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Kaufberatung Maschine für schwerere Stoffe, Segel, Persenninge


siebensieben

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Aufpassen! 134 und 134-35 sind grundverschiedene Nadeln.
Der Kolben ist aber bei beiden gleich, rund mit 2 mm Durchmesser.

Wenn die 134 in den Nadelhalter und im Stichloch passt, dann passt auch die 134-35er Nadel. Für letztere muss dann die Nadelstange um die 4 mm hochgesetzt werden.

 

Gruß

Detlef

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  • 2 Wochen später...
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  • Ralf C. Kohlrausch

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Hi, ich habe die Kayser Hobbymatic am Wochenende probegenäht. Eine tolle Maschine mit viel Kraft. Hab mich aber dagegen entschieden, weil nur 10 mm unter das Füßchen passen, das war mir zu knapp.

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Muss ich mir mal näher ansehen, wie das geht. Hast Du dafür Tipps? Gibt's das 134-35-System auch als Flachkolben, wie es für die Pfaff 138 vorgesehen ist?

 

Moin,

 

ich war in den Osterferien unterwegs und wollte nicht allzuviel auf dem Tatschscreen rumtatschen.

 

Mal der Reihe nach:

Ein holländischer Händler bietet die Kayser Hobbymatic Heavy Duty immer noch auf seiner Homepage an. Ob der auch liefern kann weiß ich nicht. Aber er bietet auch ein englisches Manual zum Download an.

 

Diese umgangssprachlich mini walker genannten Maschinen gibt es seit vielen Jahren unter verschiedensten Namen wie Consew CP206R, Reliable Barracuda, Deeyee DY83, Reliable 2000, Barracuda 200, Sewline 146, Rex rx 607z und was der Drucker noch so an Druckfehlern auf Folie brachte. In Deutschland bietet sie ein Importeur in der Geschmacksrichtung Deeyee an. Dieser Importeur ist privat bestimmt ein netter Kerl, es gibt aber Berichte, dass er hier 115-Volt-Maschinen an den Kunden brachte (und diese die dann erfolgreich in eine 230-Volt-Steckdose pfriemelten; Zischfauch) oder dass der Füßchenhub in der Praxis nur die halbe Nennhöhe erreichte. Dann war der Importeur genau so ratlos wie seine Kunden.

 

Das Alleinstellungsmerkmal dieser Maschinen ist die Kombination aus kompakter Größe, Transportfähigkeit und Ober- und Untertransport. Das Alleinstellungsmerkmal der Sailrites wiederum ist, dass die jede einzelne Maschine von geschulten Mechanikern durchtesten und einstellen lassen, weltweiten Support und jede Menge Schulung bieten. Und dann wollen diese Hochlohnlandspezialisten natürlich fair bezahlt werden.

 

Wenn also die Transportfähigkeit nicht benötigt wird, kann ein Blick auf die technischen Daten vielleicht bei der Entscheidung helfen: 150 Watt Leistungsaufnahme, 1/10 PS Leistungsabgabe, Nähgeschwindigkeit 800 bis 900 Stiche/Minute, 12 oder 13 mm Füßchenhub, Nadelsystem 135x17 (wirksame Nadellänge 39 mm).

 

Der Motor bringt also etwa 0,8 Newtonmeter an die Hauptwelle der Nähmaschine. Das ist pi mal Daumen doppelt so viel wie bei einer Haushaltsnähmaschine, aber auch nicht mehr, als eine Pfaff 138 mit einem Anlassermotor 150 Watt/3000 rpm zustande brächte. Dass dieser Miniwalker einen Vorteil bei der Durchstichkraft hätte bezweifel ich erst mal bis zum Beweis des Gegenteils.

 

Sailrite gibt die technischen Daten etwas konservativer an: 3/8 " Füßchenhub; umgerechnet 9,5 mm. Diese sollen dann auch die maximale Nähstärke sein und für zehn Lagen schwere Baumwolle oder acht Lagen Dacron Segeltuch reichen. Diese Angaben stammen von der Sailrite Ultrafeed® LSZ-1 PLUS, die das Power Plus Balance Wheel im Set hat mit zusätzlicher Schwungmasse und verdoppeltem Durchmesser bei Verwendung von SD1-Nadeln mit Schneidspitze. (also 1,6 Nm bei 450 spm).

 

In den technischen Daten nennt Sailrite für alle LS-Maschinen einheitlich eine maximale Nähgeschwindigkeit von 500 Stichen/Minute, unabhängig davon, ob das power Plus Balance Wheel Serienausstattung oder Sonderzubehör ist. Mir ist deshalb nicht klar, ob diese 500 spm mit oder ohne erreicht werden sollen.

 

Dieses Monster-Schwungrad passt auch auf alle anderen Miniwalker und erhöht ihre Durchstichkraft ebenso.

 

Die gleichen Tricks lassen sich aber bei so ziemlich allen Nähmaschinen anwenden, indem ein Speedreducer (in Deutschland meines Wissens nur bei einem Händler erhältlich) für rund 75 Euro zwischen Motor und Maschine geschaltet wird. Dieses Untersetzungsgetriebe reduziert die Übersetzung um den Faktor 3,5 und erhöht im gleichen Maße das Drehmoment. Die Pfaff 138 käme dann mit dem Motor 150W/3000 rpm ebenfalls auf etwa 400 Stiche Maximalgeschwindigkeit und hätte ein Drehmoment von 2,8 Nm an der Hauptwelle. Das Gewicht des Speedreducers würde hier auch die Schwungmasse erhöhen.

 

Die Transportleistung der 138 lässt sich durch einen Tausch von Transporteur und Stichplatte verbessern. Für etwa 40 Euro bekommt man ein Set, das sowohl breiter ist als auch einen Transporteuransatz auch vor der Nadel bietet. Am besten dann mit breiteren Nähfüßen für 6 mm Überstichbreite kombinieren. Auch mal nach Transporteur/Stichplatte für die neueren 438 schauen.

 

Längere Flachkolbennadeln waren das System 38, das nur noch in Restbeständen im Handel ist, aber weiter von Gebraucht-Ausstattern für Schuhfabriken geführt wird. Längere Flachkolbennadeln sind auch die Schmetz 134-35 FKE-Serv7 in den Größen 120 und 140 (Canu 32:13 17) aus dem Programm für Fahrzeugsitze.

 

Haushaltsnadeln des System 130/705 H hat Organ Japan bis Größe 160 im Programm; der Europavertrieb hat das Sortiment aber von Größe 140 auf Größe 120 reduziert. Ob im deutschen Großhandel (in Verden) noch größere Nadeln vorhanden sind weiß ich nicht.

 

Wenn der Federdruck nicht ausreichen sollte, um bei den dicken Lagen das Material unten zu halten, kann zwischen Nähfußschraube und unterer Stirnseitenabdeckblechschraube eine zusätzliche Spiralfeder angebracht werden. Eventuell kann eine umgedrehte Lampenhalterung als Dorn diese Federmontage vereinfachen.

 

Bei meiner Pfaff 138 lässt sich der Nähfuß von Hand 20 mm hoch heben und durch eine leichte Drehung verriegeln. Das erhöht zwar die Nähdicke nicht, aber erleichtert das Rangieren bei dickerem Nähgut.

 

Für die Pfaff 138 gibt es unter der Bezeichnung 6603 einen Adapter, der die Verwendung normaler Niedrigschaftfüße erlaubt.

 

Sailrite verkauft nicht nur die Kompaktmaschinen, sondern auch größere Industriemaschinen im Tisch mit Servomotor. Mal auf deren Turorials schauen, wann sie eine große und wann eine kleine Maschine einsetzen. Vielleicht kann das die Entscheidung erleichtern.

 

In Deutschland werden diese Maschinen unter den Handelsmarken Sieck, Brunetti, Sewmaq, HiTex und ähnlich angeboten. Wichtig wäre IMHO, dass der Anbieter nicht nur ein reiner Kistenschieber ist, sondern ein erfahrener Händler mit eigenem Service. Einige bieten auch an, Material einzusenden und auf deren Maschinen probenähen zu lassen. Dann kann der Händler sagen, womit es funktioniert hat und womit nicht.

 

Für das Nähen von Segeln und anderen flachen Produkten scheint mir eine Flachbettmaschine sinnvoller. Für das Nähen von Taschen eventuell eine Freiarm Maschine. Bei Pfaff sind die 335 und 345 Freiarm mit Dreifachtransport, die 145, 545, 1245 und 1425 Flachbett mit Dreifachtransport. Bei Adler sind die Maschinen, die auf 67 enden Flachbett, die auf 69 Freiarm.

 

Für meine 345 habe ich mit Tisch und Industrie-Servomotor 125 Euro bezahlt plus 60 Euro für umfangreiche professionelle Wartung.

Für meine 145 habe ich mit Tisch Kupplungsmotor 250 Euro bezahlt.

Für meine 138 habe ich mit Tisch und Anlassermotor 70 Euro bezahlt.

Für meine Singer 29K1 habe ich mit Trettisch 60 Euro bezahlt plus 40 Euro für eine professionelle Reparatur (eines von mir selbst verursachten Schadens) und Justage.

 

HTH

Gruß

Ralf C.

Bearbeitet von Ralf C. Kohlrausch
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  • 2 Wochen später...

Danke für die fundierten Informationen, werde mich mal schlau machen.

 

*editiert*

 

Wenn der Federdruck nicht ausreichen sollte, um bei den dicken Lagen das Material unten zu halten, kann zwischen Nähfußschraube und unterer Stirnseitenabdeckblechschraube eine zusätzliche Spiralfeder angebracht werden. Eventuell kann eine umgedrehte Lampenhalterung als Dorn diese Federmontage vereinfachen.

 

Muss ich mir an der Maschine anschauen. So ganz klar ist mir noch nicht, wo die Feder hinkommen sollte.

 

Bei meiner Pfaff 138 lässt sich der Nähfuß von Hand 20 mm hoch heben und durch eine leichte Drehung verriegeln. Das erhöht zwar die Nähdicke nicht, aber erleichtert das Rangieren bei dickerem Nähgut.

 

Dann habe ich aber keinen Andruck mehr, oder? Das heißt, man muss quasi von Hand das Nähgut schieben?

 

Für die Pfaff 138 gibt es unter der Bezeichnung 6603 einen Adapter, der die Verwendung normaler Niedrigschaftfüße erlaubt.

 

Niedrigschaftfuß heißt, das Ding ist kürzer, steht also höher?

 

Sorry, wenn ich vielleicht etwas unwissend frage, aber ich habe noch nicht so viel Erfahrung mit den Maschinen.

Bearbeitet von nowak
Fragen nach Bezugsquellen bitte ausschliesslich im Markt stellen. Danke. Die Moderation.
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Ralf, eine Zusatzfrage: Es gibt die Stichplatten und Transporteure auch mit dem Hinweis "keine Originalteile". Sollte man die Finger weglassen und nach Quellen für Originale suchen? Oder spielt das bei solchen Teilen weniger eine Rolle?

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Hallo Ralf, das ist mal eine tolle Zusammenstellung, herzlichen Dank dafür! ;-)

Brunetti kann ich persönlich sehr empfehlen, aber er wird wie alle anderen Importeure (zu denen auch Marco Seitz mit Gritzner/Kayser und der Kayser Hobbymatic gehört), vor der Auslieferung die Maschine nicht weiter überarbeiten. Diesen Aufwand betreibt nur Sailrite (aber auch hier ist die Basis eine chinesische Importmaschine).

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Ralf, eine Zusatzfrage: Es gibt die Stichplatten und Transporteure auch mit dem Hinweis "keine Originalteile". Sollte man die Finger weglassen und nach Quellen für Originale suchen? Oder spielt das bei solchen Teilen weniger eine Rolle?

 

Mal ehrlich: Was Ihr eigentlich haben wollt ist 'ne Adler 5:

- 14 mm Füßchenhub

- Bumms wie Maxe Schmeling (und auch etwa so alt)

- Leichtgängig wie ein Rennrad

- Kann dekorativ im Wohnzimmer stehen weil: Die sieht wenigstens mal anders aus.

- Nadelsystem 328.

- Gebrauchtpreis etwa 50 bia 250 Euro.

 

Die Dinger gibt es mit Untertransport, mit zusätzlichem passivem Obertransport und mit zusätzlichem aktiven Obertransport. Nadeltransport haben sie alle nicht. Mehr Füßchen dabei sind meistens nur bei den Untertransportmaschinen.

 

Adler 5 sind die Freiarmmaschinen, Adler 4 die ansonsten gleich dimensionierten Flachbettmaschinen. Ich habe hier Adler 5 und hier Adler 5 neu

 

Ähnliche Maschinen sind auch die Singer 45 und die Claes 214. Claes - Naehmaschinenverzeichnis und die aktuellen Klone GA5 und Cowboy 2500. GA5 und Cowboy 2500 gibt es nur mit Untertransport; das kann bei sichtbaren Nähten in weichem Leder Abdrücke des Transporteurs hinterlassen.

 

Bei neuen Maschinen im unteren Preissegment ist der Markt in Deutschland sehr klein. Mir fällt nicht mal ein halbes Dutzend Händler ein, das sich über einen längeren Zeitraum verlässlich in diesem Bereich tummelt. Wer die Marken Shanggong, Brunnetti, Sieck, Deeyee, Ledero sucht hat auch schon alle gefunden.

 

Wer von den Händlern tatsächlich eine Qualitätskontrolle bei den chinesischen Nachbauten oder gebrauchten US-europäischen Originalen ausführt, weiß ich auch nicht. Aber wer "Gerne nähen wir diese Maschine auf Ihr Material ein" oder "Komplett montiert und eingenäht" unter seine Angebote schreibt, müsste die Dinger eigentlich im Laden schon mal ausgepackt haben.

 

Nochmal zum Pfaff-138-Tuning: Wenn man den Nähfuß in hochgestellter Position einklemmt, kann man nicht nähen. Dann kann man nur bequem sein Material rangieren. Zum Nähen muss der Fuß wieder in die Standard-Position geschwenkt werden. Dann steht nicht mehr Nähhöhe zur Verfügung als sonst auch.

 

Es gibt mindestens drei verschiedene Schafthöhen: Hochschaft wie bei Pfaff Industriemaschinen üblich, Hochschaft wie bei anderen Industriemaschinen üblich und Niedrigschaft. Wenn man Niedrigschaftfüße an eine Hochschaftmaschine ansetzt, steht der Nähfuß zu hoch und kollidiert mit dem Nadelhalter. Nähfuß - mit welchem Schaft auch immer - und Nadelstange müssen so eingestellt werden, dass sie in der Kombination zusammen passen.

 

Ob Fremdprodukte eine nennenswert andere Qualität haben als Originalteile kann ich nicht beurteilen. Für mich wäre entscheidend, ob sie ein Problem lösen, nicht, ob sie original sind. Das lässt sich nicht für alle theoretisch denkbaren Kombinationen ergoogeln, das muss man manchmal einfach ausprobieren und ggf auch nachfeilen oder nachbohren.

 

Wie wäre es denn, mit Maschine und angestrebtem Nähgut mal zu einem Industrienähmaschinenmechaniker zu fahren und in zu bitten, das mal optimal einzustellen? Was die mit ihrer Berufserfahrung in einer Stunde schrauben können bringt mehr als eine Woche Foren lesen.

 

Zu den chinesischen Maschinen: Ich kenne aus deutschen Foren zwei Anwendungsberichte eines Miniwalkers: Der eine hatte einen Motor mit falscher Betriebsspannung, der andere erreichte die angegebene Füßchenlüftung nicht. Nummer eins wird, nachdem es einen feurigen Unfall gab, mit einem vom Händler bezahlten Spannungswandler betrieben, bei Nummer zwei wurde das Ergebnis der Bemühungen nicht berichtet, die Besitzerin möchte die Maschine jedoch wieder verkaufen. Von den Unter-tausend-Euro-Dreifachtransportern kenne ich nur zwei Berichte. Die eine näht problemlos, die andere Maschine mag auch nach Reklamation und angeblicher Einstellung kein Leder rückwärts nähen.

 

 

Gruß

Ralf C.

Bearbeitet von Ralf C. Kohlrausch
ve statt ev
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