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Empirekorsett um 1810


Gast Pompadour

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Hallo zusammen,

 

so ich will auch mal wieder ein bisschen wipen ;)

Denn auch für mich ist es spannend mich mal wieder nähtechnisch an eine "neue" Epoche zu wagen.

Bislang war für mich um 1805 eigentlich schluss, was Empire-Mode angeht. Aber nun haben wir dieses Jahr zwei Veranstaltungen die 1811 spielen werden und nachdem ich mir gefühlte Tonnen von Bildern aus der Zeit angeguckt habe habe ich nun doch meinen süßen Zahn für die 1810er Jahre entdeckt.

Früher war mir das immer zu rüschig und süßlich aber mittlerweile kann ich davon garnicht mehr genug bekommen.

 

Aber bevor es mit den Rüschenträumen losgeht braucht's natürlich erstmal den korrekten Unterbau.

 

Da ich topmodisch sein möchte nähe ich mir nun ein langes Korsett wie es genau um die Zeit aufkam.

 

Weil ich nicht all zu viel Zeit mit Recherche vertrödeln wollte habe ich einfach zu einem Fertigschnitt gegriffen und zwar dem von Mantua-Maker.

 

Genäht wird das Mieder aus festem Baumwollsatin und versteift mit Stahlstäbchen (laut dem Infotext im Schnittmuster gab es die zu der Zeit sogar schon!) und einem Blankscheidt (Holzlatte die vorn in der Mitte für eine gnadenlos gerade Haltung sorgte ) das hab ich fertig gekauft.

 

5605442543_8bec1b275e.jpg

Bearbeitet von Pompadour
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Veröffentlichte Bilder

Hier der Zuschnitt:

5605444005_43772a24a3.jpg

 

Und die ausgeschnittenen Teile:

 

5605445391_9358065808.jpg

 

Natürlich hab ich alles viermal bzw. zweimal, denn das Korsett wird mit dem gleichen Stoff auch gefüttert, damit es schön stabil wird.

 

 

Und hier sind auch schon gleich die ersten Nähschritte, die auch wohl die fummeligsten waren, nämlich das Einsetzten der Keile.

Zuerst werden Schlitze eingeschnitten und die Nahtzugaben auf die linke Seite gebügelt

5605446887_ecccc5a8ae.jpg

Die Keile kommen dahinter, quasi rechts auf links.

5605448247_df8bd83e0c.jpg

Und dann habe ich sie von Hand knappkantig mit Rückstichen angenäht.

5605448891_8c1433143b.jpg

Die Ecken sind nicht ganz so optimal geworden... der Satin franst halt sehr schnell aus :(

Und hier ist das fertige Vorderteil, die "Cups" sieht man hier nicht so wirklich, denn ich hab halt auch eher etwas weniger "vor der Hütten" ;)

5606030712_aefb380e6e.jpg

Bearbeitet von Pompadour
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Na da schau ich dir doch mal gespannt zu!! Ich finde das soooo interessant was du immer so schönes historisches zauberst!!

 

Kaffe und Kuchen geholt, bequem in den sessel gelümmelt, so dann bin ich zum zuschauen ausgestattet!!

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Schön, da schau ich gerne zu.

Rüschen sind zwar normal auch nicht so mein Ding, aber je länger ich diverse Bilder dieser Zeit ansehe, desto besser gefällt es auch mir.

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Vielen Dank für die netten Reaktionen :hug: Das bringt gleich mal eine Portion zusätzliche Motivation!

 

Ich war heute auch recht fleißig und habe die beiden Lagen fertig gestichelt.

Übrigens natürlich alles von Hand und mit Baumwoll-Quiltfaden (Baumwollfaden der stark genug zum Nähen war gab es etwa ab 1800)

 

5606567093_f9b2dc3f92_z.jpg

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Ich hab da auch keine Bedenken :D Das Korsett wird bestimmt viel bequemer als mein vollversteifter Rokoko-Schnürleib. Der hat auch einen Blankscheidt in der Mitte, ist aber ansonsten komplett mit Peddigrohr versteift und ein ziemlich er Panzer ;) In das Korsett kommen indess nur ein paar Stahlstäbchen an den Nähten, ich hoffe die genügen, aber ich kann ja immernoch welche ergänzen, falls es zu wenig sein sollte.

 

Hier ist nun noch ein Bildchen von der "Tasche" für den Blankscheidt, ich hab auch schon ein paar Tunnels angefangen, weil die Nähte aber in den Teilnungsnähten verschwinden sieht man sie nicht wirklich.

Zur besseren Veranschaulichung hab ich den Blankscheidt schonmal reingetan:

 

5612495374_33cd5595bc.jpg

 

Und hier ein Detail, die Unterkante, hier kann man ihn dann entnehmen, durch die Nestellöcher wird dann ein Bändchen gezogen um die Tasche zu schließen:

5611916487_101baa9426.jpg

 

Man muss beim Nähen der Tasche übrigens dran denken, dass man die Ösen und die Einbindung der Kante machen sollte BEVOR man den Tunnel näht... mir ist es gerade noch rechtzeitig eingefallen ;)

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Sodele, ich war gestern nicht untätig und habe fleißig an den Tunnels gestichelt.

Auf die Idee an den Nähten die Nahtzugaben zurückzuschneiden bin ich Dödel nicht gekommen und so hab ich nun den Salat und muss durch vier Lagen nähen *uärgks*

 

Mir ist gestern noch der Geistesblitz gekommen, dass ich, bevor ich das ganze Teil dann einbinde noch ausprobieren sollte ob die Träger nicht zu lang sind, denn den Verdacht hege ich, da die Träger für alle Größen gleich waren, ich das Korsett ja aber schon recht weit hochziehen muss, denn das Dekoltée sollte ja damals eher "regalartig" sein ;)

 

5615018827_cd0e0e2f05.jpg

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Hallo Pompadour, ich lese auch gerne mit. Mit dem Korsett habe ich auch geliebäugelt, als ich mein Empirekostüm genäht habe. Mein Schnitt war jedoch von 1808, deswegen habe ich mich für ein Kurzmieder entschieden.

Bei mir ist das "Blankscheit" beim Kurzmieder kein Problem. Mich würde dann jedoch interessieren, wie es ist, wenn es den ganzen Bauch runter geht. Es ist ja nicht so flexibel wie Federstahl. Kann man da noch vernünftig sitzen?

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Also bei meinem Schnürleib ist es kein Problem (der ist aber auch insgesammt kürzer, geht ja nicht bis auf die Hüften runter). Ich denke mal dass man halt zu einer sehr geraden Haltung gezwungen wird....

Natürlich werd ich nach dem ersten "Feldversuch" dann auch einen Bericht liefern ;)

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Juhu! :winke:

 

Mir ist aufgefallen, daß bei Deinem Corsett an manchen Stellen schräg zugeschnitten wird.

Bei welchen Partien wird das so gemacht, und warum ausgerechnet an diesen Stellen?

 

Und: Kompliment für die Handarbeit und die ganzen eingesetzten Keile!:)

*grusel*

 

Grüße aus Wien,

 

Martin:)

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Das mit den schräggeschnittenen Teilen war im Schnitt so vorgesehen, da hab ich mich einfach sklavisch dran gehalten ;)

 

Es sind die Rückteile und die Seitenteile, ich nehme mal an es soll dadurch etwas elastischer und anschmiegsamer werden.

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Dankeschön :)

 

Naja, gegen manche meiner anderen Projekte ist die Handnäherei hier recht harmlos...

 

Heute hab ich noch einen Tunnel fertig gemacht, aber das ist jetzt nicht wirklich ein Foto wert, viel verändert hat sich ja nicht.

 

Bitte nicht wundern, über's Wochenende bin ich weg, es gibt also erst nächste Woche neues zu sehen.

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Sodele, gestern abend konnte ich endlich weiternähen. Die Tunnels sind nun alle fertig und auf der einen Seite habe ich alle Schnürösen gestickt.

 

Da ich das Teil am Ende nicht selbst schnüren muss (bei der Veranstaltung werd ich eine persönliche Zofe haben die mich betuddeln muss und wir sollen "Ankleidevorführungen" machen) dachte ich kann ich auch ranklotzen und mich an mein neues Nachschlagewerk "The lady'a stratagem" halten, welches sagt, dass die Ösen in einem Zoll abstand gemacht werden.

Das ist zwar aus einem Buch von 1827 aber das hab ich dann mal nicht so genau gehalten ;)

Französische Zoll - das Originalbuch ist aus Frankreich - sind zum Glück auch etwas länger als englische - diese sind 2,7cm lang.

 

Der Wältzer ist übrigens sehr empfehlenswert - die Quellen darin sind zwar aus den 1820ern aber vieles ist bestimmt noch auf's Empire anwendbar. Darin steht so ziemlich alles was die Dame von Welt wissen muss, aus zeitgenösssischen Büchern über Benimm, Mode, Handarbeiten usw... es wird ewig dauern bis ich es durch habe...

IMG_1061.jpg.b62950dbedaee417754d5b50db7a2aa3.jpg

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Guten Morgen,

 

das hört sich alles total interessant an. Irgendwie stelle ich mir aber auch vor, dass das Nähen von Hand auch sehr entspannende sein kann. Oder täusche ich mich da. Allerdings hätte ich Angst, dass es nicht hält.

 

Freue mich schon auf mehr.

 

liebe Grüße

Silvi

Bearbeitet von Hobbyschneiderin-geloescht
Shoplinks entfernt. Bitte nur in der Händlerbesprechung oder im Markt posten.
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Guten Morgen,

 

das hört sich alles total interessant an. Irgendwie stelle ich mir aber auch vor, dass das Nähen von Hand auch sehr entspannende sein kann. Oder täusche ich mich da. Allerdings hätte ich Angst, dass es nicht hält.

 

Freue mich schon auf mehr.

 

liebe Grüße

Silvi

TOSCAminni

 

Warum sollten die Nähte denn nicht halten?

 

Vor der Patentierung der ersten praktikablen Nähmaschine ca. 1846 sind die Klamotten den Trägern doch auch nicht vom Leib gefallen. Und da haben sie teilweise noch recht ordentliche Beanspruchung beim Waschen aushalten müssen ;)

 

Es gibt verschiedene Stiche, die wiederum verschieden große Beanspruchung erlauben. Wenn man sowas berücksichtigt, und nicht immer den einfachsten weil schnellsten Stich nimmt, geht sowas genauso gut. Mit der Maschine wirds nur präziser und schneller ;)

Bearbeitet von MamaFlo
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Ja, das Handnähen ist tatsächlich recht enspannend, vorausgesetzt man hat keinen Zeitdruck. Wenn ich mich dabei stresse, dann stech ich mich dauernd...

 

Wegen der Haltbarkeit: nun, bis vor 150 Jahren wurde ja alles samt und sonders von Hand genäht und die Sachen haben auch gehalten ;)

Man braucht halt ein wenig Übung dass die Stiche halbwegs gerade und gleichmäßig werden und man sollte halt nicht zu kleine Stiche machen, aber ich wüsste nicht, dass schonmal jemand im Freien stand weil sich eine Naht spontan aufgelöst hat ;) Und unter Gewalteinwirkung kann auch eine Maschinennaht kaputt gehen.

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Guten Morgen,

 

ich hab da ein kleines Problem mit weißem Adler auf weißem Grund ;) sprich ich seh die Ösen nicht wirklich. Das gibt doch ne Spiralschnürung? Dann sitzen doch auch die Ösen anders? An meinem Kleid von 1500 und ein paar zerquetschte ist ne Kreuzschnürung vorgesehen, aber ich würds gern mal mit dieser versuchen, es sei denn du sagst, die gehört zu der Zeit da absolut nicht hin. Ich hab auch ne für mich gut erklärte und bebilderte Anleitung gefunden, aber ich versteh absolut nicht, wie das Ganze am unteren Ende zusammenhält :confused: Am Anfang gibts nen Knoten und am Ende mit einer Schnur mach ich was? Irgendwie bin ich schon zu doof für ein bissel A *hust*

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Am Anfang gibts nen Knoten und am Ende mit einer Schnur mach ich was? Irgendwie bin ich schon zu doof für ein bissel A *hust*

 

Du fädelst die Schnur im letzten Loch von innen nach außen, und dann direkt durch dasselbe Loch wieder zurück, sodass eine Schlaufe entsteht. Dann führst du die Schnur über die Seite (oder auch oben) von vorne nach hinten und ziehst sie durch die Schlaufe durch. Festziehen und fertig ;)

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Ups, weißer Adler auf weißem Grund.... ich mach später nochmal ein besseres Bildchen!

Jetzt sollt ich aber schnell wieder an meine Arbeit (die ist auch recht schön heute: Jäckchen Mitte 18.Jh :)

 

So weit ich weiß war die Spiralschnürung vor der Mitte des 19.Jh. die gebräuchlichste Art der SChnürung, auch wenn andere bisweilen vorkamen. Die Erklärung dafür ist auch recht simpel: wenn man keinen Plancette-Verschluss hat und bei jedem Ankleiden neu fädeln muss, dann ist die Spiralschnürung die einfachste und schnellste Lösung bei der man sich am wenigsten "verfädeln" kann.

 

Ach übrigens, wenn es euch interessiert wo ich mein Wochenende verbracht hab - nur um euch ein bisschen neidisch zu machen:

 

 

(Leider gibt's noch keine Bilder in besserer Auflösung frei zugänglich im Netz)

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