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Welche Nadeln für Singer 676G


Ruppidog

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Servus!

 

Wie es der Teufel will hat auch mich die Faszination für "alte" Nähmaschinen ergriffen.Da auch meine Beste eine "neue alte" Maschine möchte, hab' ich mal ein wenig Recherche betrieben, was so eine können sollte, welche Modelle einen guten Ruf haben usw. .

Leider wohne ich am Land, weit entfernt von jedem Nähgeschäft, so kam ein Fachgespräch mit einem qualifizierten Nähmaschinenfachmann nicht in Frage.

Das von der Regierung bewilligte Budget für das Projekt ist gering, also bei Ebay geschaut. (Es gab auch kein geeignetes Modell im Kleinanzeiger in der Nähe..)

Das erste erworbene Gerät ist eine Singer 676G, gleich geputzt und geölt, schnurrt wie ein Kätzchen. Jedoch war nur eine (verbogene) Nadel dabei und da ich im Forum las das es zig Sorten verschiedene Nadeln gibt und ich die Bedienungsanleitung leider erst nächste Woche bekomme (und noch dazu die eingebaute Nadel falsch aussieht, man könnte einen runden Schaft einbauen, es war ein abgeflachter, flach war hinten, die Nadel sah aus als ob flach vorne richtig wäre..) hoffe ich hier im freundlichen Forum fachlichen Rat zu erhalten welche Nadeltypen für meine Maschine richtig wären.. Würde natürlich am liebsten sofort losnähen...

Kann mir bitte jemand der sich auskennt weiterhelfen?

Abgesehen davon, ist die Maschine so gut wie sie für mich Laien aussieht oder soll ich sofort nach einer Bernina, Pfaff, Gritzner weitersuchen?

 

Danke im voraus für die Hilfe, mit freundlichen Grüßen, Roland

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Veröffentlichte Bilder

sd10.gif im forum

 

ich geb zu, mit den modellbezeichnungen der alten singermaschinen hab ichs nicht so, obwohl ich genug davon repariert hab

 

häng bitte ein aktuelles foto deiner maschine als anhang dran

 

gruß josef

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Nachsatz:

 

Nach genauerer Untersuchung mit Lupe und Spiegel konnte ich feststellen, das es sich um Flachkolbennadeln handeln muss, die mit der abgeflachten Seite nach hinten eingebaut werden.Also brauche ich keine Rundkolbennadeln... Aber welche Flachen? :confused:

 

Besten Dank im Voraus, freundliche Grüße, Roland

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Bilder, bitteschön ! :cool:

 

Nicht die besten, dafür viele ! :rolleyes:

 

sd14.gif

 

danke schaut doch noch gut aus

 

die maschine bekommt nadeln system 705H/130

das ist die normale flachkolben-nadel für die meisten haushaltmaschinen

rundkolben-nadeln haben nix drin zu suchen

 

von diesem nadelsystem gibt es dann die verschiedenen spitzenformen (material-bezogen)

und davon wieder die verschiedenen nadelstärken (z.B. 90/14 = nadelstärke 90 hundertstel mm stark --- die zahl 14 ist die USA-bezeichnung)

 

flache seite nach hinten montieren

von vorne nach hinten einfädeln

 

gruß josef

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Dankeschön !!

 

Werde ich gleich wenn die Arbeit fertig ist die Pferde anspannen und zur nächsten Kurzwarenverschleissstelle kutschieren !

 

Einen schönen Tag wünsch ich noch!

 

 

:) :) :)

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Schöne kleine Maschine! Regelmäßig alle paar Nähstunden den Unterfadenspulenhalter rausnehmen (siehe hier), saubermachen und ölen, sonst streng nach Anleitung ein bißchen (!!!) Öl an alle Lager und Fett auf alle Zahnräder (ich geb meiner Liqui Moly LM-47 als Ersatz für das Singer-Fett), dann hält die ewig! Nur den Entstörkondensator im Motor sollte man als Pfennigartikel wie bei allen Maschinen in diesem Alter prophylaktisch wechseln, der hat seine Glanzzeit einfach hinter sich.

 

Zur Nadel: Alle Singer 6xx sind ab Werk für das System 130/705 (ohne "H", also mit einer Nadel, die nicht über dem Öhr auf der Rückseite abgeflacht ist) ausgelegt. Diese Nadeln kriegt man heute nur noch mit viel Glück mal in Kleinmengen, weil sie seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt werden.

 

Der offizielle Ersatz ist, wie schon geschrieben, die Standard-Haushaltsnadel 130/705H. Damit kann man je nach Toleranz der Maschine mal mehr und mal weniger Glück haben, weil sich dadurch der Abstand zwischen Nadel und Unterfadengreifer gehörig vergrößert. Wenn Deine trotz korrekter Einstellung und Reinigung mit diesen Nadeln ab und an Stiche ausläßt oder den Oberfaden zerreißt, solltest Du mal gucken, ob Du vielleicht noch irgendwo Nadeln ohne Hohlkehle auftreiben kannst.

 

Nur der Vollständigkeit halber: Man kann die Maschine grundsätzlich auch auf Hohlkehlennadeln umrüsten, das bedeutet aber gegebenenfalls (wenn reines Nachjustieren nichts nutzt) Ausbau und Abschleifen einer Stelle am Greifer. Leider hat Singer nie eine Umrüstung angeboten, im Gegensatz zu z.B. Bernina, die dasselbe Problem unter anderem mit ihren 8xx-Maschinen hatten. Meine eine, die mit Hohlkehlennadeln fast nur herumgezickt hat, habe ich so bearbeitet.

 

Das ist aber, wie gesagt, die letzte Option, wenn sie einen so gar nicht glücklich macht.

Bearbeitet von Golden Panoramic
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...

1. dann hält die ewig!

2. Nur den Entstörkondensator im Motor sollte man als Pfennigartikel wie bei allen Maschinen in diesem Alter prophylaktisch wechseln, der hat seine Glanzzeit einfach hinter sich.

3. Zur Nadel: Alle Singer 6xx sind ab Werk für das System 130/705 (ohne "H", also mit einer Nadel, die nicht über dem Öhr auf der Rückseite abgeflacht ist) ausgelegt. Diese Nadeln kriegt man heute nur noch mit viel Glück mal in Kleinmengen, weil sie seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt werden.

Der offizielle Ersatz ist, wie schon geschrieben, die Standard-Haushaltsnadel 130/705H. Damit kann man je nach Toleranz der Maschine mal mehr und mal weniger Glück haben, weil sich dadurch der Abstand zwischen Nadel und Unterfadengreifer gehörig vergrößert. Wenn Deine trotz korrekter Einstellung und Reinigung mit diesen Nadeln ab und an Stiche ausläßt oder den Oberfaden zerreißt, solltest Du mal gucken, ob Du vielleicht noch irgendwo Nadeln ohne Hohlkehle auftreiben kannst.

4. Nur der Vollständigkeit halber: Man kann die Maschine grundsätzlich auch auf Hohlkehlennadeln umrüsten, das bedeutet aber gegebenenfalls (wenn reines Nachjustieren nichts nutzt) Ausbau und Abschleifen einer Stelle am Greifer. Leider hat Singer nie eine Umrüstung angeboten, im Gegensatz zu z.B. Bernina, die dasselbe Problem unter anderem mit ihren 8xx-Maschinen hatten. Meine eine, die mit Hohlkehlennadeln fast nur herumgezickt hat, habe ich so bearbeitet.

 

Das ist aber, wie gesagt, die letzte Option, wenn sie einen so gar nicht glücklich macht.

 

sd14.gif

 

zu 1.) wenn nicht vorher die berühmten transporteur-zahnräder den geist aufgeben

zu 2.) ok, macht man aber erst, wenn das ding zerschossen ist, manche halten nämlich (fast) ewig

zu 3.) nadelsystem 705 (ohne "H" = Hohlkehle über dem öhr)

wurde für die pfaff 130 mit hohlkehle versehen und dafür nadelsystem 130 genannt

nadelsystem 130 ist identisch mit nadelsystem 705H

die mischbezeichnung 705H/130 dient nur zum leichteren verständnis für laien, die in ihren steinalten anleitungen nur 705 finden

gelegentliche fehlstiche sind auf falsche nadelspitze oder nadelstärke zurückzuführen

bei fadenreißen liegt meistens ein kratzer im greifer vor

zu 4.) also, das ist mir völlig neu

hab ich noch nie gehört

könntest du bitte ein foto davon als anhang hochladen ?

was hast du da genau gemacht ?

ich lerne gerne noch was dazu

 

gruß josef

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Hallo Forum!

 

 

Die Motorkondensatoren wechsele ich auch nicht prophylaktisch.

Allerdings kann das teure Kollateralschäden verursachen.

 

Anders als ich das z.B. bei den Pfaffs festgestellt habe, da knallt es, sobald man den Netztecker in die Dose steckt, knallt es dann erst, sobald der Motor Strom bekommt.

Und das zerlegt durchaus den Anlasser. :(

 

 

Alles Gute!

 

Ramses298.

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Dankeschön!

 

Erstmal für die hilfreichen Antworten! Habe mittlerweile eine neue Nadel (von der Nachbarin) eingebaut, jetzt näht das Maschinchen 1A , akkurates Stichbild, keine ausgelassenen Stiche, ganz wunderbar.

Habe jetzt nochmal die Verkleidungen abgenommen um die Zahnräder nochmal zu inspizieren, sehen alle noch sehr gut aus, nur der Antrieb des Greifers hatte unter dem Greifer noch etwas Mulm zwischen den Zähnen den ich mit einer Zahnbürste (was sonst? :D ) entfernt habe.

Die Geschichte mit den Kondensatoren beunruhigt mich natürlich etwas, um den Entstörkondensator des Motors zu wechseln muß ich vermutlich den Motor ausbauen?

Und im Anlasser sind auch Welche ? Wäre unwürdig, wenn mir als Starkstrommonteur (etwas mehr als 20 Jahre her , aber trotzdem..) die Maschine wegen mangelhafter elektrischer Wartung um die Ohren fliegen würde... :rolleyes:

Gibt es da schon Erfahrungswerte welche Austauschtypen für dieses Modell die Richtigen sind?

Da es sich ja vermutlich nur um Entstörkondensatoren handelt könnte man die um schlimmeres zu vermeiden bis es Neue gibt nicht einfach rausknipsen?

 

Schönen Tag inzwischen, freundliche Grüße, Roland

 

:bier:

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Hallo Forum!

a) Die Motorkondensatoren wechsele ich auch nicht prophylaktisch.

Allerdings kann das teure Kollateralschäden verursachen.

Anders als ich das z.B. bei den Pfaffs festgestellt habe, da knallt es, sobald man den Netzstecker in die Dose steckt, knallt es dann erst, sobald der Motor Strom bekommt.

b) Und das zerlegt durchaus den Anlasser. :(

Alles Gute! Ramses298.

 

...

c) Habe jetzt nochmal die Verkleidungen abgenommen um die Zahnräder nochmal zu inspizieren, sehen alle noch sehr gut aus, nur der Antrieb des Greifers hatte unter dem Greifer noch etwas Mulm zwischen den Zähnen den ich mit einer Zahnbürste (was sonst? :D ) entfernt habe.

d) Die Geschichte mit den Kondensatoren beunruhigt mich natürlich etwas, um den Entstörkondensator des Motors zu wechseln muß ich vermutlich den Motor ausbauen?

e) Und im Anlasser sind auch Welche ? Wäre unwürdig, wenn mir als Starkstrommonteur (etwas mehr als 20 Jahre her , aber trotzdem..) die Maschine wegen mangelhafter elektrischer Wartung um die Ohren fliegen würde... :rolleyes:

f) Gibt es da schon Erfahrungswerte welche Austauschtypen für dieses Modell die Richtigen sind?

g) Da es sich ja vermutlich nur um Entstörkondensatoren handelt könnte man die um schlimmeres zu vermeiden bis es Neue gibt nicht einfach rausknipsen?

 

Schönen Tag inzwischen, freundliche Grüße, Roland

 

:bier:

 

sd14.gif

 

zu a) es gibt verschiedene schadensbilder bei defekten kondensatoren

egal ob als entstörkondensator am motor oder im anlasser

zum einen verabschieden die sich explosionsartig mit qualm und gestank, sicherung fliegt raus, usw. ...

oder

sie "verschleichen" sich allmählich, maschine brummt, geistert langsam los, wenn man den stecker zieht ist der spuk vorbei, bei nächster gelegenheit kann man/frau durchaus noch wieder normal nähen, bei längerer einschaltzeit geht das dann wieder los

zu b) wenn totalschäden entstehen, sind meistens noch andere ursachen im spiel : feuchtigkeit, wasser oder öl sind gift für elektrische oder elektronische bauteile

zu c) meine rede : mit pinsel/zahnbürste und staubsaugerschlauch

zu d) natürlich muß dazu der motor raus, ist ein bissel fummelig, aber es geht

zu e) im anlasser ist das einfacher, du mußt dann blos wissen wie der aufgeht

zu f) da schau ich mir immer die alten an, meistens ist es noch lesbar

zu g) rauszwicken mach ich auch immer, um festzustellen welcher kondensator den geist aufgegeben hat, allerdings hast du damit pech, wenn es ein "durchgangs-kondensator" ist, mit 4 anschlüßen, von denen je 2 zusammenhängen und der kondensator somit als bindeglied dazwischenhängt

 

aber als "alter stromer" brauch ich dir über sicherheit etc. nix erzählen

 

gruß josef

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sd14.gif

 

zu 1.) wenn nicht vorher die berühmten transporteur-zahnräder den geist aufgeben

zu 2.) ok, macht man aber erst, wenn das ding zerschossen ist, manche halten nämlich (fast) ewig

zu 3.) nadelsystem 705 (ohne "H" = Hohlkehle über dem öhr)

wurde für die pfaff 130 mit hohlkehle versehen und dafür nadelsystem 130 genannt

nadelsystem 130 ist identisch mit nadelsystem 705H

die mischbezeichnung 705H/130 dient nur zum leichteren verständnis für laien, die in ihren steinalten anleitungen nur 705 finden

gelegentliche fehlstiche sind auf falsche nadelspitze oder nadelstärke zurückzuführen

bei fadenreißen liegt meistens ein kratzer im greifer vor

zu 4.) also, das ist mir völlig neu

hab ich noch nie gehört

könntest du bitte ein foto davon als anhang hochladen ?

was hast du da genau gemacht ?

ich lerne gerne noch was dazu

 

gruß josef

Gerne doch :)! Also:

 

1) Da bist Du eine Serie zu früh, das passiert ab den 7xx-Maschinen (die mit der magischen Spule)! Der gesamte Antrieb bis auf das Pertinax-Motorritzel ist bei den 6xx noch aus gutem Metall (Ausnahmen sind singertypisch natürlich grad bei den späten Maschinen denkbar). Wenn diese also die Plastikzahnräder haben sollte, wäre das echtes Pech.

 

2) Der Kondensator im Motor drin sitzt so dicht gepackt am Läufer, daß er, wenns dumm läuft, beim Kaputtgehen den Kollektor oder die Läuferwicklung in Mitleidenschaft ziehen kann. Nachdem man die Motoren absolut nicht mehr kriegt und wegen des Schneckenradantriebs auch ohne erhebliche Bastelei nix anderes paßt, gehe ich da lieber auf Nummer sicher. Als einfach beschaffbaren und günstigen Ersatztyp (wozu ich heutzutage keine radialen Typen mehr zähle) kriegt man z.B. den WIMA MKP-X2 mit 0,022μF unter - der entsprechende Metallpapierkondensator ist schon wieder zu groß...

Ich weiß jetzt gar nicht, ob es einen Kondensator im Fußpedal gibt... falls ja, warte ich aber auch, bis der sich verabschiedet. Auseinanderbekommen tut man es übrigens, indem man die einzelne unter dem angeklebten Gummi unten genau in der Mitte liegende Schraube aufmacht, dann kann man den Deckel einfach nach hinten klappen. Mit entsprechender Vorsicht kann man in das im Lauf der Jahre fast sicher steinhart gewordene Gummi einfach kreisrund aufbrechen. Wenn man es dagegen versucht abzuziehen, zerkrümelt es vollständig.

 

3) Danke für die Info - das wußte ich nicht! Bezüglich der Fehlstiche muß ich aber widersprechen... womit wir auch gleich bei Punkt...

 

4) wären, und das wird jetzt länger:

 

Singer hat seinerzeit die Maschinen auf einen Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze von 0,004inch (ca. 0,1mm) justiert. Wenn man nun eine Hohlkehlennadel einsetzt, vergrößert sich der Abstand im Moment des Greifens vom Faden gezwungenermaßen um die Tiefe der Hohlkehle (gerade bei einer 80er Nadel gemessen ca. 0,2mm). Je nachdem, wo der Faden nun gerade hinwill, kommt er da offensichtlich schon durch - oder er wird im dümmsten Fall von der Greiferspitze aufgespießt.

Bernina hat das bei den 800er-Maschinen (bei denen ebenfalls System 705 vorgeschrieben war) nach meinen Beobachtungen so gelöst, daß sie den CB-Greifer bei Bedarf gegen einen mit einer etwas weiter vorragenden Spitze getauscht haben (der auch bei den neueren Maschinen zum Einsatz kam/kommt). Ergebnis: der Abstand paßt wieder, und die Hohlkehle kann ihren großen Vorteil ausspielen, nämlich daß der Greifer auch bei etwas größeren Fertigungstoleranzen sicher zwischen Nadel und Faden kann.

Bei Singer hat man sich die Umrüstoption leider geschenkt, angepaßte Greifer sind nicht zu kriegen. Nun denkt sich der geneigte Bastler: "Kipp ich halt einfach den Horizontalgreifer ein bißchen vor, daß der Abstand wieder stimmt!" Da kommt aber eine kleine Gemeinheit ins Spiel: Vermutlich um die Justage zu vereinfachen (so zumindest meine Theorie), gibt es beim 6xx-Greifer im Boden eine Aussparung, an deren Rand sich die Nadelspitze anlegt, so daß die Nadel rund um den unteren Totpunkt ein wenig nach vorn gebogen wird (siehe Bild, im Orginalzustand ist die Kante gerade).

Diese Kante ist ziemlich dicht unter der Greiferspitze, so daß, kippt man den Greifer vor, die Kante die Nadel auch mitnimmt und man wegen der Biegelinie der Nadel nur einen Bruchteil des Kippwegs beim Abstand Nadel-Greiferspitze gewinnt. Als Folge wird die - falls es überhaupt geht - auf den richtigen Abstand nachjustierte Hohlkehlennadel stark gebogen, liegt dadurch sehr fest an, schleift entsprechend laut (klingt ganz niedlich, bei jedem Stich macht es "Zing" :) ) und wird wahrscheinlich je nach Nähtempo mehr oder weniger stark seitlich mitgezogen. Ergebnis: Problem nur sehr bedingt gelöst... Einzige Abhilfe: Greifer ausbauen, Kante passend abschleifen, einbauen, neu justieren.

 

Seit ich mich nach diversen fruchtlosen Versuchen endlich mal dazu durchgerungen hatte (man schleift ja nicht einfach an irgendwas rum...), näht meine alte Dame mit neuen Nadeln ohne jedes Problem - vorher mußte ich je nach Stoff immer wieder zu einer alten 705-Nadel greifen oder (nach dem ersten Justageversuch - ich habs ja auch erstmal ausprobiert...) im Schrittempo nähen, weil es ständig Fehlstiche und gerissene Fäden gab.

 

Grüße!

 

Flo

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Bearbeitet von Golden Panoramic
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Gerne doch :)! Also:

 

1) Da bist Du eine Serie zu früh, das passiert ab den 7xx-Maschinen (die mit der magischen Spule)! Der gesamte Antrieb bis auf das Pertinax-Motorritzel ist bei den 6xx noch aus gutem Metall (Ausnahmen sind singertypisch natürlich grad bei den späten Maschinen denkbar). Wenn diese also die Plastikzahnräder haben sollte, wäre das echtes Pech.

 

2) Der Kondensator im Motor drin sitzt so dicht gepackt am Läufer, daß er, wenns dumm läuft, beim Kaputtgehen den Kollektor oder die Läuferwicklung in Mitleidenschaft ziehen kann. Nachdem man die Motoren absolut nicht mehr kriegt und wegen des Schneckenradantriebs auch ohne erhebliche Bastelei nix anderes paßt, gehe ich da lieber auf Nummer sicher. Als einfach beschaffbaren und günstigen Ersatztyp (wozu ich heutzutage keine radialen Typen mehr zähle) kriegt man z.B. den WIMA MKP-X2 mit 0,022μF unter - der entsprechende Metallpapierkondensator ist schon wieder zu groß...

Ich weiß jetzt gar nicht, ob es einen Kondensator im Fußpedal gibt... falls ja, warte ich aber auch, bis der sich verabschiedet. Auseinanderbekommen tut man es übrigens, indem man die einzelne unter dem angeklebten Gummi unten genau in der Mitte liegende Schraube aufmacht, dann kann man den Deckel einfach nach hinten klappen. Mit entsprechender Vorsicht kann man in das im Lauf der Jahre fast sicher steinhart gewordene Gummi einfach kreisrund aufbrechen. Wenn man es dagegen versucht abzuziehen, zerkrümelt es vollständig.

 

3) Danke für die Info - das wußte ich nicht! Bezüglich der Fehlstiche muß ich aber widersprechen... womit wir auch gleich bei Punkt...

 

4) wären, und das wird jetzt länger:

 

Singer hat seinerzeit die Maschinen auf einen Abstand zwischen Nadel und Greiferspitze von 0,004inch (ca. 0,1mm) justiert. Wenn man nun eine Hohlkehlennadel einsetzt, vergrößert sich der Abstand im Moment des Greifens vom Faden gezwungenermaßen um die Tiefe der Hohlkehle (gerade bei einer 80er Nadel gemessen ca. 0,2mm). Je nachdem, wo der Faden nun gerade hinwill, kommt er da offensichtlich schon durch - oder er wird im dümmsten Fall von der Greiferspitze aufgespießt.

Bernina hat das bei den 800er-Maschinen (bei denen ebenfalls System 705 vorgeschrieben war) nach meinen Beobachtungen so gelöst, daß sie den CB-Greifer bei Bedarf gegen einen mit einer etwas weiter vorragenden Spitze getauscht haben (der auch bei den neueren Maschinen zum Einsatz kam/kommt). Ergebnis: der Abstand paßt wieder, und die Hohlkehle kann ihren großen Vorteil ausspielen, nämlich daß der Greifer auch bei etwas größeren Fertigungstoleranzen sicher zwischen Nadel und Faden kann.

Bei Singer hat man sich die Umrüstoption leider geschenkt, angepaßte Greifer sind nicht zu kriegen. Nun denkt sich der geneigte Bastler: "Kipp ich halt einfach den Horizontalgreifer ein bißchen vor, daß der Abstand wieder stimmt!" Da kommt aber eine kleine Gemeinheit ins Spiel: Vermutlich um die Justage zu vereinfachen (so zumindest meine Theorie), gibt es beim 6xx-Greifer im Boden eine Aussparung, an deren Rand sich die Nadelspitze anlegt, so daß die Nadel rund um den unteren Totpunkt ein wenig nach vorn gebogen wird (siehe Bild, im Orginalzustand ist die Kante gerade).

Diese Kante ist ziemlich dicht unter der Greiferspitze, so daß, kippt man den Greifer vor, die Kante die Nadel auch mitnimmt und man wegen der Biegelinie der Nadel nur einen Bruchteil des Kippwegs beim Abstand Nadel-Greiferspitze gewinnt. Als Folge wird die - falls es überhaupt geht - auf den richtigen Abstand nachjustierte Hohlkehlennadel stark gebogen, liegt dadurch sehr fest an, schleift entsprechend laut (klingt ganz niedlich, bei jedem Stich macht es "Zing" :) ) und wird wahrscheinlich je nach Nähtempo mehr oder weniger stark seitlich mitgezogen. Ergebnis: Problem nur sehr bedingt gelöst... Einzige Abhilfe: Greifer ausbauen, Kante passend abschleifen, einbauen, neu justieren.

 

Seit ich mich nach diversen fruchtlosen Versuchen endlich mal dazu durchgerungen hatte (man schleift ja nicht einfach an irgendwas rum...), näht meine alte Dame mit neuen Nadeln ohne jedes Problem - vorher mußte ich je nach Stoff immer wieder zu einer alten 705-Nadel greifen oder (nach dem ersten Justageversuch - ich habs ja auch erstmal ausprobiert...) im Schrittempo nähen, weil es ständig Fehlstiche und gerissene Fäden gab.

 

Grüße!

 

Flo

 

Servus!

 

zu 1.) Was ein Glück - meine hat komplett Metallzahnräder.. :)

 

zu 2.) Ausgezeichneter Tip, Kondensator für den Motor beim Elektronikwurschtel meines Vertrauens bestellt. Den Anlasser hab' ich aufgeschraubt (die Zugentlastung war herausgezogen) und der Kondensator schaut noch gesund aus.Aufgrund seiner geschützten Einbausituation werde ich diesen Momentan weiter benutzen, es sieht nicht so aus als könnte er beim Platzen viel Schaden anrichten.

 

zu Josefs 3.) und 4.) Habe nun eine (verifizierte) 705H eingebaut - Maschine näht wie der Teufel, keine Fehlstiche, Fadenreißen oder sonstige Probleme. Meine "historische" Bedienungsanleitung (die ich heute bekommen habe) ist Copyright 1967, die würde mir Nadeln der Bauart "Singer Nadeln Cat. 2020 (15x1)" in den Stärken 9,11,12,14,16 und 18 empfehlen.

Habe auch genau besichtigt, ob die Nadel am Greifer anstreift, mir Lupe und Lampe ist ein winziger Spalt sichtbar. Also die Nadel wird nicht umgebogen, glückliches Geschick!

 

Vielen Dank für die kompetente Unterstützung, mich interessiert an der Nähmaschinen-Geschichte die Technik mindestens soviel wie nachher eine nähende Maschine zu haben ! :rolleyes:

Da meine Beste aber Profischneiderin ist, werden die "Schätzchen" dann auch Artgerecht benutzt... :)

 

Fahre jetzt dann eine Pfaff Maschine in "der Nähe" besichtigen, anhand des sehr schlechten Fotos vermutlich eine 230 Automatik mit Fußantrieb im Kasten, möglicherweise ein interessantes Motorisierungsprojekt? Soll €20.- kosten und voll funktionsfähig sein. Kann kein großes Theater sein einen Kupplungsmotor dranzuschloßern... Glaube ich, naiv wie ich bin. :D

 

Wenn's was wird ist das aber einen eigenen Tread wert...

 

Einen sonnigen Nachmittag wünsch' ich, Grüße, Roland

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Servus!

 

Was wäre der Nachteil eines Kupplungsmotors? Habe schon ein wenig recherchiert, vermutlich brauche ich eine Riemenscheibe mit einer runden Nut, aber sonst?

Natürlich würde ich mit Kondensator auf 220V umbauen, aber ich dachte 250W müssen besser funktionieren als 90W?

 

Wißbegierige Grüße, Roland :)

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Servus!

 

Was wäre der Nachteil eines Kupplungsmotors? Habe schon ein wenig recherchiert, vermutlich brauche ich eine Riemenscheibe mit einer runden Nut, aber sonst?

Natürlich würde ich mit Kondensator auf 220V umbauen, aber ich dachte 250W müssen besser funktionieren als 90W?

 

Wißbegierige Grüße, Roland :)

 

sd14.gif

 

zur steuerung der nähgeschwindigkeit bei den älteren, einfacheren kupplungsmotoren arbeitest du mit "schleifender kupplung"

 

anlassermotore für handwerk haben 120 bis 150 watt (hersteller : moretti, italien) und einen eingebauten anlasser, der mit dem trittbrett der treteinrichtung verbunden wird

 

damit kann die geschwindigkeit fein dosiert werden und trotzdem erreichst du bei den pfaff´s locker mal so 2500 stiche/min

die eingebaute bremse hält dann den motor / die maschine wieder sofort an, wenn du die füße vom pedal nimmst

 

gruß josef

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zu Josefs 3.) und 4.) Habe nun eine (verifizierte) 705H eingebaut - Maschine näht wie der Teufel, keine Fehlstiche, Fadenreißen oder sonstige Probleme. Meine "historische" Bedienungsanleitung (die ich heute bekommen habe) ist Copyright 1967, die würde mir Nadeln der Bauart "Singer Nadeln Cat. 2020 (15x1)" in den Stärken 9,11,12,14,16 und 18 empfehlen.

Habe auch genau besichtigt, ob die Nadel am Greifer anstreift, mir Lupe und Lampe ist ein winziger Spalt sichtbar. Also die Nadel wird nicht umgebogen, glückliches Geschick!

 

Vielen Dank für die kompetente Unterstützung, mich interessiert an der Nähmaschinen-Geschichte die Technik mindestens soviel wie nachher eine nähende Maschine zu haben !

 

Na, dann scheint deine in Bezug auf die Hohlkehlennadeln ja toleranter zu sein als meine - schön! Dann würd ich natürlich nix machen, sondern die Sache nur für den Fall des Falles (z.B. ungewöhnlicher Stoff und plötzlich will die Angetraute der Maschine an den Kragen :D) im Hinterkopf behalten.

 

Die in der Anleitung erwähnten Singer 2020 waren übrigens ebenfalls welche ohne Hohlkehle - ich hab hier noch ein ganz paar originale rumliegen, die in meiner diesbezüglichen Zicke die Zeiten überdauert und so den Weg zu mir gefunden haben. Singer scheint das mit den Typen übrigens nicht so genau genommen zu haben - neuere Nadeln mit derselben Bezeichnung hatten dann plötzlich eine Hohlkehle.

 

Bei Interesse: für die Nadelgrößen finden sich im Netz Umrechnungstabellen.

 

Den Wandel der Technik kann man bei den Singer-Maschinen übrigens sehr schön nachvollziehen: Bei den 600ern das vorsichtige Herantasten an Kunststoff als tragenden Werkstoff (kleines Beispiel: das Freiarmgehäuse und der Knopf für die Oberfadenspannung ist z.B. bei meiner noch aus Metall, der Koffer aus kunstlederbezogenem Holz), bei den 700ern dann die Übernahme der in den USA schon bei den 600ern erprobten magischen Spule und der - heute Ärger machenden - Zahnräder aus Kunststoff, später dann die Umkonstruktion auf stärkere Motoren, elektronische Anlasserpedale, eine andere Fadenspanntechnik... bis hin zu den ersten Versuchen mit Elektronik in der Maschine selbst bei der 6785 - immer noch im optisch kaum veränderten Gehäuse der 6xx, die dann mit neuem Obergehäuse und dem bei den 7xx eingeführten Untergehäuse bei den Futuras fortgeführt wurden, bis Singer sich dann von Eigenentwicklungen verabschiedet hat und anfing, den - mit Verlaub - Schrott anzubieten, den man heute noch unter diesem Namen kriegt...

Bearbeitet von Golden Panoramic
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Danke! Danke! Danke!

 

Aufgrund eurer freundlichen Unterstützung und vielen Stunden lesen in diesem sehr informativen Forum ist die Singer Maschine wieder ein nützliches Mitglied der Gerätegesellschaft und TIp Top in Ordnung.

 

Na, dann scheint deine in Bezug auf die Hohlkehlennadeln ja toleranter zu sein als meine - schön! Dann würd ich natürlich nix machen, sondern die Sache nur für den Fall des Falles (z.B. ungewöhnlicher Stoff und plötzlich will die Angetraute der Maschine an den Kragen :D) im Hinterkopf behalten.

 

Ja, behalte ich im Kopf! :) Danke auch für die Hintergrundinformationen zur Geschichte der Maschine, konnte trotz intensiver Recherche im Netz fast nichts über das 676 Modell finden.

 

Ernsthaft vom Nähmaschinen-Bug gebissen habe ich jetzt auch eine Pfaff Automatic 230-260 mit Fußantrieb gekauft (von der Oma eines Jägers), die bekomt aber natürlich ihren eigenen Beitrag.

 

Herzlichen Dank nochmal, Grüße, Roland

 

:super: :super: :super: :super: :super: :super: :super:

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