Garn ersetzen

Hallo,

in dem Heftchen, das ich mir gekauft habe gefällt mir auch das Titelmodell:

http://www.oz-verlag.de/b2c//catalog/pictures/3364.jpg

In Größe 42 braucht es dafür, locker gehäkelt mit Nadel Nr.5, schon 700g Viskosegarn mit 230m Lauflänge für 100g. Ich brauche bestimmt mehr und wenn ich das dann fertig habe, ist es mir zu schwer und ich ärgere mich. (MP fürs Stricken 19/22)

Also habe ich nach Ähnlichem Ausschau gehalten und ein Mikrofaser-Garn gefunden -

Nadelstärke identisch - 260m/100g - aber MP 22/28 ...

Wie kommt denn sowas? Der Unterschied ist ja schon krass - an sich wollte ich mir das Garn bestellen, aber jetzt weiß ich nicht mehr so recht ...

LG Rita

Ja das kann vorkommen und ist abhänig, wie bauschig (voluminös) ein Material hergestellt ist.

Hallo Ihr,

meint Ihr, Microfaser ist die Lösung? Bis jetzt hatte ich nur Material, das sich statisch auflud und außerdem bleibe ich mit den Fingerkuppen daran hängen.

In der Werbung meinen sie immer, Microfaser sei leichter als andere Fasern.

Bei mir ist microfaserfreie Zone!

Liebe Grüße

S

@ Mäusespeck

Wenn sich dein Material statisch auflädt, dann enthält deine Wolle synthetische Fasern.

Mikrofasern heisst eigentlich nichts anderes, als sehr sehr feine Fasern und kann aus zahlreichen Werkstoffen gefertigt werden.

Achtung: mit der Materialherkunft wird oft geblufft. Garn aus Bambus ist zum Beispiel nichts anderes als Viscose, die aus Bambus hergestellt wird.

Aber Mikrofasern sind im allgemeinen so mikro, daß sie nicht als natürlicher Werkstoff vorkommen und eigentlich immer Kunstfasern sind.

Grüßlis,

frieda

Einfach so stricken würde ich mich ja trauen, aber diese Jacke ist gehäkelt mit einem recht aufwändigen Muster, da viel rumzuändern traue ich mich nicht.

Mir ist schon klar, dass Mikrofaser reine Chemie ist - aber eben auch leicht.

Ich habe im Laufe der Jahre schon zwei Jacken aus Baumwollgarn gestrickt, die ich ungern trage, weil sie toal schwer sind. Die eine hat sogar ziemlich viele Löcher - und trotzdem ...

LG Rita

Du musst das wohl einfach mal ausprobieren.

Es ist immer ein Risiko. Manchmal wirds mit anderem Material sogar noch schöner, manchmal einfach anders. Man darf einfach nicht mit der Vorstellung ans Werk gehen, dass das Eigene Modell identisch mit der Vorlage ist.

Viel Glück

Unten mal ein Bild von hinten - es ist eine Kreisjacke - und so wie ich häkele und mit dem Garn, das ich benutze liegt der Kreis nicht flach! Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das der Fall sein sollte. Richtig oder falsch?

Ich habe daher eben eine der schon recht langen Reihen wieder aufgezogen, weil das Ganze total wellig war.

Und nu?

Ändere ich munter drauf los?

Oder versuche ich so dicht wie möglich an der Vorlage zu bleiben?

Wie viel muss ich denn häkeln um zu wissen, dass meine Änderung funktioniert?

Von der aufgetrennten zur neuen war der Unterschied recht kalkulierbar - und der Kreis liegt auch soweit flach. Aber mit der nächsten Reihe geht es wieder so los.

Die Problem-Reihe bestand auch vielen Stäbchen, die in Bögen gehäkelt wurden. Die vorgegebenen 7 Stäbchen habe ich auf 5 reduziert. Und es sind immer noch eher zuviele Maschen als zu wenig.

In der nächsten Reihe beginnt ein Netzmuster aus 1 festen Masche und 3 Luftmaschen im Wechsel. Dieses Muster wird unverändert über 8 Reihen gehäkelt. In denke mal, in den ersten Reihen werden die Netzmachen relativ hoch und schmal sein, in der letzten dann niedrig und breit. Aber trotz der Maschen, die ich wegen meiner Änderung weniger habe, ist die angefangenen Reihe fast wie eine Rüsche. Mein erster Impuls war auftrennen, aber wie aussagekräftig ist das? Reicht 1/8 der Reihe für so eine Aussage? Und wie wird das dann in den nächsten Reihen ...

Wer hat schon mal so etwas gehäkelt und wie sind eure Erfahrungen.

Eins vorweg: unverändert häkeln fällt aus.

LG Rita

Also generell, auch abhängig vom Material, ändert sich einiges wenn man es spannt. So manche Welle flacht sich dann aus. Aber vorher ist das immer etwas schwer vorherzusagen für mich. (Und Viscose ändert sich beim Waschen ohnehin oft extrem. Das kann natürlich auch daran liegen, daß du ein anderes Garn hast.)

Es gibt meines Wissens eine Standardformel wie man einen Kreis häkeln muß, damit er ein Kreis wird, aber ich weiß das jetzt auch nicht auswendig.

Aber vielleicht findest du da was? Und kannst das dann vergleichen.

Die Standard-Formel kenne ich für feste Maschen, bzw. kann sie nachschlagen für Stäbchen - ich habe da so ein Nachkriegs-Handarbeitsbuch, da stehen solche Basis-Dinge drin, kurs und knapp - perfekt eben.

Blöd ist nur, dass hier alles durcheinander gehäkelt wird. Feste Maschen, Stäbchen, Doppelstäbchen, Netzmuster und immer bunt durcheinander. Schon der Anfang passste total nicht zum richtigen Standard-Kreis.

Mein Garn ist Mikrofaser, das kann ich ganz sicher nicht dämpfen - höchstens spannen - aber ich denke, de Rüschen bekäme ich damit nicht weg - ich denke. ich muss wirklich häkeln und gucken, was passiert.

Meinst Du ein Achtel des jeweiligen Umfangs reicht zur Beurteilung?

Jetzt ist es erst mal im Beutel, ich werkele an einem Geschenk - aber immer mal zwischendruch kann ich da nichts dran machen, damit meine kleine Tochter keine Details ausplaudert. "Jeans-Hose wird Tasche" ist dem Geburtstagkind bekannt, aber meine Kleine würde bestimmt alles ins Kleinste beschreiben. Die würde platzen, wenn sie ein Geheimnis für sich behalten müsste ...

LG Rita

Es kann natürlich sein, daß das mit dem Musterdurcheinander nur bei einem Garn funktioniert, das man auch spannen kann.

Oder es zieht sich durch das Eigengewicht beim Tragen gerade.

Oder auch nicht.

Mal ein update.

Da der Kreis schon in geringer Größe total wellig war, das Spannen keine Besserung brachte und ich mir nicht vorstellen konnte, dass sich das aushängt oder ähnliches, habe ich geribbelt und das Muster munter geändert.

Nowak's Tipp zum Standard-Kreis aus Stäbchen war ein guter Ansatz. Noch mal Danke dafür! Laut der Formel in meinem Buch häkelt man in einen Luftmaschenkreis 16 Stäbchen und dann in jeder Stäbchen-Reihe 16 Stäbchen mehr.

Ich habe die Höhe einer Reihe ausgemessen und gerechnet, wieviel Reihen reine Stäbchen ich bei der erreichten Größe hätte und welche Maschenzahl das ergäbe - quasi eine fiktive reine Stäbchen-Weste errechnet und bei jedem Musterwechsel habe ich die Anzahl der Maschen so gut wie möglich angepasst. Trotzdem habe ich immer wieder ribbeln müssen. Im Großen und Ganzne habe ich wohl genug Maschen für zwei Westen gehäkelt, aber ich habe mich durchgebissen.

Gegenüber dem Original gibt es noch mehr Unterschiede als nur das Muster.

Meine Weste ist nur in der unteren Hälfte eine Kreisweste geworden. Oben habe ich ein Schnittmuster zugrundegelegt, ordentliche Armlöcher und eine echte Schulterpartie gehäkelt. Die vielen unvollständigen Reihe, die sich dadurch ergeben, habe ich gern in Kauf genommen. Es hat sich gelohnt.

Seit vorgestern bin ich fertig mit dem Hauptteil. Jetzt muss ich die Armlöcher umhäkeln.

Dann will ich den Garnrest evt. noch zu Ärmeln verhäkeln. Vorher zeige ich hier mal ein Bild, weil ich wirklich unsicher bin. Praktischer wären die Ärmel, aber ob sie schöner sind ...

Aber erst will ich noch mein neues Sofa-Projekt einen Gnocchi-Schal beenden.

LG Rita