Singer No. 66

Im Keller stieß eine Freundin auf einen alten Nähmaschinenkasten mit einem "Singer"-Schriftzug. Da sie damit nichts anfangen konnte, hat sie mir sie zum Geschenk gemacht.

Ein Blick unter die Holzhaube offenbarte dieses schöne Stück:

und von hinten:

Laut beiliegender Gebrauchsanleitung handelt es sich um eine elektrische Singer 221-1.

Die Finderin konnte mir leider nicht mehr über die Maschine sagen. Offenbar handelt es sich aber um eine amerikanische Maschine. Zumindest lässt die Visitenkarte des Verkäufers diesen Schluss zu:

Allerdings ist diese Maschine definitv in Deutschland gelaufen. Im Zubehörkasten fand ich ein "normales" Stromkabel mit einem deutschen Anschluss.

Außerdem war noch ein deutsches Nähgarn eingefädelt.

Ich würde nun zum einen gerne wissen, wie alt die Maschine ist.

Hier ist die Seriennummer zu sehen:

Außerdem würde ich sie gerne wieder ans Laufen bekommen.

Sie ist mit einem Motor ausgestattet. Hier ist das Motorschild zu sehen.

An dem Motor ist auch ein Stromkabel angeschlossen.

Allerdings finde ich keinen Anschluss, an den das oben gezeigte Stromkabel aus dem Zubehörkasten passt. Ich stelle mir daher die Frage, ob da vielleicht irgend ein Teil zwischen war. Weiß da jemand mehr?

Das hier ist das Fußpedal der Maschine:

Hier liegt der Unterfaden:

Und so sieht die Maschine unten drunter aus:

Eine Nähprobe mit gedrehtem Rad ergab überraschendes: Die Maschine ist leichtgängig, und das Stichbild sehr präzise.

Außerdem fand ich im Zubehörkasten diese Füßchen:

Wie gesagt, würde ich das gute Stück gerne wieder ans Laufen kriegen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Habt ihr Tipps für mich?

Hallo Andrea,eine schöne alte Nähmaschine !

Deine Bilder sind nicht von einer Singer 221-1.Ich habe eine Singer Singer 221-1,auch Singer Featherweight genannt. Meine Gebrauchsanleitung sieht aus wie Deine "beiliegende Gebrauchsanleitung".

Bild von meiner Singer Featherweight

Baujahr Deiner Singer mit Seriennummer G 967918,kannst Du hier unten lesen.Später G = Germany hinter der Seriennummer.Welches Singer Modell Du hast kannst Du hier unten besser lesen - Machine Class (Model No.) -,dann Bilder Online anschauen und mit Deiner Singer genau vergleichen.

Vielleich hat ein "alte Nähmaschinen" Liebhaber genau das selbe Singer Modell wie Du.

Hallo,

die in Deutschland gebauten Singer hatten ein "C" vor der Nummer

schau mal hier:

www.SINGER.ag: Fabriksnummern

Sieht aus wie ein Import, schon mal bei Roy Chrest angerufen ob der noch was weiß zu Deiner Maschine? ^^

Gruß

Marcus

Hallo guten Morgen Primafehra,

vielleicht darf ich beim Sonnabends -Rätsel mitmachen?

Ich meine, die abgebildeten Füßchen sind Säumer-Füßchen. Das eine mit der kleinen Schnecke ist ein Wäschesäumerfüßchen. Du schiebst den Stoff durch die Schnecke und er wird beim Transportieren des Stoffes umgefaltet an die Nadel geschoben und es entsteht eine saubere schmale Wäschenaht.

Beim anderen Füßchen kann man ein Band mitlaufen lassen (Wäscheband, Schrägband) und hat auf diese Weise einen schönen Saumabschluss des Wäschestücks.

Die Nutzung beider Füßchen braucht etwas Übung!

Liebe Grüße Von der Flickenhexe:)

Hallo Andrea,deine Singer ist eine Singer 66 “Red Eye” Nähmaschine und wurde in der Singer Elizabethport Fabrik in Elizabeth,N.J. U.S.A. hergestellt. Steht auch auf dem Schild.

Im PDF hier unten auf Seite 14 kann man die alte Singer Elizabethport Fabrik sehen.Damals haben die Leute 30 Dollar die Woche verdient.Es gibt verschiedene Singer 66 Nähmaschinen.

Im Blog ist ein Bild von einer anderen Singer “Red Eye” Nähmaschine mit G vor der Seriennummer.

Bei ISMACS,( International Sewing Machine Collectors’ Society ),kann man mehr Singer 66 Bilder sehen,wie einfädeln,wo ölen. Hier ist eine freie englische Singer 66 PDF Betriebsanleitung.Hier ist ein Blog mit einer Singer 66 “Red Eye” Model 66-1,wie man sie sauber machen kann.

Eine Singer “Red Eye” würde mir auch hinterher laufen,wenn ich eine finden würde !

Danke, ihr Lieben. Mit Singer Modell No. 66 Red Eye und den Links komme ich doch schon ein bisschen weiter.

Der Vergleich der Seriennummern zeigt: "Meine" Maschine wurde nach dem 15. Januar 1911 und vor dem 11. April 1911 in den USA gebaut. Das habe ich sogar mit Brief und Siegel

Ich werde sie jetzt mal vorsichtig sauber machen.

Eine Idee für einen Test des elektrischen Motors habe ich allerdings noch nicht. Wie kann ich das Problem mit den Anschlüssen lösen? Oder gibt es da eine Art Spannungswandler, der dazwischen gehört? Kann hier jemand weiter helfen?

Hallo Andrea,

Josef rät immer zur Vorsicht mit den alten Motoren. Falls es einer zum ölen ist (ja, gibt es auch) und überhaupt, weil schon so alt, sollte sich mal ein Elektriker das Teil ansehen.

Ansonsten echt schöne Maschine und ich gratuliere!

Viele Grüße, haniah

Danke für den Hinweis, Haniah. Dass das gute Stück mit Fingerspitzengefühl anzupacken ist, habe ich mir schon gedacht - unter anderem durch den Hinweis mit 110 - 120 V auf dem Motorschild.

Ich hoffe, Josef hat noch weitere gute eine Idee?

Ansonsten schaue ich, ob ich sie auf Fußbetrieb umrüste: Schwiegermama hat noch einen alten Singer-Unterbau ohne Maschine in der Ecke stehen.

spannungswandler gibt es. die wurden hier im forum schon einige male im zusammenhang mit aus den usa mitgebrachten nähmaschinen diskutiert. ansonsten: elektriker fragen (oder den haustechniker im nächten größeren hotel).

Okay, dann lasse ich mal die Verwandschaft drüber schauen - mein mein Cousin ist Elektriker, der sollte doch bestimmt eine gute Idee haben.

Eine andere Frage zum Restaurieren: Womit mache ich die Maschine am besten sauber? Ich habe jetzt vorsichtig trocken Staub gewischt, aber immer noch ordentlich Dreck auf dem ganzen Teil. Und wie kriege ich diese Öl-Staub-Mischung von den beweglichen Teilen hinunter?

Andrea, das Dekor geht ab, wenn Du scharfe Reinigungsmittel verwendest. Hier wurde schon mehrfach empfohlen (also nicht hier bei Dir, sondern im Forum), nur mit Nähmaschinenöl zu reinigen. Das habe ich bei Omas Maschine auch gemacht, mehrfach bis kein Dreck mehr mitkam.

Was genau meinst Du mit beweglichen Teilen? Teilweise kann man die abbauen und einzeln polieren (Nähman hat gute Erfahrungen mit Autopolitur, glaube ich), aber bevor Du was abschraubst, solltest Du vielleicht wissen, wie man sie wieder dran bekommt

Im Downloadbereich habe ich die Erfahrungen beim Säubern von Omas Maschine mit Bildern zusammengefasst. Vielleicht kannst Du da für Dich auch was finden? Die Maschinen sind zwar nicht gleich, aber immerhin ähnlich

Liebe Grüße, haniah

Nähmaschinenöl habe ich hier, das werde ich mal ausprobieren. Danke, Hania, da werde ich gleich mal in den Downloads nachsehen.

Mit beweglichen Teilen meinte ich zum Beispiel die Aufnahme der Unterfadenspule, das Einstellteil für die Oberfadenspannung oder die Rädchen am Antrieb. Da hat sich so eine Mischung aus Staub und Öl draufgesetzt. Beweglich bzw. gängig ist die Maschine ja überraschenderweise. Mir geht es daher in erster Linie um das Entfernen von Staub und anderem Schmutz. Und das Öl schmiert ja gleichzeitig.

die blanken metallteile im inneren lassen sich gut mit petroleum reinigen (gewöhnliches petroleum, nicht das parfümierte "lampenöl"). einfach mit pinsel oder pipette eintropfen und dann die maschine bewegen. (putzlappen oder zeitungspapier unterlegen erspart schweinerei unter der maschine). vorher noch mit einem pinsel staub und flusen soweit wie möglich entfernen. nach dem reinigen ölen.

du hast weiter oben geschrieben, dass sie leichtgängig ist. da dürfte innen gar nicht viel putzen nötig sein. ausser es haben sich flusen vermischt mit öl an unbeweglichen stellen angesammelt. die stören nicht die funktion, aber man will sie vielleicht doch wegkriegen. siehe auch die fotos hier Hobbyschneiderin 24 - Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Pfaff 133 K - Mein Neuzugang die pfaff 133 ging auch schon vor dem putzen leicht, aber den lurch wollte ich halt weg haben.

//ps: bei den blanken teilen außen auch petroleum oder eventuell ein sanftes poliermittel, wie man es auch zum putzen von ziergegenständen im haushalt verwendet. aber darauf achten, dass du nur das blanke metall polierst und nicht die auflackierten oder aufgeklebten verzierungen.

Okay, nächste Frage: Im Drogeriemarkt habe ich jetzt nur Waschbenzin statt Petroleum bekommen. Kann ich das auch verwenden?

Alternativ habe ich hier noch ein Flasche Spiritus zum Reinigen stehen.

Nach dem Reinigen und Putzen gut ölen versteht sich von selbst

Kein Waschbenzin! Spiritus würde ich bleiben lassen. Nur Petroleum, bitte. Und gut lüften beim Arbeiten - nur der Vollständigkeit halber.

Vergleiche die beweglichen Teile bitte mal mit der 15 aus dem Download. Die Fadenspannung scheint mir identisch zu sein, die könntest Du problemlos so auseinandernehmen und säubern. Wegen der Spulenaufnahme - das weiß ich nicht. Ich habe noch nie eine Maschine mit horizontalem Dingsbums gehabt und weiß daher nicht, wie man die auseinander nimmt.

Und Du musst natürlich für Dich entscheiden, wieviel Patina die Maschine haben darf. Du kannst ja polieren, bis Du keinen Spiegel mehr brauchst

Viele Grüße, haniah

Hania, was hast du denn als Reinigungsalkohol bei deiner alten Singer verwendet? Ich lese das in deiner Anleitung in den Downloads hier gleich mehrmals. Daher kam ich auf Spiritus.

Schade, dass das mit dem Waschbenzin nicht funzt. Ich hätte gerne morgen ein bisschen dran herumgeputzt. Dann muss das leider warten, bis ich Petroleum besorgt bekomme.

Andrea, ich hatte den Alkohol aus der Apotheke. Den habe ich aber nicht für die Mechanik verwendet, weil ich sie gar nicht mit Petroleum durchgespült habe. Sie war nicht verharzt

Ich musste gerade etwas suchen, weil ich mich an einen guten Thread von Maria54 erinnerte: klick Sie hat für die OFSE Backofenreiniger benutzt.

Den hast Du bestimmt da Wenn nicht noch ein Fachmann mahnend den Finger hebt

Liebe Grüße, haniah

Hallo Andrea,es kommt auf die alten Teile an,ich kaufe nicht gerne extra was um alte Nähmaschinen sauber zu machen und nehme was ich im Haus habe,oft Nähmaschinenöl und sehr viel Geduld.

Wo ich wohne nehmen manche Leute Coca Cola für rostige Teile.Manche Leute legen alte silberfarbige Teile und Füsse in gekochtes Wasser mit Essig und einen Spritzer Spülmittel drin.Ich habe rostige Teile schon mal in starken schwarzen Tee gelegt.

Backsoda,(Natron),mit einem Spritzer Wasser säubert auch gut.Bitte auf keinen Fall die schönen Singer "Red Eye" Decals beschädigen ! (Schau mal Online was Leute für gut erhaltene Singer "Red Eye" Nähmaschinen im original Nähtisch haben wollen. In meiner Ecke über den grossen Teich sehe ich ganz selten Singer "Red Eye" Nähmaschinen,Leute behalten sie selber.)

Einen Esslöffel OxiClean Puder in sehr warmes rein,alte Teile/Füsse für eine Weile reinlegen und gut abspülen hat alte Nähmaschinen Teile die ich habe auch sauber gemacht.Im Blog weiter unten sind Bilder.

Tools for Self Reliance hat Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Singer Nähmaschinen und verschiedene Tips.

Eine Idee für einen Test des elektrischen Motors habe ich allerdings noch nicht. Wie kann ich das Problem mit den Anschlüssen lösen? Oder gibt es da eine Art Spannungswandler, der dazwischen gehört? Kann hier jemand weiter helfen?

alternativ kannst Du den Motor auch mit einem Trafo ansteuern, lt. Typenschild sollte der sowohl mit Gleich- als auch Wechselstrom laufen; den Elektriker draufschauen zu lassen ist aber sicher eine sehr gute Idee ^^

Allerdings finde ich keinen Anschluss, an den das oben gezeigte Stromkabel aus dem Zubehörkasten passt. Ich stelle mir daher die Frage, ob da vielleicht irgend ein Teil zwischen war. Weiß da jemand mehr? Außerdem war noch ein deutsches Nähgarn eingefädelt.

Ich hoffe jemand kann Dir sagen welches Teil in den Anschluss gehört !

So wie in Deinem Bild sieht kein nordamerikanischer Stecker aus,unsere Stecker sind flach.Deine “Red Eye” arbeitet wahrscheinlich mit deutschem Strom,sonst wäre kein deutsches Nähgarn eingefädelt,nehme ich an.

Ich hoffe jemand kann Dir sagen welches Teil in den Anschluss gehört !

 

So wie in Deinem Bild sieht kein nordamerikanischer Stecker aus,unsere Stecker sind flach.Deine “Red Eye” arbeitet wahrscheinlich mit deutschem Strom,sonst wäre kein deutsches Nähgarn eingefädelt,nehme ich an.

 

auf dem Motor steht aber eindeutig 100 / 120 Volt

ohne transformater läuft die Maschine nur kurze zeit und dann rufst du die feuerwehr

 

auf dem Motor steht aber eindeutig 100 / 120 Volt

 

ohne transformater läuft die Maschine nur kurze zeit und dann rufst du die feuerwehr

Hallo Josef,der Stecker im Bild ist mir ein Rätsel wenn auf dem Motor 100/120 Volt steht. Ausser der Stecker war mal in einem Transformer ? ?

Hier ist ein Bild wie unsere flachen Stecker aussehen.

Danke für die Hinweise. Ich hatte ja weiter vorne schon vermutet, dass da irgendwas zwischen der Maschine und dem deutschen Stromkabel gesteckt haben muss, um die Maschine zu betreiben. Das gezeigte Kabel und das eingefädelte deutsche Nähgarn sprechen sehr dafür.

Wie könnte so ein Trafo oder zwischengeschalteter Spannungswandler aussehen? Kann mir vielleicht jemand ein Bild zeigen? Dann könnte ich das unserer Freundin vorlegen und sie bitten, noch einmal in ihrem Keller auf die Suche zu gehen. Vielleicht haben wir Glück und das Teil taucht auf.

Sollte ihre Suche vergebens sein: Mit welchem Suchbegriffen kann ich im Netz nach einem alternativen Motor für den Antrieb suchen? Und worauf muss ich dabei achten?

Auf Fußbetrieb wie vorne mal kurz angedacht umzubauen scheint mir keine gute Idee mehr, weil ich dafür auch den Holzkasten auseinandernehmen muss. Das fände ich sehr schade - zumal er ja auch so gut wie komplett erhalten ist. Lediglich der Tragegriff ging im Laufe der Jahre verloren.

 

Wie könnte so ein Trafo oder zwischengeschalteter Spannungswandler aussehen? Kann mir vielleicht jemand ein Bild zeigen?

such einfach mal nach "Spannungswandler 230v 110v", oder nach "regelbarer Trafo", da kommen Angebote en masse, wahrscheinlich hat Dein Elektriker auch einen regelbaren Trafo, damit kann er den Motor schon ansteuern;

ein Spannungswandler ist schlicht ein Trafo mit einem festen Verhältnis, beim regelbaren Trafo kannst Du die Ausgangsspannung einstellen (u.a.)

Gruß

Marcus