Arbeitsalltag wohlfühle und mit der gewählten Kleidung meine Aufgaben erledigen kann.

Den Respekt, der mir entgegengebracht wird, habe ich mir erarbeitet. Wenn ich irgendwo neu wäre, würde ich wohl auch erst mal ausloten, was üblich ist.

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ok Thimble, da hast Du recht. Wer keine Karriere machen will und wem es egal ist, wieviel er verdient und bei demjenigen, bei dem nur die inneren Werte zählen, der soll im Selbstgestrickten ins Büro gehen.

 

 

Sehe ich ganz genau so.

 

I.

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ok Thimble, da hast Du recht. Wer keine Karriere machen will und wem es egal ist, wieviel er verdient und bei demjenigen, bei dem nur die inneren Werte zählen, der soll im Selbstgestrickten ins Büro gehen.

 

 

Sehe ich ganz genau so.

 

I.

...dabei hätte ich nun gerne dein Gesicht gesehen :cool:.....

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Nochmal - wir reden hier doch über ein Büro und nicht über eine Boutique oder eine Kfz-Werkstatt.

 

I.

 

Das Gute an Isebills Antworten ist doch, dass sie oft zum Nachdenken anregen.

 

Ich jedenfalls hab eben nachgedacht, was ich mir eigentlich unter Büro vorzustellen habe? Mir fällt da nicht unbedingt die Chefsekretärin ein, die 20 Männer in schwarzen Anzügen mit Kaffee+Keksen versorgt ... auch nicht eine Präsentation vor einem Fachpublikum. Da empfiehlt sich vermutlich schon ein *wieauchimmer* an die Geflogenheiten angepasstes Outfit. Und das sieht bei Facebook sicher anders aus als bei Siemens Nixdorf.

Ich denke aber eher an Tätigkeiten allein oder mit mehreren am Schreibtisch, mit Kontakt zu den KollegInnen und zum Chef / zur Chefin. Warum sollte da ein Blazer, eine Bluse ... oder überhaupt ein Dresscode nötig sein? Ein geflegtes, ordentliches Outfit sollte da doch allemal reichen.

Was versteht ihr unter Bürojob?

 

Kompetenz über Kleidung? Da setze ich doch einige Fragezeichen hinter, allgemeingültig ist diese Gleichsetzung zumindest nicht.

Ein persönliches Beispiel: Filiale A der Bank XY hat den typischen Bankerlook, auf mich persönlich wirkt ein Anzug/Kostüm bei den jungen Angestellten aber überhaupt nicht kompetent, sondern eben wie "auf Kompetenz gemacht". Filiale B derselben Bank nur 10km weiter verzichtet auf den "Bankerlook", da berät auch der Finanzexperte "casual". Wir haben Filiale B gewählt.

 

 

Wenn ich solche Diskussionen lese, bin ich jedenfalls immer wieder froh, in einem Job ohne "Dresscode" zu arbeiten. LehrerInnen dürfen eigentlich tragen, was ihnen gefällt. (Und selbst die SchulleiterInnen/DirektorInnen sieht man nur noch sehr selten in Anzügen oder Kostümchen, meist dann, wenn sie eine gewisse Altersgrenze überschritten habe, die Regel ist es jedenfalls schon lange nicht mehr.) Ach ja, meine Kompetenzen scheine ich im Übrigen auch im "Schlamperlook" hinreichend gut zeigen zu können, sonst wäre ich aufstiegsmäßig nicht da, wo ich bin.

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ich denke auch, wenn das Top-Management keine anderen Probleme und Themen hat - lasst sie doch ;)!

 

GsD müssen wir Normalsterblichen das weder bewundern noch nachmachen :)....

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Liebe Anja, das gefährliche an Bürojobs und der Kleider"ordnung" - auch abseits der Chefetagen - ist, dass sich hier privates und geschäftliches optisch mischen. Das Private hat aber zurückzutreten. Wer Spitzen und Rüschen und Lochmuster und Band-T-Shirts liebt, der kann das in der Freizeit ausleben. Da haben sich auch die Beteiligten sich selbst als Gesellschaft ausgesucht, was im Beruf nicht der Fall ist.

Man sollte schon zum Ausdruck bringen, dass private Vorlieben und Geschmäcker und Ansichten daheim bleiben. Im Beruf ist Leistung gefordert, der allzu individuelle Geschmack ist Privatsache. Ein nicht unerheblicher Teil der Berufswelt findet wieder in Uniformen statt, vom Schwesternkittel bis UPS-Jacke. Immer mehr Unternehmen führen wieder so etwas ein, der Installateur z.B., die Stadtwerke für ihre Busfahrerinnen und Busfahrer, der KfZ-Mechaniker auch für die Damen hinter dem Tresen.

 

Zum Thema Schule - also da denke ich, manches wäre einfacher, wenn die Lehrer/innen mehr auf sich achten würden. Das war zu unserer Zeit schon so und ich finde es manchmal richtig traurig, wenn ich sehe, wie die Kantinenbesucher aus der anliegenden Schule (LehrerInnen) in einem bunten Einheitsbrei irgendwo zwischen ärmlich und erbärmlich rumlaufen. (Am Gehalt kann es nicht liegen, wir Juristen werden auch nicht besser bezahlt.)

 

Aber das sage ich nur als Aussenstehende, die LehrerInnen werden gute Gründe haben für ihre Schlabberpullis und ihre wadenlangen Röcke.

 

I.

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Zum Thema Schule - also da denke ich, manches wäre einfacher, wenn die Lehrer/innen mehr auf sich achten würden. Das war zu unserer Zeit schon so und ich finde es manchmal richtig traurig, wenn ich sehe, wie die Kantinenbesucher aus der anliegenden Schule (LehrerInnen) in einem bunten Einheitsbrei irgendwo zwischen ärmlich und erbärmlich rumlaufen.

 

Ärmlich und erbärmlich muss tatsächlich nicht sein. Aber wenn die Schüler gern die Strickjacke der Lehrerin zum Fußball umfunktionieren, im Kunstunterricht die Wasserbehälter umgekippt werden oder die Kinder mit schlammverschmierten Pfoten der Lehrerin am Rocksaum hängen, dann trennt man als Lehrerin doch sehr genau zwischen privater Kleidung und Jobkleidung. Und dann ist die Jobkleidungs das strapazierfähigere, zumindest wenn man Knirpse unterrichtet.

 

Isebill, Lehrer ist kein geistiger Job, sondern eine körperliche Arbeit. Zumindest zu einem großen Teil.

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ich denke auch, wenn das Top-Management keine anderen Probleme und Themen hat - lasst sie doch ;)!

 

GsD müssen wir Normalsterblichen das weder bewundern noch nachmachen :)....

 

Man kann das finden wie man will - aber wenn man mit denen zu tun hat - oder auch mit Leuten, die da zwei oder drei Ebenen drunter sind - dann sollte man sich darüber bewußt sein, dass es diese Spielregeln gibt - egal, was man demjenigen verkaufen will (die eigene Leistung oder die Ware des Arbeitgebers). Natürlich wird sowas etwas weniger "streng", wenn man den Job schon seit 15 Jahren macht und sich so lange kennt - aber solche Themen zumindest im Hinterkopf zu haben macht meiner Meinung nach schon Sinn.

 

Oder würdest Du umbekehrt großes Vertrauen in ein Mädel haben, dass Dir erzählt, wieviel Erfahrung sie in der Pferdezucht hat - und vorm Stall steht in 10-cm-Stöckeln, Bleistiftrock und mit langen lackierten Krallen?

 

Und was die Lehrer angeht - ich erinnere mich noch sehr gut an den Deutschlehrer, bei dem man regelmäßig sehen konnte, was er die letzten 3 Tage zum Frühstück hatte - oder die Mathelehrerin, die im Unterricht immer den BH-Träger wieder auf die Schulter bugsiert hat - die haben wir alle aber sowas von wenig ernst genommen...

 

Sabine

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ich seh das schon ein mit der Uniform!

 

aber der Link, den du eingefügt hattest, zeigt mir, dass da auch viel Kinderkram bei ist... (sorry: Pimmelvergleich ;):D)

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... wem es egal ist, wieviel er verdient und bei demjenigen, bei dem nur die inneren Werte zählen, der soll im Selbstgestrickten ins Büro gehen...

 

Im öffentlichen Dienst z.B. ist eine Beförderung definitiv nicht vom Äußeren abhängig.

Die "inneren Werte" haben für mich auch nichts mit der Leistung zu tun, aber wahrscheinlich definieren wir diese Dinge völlig unterschiedlich.

 

In diesem Thread ging es um einen Bürojob, nicht ums Top-Management oder was auch immer mittlerweile hineininterpretiert wird.

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Man sollte schon zum Ausdruck bringen, dass private Vorlieben und Geschmäcker und Ansichten daheim bleiben. Im Beruf ist Leistung gefordert, der allzu individuelle Geschmack ist Privatsache.

I.

 

Ich kann jetzt leider nicht nachvollziehen, wo der Zusammenhang zwischen der Vorliebe für bestimmte Kleidungsstile und der Leistung im Job sein soll? :confused:

 

Je mehr Rüschen desto weniger Leistung? Je mehr businessmäßige Kleidung desto mehr Leistung? Gewagte These! :rolleyes:

 

Ich bedaure diese Kurierfahrer, die in der schrecklichen brauen Berufskleidung herumfahren müssen. Und da gibts noch viele andere schreckliche Beispiele.

 

Viele Grüße

Ingrid

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Für alle, die meinen, dass das so gar keine Rolle spielt und die das hier alles völlig übertrieben finden - guckt mal, wie das so im wirklich hohen Management zugeht:

Kleiderordnung: Diktat der Etikette - manager-magazin.de - Politik

 

Sabine

 

 

Da ist die Überschrift aber auch nicht: Was trägt man im Büro?

Der Artikel - ich hab ihn grad nur überflogen - spricht ja über die so genannte Elite. Im Bereich der Eliteforschung ist aber zudem (mehr oder weniger) unumstritten, dass der Habitus auzsschlaggebend ist. Zu diesem gehören sicher Kleidung&Co, andersherum führen aber nicht Kleidung&Co zum passenden Habitus.

 

 

Zum Thema Schule: Wir reden hier nicht von extrem, bauchfrei, ungepflegt, dreckig, unästhetisch und schmierig (solche Extremfälle gibt es sicherlich auch in der Schule:o) ... was aber der Unterschied zwischen knielangem und knöchellangem Rock mit meiner Unterrichtskompetenz zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht wirklich.

(Im Übrigen ist im Lehrerjob die Trennung zwischen privat+beruflich nicht so klar, wie bei anderen, die um 16Uhr das Büro verlassen. Mal ganz bösartig *ironiemodusein*: Sollte ich zuhause bei der Unterrichtsvorbereitung oder Korrektur in Berufskleidung sitzen, um meine Leistung zu signalisieren und die Trennung zwischen privat und beruflich zu markieren?;))

 

 

Und Uniformen werden i.d.R. im Sinne der corporate identity eingeführt, das hat wenig mit Mode und nur sehr indirekt etwas mit einem Dresscode zu tun. Unsere "Schuluniform" in Form einer freiwilligen Auswahl aus der Schulkollektion beschränkt sich übrigens in Erwachsenengröße auf blaue T-Shirts, blaue Polo-Shirts, blaue Hoodies oder blaue Sweatjacken jeweils mit Schullogo.

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Ilsebil schrieb

Wer Spitzen und Rüschen und Lochmuster und Band-T-Shirts liebt,

 

hmmmm, also ich kenn tatsächlich auch andere Strickmodelle......

 

und es ist mir völlig egal, wo mein Pullover hinterher getragen wird, ob im Büro oder auf der Pferdewiese, j e d e s Teil wird ordentlich zusammengenäht.

und nein, im Büro wird bei der Kleidung nicht nach dem Einkaufsbeleg gefragt, damit ich beweisen kann, daß es nichts Selbstgemachtes ist...

 

aber im Büro wurde schon mal gefragt, aus welchem Geschäft der Pullover stammt ( der handgestrickte ;) )

 

liebe Grüße

Lehrling

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je mehr Rüschen - je persönlicher.

 

je mehr business - je distanzierter und professioneller.

 

Das hat nichts mit Leistung an sich zu tun - sondern mit der Fähigkeit, diese auch zu verkaufen. Wer echt genial ist - ich bin es nicht !! - der mag in Spitzenbluse und Rüschenrock Karriere machen (trotz der Kleidung).

 

Wer sagt, dass es im öffentlichen Dienst nicht auch nach der Optik geht ?

 

Das bischen, was man im öffentlichen Dienst so Karriere nennen kann, da kann die Optik auch helfen. Das glaubt mit zwar keiner, aber ich bin davon überzeugt, dass es so ist. Nicht in der Schreibstube, aber auch da ist der Umgangston zu den "professionell" auftretenden Schreibkräften etwas respektvoller als zu den anderen, die vor allem privatisieren. Und: dass man mit Respekt behandelt wird, ist erstrebenswert. Je älter frau wird, um so mehr und je mehr Über- und unterordnungsverhältnis zu jüngeren.

 

Es ist für die 50jährigen Schreibkräfte nicht schön, sich von den Staatsanwälten und -innen rumkommandieren zu lassen, die noch keine dreissig sind. Und siehe da - diejenigen OHNE selbstgestricktes werden durchwegs höflicher behandelt.

 

Ich bin NICHT bei der STA und habe denen auch nichts zu sagen, kenne aber den Betrieb und die eine oder andere der alten Kämpen heult sich schon mal bei mir aus.

 

I.

 

I.

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ich habe den Eindruck, Isebill geht der Zwangsurlaub auf die Nerven ...

 

"Bürojob" ist in erster Linie "Schreibtischjob, unabhängig von Branche, Hierarchie, Kundenverkehr, Besuchern.

In meinen mehr als 41 Berufsjahren habe ich nirgendwo Vorschriften zur Kleidung im Beruf erfahren. Es gab "Empfehlungen zu angemessener Kleidung" - sehr allgemein gehalten und sehr allgemein empfohlen. In langen Jahren am Bankschalter gab's Kolleginnen in Faltenrock und weißer Hemdbluse und solche in Jeans mit chicem Pullover. Röcke: madamig wadenlang und solche die sehr mini waren.

Ich hab in Stabsabteilungen mit direktem täglichem Kontakt bzw. Zuarbeitung zum Bankvorstand gearbeitet, in der Personalabteilung, in internationalen Brokergesellschaften mit häufigem Kunden-, Kollegen-, Geschäftspartner-Besuch im und aus dem Ausland. "Angemessen" war für mich auch durchaus mal "sehr flippig/ verrückt". Kritik, nicht mal ein diskretes heben der Augenbrauen, gab's nie

"Angemessene Kleidung" war die einzige Vorgabe und die richtete sich nach den jeweiligen Gegebenheiten und dem Zweck des Besuchs.

Derzeit ist angemessen: Jeans, Shirt/ Pulli und bequeme Schuhe - wir büroarbeiten seit Monaten auf einer Baustelle und es ist elend dreckig :D

An meiner Kompetenz hat im übrigen nie jemand gezweifelt bzw. diese in Frage gestellt.

Amüsierte Grüße in die Runde

Kerstin

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Es ist für die 50jährigen Schreibkräfte nicht schön, sich von den Staatsanwälten und -innen rumkommandieren zu lassen, die noch keine dreissig sind.

 

Das hat wohl eher was mit fehlenden Manieren und mangelnder Führungskompetenz, auch Unsicherheit(?) der jüngeren Staatsanwälte und -innen zu tun.

Bearbeitet von thimble
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Das bischen, was man im öffentlichen Dienst so Karriere nennen kann...

I.

 

Im Vergleich zum Topmanagement ist das sicher wenig (da haben wir ihn wieder den Unterschied zwischen Büro und Topmanagement:D), ich persönlich kann aber mit der Kombi A15 + "Freizeitkleidung" ausgesprochen gut leben ... und möchte mehr Geld nicht gegen Kleiderordnung eintauschen.

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Mal ein kleiner Exkurs zur menschlichen Wahrnehmung:

 

Wenn wir einen Menschen sehen, sortieren wir ihn automatisch sofort irgendwo ein.

Das geht von der oberflächlichsten Ebene, nämlich "ist der Mensch wichtig für mich oder nicht?" sprich, nehme ich ihn überhaupt bewußt wahr oder nicht in vielen Abstufungen.

 

Dieser Mechanismus ist für unser Überleben als Menschen enorm wichtig, denn stellt euch vor, ihr geht an einem Samstag über eine Fußgängzone und müßtet euch über jeden einzelnen Menschen der euch dort begegnet ein fundiertes Urteil bilden.

 

Tun wir zum Glück nicht, unser Gehirn filtert ganz automatisch. (Menschen bei denen das nicht funktioniert landen in der Psychiatrie bzw. verbringen ihr Leben im besten Fall in einer netten kleinen überschaubaren Wohngruppe.)

 

Dann ergründen wir natürlich auch bei den Personen, die wir wahrnehmen nicht bei jedem einzelnen die Persönlichkeit. Siehe oben, das wäre nicht zu leisten, abgesehen davon, daß die andere Person das vielleicht gar nicht will. :cool: Sondern wir nehmen Menschen häufig in ihrer Funktion wahr. Bei der Friseurin interessiert mich nicht in erster Linie, ob sie ihren Kindern eine liebevolle Mutter ist oder ob sie gut im Bett ist, sondern mich interessiert, wie sie meine Haare macht.

Auch das ist gut, ist richtig, ist wichtig.

 

Für das Berufsleben bedeutet das, daß wir natürlich von unseren Kunden, unseren Vorgesetzten und unseren Kollegen eingeschätzt werden.

Und die erste, unbewußte Stufe passiert anhand unseres Aussehens. Das ist ein automatischer Filtermechanismus des Gehirns, der überlebensnotwendig ist.

Und in diese erste Stufe fließen die Erwartungen meines Gegenübers stark ein. Natürlich gibt es persönliche Erwartungen, es kann immer sein, daß ich jemandem gegenüber trete, der lila ganz toll findet und deswegen Leute spontan erst mal positiv sieht, die lila tragen. Aber das weiß ich bei einem Erstkontakt nicht und darauf kann ich mich nicht verlassen.

 

Kleidung hilft uns in vielen Situationen, die Welt zu strukturieren. Wenn mir jemand in einem neutralen Outfit, eben dem typischen Businessoutfit gegenübertritt, dann signalisiert er mir, daß seine Persönlichkeit in diesem Moment hinter meine Belange zurücktritt. Was genau das ist, was ich will. (Und wohl gemerkt, das ist nur der erste Eindruck, wenn die Person dann drei Sätze sagt, die den Eindruck zerstören, dann hilft der schönste Anzug nichts.)

Selbstverständlich hängt es auch von der Tätigkeit und der Branche ab, was ich bei meinem Gegenüber als angemessen empfinde. Würde ich die Putzfrau oder das Kindermädchen im grauen Kostüm, mit Pumps, weißer Bluse und besonders gepflegten, lange Fingernägeln bevorzugt engangieren? Oder wäre mir da eine Jeans, ein Shirt und (beim Kindermädchen) zwei Kinderfingertapser in Kniehöhe nicht sympathischer? Wie viel Vertrauen hätte ich zum Automechaniker im Anzug mit Krawatte?

 

Zur Erinnerung: Wir reden hier nicht von Freunden, nicht von Menschen, mit denen wir eine persönliche Beziehung aufbauen möchten. Wir reden von Menschen, von denen wir in erster Linie die Qualität ihrer Arbeit nutzen wollen.

 

Und da die menschliche Wahrnehmnung so funktioniert wie sie das nun mal tut, kann ich mir das zu nutze machen, indem ich bei der Arbeit im Aussehen den Erwartungen meiner Kunden entspreche. Denn in dem Moment werden sie mir erst mal einen Vertrauensvorschuss entgegenbringen und ich muß nicht erst Zeit und Energie aufwenden, um ihr Vertrauen zu bekommen.

 

Und es gibt bestimmte Kleidungselemente die für die meisten Menschen in einen bestimmten Kontext gehören. Flipflops und Bermudashorts gehören letztlich an den Strand, Rüschen und zarte Farben wie rosa oder bleu werden mit kleinen Kindern assoziiert und signalisieren bei einem Erwachsenen Niedlichkeit und Hilflosigkeit, Klamotten mit Nieten und Löchern signalisieren eine gewisse Aggressivität, viel Schmuck zum eleganten Seidenkleid kann als 'ich habe es nicht wirklich nötig zu arbeiten' verstanden werden und der kurze Glitzerfummel erinnert an die Diskonacht.

Um nur einige Beispiele zu nennen.

 

ABER:

Die Kleidung ist nur ein Aspekt und je nach Situation mehr oder weniger wichtig.

Zunächst hilft die beste Kleidung nichts, wenn meine Arbeit hinterher nicht das liefert, was mein Aussehen ankündigt.

 

Und: der optische Eindruck ist um so wichtiger, je seltener und je kürzer ich mit meinem Gegenüber verkehre.

Arbeit ich länger mit den gleichen Kollegen, den gleichen Vorgesetzten, den gleichen Kunden zusammen, lernen die mich und die Qualität meiner Arbeit kennen und die Kleidung wird immer weniger wichtig. Die anderen wissen ja, was ich kann.

 

Daraus folgt: Kleidung die den Erwartungen der anderen gerecht wird ist am wichtigsten, wenn ich mit vielen Menschen zu tun habe, die ich aber jeweils nur kurz sehe. Wenn ich viele Kunden habe, diese aber nur jeweils kurz sehe (ganz typisch ist hier die Situation an einer Rezeption), wenn ich in einer sehr großen Firma arbeite und mit häufig wechselnden Kollegen oder Abteilungen und mir auch der Vorgesetzte nur selten über den Weg läuft.

 

Weniger wichtig ist eine "erwartungsgerechte" Kleidung wenn ich wenige Kunden betreue, die ich dafür aber langfristig und häufig sehe (das sind die Situationen wo man für den Erstkontakt die Krawatte rauszieht und später eher nicht mehr), wenn ich in einer kleineren Firma arbeite, wo sich eh alle Mitarbeiter persönlich kennen und der Chef nicht nur einmal im Monat vorbeischneit, sondern in die Arbeitsabläufe integriert ist und auch weiß, wer was tut, dann wird die Kleidung weniger wichtig.

 

Interessant ist das "Kopfkino" das meine Kleidung, meine Erscheinung beim anderen auslösen auch dann, wenn Fehler passiert sind, wenn man Kunden vertrösten muß, weil der Lieferant nicht so schnell war wie gedacht o.ä.. Bei Bermuda und Flip-Flops denkt der Kunde eher "Na hat der verbummelt, war mit dem Kopf schon im Urlaub, hatte keine Lust mehr zu arbeiten", bei blonden Löckchen zum gerüschten Spitzen Rock mit rosa Flatterblüschen "Niedlich die Kleine, aber wohl zu doof für den Job". Etc... Und egal was ich sage, der Kunde, der Kollege, der Chef denken was anderes.

 

WAS jedoch die richtige Kleidung ist... das hängt dann auch wieder von der Situation im Einzelnen ab. Wenn alle Kollegen mit Jeans und T-Shirt rumhängen, inklusive des Chefs, da mag ein Anzug eher für Distanz oder gar Furcht sorgen. Auch beim Chef. Das gibt dann keine Gehaltserhöhrung sondern eher die Entlassung. :rolleyes:

 

Deswegen sagt "Bürokleidung" einfach nichts aus. Steuerberater auf der Kö ist ein anderer Anspruch als Disponent in der Spedition. :)

 

Und nicht für jeden Job ist die klassische Businesskleidung mit Anzug/Kostüm, Bluse und Pumps ideal. Nicht mal für jeden Bürojob.

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Die Frage von Sternrenette macht doch nur einen Sinn, wenn sie nicht vor dem Hintergrund gestellt ist, ob selbstgestricktes vielleicht zu warm ist.

 

Sondern weil sie wissen will, ob es geschäftsmäßig wirkt. Wenn in ihrer Umgebung sowieso jeder anzieht was er/sie will, schadet auch selbstgestricktes nicht. Es nützt ihr aber auch nichts - ausser, dass sie nicht friert.

 

Man hat ja so ein bestimmtes Bild vor Augen. Eine meiner Kolleginnen - auch A15 - trägt selbstgestricktes und so wird sie auch behandelt.

 

Wer das mag und kein Problem damit hat, der soll es weiter so machen. Aber Sternrenette wollte einen Rat. Wenn also die Befürworterinnen sicher sind, dass sich auch mit selbstgestricktem keinen Fehler macht, dann wissen sie mehr als ich.

 

Ich warne und sage im Zweifel lieber nein. Und Zweifel gibt es, sonst würde nicht gefragt.

 

Wer konsequent auf Freizeitlook setzt, der weiss doch nicht, ob es anders evtl. besser wäre. Ich vemeide ihn konsequent seit einigen Jahren und habe für mich eine Verbesserung festgestellt. Macht einfach mehr Spaß mit einer zusätzlichen Garderobe, die nur am Schreibtisch und mit der "Kundschaft" funzen muss.

 

I.

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Marion - das drückt es wirklich klasse aus.

 

Keiner muss sich an dieses Spiel halten - aber ich sollte wissen, dass es da Spielregeln gibt - und wenn ich mich nicht daran halte, dann sollte das eine bewußte Entscheidung sein - und nicht Unwissen.

 

Sabine

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Die Frage von Sternrenette macht doch nur einen Sinn, wenn sie nicht vor dem Hintergrund gestellt ist, ob selbstgestricktes vielleicht zu warm ist. ...

I.

 

Nein, meiner Meinung nach nicht. Ich lese ihre Frage ganz anders, nämlich aus einer gewissen Unsicherheit heraus. Hier im Forum gibt's fast unendlich viele Anfragen zu angemessener Kleidung zu allen möglichen Gelegenheiten, ein großer Teil davon betrifft die Frage nach Businesskleidung. Man ist sich nicht sicher, man ist sich oft seiner selbst nicht sicher. Marion hat das sehr gut beschrieben: der Mensch, die Persönlichkeit, dessen Können und Wissen verschwindet erstmal hinter meist dunkler, sehr dezenter Kleidung. Ob branchentypisch gewollt oder mit der Absicht des einzelnen, erst mal für "Tarnung" zu sorgen und später "aus der Deckung" zu kommen.

Ich habe auch den Eindruck, daß diese Unsicherheit zu einem großen Teil durch die Burdahefte hervorgerufen oder verstärkt wird. Seit längerem gibt's für Tageskleidung nur den Flatterlook mit tiefem Ausschnitt oder den strengen Businesslook - schwarz oder weiß, nichts dazwischen.

Auch deren Präsentation prägt bzw. läßt eine bestimmte Vorstellung entstehen. Der reale Alltag sieht meist ganz anders aus.

 

Kerstin

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