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CompAktTa - ein Taschenabenteuer


nowak

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Da sich Wips offensichtlich positiv auf meine Arbeitsmoral auswirken, versuche ich es noch mal...

 

Diesmal allerdings ohne Anleitung.

 

Ausganspunkt ist, daß ich eine (weitere) Tasche brauche, die meinen Computer, ein paar Akten, den Tagesproviant, Strickzeug und Lesestoff für die Bahn und den ganzen Krempel den Frau sonst so braucht ins Büro trägt. Dafür nehme ich gerne Stofftaschen, weil sie weniger Gewicht haben als die lederne Aktentasche und im Gegensatz zu Nylon und Cordura Rucksäcken die Jacken nicht so häßlich abscheuern. (Außerdem haben sich gerade bei harten Einsatz meine selbergenähten als langlebiger erwiesen, als teure gekaufte. Meine Sammlung an Aktentaschen mit ausgerissenen Tragverankerungen ist legendär... :rolleyes: )

 

Gleichzeitig soll die Tasche dann auch nicht so riesig sein, daß alles lose drin rumfliegt. Der passende Kompromiss also.

 

Ausmessen des Computers und noch ein paar Überlegungen führten zu einem ersten Entwurf.

 

compa1101.jpg

 

Genauer sind die Pläne nicht. Auch was das Nähen betrifft habe ich nur einen sehr groben Plan, der Rest passiert beim Machen.

Hoffentlich.

 

Ob am Ende das raus kommt, was ich mir vorstelle wird sich zeigen.

Bearbeitet von nowak
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Na,

 

da bin ich ja mal gespannt. :)

 

Die eierlegende Woll-Milch-***-Tasche suche ich auch schon seit Jahrzehnten; der Plan klingt schon mal gut. :D

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Gut, Kernstück der Tasche wird die Innentasche für den Computer.

 

Da das sozusagen der Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist fange ich auch mit dem Futter an.

Da mein Laptop eine schwarze Klavierlackoptik hat (welche mistig zu Reinigen ist) ich aber schon gelernt habe, daß Taschen aus Seide hervorragend sind, um die Reinigung von selber durchzuführen werde ich mal wieder zum "Futtersnob". Normalerweise gibt es in Paris bezahlbare 3m Coupons (von denen dann "dummerweise" was übrig geblieben wäre... :rolleyes: ), aber diesmal hatten meine üblichen Quellen leider nur "Couture Seide" die schön, aber teurer war.

 

Also entschied ich mich, keine 3m zu kaufen, sondern in einem anderen Laden nur den einen vorraussichtlich benötigten Meter.

 

Als ich dann meine Schnitteile aus Packpapier zugeschnitten hatte wurde mir aber doch ein wenig mulmig. Denn ich brauche nicht nur die Futtertasche, sondern auch die innenliegende Laptop Tasche. Und diese wiederum soll zweilagig mit Vlies dazwischen werden, damit wenigstens etwas gepolstert wird. Und das macht summa summarum eine Menge Stoff...

 

Vor allem Stoff in großen Stücken.

 

compa1102.jpg

 

Aber ein bißchen drehen und wenden reicht, es gibt eine Möglichkeit für den Auflageplan. *uff*

 

Danach wollte ich mein "Sandwich" für die Laptopinnentasche quilten.

 

Nur wovon ich auch nur noch kleine Stück hatte ist Vlies.

 

Auch eine Jagd durch meine Resteksite lies mich im Stich. Fleece nur in schreiend bunt, das hätte man aber durchschimmern sehen. Frottee wäre vielleicht groß genug gewesen, aber doch auch recht schwer... In meiner Verzweiflung durchforsteten meine Augen meinen Kleiderschrank, in der Hoffnung was zu finden, was man zerschneiden könnte... aber vergebens.

 

Ich war fast so weit, Kanäle zu nähen und sie Trapunto-like mit Wolle zu füllen. Aber das habe ich dann doch gelassen. Zumal das vermutlich auch mehr Gewicht eingebracht hätte, als das Vlies. Und eventuell mehr Stoff "gefressen" den ich auch nicht über habe.

 

Also (das war gestern) erst mal auf die Suche nach einem Webshop gemacht, der Vlies hat und Kreditkarte nimmt. (Geht nach meiner Erfahrung schneller, als Vorabüberweisung, denn die muß erst mal ankommen.) Und zwar "echt" Kreditkarte. Nicht so auf die "melden sie sich bei Finanzservice XYZ an, und schon können sie bezahlen". Danke. Nein. Wir haben Banken, ich brauche keine komischen weiteren Dienstleister für das.

So viele Webshops für Quiltzubehör habe ich wohl noch nie an einem Abend besucht, aber ich wurde fündig. (Kleiner Gegencheck auf der Seite hier... keine negativen, dafür positive Berichte.) Bestellung abgeschickt. (Die Meldung über den erfolgten Versand kam übrigens heute, fix sind sie schon mal.)

 

Jetzt hätte ich natürlich die Futtertasche mit Vlieseline bebügeln können, aber da fehlte mir irgendwie die Motivation.

 

Heute machte ich mich dann an den Stoff für die Außentasche. Der mußte nämlich erst noch "erzeugt" werden.

 

compa1103.jpg

 

Was Desigual kann, kann ich auch. Nur nicht so bunt, was aber durchaus beabsichtigt ist. :D

 

Auch hier gab es vorher keinen Plan, es gab 15cm breite Streifen sowie das begradigen der vorherigen "Stufen" im Stoff. (Ich habe ja schon einen Rock in dem Stil aus dem Stoff genäht). Und dann mal hier angesetzt, mal da. Bis das Stück groß genug war.

 

Die Nahtzugaben habe ich jeweils zur Seite gebügelt und dann noch mal von außen festgesteppt.

(Falls jemand fragt, warum zur Seite, da wird es hinten doch dick. Ja, wird es. Aber es ist eine Tasche, die soll stabil sein. Und zu beiden Seiten gebügelte Nahtzugaben lassen die Last alleine auf einer Naht ruhen. Zu einer Seite gebügelt und dann durch alle Stofflagen gesteppt gibt eine weitere "tragende" Naht.)

 

So weit wäre ich jezt. Morgen werde ich dann gucken, was meine Vlieselinevorräte so hergeben und mich diesem leidvollen Thema widmen... :buegeln:

 

Der Oberstoff wird nämlich zuerst bebügelt und dann zugeschnitten. Beim Futterstoff ging das wegen der Stoffknappheit nicht.

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Also überwunden die Einlage aufzubügeln.

 

Eigentlich wollte ich H410 nehmen, weil ich dachte, ich hätte davon noch. Dem war offensichtlich nicht so. *grr* (Die typische feste "Kleinteileeinlage" wollte ich ich, die mag nach meiner Erfahrung große Flächen nicht so gerne. Und da die Fläche durch die vielen Nähte auf der Rückseite ja recht uneben ist, wollte ich etwas, was sich da etwas besser anschmiegt. H410 hätte das vermutlich getan.)

 

(Ich habe vor einiger Zeit meine Einlagen mal an einen besser zugänglichen Ort transportiert, mir scheint aber, da muß irgendwo noch eine Tüte liegen... :confused: )

 

Zum Glück war noch ein großes Stück Gewebeeinlage da.

 

Ich kann mich noch dunkel erinnern, wofür ich die mal gekauft habe und habe eine grobe Idee, wo. Und das ist.... also es war im letzten Jahrtausend.

 

Bügelanleitung gibt es dafür natürlich keine. Was die mir im Laden damals gesagt haben weiß ich nach 15 oder 20 Jahren auch nicht mehr. Kurzer Test erbringt, daß es trocken schon mal nicht geht. Also kurz mit Dampf vorfixiert und brav mit feuchtem Tuch, geht ja eigentlich immer.

 

Hm... also da habe ich ja schon Sachen gesehen, die fester kleben. Ah, aber da wo ich mit Dampf vorfixiert habe, scheint es ganz gut.... mal testen... ah ja, diese hier will offensichtlich kein feuchtes Tuch, sondern Dampf.

 

Hat sie bekommen.

 

Jetzt liegt der Stoff flach auf dem Boden zum wirklich sehr gut auskühlen...

 

Und ich geh mal die Kaffemaschinen anwerfen...

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Der graue Mustermix macht sich bestimmt gut als Computer/Aktentasche.

 

Irgendwie beschleicht mich allerdings der Verdacht, daß ein 'ich dachte ich hätte noch (genug) xy' zum running gag dieses WIPs wird. Das finde ich aber sympathisch, wem geht es nicht mal so.

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Ich fürchte, ich zerstöre hier gerade mein Bild der unfehlbaren Nähinstanz... :rolleyes:

 

Aber nachdem ich jetzt das Material im großen und ganzen zusammen habe und definitiv eine Menge Reißveschlüsse gekauft habe, sollte DAS zumindest nicht mehr vorkommen.

 

Denke ich.

 

(Wobei ich nicht garantieren will, daß es nicht durch den anderen beliebten Klassiker "habe ich gekauft, kann es aber gerade nicht wiederfinden" abgelöst wird. *gg*)

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Nun gut, das Vlies war da, also kein Grund mehr, mich vor dem Quilten zu drücken.

 

Da ich mit Rauten mit 5cm Abstand zwischen den Quiltlinien erst kürzlich gute Erfahrungen gemacht habe, will ich das wieder machen. Allerdings muß ich dazu die Linien erst mal markieren.

 

compa1104.jpg

 

Ein Stück des Seidenstoffes wird möglichst gerade auf den Boden gelegt. Da dies nur ein grober vorzuschnitt ist sind die Teile noch nicht ganz gleichmäßig geschnitten.

 

Dann mit dem langen Linieal eine Diagonale markieren und von da ausgehend mit dem großen Quiltlineal in 5cm Abständen Linien ziehen. Das ganze mit dem Minenstift von Prym, denn der macht auch Linien, wenn man nicht stark aufdrückt.

 

Das mache ich nicht zum ersten Mal, aber zum ersten mal auf einem so großen Stück Seidensatin. Normalerweise liegt mein Stoff zum vorzeichnen auf der Schneidmatte wo er nicht ganz so rumrutscht. Hier liegt er direkt auf dem Laminat, weil er zu groß für die Schneidmatte ist.

 

Vermutlich könnt ihr es euch denken, das funktioniert so nicht, der Stoff ist zu rutschig.

 

Na gut, wird er rundum festgeklebt. Ich habe da doch noch schmales Quilters Tape von Dritz/Prym aus den USA. Da das auf Stoff gut wieder ablösbar ist und keine Flecken hinterläßt, sollte man damit auch Stoff kurzfristig auf Laminat kleben können.

 

Oh, prima, das Zeug klebt hervorragend. Leider inzwischen von beiden Seiten. Also oben und unten. So war das nicht gedacht. (Ich kenne den Effekt von billigem Malerkrepp aus dem Baumarkt. Ich dachte das doch recht teure Quilters Tape als Markenprodukt würde in der Hinsicht in der gleichen Liga wie Tesa Krepp spielen. Tut es aber nicht. Vermutlich verbraucht ein "richtiger" Quilter die 23m auch innerhalb weniger Wochen, nicht innerhalb von Jahren.. aber trotzdem. Wenn ich Vorurteile hätte.... "Made in China" steht auf der Verpackung.)

 

Na gut, aber es klebt. Danach dann erst mal eine Runde Reinigungsbenzin für meine ebenfalls völlig verklebten Finger.

 

Und dann Linien zeichnen. Erst eine Diagonale. Nun ja... doll geht das nicht. Bei zwei so flutschig glatten Oberflächen (Seide und Laminat) wäre eine flächige Verklebung wohl besser. Die zweite Diagonale versucht ich dann gar nicht erst, sondern gehe zu Plan B über.

 

Erst mal die Seide wieder vom Boden lösen, alle Klebstreifenreste abpiddeln, die Klebstreifenreste von den Fingern abpiddeln, Griff zum Reinigungsbenzin...

 

Dann Boden großflächig abdecken, ein Stück Seide mit der linken Seite nach oben drauf und einen Hauch nicht permanenten Sprühfixierer drauf. Da ich keine Lust auf eine weitere Runde Reinigungsbenzin habe nehme ich den von Goldzack. Der ist wasserlöslich.

 

Dann die Seide möglichst glatt und ohne Falten auf das zugeschnittene Stück Volumenvlies kleben. Wie üblich fehlen dafür ungefähr eine bis zwei weitere Hände.

 

Prozedur mit dem zweiten Seidenstück wiederholen und auf die andere Seite des Volumenvlies kleben. Dabei darauf achten, daß die Seidenstücke möglichst genau "gegenüber" kleben. Denn das Volumenvlies muß ja am Ende an beiden Seiten von Seide bedeckt sein, sonst bringt es nichts.

 

Dann stecke ich noch ein paar lange Patchworkstecknadeln quer zur ersten Nahtdiagonale. Denn zum einen habe ich ja wenig Kleber verwendet, zum anderen lehrt die Erfahrung, daß ich das Quilten auch wieder in Abschnitten in meinen Terminplan schieben werde (und ein Blick in den Terminkalender legt das auch nahe), so daß die Klebwirkung vielleicht nicht lange genug anhält.

 

So sieht das Quiltsandwich dann aus:

 

compa1105.jpg

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Wo wir von kleben reden... ich nehme an, dir ist bestimmt bekannt, wie man ein so großes Stück Material einfach und problemlos klebt? Daß man es aufrollt, erst eine Ecke möglichst genau anklebt, danach dann die dazugehörige Seite und dann Stück für Stück abrollt und anklebt? Bei sowas Flutschigem wie Seide hilft es bestimmt, es auf ein Papprohr aufzurollen.

Ich treff so oft auf Leute, die etwas Großes kleben müssen, es an zwei diagonalen Ecken halten und dann verzweifelt versuchen, das gesamte große Stücks auf einmal glatt und passig(!) aufzulegen. Von vornherein zum Scheitern verurteilt.

 

Bin weiter gespannt,

Salat

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Wo wir von kleben reden... ich nehme an, dir ist bestimmt bekannt, wie man ein so großes Stück Material einfach und problemlos klebt? Daß man es aufrollt, erst eine Ecke möglichst genau anklebt, danach dann die dazugehörige Seite und dann Stück für Stück abrollt und anklebt? Bei sowas Flutschigem wie Seide hilft es bestimmt, es auf ein Papprohr aufzurollen.

 

Das mit der Papprolle habe ich aber in der Tat noch nicht probiert. Denn zum über sich selber rollen war der Stoff wieder zu weich. Dabei verzieht sich nämlich schon wieder die Ansatzkante. :o

Zumal ich es dann immer schwierig finde, die Seide so zu rollen, daß ich sozusagen an einer Kante genaus im 90° Winkel bleibe.

 

(Bei in sich stabilen Stoffen habe ich das dann schon so gemacht. Wobei ich es mir vier Händen auch nie schwierig fand, es glatt aufzulegen.)

 

Allerdings war die Seide mit Kleber besprüht, da wäre aufrollen dann nicht so gut. :rolleyes:

 

Aber das mit der Papprolle... wenn mir mal eine ausreichend lange über den Weg läuft, werde ich die aufheben. Für solche Zwecke. :-)

 

Wieder was dazu gelernt.

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Nun denn, die Ausreden, das Quilten aufzuschieben sind mir irgendwann ausgegangen.

 

Da das mit dem Markieren ja nicht so toll funktionierte habe ich gleich ganz ohne losgelegt.

 

Eine Ecke unter die Maschine legen, dann das Teil so ausrichten, daß es dem Transporteur folgend an der anderen Ecke rauskommen müßte. (Sozusagen die eine Ecke an der eigenen Nasenspitze und dann rüber zum Nähfuß anvisieren.)

 

Danach tief durchatmen, den Stoff ruhig halten und dem Stofftransport der Maschine vertrauen. (Allerdings auch den Stoff so an der Seite einrollen, daß er sich nicht im Durchlass verhakt. Der ist bei der virtuosa 160 ja nicht so toll groß....)

 

Garn habe ich mich für fliederfarbenes entschieden, normales AlterfilS120 in Ober- und Unterfaden. Dazu eine Schmetz Topstitch Nadel in Stärke 75 und den offenen Stickfuß Nr.20. (Ich hatte auch mal kurz über Stickgarn nachgedacht, da hätte ich auch noch Flieder da gehabt, Polysheen von Mettler. Aber letztlich war mir der Nähfaden dann doch lieber.) Nähfucßdruck etwas gelockert und einen langen Stich mit Stichlänge 4.

 

Nach der ersten Diagonale geht es dann mit dem Wattierlineal weiter, um zumindest ungefähr gleich breite Streifen zu bekommen. Das mache ich nicht so gerne, weil meine Linien meist einen "Drall" haben und gerne ein wenig rund werden. Und wenn man immer eine Linie an der vorhergehenden ausrichtet, dann wird die Abweichung von Naht zu Naht größer, die Nähte immer gebogener und am Ende kommt alles mögliche dabei raus, aber mit parallel laufenden geraden Nähten hat das nicht mehr viel zu tun.

 

Aber diesmal scheine ich es halbwegs geschafft zu haben, meinem Transporteur zu vertrauen und die erste Tour wird doch halbwegs parallel und gerade:

 

compa1106.jpg

 

Nicht perfekt, aber wir reden von einer Innentasche und dafür ist es doch akzeptabel.

 

Der zweite Grund warum ich kein Fan vom Wattierlinieal bin: Da ich ja nicht immer in einer Richtung sondern sozusaen hin und her quilte, muß ich das Lineal auch nach jeder Naht umstecken und neu einmessen. Denn die vorherige Naht läuft ja abwechselnd links und rechts am Nähfuß vorbei.

 

Das an sich ist schon nervig und dann kann man am gedrehten Lineal auch nicht so gut ausrichten. (Also ich kann das nicht.)

Halt doof irgendwie.

 

compa1107.jpg

 

Aber, heureka, klappt diesmal ganz gut.

Es sind nicht mal allzviele Falten im Stoff. (Denn die beiden Quiltgänge fanden mit zwei Tagen Abstand statt.)

 

compa1108.jpg

 

Damit ich nicht allzviele Fältchen im Oberstoff einnähe OHNE gründlich heften zu müssen habe ich auch einen Trick. (außer hin und her zu nähen und nicht alles immer in eine Richtung, denn das würde unschöne Verschiebungen begünstigen) Ich hebe alle paar Stiche den Nähfuß. Und zwar, bevor er anfängt eine "Bugwelle" an Stoff vor sich herzuschieben. Das hilft übrigens auch, wenn man weder den Nähfußdruck lockern kann noch einen Obertransport hat. (Und auch keinen Teflonfuß, keine Ahnung, ob der auf der Seide was geholfen hätte.)

Mit dem Kniehebel geht das natürlich toll, ohne ständig die Hände vom Nähgut zu nehmen.

 

Dann noch der wichtige Test, ob mein Schnitteil immer noch drauf paßt. Quilten macht den Stoff ja immer etwas kleiner, also gucken, ob ich mich nicht verschätzt habe.

 

compa1109.jpg

 

Ne, paßt. :)

Sogar deutlich weniger knapp als es auf dem Bild wirkt.

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wenn ich solche schwierigen Arbeiten habe, lege ich ein altes großes Bettlaken - ohne Gummizug - auf den Boden (das kann ich dann auch "festkleben"). Dann erst den feinen Stoff drauf mit Nadeln festgehalten. Hat bis jetzt immer funktioniert.

 

Viel Erfolg

grandma

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So, nach einem muskelkaterträchtigen Photoausflug und Besuch am Wochenende gibt es doch ein wenig Fortschritt an der Tasche.

 

Bevor ich meine gequiltete Futtertasche zugeschnitten habe, habe ich eine kleine Anprobe gemacht. Denn theoretisch habe ich natürlich richtig gemessen und gedacht, aber die Praxis will bekanntermaßen der Theorie nicht immer folgen.

Also habe ich meinen Steppstoff gefaltet und mal so mit Nadeln abgesteckt, daß ich eine Tasche bekomme in der geplanten größe und dann den Laptop reingesteckt.

Diesmal muß die Praxis sich geschlagen geben, es paßt.

 

Also Schnitteil aufgelegt, festgesteckt und zugeschnitten. (Mit der Schere. Rollschneider hätte mir da keinen Vorteil gebracht.)

 

Dann habe ich an den beiden Schmalseiten eine Markierungsnaht mit langen Stichen angebracht, 1cm von der Schnittkante entfernt.

 

Jetzt kommt der Reißverschluss. Der wird etwas ungewohnt aufgelegt, nämlich mit der rechten Reißverschlußseite nach unten auf die linke Stoffseite. Die Zähnchen zeigen dabei zur Stoffkante, liegen aber einige Millimeter unterhalb der Kante.

 

compa1110.jpg

 

Das stecke ich von der linken Seite erst mal längs fest, danach von der rechten Stoffseite quer zur Naht und anschließend wird auf der Markierungsnaht genäht. Die Naht beginnt und endet 3cm vor den jeweiligen Seiten.

So sieht das dann von der rechten Seite aus, bevor ich die Stecknadeln gezogen habe.

 

compa1111.jpg

 

Man kann es natürlich auch erst mal von Hand heften, aber es ist eine Innentasche, deswegen beschließe ich, daß es so schön genug wird.

 

Anschließend wird die Nahtzugabe umgebügelt.

 

compa1112.jpg

 

Wer gut aufgepaßt hat, dem ist sicher aufgefallen, daß die Nahtzugabe jetzt auf der rechten Seite ist.

 

Doch auch wenn es nahe liegt, der Nahttrenner bleibt in der Kiste, stattdessen kommt die Nähmaschine zum Einsatz und steppt die Nahtzugabe fest. (Sticklänge 3, also etwas länger als normal.)

 

compa1113.jpg

 

Das gleiche passiert mit der anderen Seite. Zum Positionieren schließe ich den Reißverschluss und markiere das Nahtende mit einer Linie, die genau senkrecht zu den RV Zähnchen verläuft.

 

compa1114.jpg

 

Und dann wieder die rechte Seite des Reißverschluss auf der linken Stoffseite plazieren und feststecken. Die Markierung ist 3cm vom Rand entfernt, wo auch auf der anderen Seite die Naht endet.

 

compa1115.jpg

 

Bevor ich das aber nähe, schließe ich erst mal den Reißverschluss. Um zu kontrollieren, daß das jetzt wirklich paßt, die richtigen Seiten aneinander stoßen und das RV Band nicht verdreht ist oder so.

 

Räumliche Vorstellung funktioniert bei mir dann doch am besten mit den Fingern und mit den Augen. :o

 

compa1116.jpg

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(Öh... wenn ich mir das so ansehe... kann das sein, daß die Pferde mit mir durchgegangen sind und ich ein bißchen arg viele Bilder gemacht habe?

 

Lieber ein paar weniger in Zukunft?)

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Da der Reißverschluss später gekürzt wird braucht er natürlich hinten einen Riegel, damit der Schieber nicht versehentlich rausrutscht.

Technik ist einfach. Unter den Nähfuß legen, Zickzack mit maximaler Stichbreite und Stichlänge null und dann ein paar mal hin und her nähen. Auf jeder Seite ein paar Vernähstiche auf der Stelle schaden dann auch nicht.

 

compa1117.jpg

 

Das ist jetzt funktional aber nicht schön.

 

Also wird noch ein Stückchen Webband (von Kafka) der länge nach gefaltet und an beiden Seiten angenäht.

 

compa1118.jpg

 

Und jetzt kommt auch die Auflösung, was ich mit den Nahtzugaben mache... Webband von Kafka drüber. :)

 

Leider hatte ich kein farblich passendes Stück mehr, das lang genug für beide Seiten gewesen wäre, also gibt es auf jeder Seite ein unterschiedliches.

 

compa1119.jpg

 

Warum so?

Nun, ich wollte die Nahtzugaben ganz unsichtbar haben. Dazu hätte ich natürlich auch innen ein Band drüber nähen können. Dann hätte ich aber außen die Nähte gehabt.

Also dann lieber eine schönes Band außen und innen die Nähte.

(Und ein Band von Hand nur auf der inneren Schicht des Steppstoffes festnähen... das war's mir dann für eine Tasche doch nicht wert. Selbst mein Wahnsinn hat gelegentlich Grenzen. :D )

 

Zum Festnähen drehe ich übrigens mein Werkstück auf links, denn so kann ich in dem "Tunnel" nähen und bin mir nicht selber im Weg.

 

compa1120.jpg

 

Und so sieht das Ganze dann von der rechten Seite aus:

 

compa1121.jpg

 

Zum Annähen des Bandes habe ich übrigens nicht den Kantenfuß genommen sondern den Gradstichfuß. Ich finde, der hält die dicken Stofflagen besser unten. Und da meine Maschine von sich aus grade transportiert, ist es nicht so schwierig, auch weitgehen grade zu nähen. Mit dem Kantenfuß komme ich bei solchen Sachen (der Reißverschluss mit seinen Zähnchen spielt ja auch noch mit) of leichter von der Bahn ab.

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Nööööööööö ich finde du machst nicht zu viele Bilder :-)

Ich kanns mir manchmal besser mit Bild vorstellen.

 

Bis jetzt sieht doch alles prima aus.

 

Gruß Alexandra

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Im nächsten Schritt bekommt der Reißverschluss-Stopper noch eine zweite Schicht. Aus dem zweiten Webband wird wieder ein Stück längs gefaltet und überlappend aufgenäht, so daß das erste Band darunter vorschaut.

 

Dies geschieht ausschließlich zu Designzwecken, damit auch das zweite Band noch ein weiteres Mal reflektiert wird.

 

Es hat absolut gar nichts damit zu tun, daß der Reißverschluss 3cm vor der Stoffkante endet, der RV Stopper ebenso, die Nahtzgabe die hinterher verschwindet aber nur 2cm beträgt.

Also mit dem Loch und den ausfransenden Bandenden an der Stelle hat es rein gar nichts zu tun. :rolleyes:

 

Dann wird die Tasche mit geschlossenem Reißverschluss links auf links gelegt und an den Seiten wird in etwa 1,8cm Abstand zur Schnittkante eine Heftnaht mit größerer (3,5) Stichlänge genäht.

 

Jetzt den Computer mal reinstecken. Paßt gut rein, die Öffnung könnte größer sein. Die war mal großzügig, aber dann habe ich auch großzügig wieder hier und da was weggenommen. Aber wie gesagt, der Rechner paßt grade noch so durch die Öffnung.

 

So sieht die fertige Innentasche mit Computer drin aus:

 

compa1122.jpg

 

Als nächstes befreie ich die schon zugeschnittene Futtertasche vom Schnitteil und verpasse ihr an der späteren Oberkante zwei Markierungsnähte in Nahzugabenbreite. (Hier 2cm, weil meine Erfahrung sagt, daß an der Futtertasche gerne mal etwas Stoff "fehlt" und locker hängen besser als zu kurz ist.)

 

Dann führt kein Weg mehr daran vorbei, den Oberstoff zuzuschneiden.

Der wird in den Stoffbruch gelegt und dann probiere ich mit meinem Schnitteil herum, wo ich es gerne hätte. Und achte auch drauf, daß ich nicht mit meinen Konstruktionsnähten zu oft mit den Nähten und Nahtzugaben von meinem Patchwork ins Gehege komme.

 

So sieht das aus:

 

compa1123.jpg

 

Da sich hier einige Anfänger zu Wort gemeldet haben mal noch ein paar Tips zum Zuschnitt mit der Schere generell:

Abgesehen davon, daß man sich mit einer guten, scharfen Schere einen Gefallen tut gibt es auch bei der Zuschnittechnik ein paar Sachen, die einem das Leben leichter machen. Bei diesem Stoff hier waren das zwei "Regeln":

 

1, Mit geradem Handgelenk schneiden. Wenn mein Arm die Verlängerung der Schere ist, sind gerade Schnitte ganz einfach. Wenn ich das Handgelenk drehe, dann drehe ich die Schere, die verkantet, steht schräg, ich schneide nicht mehr in meiner Sichtachse und ganz leicht passiert es, daß ich nicht da schneide, wo ich schneiden will.

Deswegen das Handgelenk immer gerade halten und lieber den Stoff drehen bzw. bei großen Teilen und/oder flutschigen Stoffen um den tisch oder sonstige Zuschneidefläche herumgehen. Ggf. auch am Rand neu ansetzen, um grade weiter schneiden zu können.

 

2. Bei Rechtshändern schneidet die Schere immer rechts am Schnittmuster vorbei, der Papierschnitt ist also links von der Schere. Die Scheren sind geschliffen und haben dadurch eine "Richtung", nur auf der einen Seite kann man wirklich genau an der Linie entlang schneiden.

Und wenn man mal links und mal rechts entlang schneidet, bekommt man unweigerlich etwas ungenaue Nahtzugaben.

 

Wenn man die Wahl hat zwischen "Handgelenk knicken" und "auf der "falschen" Seite schneiden", dann lieber auf der "falschen" Seite schneiden. Aber den Zuschnitt so planen, daß man das möglichst selten tun muß.

 

Als nächstens soll eine Außentasche kommen.

 

Da kann ich mich aber noch nicht so recht entscheiden, wie das werden soll.

Also erst mal Kaffeemaschine anwerfen, Espresso trinken, Nähbücher wälzen und diesen Beitrag schreiben...

 

Dann weiter sehen...

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