häkeln: muschelmuster - maschenprobe extrem geschrumpft

hallo, ihr fleißigen häkelerinnen

ich hab folgendes problem:

in einem aktuellen häkelheft (name vergessen *hnt*) hab ich mich in einen pullover in muscheloptik mit losem schal in rauchblau verkuckt. häkeln an sich ist kein problem, nur die maschenprobe muss sein, auch zum üben

das heft schlägt yak-wolle vor, da die meinen preisrahmen extremst sprengt habe ich mich für ein anderes garn mit etwa gleicher lauflänge (5m weniger) bei gleichem gewicht entschieden. und ich glaube, da liegt das problem ...

das muster wird mit 3 nadeln in unterschiedlicher stärke gehäkelt, die proben berücksichtigen das in der maschenanzahl. angefangen hab ich mit der kleinsten größe 4. ich habe die gewünschten 17 maschen angeschlagen und dann gemessen - 10cm, wunderbar. danach habe ich 8 reihen des muschelmusters gemacht, bei 9,5 sollten 10cm erreicht sein.

und jetzt mein problem: die 8 reihen sind 7,5cm hoch, es bestehen gute chancen, dass ich mit 9,5 reihen in die nähe von 10cm komme. aber die breite von dem teil ist so zusammen geschrumpft, dass es nur noch 7,5 breit ist. ich glaube, das soll so nicht sein ...

was mach ich falsch? ziehe ich die maschen zu eng? wie lang hätten denn meine ersten maschen sein müssen, damit ich am ende im fertigen stück auf 10cm komme? oder verstehe ich die schrift falsch? ich habe alle maschen gezählt, das muster hat einen 8+1 satz, immer 4 nicht genutzte maschen zwischen den muscheln. dadurch zieht sich das muster unten an der kante etwas zusammen und die kante erscheint rund ... sollte ich vielleicht nicht nur luftmaschen, sondern zusätzlich eine reihe feste maschen häkeln, damit die form der kante stabiler bleibt?

ich muss dazu sagen, ich häkele relativ eng, ich mag keine riesigen maschen, die dann löcher bilden, aber irgendwas muss ich anders machen, um auf die gewünschte breite von 10cm bei 17 maschen zu kommen. die höhe scheint ok zu sein ...

im moment überlege ich, mit einem anderen knäul die probe mit der 5er nadel zu machen, um zu sehen, wie die wird. für tipps bin ich jedenfalls dankbar, ich will das teil ja nicht versauen und passen sollte es mir in größe 46/48 am ende auch noch

Hallo,

deine Probe ist also zu schmal und zu niedrig? Dann würde ich es jetzt erstmal mit einer größeren Nadel probieren. Wie fest oder locker jemand häkelt oder strickt, ist ja sehr individuell; das kann wohl auch mal um mehrere Nadelstärken unterschiedlich ausfallen, um auf die gleiche MaPro zu kommen, afaik.

Ansonsten würde ich mittels Dreisatz ausrechnen, wieviele Maschen und Reihen du mehr brauchst, um jeweils auf die gleiche Größe zu kommen wie vorgesehen, falls du nicht mit einer anderen Nadel häkeln möchtest.

Was hast du denn da für ein Garn, welches Material? Vielleicht spielt das ja auch eine Rolle?

Liebe Grüße,

Kerstin

hm, ich weiß nicht, ob es so viel sinn macht, dass ich größere nadeln nehme. da komme ich mir glaub ich nur selbst ins gehege, weil ich ja über das muster verteilt mehrere nadelgrößen nehmen muss

ok, nehmen sollen hätte ich:

lang yarns yak, 50% yak-wolle, 50% merino-wolle, lauflänge 130m / 50g

genommen habe ich nach empfehlung einer erprobten strickerin :

allround von wolle rödel, 40% schurwolle, 30% polyacryl, 30% polyamid, 125m / 50g

ich habe keinen vergleich zur yak-wolle, bin aber mit der hier ganz zufrieden. lässt sich gut häkeln ... nur hat sich die breite eingeschrumpft, die höhe wird wohl am ende hinkommen, habe aufgehört, als ich gemerkt habe, die breite passt nicht. wenn ich es schaffe mache ich morgen mal ein foto vom problem und versuche mich bis dahin an der probe für die 5er nadel, die scheint die meist verwendete zu sein.

das heft heißt übrigens häkeltends 12/2012, aus dem oz-verlag

modell 14, größe 46/48, muster ist ein muschel- oder fächermuster

aber die breite von dem teil ist so zusammen geschrumpft, dass es nur noch 7,5 breit ist. ich glaube, das soll so nicht sein ...

 

was mach ich falsch? ziehe ich die maschen zu eng?

Hast Du mal kontrolliert, ob Du noch dieselbe (bzw. die geforderte) Anzahl Maschen hast?

Beim Ausprobieren von Häkelmustern kann es leicht passieren, dass man unabsichtlich abnimmt

Grüsse, Lea

Ansonsten mußt du halt mehr Maschen nehmen, bis die Breite stimmt. Wie beim Stricken halt auch.

(Und die Maschenprobe mal waschen... das kann sich verändern.)

danke, das mit dem waschen hätte ich vergessen. guter plan.

an die falsche maschenzahl habe ich gerade auch gedacht, als ich das 5er muster wieder aufgeribbelt habe. das hatte ich schon versucht, etwas größer zu machen, um nachher besser messen zu können. das stimmte aber vorn und hinten nicht. es war auch für meinen geschmack zu locker ,,, ich werde den zweiten versuch so häkeln, wie ich in optisch ansprechend finde, und dann hoffentlich ein stück a 10x10cm am ende herausbekommen. ansonsten versuche ich es wohl mit dem maschen zugeben ...

Was mir noch eingefallen ist:

gibt es bei der Anleitung irgendwo einen Schemaschnitt oder hast du genug Maßangaben, wie breit und lang das fertige Teil sein soll?

Das hilft enorm, wenn man umrechnen muß.

(Und falls es das nicht gibt, würde ich tatsächlich mal den Verlag anschreiben/ mailen. Daß jemand die Maschenprobe genau trifft, auch mit dem Originalgarn, ist ja eh nicht gesagt.)

Merino wird ja beim waschen eher noch etwas weiter, wie sich Yak verhält entzieht sich allerdings auch meiner Kenntnis.

Deine normale Wolle mit der Kunstfaser könnte einen höheren Rücksprung haben.

Ach Moment... mir fällt noch was ein...

*such*

Ah ja, auf Ravelry wird das Yak Garn als "Aran" eingestuft, das Allround als "Sport".

"Aran" ist quasi zwei Stufen "dicker" als "Sport", wenn man dieser Garnnomenklatur folgt, hast du schlichtweg ein deutlich dünneres Garn und daher logischerweise auch eine kleinere Maschenprobe. Da hilft nur umrechnen.

Oder ein anderes Garn nehmen. Laut Ravelry kämen von Wolle Rödel dann folgende Garne aus oder mit Wolle in Frage (Baumwolle und so lasse ich mal weg, das hat sicher andere Eigenschaften.)

Soft Merino, Siena Big, Rustikal Hauswolle, Tweed und Schafwolle.

Sich nach der Lauflänge richten ist leider nicht zuverlässig, vor allem nicht, wenn die Materialmischung anders ist, weil unterschiedliches Material ja unterschiedlich schwer ist und auch die Art des Spinnens und Zwirnens einen Einfluss drauf haben. Besser man schaut nach der empfohlenen Nadelstärke. Da hat das Lang Garn 4,5 - 5,5, das Allround hingegen 3-3,5.

Ich fürchte, da liegt der Hase im Pfeffer.

Ich mache eine Maschenprobe auch immer größer als 10x10 cm und lege mir dann eine Schablone auf das Musterstück (Quadratischer Rahmen Loch 10x10) und zähle darin die Maschen ab. Das hat den Vorteil, dass man die Maschen dernRänder, die sich immer verziehen, nicht mitzählen muss.

nowak, danke, wieder was gelernt

wir haben uns beim aussuchen eher von der strickerfahrung leiten lassen. für mich war logisch, dass die eigenschaften bei gleichen metern pro gewicht gleich sind. nun ja, wohl nicht dass die nadelstärke 3-4 ist hab ich zu hause gesehen, aber nicht weiter beachtet.

ansonsten, ich hab meine neue maschenprobe seit heute morgen fertig. wie es aussieht brauche ich 2,5 mustersätze für 10cm statt der angegebenen 2, das muss ich nochmal genauer nachzählen. über die höhe mache ich mir erstmal keine gedanken, das werde ich am wachsenden stück testen, wann genug ist. ich bin halt ein sitzzwerg, mir wäre das teil laut anleitung wahrscheinlich eh zu lang.

bedeutet, ich werde die anschläge umrechnen und wahrscheinlich ein viertel aufrechnen müssen, um auf meine weiten zu kommen. in der anleitung sind auch cm-maße des fertigen teils angegeben, ich hab also was zum vergleichen. nur, wenn schon der anfangswert falsch ist, dann kommt sich das ja nach oben hin erst recht nicht aus. da bin ich schon froh, die probe gemacht zu haben die anleitung sagt für die originalwolle 97 maschen für 11 mustersätze, für mich werden es dann wohl ... rechne ... 121 maschen und ... 13,75 mustersätze. bzw im vorderteil 14, im hinterteil 13,5. da beide teile gleich sind sollte das nicht so auffallen und ich kann vernünftig abschließen.

japp, gefällt mir die idee, ich werde das mal so testen

danke für eure hilfe, nowak hat hier ja echt eine menge infos aufgefahren

Du kannst dir auch nach den Zentimetermaßen einen Papierschnitt in Originalgröße zeichnen und dann beim Häkeln immer mal drauflegen um zu sehen, ob es noch paßt.

Und nein, die Lauflänge sagt leider gar nichts darüber aus, ob man ein Ersatzgarn nehmen kann.

Das ist im Prinzip wie in der Scherzfrage: Was wiegt mehr, ein Kilo Blei oder ein Kilo Federn?

Beide wiegen zwar gleich viel, aber das Volumen ist sehr unterschiedlich.

Deswegen ist z.B. ein Kaschmirpullover auch so leicht, weil du aus dem gleichen Volumen bei weniger Gewicht genauso viel Lauflänge rausspinnen kannst wie aus einer Schafwolle oder gar aus Baumwolle.

Aber ich habe das auch auf die "harte Tour" gelernt.