Meine Artista 640 streikt

Liebe Bernina Erfahrene,

ich hab meine Maschine seit April 09 und schon viel darauf genäht, sehr dickes, sehr dünnes, alles immer prima gegangen. Bis am Freitag, nähte eine Hose fertig, machte die Säume, dann als letztes das Knopfloch am Bund. Fuss eingesetzt, Knopfloch programmiert, losgenäht, merkte aber ziemlich gleich, dass sie nicht vorwärts kommt, also angehalten und siehe da riesen Knoten im Stichloch . Rausgenommen, Hosenbund gerade noch gerettet, Knoten rausgefriemelt. Fuss gewechselt, versucht zu Nähen, nichts: immer wieder diese Knoten. Alles abmontiert, geputzt, geölt, Nadel gewechselt, Spulenfaden gewechselt - hilft alles nichts. Sie holt den Unterfaden nicht rauf, sie macht mit dem Oberfaden ca. 1 cm lange, aufgeschnittene Schlingen unten im Stoff.

Nach 1 Std. hab ich dann meine alte Bernina genommen und das Knopfloch genäht.

Könnte es eine Kleinigkeit sein? Was? Bei dieser Maschine kann man, mMn, den Greifer ja nicht rausnehmen. Irgendwas muss damit sein.

Beim hiesigen Berninaladen war ich schon, hiess aber sofort "einschicken" und zudem hat Bernina ja die Festtage zu. Blöd - weil ich natürlich auch frei habe und gerne genäht hätte....

Wäre dankbar um ev. Tipps!

Liselotte

Das hört sich aber eher an als ob da was mit der Oberfadenspannung nicht stimmt.

Berninagreifer sind so gebaut, dass sie die Fadenschlingen im Greifer (wenn denn welche durch irgendein Problem entstehen) zerschneiden, damit sich nicht alles um die Achse festschlingt, deswegen hast du die aufgeschnittenen großen Stiche.

Hat denn dein Händler mal danach geschaut oder schickt er prinzipiell alles gleich ein?

Nein der Händler ist vom Typ "Null Ahnung" im Prinzip verkaufen die nur, selbst die Einführung war so so la la. Die schicken nur ein, vielleicht 1 - 2 Jahr haben sie einen Mechaniker von Bernina da, wenn man gerade Glück hat.

Aber an der Oberfadenspannung hatte ich nichts geändert, aber: wenn man ja Knopfloch programmiert macht die Maschine das selbst... aber wie gesagt, es war ein normales Knopfloch in ganz normaler Dicke (und warum sollte die Maschine sich selbst falsch einstellen?). Ich habe vom Maschineninnern so gut wie keine Ahnung, ist wie beim Autofahren... und diese neuen sehen so elektronisch aus (hatte auch, nach Anleitung, die Kappe über den Fadenspannungsringen wegmontiert, wegen Kontrolle der Spannungsscheiben, war aber nichts drinne)

Bin ratlos....

LiLo

Wenn sie den Unterfaden mit Hand nicht mehr hochholt, dann ist wahrscheinlich der Greifer verstellt.

Es könnte auch die Spannung sein, dafür sprächen deine Schlingen, die können aber auch von Fadenresten herrühren, die sich um den Mittelteilhalter gewickelt haben.

Danke - also werd ich sie doch einschicken. Fadenreste hat sie zwar nirgends aber verstellt klingt irgendwie logisch Auch wenn es mir sehr schleierhaft ist, wie sie sich vom Saumnähen zu Knopflochanwahl verstellen sollte

LiLo

Es reicht, wenn Du vergessen hättest den Nähfuß zu senken, der Faden aus der Oberspannung gesprungen wäre und die langen Schlingen sich in den Greifer gesetzt hätten.

Hm, das mit dem Nähfuss kann man nie 100% ausschliessen.... Ich würde eher sagen nein, aber beschwören kann ich's nicht. Und das reicht, um sie zu verstellen Bisschen delikat das Maschinchen, was?

LiLo

Und das reicht, um sie zu verstellen

Naja, bei solchen Sachen genügt generell oft sehr wenig Ursache für große Folgen.

Glücklicherweise geht es meistens trotzdem gut und man merkt gar nicht, daß man eigentlich einen Fehler gemacht hat, aber manchmal hat man halt Pech, weil sich irgendwas besonders unglücklich wickelt oder so.

(Wie gut, daß du noch die alte Maschine hast. Dann sitzt du wenigstens nicht auf dem Trockenen. Kein Mechaniker vor Ort ist schon blöd.)

Ach mein altes Maschinchen (1992! ) ihr fehlt die technische Raffinesse aber sie ist soooo verlässlich! Sonst wär ich wirklich sehr:mad:, hat man schon mal Ferien ....

LiLo

Hast Du den Bund einfach so unter den Fuß gelegt, oder arbeitest Du mit "Unterlegkeil", also hinter dem Stoffstreifen (der ja schon recht dick ist) noch eine Anfahrhilfe? Daran kann es nämlich im Zweifelsfall auch mal liegen - ich spreche aus Erfahrung.

Nein, keinen Keil - es war auch kein besonders dicker Bund, einfach normale Flanellhose - schon zigmal gemacht.

LiLo

Nur der Vollständigkeit halber:

Heute hat das Näma-Geschäft meines Vertrauens (hä!) angerufen, die Maschine sei wieder da (von Bernina), Reparaturkosten 240 CHF (145 Euro) - nichts mit Garantie - Eigenverschulden. Na gut, aber was ? Tja, genau wissen wir das auch nicht - also gut, her mit der Nummer des Mechanikers, möchte schliesslich wissen, was ich da verbockt habe, schon damit ich's nicht noch mal mache ... Ende vom Lied (ich verschon Euch mal mit Fachausdrücken auf Ital. die ich nicht übersetzen kann) er weiss auch nicht WIE, nur WAS. Anscheinend gibts "beim Crochet ein Körbchen "cestello" da blockierte sie.

Hallo? Wir haben ein Elektrogeschäft, da möcht ich mal den Kunden sehen, der 240 CHF Reparatur zahlt ohne dass ich ihm sage was warum kaputtgegangen ist (altersschwache Anlage zählt in meinem Fall wohl nicht?)

Oder bin ich zu streng?

LiLo

genau wissen wir das auch nicht - also gut, her mit der Nummer des Mechanikers, möchte schliesslich wissen, was ich da verbockt habe, schon damit ich's nicht noch mal mache ... Ende vom Lied (ich verschon Euch mal mit Fachausdrücken auf Ital. die ich nicht übersetzen kann) er weiss auch nicht WIE, nur WAS. Anscheinend gibts "beim Crochet ein Körbchen "cestello" da blockierte sie.

Hallo? Wir haben ein Elektrogeschäft, da möcht ich mal den Kunden sehen, der 240 CHF Reparatur zahlt ohne dass ich ihm sage was warum kaputtgegangen ist (altersschwache Anlage zählt in meinem Fall wohl nicht?)

Oder bin ich zu streng?

LiLo

Nö finde ich nicht - ich würde es bei diesem Rep-Preis auch wissen wollen.

Eben so wie Du es schreibst, damit Du diesen Fehler nicht nochmal machst.

Und wenn der Mechaniker nicht weiß WIE, wie kann er dann sicher sein das Du der Schuldige bist

Was genau schreibt er denn?

Oh - er schreibt gar nichts, ich hatte darum gebeten (aber das wäre nicht üblich!), das einzige, was ich erreichen konnte, war seine (=des Maschinenmechanikers von Bernina) Telefonnr. zu bekommen. Der Anruf war nicht sehr aufschlussreich, er erklärte mir, dass beim Crochet ein "Körbchen" (tut mir leid, aber wir leben hier auf italienisch und ich bin leider nicht in der Lage die Fachwörter zu übersetzen, da ich sie - egal welche Sprache - nicht kenne) blockierte bzw. berührte.

Meine Hauptfrage war denn auch, was ich denn falsch gemacht hätte - die Antwort war, das könne man nicht sagen... Er sehe nur, was kaputt wäre, nicht warum . Kann natürlich sein.

Was mich an der ganzen Angelegenheit ärgert, sind nicht an sich die Kosten (ist mir schon klar, dass so ein Mechaniker kostet), sondern die ganzen Umstände. Ich überlege, ob ich nicht mal an Bernina direkt schreibe und denen darlege, was für einen Lotterservice sie da im Tessin haben. (sorry, was Dich in Deutschland wohl überhaupt nicht interessiert......)