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checkliste probenähen


claudi_at_work

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hallo,

 

da ich nähmaschinen noch nie probegenäht habe, würde ich gerne mal wissen, worauf man achten muss und was man alles ausprobieren sollte.

ich bin ja immer noch der hoffnung, dass ich händler finde, die meine kandidaten (bernina bernette 82e, 92c, janome dc 3030, jem platinum 720) stehen haben, möchte ich nicht unvorbereitet im laden stehen.

 

1. welche stoffe empfehlen sich zum testen (klar, dass man die nimmt, die denen man vornehmlich verarbeiten will. das problem ist, dass ich das noch gar nicht so genau weiß, außerdem habe ich nicht wirklich schon stoff hier zuhause rumliegen :D)?

2. wie näht man? legt man den stoff einfach und / oder in mehreren lagen?

3. welche stiche testet man bei welchen stoffen (probiert ihr jeden einzelnen stich aus? nicht, dass mich der händler dann für total plemplem hält :D)

4. woran sieht man, ob die ergebnisse gut oder schlecht sind (wie sieht eine odentliche näht aus)?

5. bei welchen funktionen (z. b. automatischer einfädler, rückwärtstaste, usw.) muss man auf was achten?

6. worauf muss man bei der verarbeitung der maschine selbst achten?

 

hmm, mehr fällt mir im moment nicht ein. wie sieht so ein probenähen bei euch aus? worauf achtet ihr? bitte erzählt auch die sachen, die euch als selbstverständlich erscheinen, auch wenn das nur kleinigkeiten sind. :D für tipps und denkanstöße wäre ich sehr dankbar.

 

lg claudi

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Hallo Claudi,

hier mein Senf zu deinen Fragen:

 

Zu 1) Ich würde Stoffe mit unterschiedlichen Merkmalen mitnehmen (Wollstoff, Jeans, Stretchstoff, Seide, Baumwolle/Leinen, Samt, Chiffon, Organza...) und diese ausprobieren. Dünne, feine Stoffe durchaus nur einlagig (um zu sehen, wie gut/schlecht die Maschine transportiert), dicke Stoffe gern auch mehrlagig (wenn du z.B. eine Jeanshose nähen willst, hast du an bestimmten Stellen schnell mal 4 - 6 Lagen oder mehr übereinander; das muß die Maschine können).

Frag mal in Änderungsschneidereien nach Stoffresten, die sie nicht mehr verwenden können. Als Probeläppchen sind die super. ;)

Ach so: ein Wäschegummi würde ich auch mitnehmen. Hab ich seinerzeit bei meiner Maschine auch ausprobiert: Wäschegummi auf den Stoff legen, ein paar Zickzackstiche nähen, dann den Stoff loslassen und NUR das Gummi zu dir hin ziehen, dabei weiternähen. Läßt du das Gummi dann los, ist der Stoff gekräuselt. ;) Macht die Maschine das gut mit? Und näht sie gerade weiter?

 

Zu 2) siehe unter 1)

 

Zu 3) Grad- und Zickzackstich solltest du in jedem Fall testen. Sofern vorhanden, auch die Knopflochautomatik. Wenn du die Zeit und Möglichkeit hast, solltest du auch die übrigen Stiche einmal kurz durchtesten (aber nur an einem Stoff, nicht an allen ;) )

 

Zu 4) Bei einer ordentlichen Naht sehen Vor- und Rückseite in etwa gleich aus, es bilden sich keine Schlaufen und man sieht weder den Oberfaden auf der Unterseite noch den Unterfaden auf der Oberseite.

Sollte etwas davon der Fall sein, laß dir erklären, wie man die Fadenspannung richtig einstellt (das kann von Stoff zu Stoff variieren und ist demzufolge häufiger erforderlich).

Auch sollten die Stiche sauber in einer Reihe sein. Also so: ------- Manche Maschinen machen leichte "Schrägstriche" daraus. Hmm, ich weiß nicht, wie ich dir das genauer erklären soll. Vielleicht weißt du auch so, was ich meine...? *hoff*

 

Zu 5) Das kann dir am besten der Händler erklären. Wichtig ist, daß DU die Maschine für dich als "bedienfreundlich" empfindest. Wenn du also bestimmte Handgriffe als unpraktisch empfindest, überlege, ob du dich daran gewöhnen kannst/willst. Falls nicht, schau dir eine andere Maschine an.

 

Zu 6) Sie sollte einen "wertigen" Eindruck machen, also gut verarbeitet sein, und die einzelnen Komponenten sollten präzise miteinander arbeiten. Wenn etwas "klappert" oder "merkwürdig rattert/klingelt", die Maschine öfters hakt o.ä. "spinnt", ist es ratsam, eine andere Maschine in Betracht zu ziehen.

Schau dir auch die Handhabung genau an: Nadelwechsel, Füßchenwechsel, Spulenwechsel... Ist sie leicht zu reinigen? Einfädeln, Unterfaden aufspulen, Nählampe wechseln...

Ist alles sicher verarbeitet, oder gibt es irgendwo scharfe Kanten o.ä.?

Wie gut transportiert die Maschine die verschiedenen Stoffe? "Frißt" der Transporteur ggf. dünne Stoffe?

 

Die Frage, die am wichtigsten ist, ist einfach: Wie gut kommst du mit der Maschine zurecht?

Und: Beiß dich nicht an ein, zwei bestimmten Modellen fest. Auch, wenn sich die Beschreibung gut liest, kann es dennoch sein, daß du mit einer ganz anderen Maschine, die (noch?) nicht auf deiner Liste steht, besser zurecht kommst. Dafür ist ja ein Probenähen da.

Dennoch wird es so sein, daß du die Vor- und Nachteile deiner Maschine erst bei längerem Gebrauch entdecken wirst. Der Trost: JEDE Maschine hat Vor- UND Nachteile! Aber für die meisten Nachteile gibt es mehr oder weniger pfiffige Lösungen. ;)

 

Viel Erfolg.

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Unbedingt Knopflöcher in unterschiedlichen Materialien ausprobieren!

 

Dazu müßtest du aber die Stoffe so vorbereiten, wie du sie auch in Realität vernähen würdest:

also keinen einlagigen Chiffon, wohl aber doppelte Lage Walk oder doppelte Lage Baumwolle mit Vlieseline hinter.

 

Ich würde auch auf einstellbaren Nähfußdruck achten; imho erleichtert er das Nähen von elastischen Stoffen.

 

Apropo elastische Stoffe: Nimm Jersey (altes T-Shirt) ,ot, und versuche den zu säumen mit unterschiedlichen Stichen, zb. dreiteiliger Zickzack.

Wenn du Pech hast, dehnt sich der Stoff und schlägt Wellen.

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Was fast alle Maschinen halbwegs anständig können, ist mitteldicker Baumwollstoff, etwa Nessel. Der wird dann auch gerne verwendet, um die Maschine vorzuführen.

 

Ich würde z.B. mitnehmen:

 

- Jersey, sowohl einen dicken BW-Interlock als auch einen dünnen bielastischen Viscosejersey. ggf. einen Strickstoff

- festen Jeansstoff, eventuell Kunstleder oder Leder (= feste Materialien)

- Chiffon, Batist, Organza (= dünne Materialien)

- Plüsch, Wollboucle, Loden (= voluminöse Materialien)

- Samt, Cord (= Oberflächen mit Strich)

 

Generell ist bei dünnen Stoffen interessant, ob die Maschine sie auch mit wenigen Lagen gut näht und bei dicken Stoffen, ob sie auch viele Lagen gut näht.

Zum Absteppen ist interessant, wie gut die Maschine den Stoff einzieht, wenn du eng an der (gefalteten) Stoffkante entlang nähst.

Bei dünnen und bei elastischen Stoffen ist interessant, wie sich der Stoff verschiebt, wenn du mal ein Stück nähst, das nicht nur 20cm lang ist. Eine normale Seitennaht an einem Shirt ist auch wenigstens 40cm lang, eine Leggins braucht eine noch längere Naht.

Fürs Versäubern brauchst du einen Zickzackstich der an einer einlagigen Schnittkante entlang läuft, gerade bei dünnen und weichen Stoffen geht das nicht so gut. AQlso auch das testen.

 

Bei Jersey insbes. Zickzack und Elastikstiche testen, in Dehnrichtung als auch Quer dazu.

Bei den festen Stoffen gucken, wieviele Lagen die Maschine schaft und auch mal den Stoff quer zur ersten Naht einfalten und gucken, wie sie da drüber näht. (Wie beim Säumen nötig.)

Bei den dünnen Stoffen testen, wie sie sich knapp an einer gefalteten Kante nähen, ob der Stoff beim normalen Nähen in das Stichloch eingezogen wird. Ist ein Säumerfuß oder ein Rollsaumfuß schon dabei, wäre das auch zu probieren.

Voluminöse Stoffe auch mal wenigstens vierfach unterlegen.

Oberfläche mit Strich einfalten wie einen Saum, ggf. auch doppelt, längs und quer nähen, gucken wie die Maschine das bewertstelligt.

 

Für Knoplöcher müßtest du dir für reaalistische Ergebnisse Stoff zweilagig mit Einlage bebügelt vorbereiten.

 

Erwarte nicht unbedingt, daß eine Maschine bei den Vorführbedingungen in allen Kategorien Bestergebnisse bringt, das muß sie aber auch nicht, es geht um den Vergleich, besser - schlechter, um ein Gefühl, was problemlos geht und wo vielleicht kleinere (oder größere) Schwächen sind. (Welche von den Schwächen für dich relevant sind, kannst aber wieder nur zu entscheiden.)

 

Wenn du systematisch vorgehen willst: Mache für jede Maschine ein eigenes "Testset" aus den gleichen Stoffen (Und einem glatten Baumwollstoff zum Vergleich) und mach dir Notizen. Dann macht es auch nichts, wenn kein Händler alle Maschinen da hat, du kannst dann auch bei zwei verschiedenen Händlern testen und deine Nähergebnisse Zuhause in Ruhe noch mal vergleichen.

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wow, vielen dank schon mal. ich glaube, die tipps muss ich mir noch ein paar mal durchlesen, um auch alles richtig zu verstehen :D

da werde ich allein mit den vorbereitungen für die tests schon genug zu tun haben :D:D:D

 

lg claudi

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Gast wildflower

Alle Tipps hören sich super an. Wie viele Händler kennt ihr, bei denen man 1h (sehr grobe Schätzung :D ) Probenähen kann? Habe ich persönlich (leider) noch nicht erlebt.

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Bevor du dein Probe nähen vorbereitest solltest du dich auf jeden Fall bei deinen Händlern erkundigen, was sie unter Probe nähen verstehen. Manche Händler führen Maschinen nur vor und lassen Kundinnen da gar nicht dran, viele Händler bleiben die ganze Zeit neben dir stehen und beaufsichtigen dich (und dazu haben sie weder stundenlang Zeit noch Lust) und auch Händler die dich tatsächlich selbst nähen lassen planen sehr unterschiedlich viel Zeit für dich ein.

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Auf jeden Fall auch einen Jeansbund Imitat mitnehmen, damit an der passenden Stelle ein Knopflich plaziert wird (also relativ knapp beim Ende).

 

Wenn du gut vorbereitet bist, ist so ein Programm recht schnell durch. Ob du es selbst machen darfst oder es dir vorgemacht wird ist mehr sekundär. Die Resultate unbedingt beschriften und dann in Ruhe zu Hause vergleichen.

 

Jean

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