Zeitschriftenvorstellung: Knipmode März 2015

Wieder ist ein Monat rum und die neue Knip ist verfügbar.

Wie sich rumgesprochen hat, bald auch in Deutsch, nämlich immer einen Monat versetzt unter dem Titel "Fashion Style". Sie erscheint dann im OZ-Verlag.

Leider wird es zunehmend schwierig, euch mit Augenfutter zu beglücken, denn die Homepage der holländischen Knip entpuppt sich als Dauerbaustelle, auf der es immer schwieriger wird, sich zurechtzufinden, der OZ-Verlag ist seit jeher sehr sparsam mit Bildern, von Schnittübersichten nicht zu reden. Immerhin erscheint auf der holländischen Seite noch eine Übersicht, aber erst mit einiger Verzögerung. So sind aktuell zwar Januar und Februar 2015 abrufbar, aber noch kein März. Aber wenn es soweit ist, findet ihr die Übersicht hier.

Ein weiters Mysterium ist das Extraheft, das versierte Knipleser für diesen Monat erwarten. Es erscheint eigentlich zweimal im Jahr, im März und im September, mit Extraschnitten zu den neuesten Stoffen aus dem Hause Hilco. Aber dieses Heft wurde bislang nicht geliefert. Schade. Meistens waren sehr schöne Sachen dabei.

Also begnügen wir uns einstweilen mit dem, was wir haben, und das ist im Wesentlichen blumig bzw. sportlich. Insgesamt sind es 30 Schnitte (wir waren schon bei 47, nur so zum Vergleich) und diesmal nichts zum Stricken.

Als erstes wäre da der Combitruc (der Kombitrick), eher schlichte Basisteile, die sich untereinander kombinieren lassen, insgesamt 8: Eine Hose (1), eine Jacke (2), ein Faltenrock (5), ein Scubarock (6) ein Top (9), eine Tunika (16), ein Top (17) und eine Bluse (18).

Die Hose ist eine mäßig weite, gerade Hose mit kleinen Bundfalten und Bügelfalte. Ferner hat sie einen interessanten Einsatz am vorderen Bund, von dem man in dunkelblau, wie abgebildet, aber nichts sieht. Die weite Oversize-Jacke mit angeschnittenen Kimonoärmeln kommt in kanarigelb etwas knallig daher, paßt aber zu den Kombiteilen mit schmaler Silhouette. Sie hat einen kleinen Stehkragen und eine verdeckte Knopfleiste.

Der Faltenrock ist das Herzstück der Kollektion, denn er ist hier aus einem kunterbunten Stoff mit grafischem Muster, in etwa wie die Pixel bei den Computern der frühen 80er. Alle anderen Teile sind einfarbig und greifen einzelne Farbtöne der Pixel wieder auf. Das ist auch das Gesmatkonzept der Strecke, egal ob Kästchen, Punkte oder Blümchen die Buntheit ausmachen. Scuba ist der neue Modestoff der Saison und bei immer mehr Anbietern zu finden. Ich persönlich bleibe bei Baumwollstoffen. Hier gibt es einen Schnitt für einen schmalen Rock, knielang mit Mittelnaht vorn und hinten, elastischem Bund und ohne Taschen. Sehr einfach zu nähen und durch die Elastizität des Stoffes sicher auch vergleichsweise bequem.

Einen gewissen Chanel-Look bringt das Top (9) in die Sache, es sieht auf den ersten Blick aus wie eine kurze Kastenjacke, da es aufgesetzte Taschen und eine Teilung in der vorderen Mitte hat, die sich bei genauem Hinsehen als Naht entpuppt. Ich bin zumindest drauf reingefallen, weil ich das beim flüchtigen Hinsehen für einen Reißverschluss gehalten habe. Bei dem hier verwendeten Stoff handelt es sich um gesteppten Punta di Roma, was vermutlich wärmer aussieht als es ist und den Jacken-Look verstärkt. Die angeschnittenen Ärmel sind 3/4 lang. Wenn ich es mir recht überlege, ein ziemlich geniales Teil, um auch mit einem einfachen Oberteil "angezogener" zu wirken.

Die Tunika sieht mir, zumindest in dieser Farbe, zu schlabberig und formlos aus. Vielleicht könnte man in einem helleren Stoff und mit Gürtel mehr Kontur erkennen. Zusammen mit der Jacke und dann nackten Beinen in Sandalen geradezu erdrückend wuchtig. Ein bißchen erinnert es aber an einen Helden meiner Kindertage... Die Tunika in Kurz ist das Top (17). Statt des losen Bindegürtels gibt es hier aber im Vorderteil nur an einer Seite zwei D-Ringe und einen Gürtel, der im Rücken verläuft und von hinten durch die Ringe gezogen wird. Dieses Top ist das Multitalent der Kollektion, paßt sowohl zu den Röcken als auch zu der Hose, unter das "Jacken"-Top und die Kanarijacke.

Die Bluse ist an sich nicht schlecht, eine Hemdbluse mit Stehkragen, vorne kürzer als hinten. Aber wozu dieses Schnittdetail, wenn man es dann doch im Hosenbund versteckt? Hier wird das gute Stück mit der dunkelblauen Hose präsentiert, zugeknöpft bis oben hin - also, mit Verlaub, noch langweiliger geht es nicht. Eine Kombi, die den Kommentar "Die Luftahnsa würde dich sofort nehmen" provoziert. Ich persönlich würde nicht ganz so hoch knöpfen und nicht das entscheidende Detail verstecken, aber das mag jede halten wie sie möchte.

Und schon sind wir in der Bastelabteilung: Der Schnitt ohne Schnitt. Müßte man nicht soviel messen und zeichnen, könnte er mir glatt gefallen. Ein Kleid (30) mit angeschnittenen 3/4-Ärmeln, ziemlich weitem Rundhalsausschnitt und einer Unterteilung der Ärmel über die gesamte Breite des Kleides. Der Trick ist hier, dass man einen gestreiften Stoff verwenden sollte, der auf dem Körper des Kleides quer gestreift erscheint, in der Ärmel- und Schulterpasse aber längs verwendet wird. Wahlweise kann man natürlich auch ein bißchen Colorblocking o.ä. betreiben.

Das nächste Thema heißt Langs de lijn (an der Linie). Man muss sich das so vorstellen: Während der adäquat gedresste Nachwuchs sich zu sportlichen Höchstleistungen aufschwingt, steht Mutti hübsch-sportlich-blumig an der Linie des Feldes um zu sehen und gesehen zu werden.

Also, um es mal ernster auszudrücken: Es geht um praktische, aber sportlich-feminine Garderobe, die hier zufällig in Blumenprints daherkommt.

Den Auftakt macht eine kragenlose Jacke (20) im Blousonstil mit Raglanärmeln und aufgesetzten Taschen, hier aus Baumwollsatin. Weiter geht es mit einem kniekurzen, kurzärmeligen Etuikleid (29). So ein Klassiker in seiner Art, passt immer irgendwo und ist in vielen Stoffen vorstellbar.

Die kanarigelbe Jacke (2) aus der vorigen Strecke kommt hier noch einmal im üppigen Blumenprint zur Geltung. Mir persönlich gefällt sie so auch viel besser. Präsentiert wird sie von einem Model, na ich schätze mal um die 60+. Das hat man selten, Senioren in der Schnittmustersektion. M.E. eine völlig vernachlässigte Klientel. Mir gefällt die Darstellung. Auch ein weiter Faltenrock (4) mit Kellerfalten wird gezeigt. Der Schnitt ist eher unspektakulär, aber der reiche Magnoliendruck macht den Frühling geradezu fühlbar. Oder sehe ich das nur so, weil ich jeden Morgen an einem zunehmend aufblühenden Magnolienbaum vorbeigehe? Wer auf der Suche nach Schnitten für Panel-Stoffe ist, hier hat er Anregungen.

Abgerundet wird die Palette durch ein kniptypisches Kleid (21). Eher kurz, mit Gummi im Bereich zwischen Taille und Hüfte und einem eher bauschig-lässigen Oberteil. Die Kimonoärmel sind gleich angeschnitten und 3/4lang. Das Kleid ist einfach zu nähen und wirkt einfach durch den üppigen Blumen-Aquarelldruck. Der zum Modell angebotene Stoff ist zwar nicht billig (Seide), dafür kommt man selbst bei einer Stoffbreite von 135cm mit weniger als 2m aus. Vorausgesetzt, man macht es so kurz wie hier.

Weiter fiel mir auf, dass für diese Strecke keine Hosenschnitte verwendet wurden. Die sportlich elegante Frau trägt also Rock und Kleid und Blümchen noch dazu.

So, und jetzt kommt ihr In Topvorm (in Topform), wenn es nach der Knip geht. Wegen der guten Vorsätze, mehr Sport und so... Naja, Pedal treten ist doch auch irgendwie Bewegung .

Formgebung nicht durch komplizierte Nähte, sondern durch farbige Einsätze. Dieses Thema geistert seit eingier Zeit durch die Schnittmusterlandschaft, meist geht es um Kleider mit dunklen Seitenteilen, die dann wahre (oder eher: falsche) Sanduhrfiguren zaubern sollen.

Hier sind es aber typische Sportklamotten aus Sweat- und Tricotstoffen. Das Kapuzensweatshirt (14) kommt mit längerem Rückensaum und verschiedenfarbigen Einsätzen längs der Raglannähte und der Seiten daher, mit ihm ein kniekurzer Rock (7) mit integrierten Taschen und abgerundeten Ecken an den Seitennähten. Der Rock wäre durchaus was für den Sommer, zum Radfahren, einkaufen, im Garten arbeiten....bequem und unaufdringlich.

Die nächste Kombi ist ein Poloshirt (13) mit langer schmaler Hose (11). Das Poloshirt ist aus Satin mit der falschen (matten) Seite außen genäht, die Hose ist aus Crepe, also nicht so sehr komfortabel und elastisch. Dafür sieht beides aber sehr traditionell nach Trainigsanzug aus.

Eine adrette Variante der typischen Jerseykleider ist das Kleid (10) aus Joggingstoffen, tailliert, knielang und mit V-Ausschnitt. Auch hier sind die Seiten dunkel für den erwähnten Sanduhreffekt. Das Kleid hat einen langen Reißverschluss im Rücken, ist also nicht ganz so elastisch, wie es zunächst scheint. Je nachdem, welche Stoffe man wie zusammensetzt eröffnet dieses Kleid interessante Möglichkeiten.

Der Pulli von oben kommt noch einmal als längere Jacke (15) ohne Kapuze und ohne Kragen zum Einsatz, zusammen mit einer schmalen Hose (12) mit vorderen Längsnähten, die die Beine schmaler erscheinen lassen.

Die XL-Strecke des Monats heißt Over de Streep (over de streep trekken = jemanden auf seine Seite ziehen) auch hier steht die Sportlichkeit im Vordergrund.

Streifen kombiniert man am besten mit...Streifen! Blau-weiß mit rot-weiß. Ob das nun amerikanisch ist oder doch eher auf die niederländische Flagge anspielt - wer weiß!? Frau trägt zum schräg geschnittenen / gestreiften vier-Bahnenrock (27) in blau-weiß einen dunkelblauen Blouson (25) mit rot-weiß gestreiften Bündchen.

Die dunkelblaue, figurnahe Jeans (26) wird durch weiße Kontrastnähte aufgelockert, sonst würde sie auch sehr massig wirken, vor allem, wenn die Bluse (23) im Hosenbund steckt. Drüber getragen sieht die Kombi imho deutlich besser aus. Die Bluse ist für alle, die Krägen nicht mögen und sowieso den oberen Knopf offen lassen ideal. Sie hat keinen Kragen und einen leichten V-Ausschnitt ohne Knöpfe am Hals. Alternativ gibt es auch ein Sweatshirt (24), wieder einmal hinten etwas länger und hinten wie vorn mit Teilungsnähten, die von den Armausschnitten schräg zum Saum verlaufen, also wieder ein Teil für kaschierend dunkle Seiten oder einfach wilden Stoff- und Farbmix.

Ich deutete es schon an: Die Ü60 werden als Models bzw. Kundschaft entdeckt. Sport in the City heißt die Devise. Aber es geht nicht um Jogginganzüge für Senioren. Feminine Kleidung, bequem mit Tragekomfort und trotzdem chic ist angesagt. Geradlinige Schnitte aus elastischen Stoffen wie Punta di Roma oder der omnipräsente Scuba zeichnen die Modelle aus. Ein kurzes, gerades Kleid (8) mit Längs- und Querteilung macht den Auftakt. Das vermeintliche Jackentop (9), das wir schon aus der ersten Strecke kennen, kehrt zurück, in silbergrauem Relieftricot, dazu ein weiter Rock (22) mit dezenten Falten. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum man diesen Rock allein aus Tricotstoff machen soll.

Einen schmalen, überknielangen Rock (6) kann man auch bekommen, dazu ein Kurzarm-Shirt (28) mit Raglanärmelchen oder aber die Hose (1), die wir auch schon aus der ersten Strecke kennen zusammen mit einer kurzen Jacke (3) mit angeschnittenen Kimonoärmeln, basierend auf dem Schnitt der langen Jacke (2). Aber auch für die Gruppe U60 sind die Modelle durchaus tragbar.

Noch einmal wird es blumig: New Romantics kombiniert überwiegend die schon bekannten, sportlichen Schnitte mit blumigen Stoffen. Der Faltenrock (5) ist eigentlich genau so blumig wie der Magnolienrock oben, nur etwas kürzer. Die streckenden Teilungsnähte der schmalen Hose (12) kommen mit dem Blumenstoff nicht mehr so gut zum Vorschein, aber frühlingshaft wirkt es allemal. An das sportliche Tricotkleid mit V-Ausschnitt erinnert das etwas längere Shirt (19) mit krempelbaren Ärmeln. Für einfarbige Hosen wäre da noch ein geblümter Blouson (20) ohne Kragen, mit Bändchen im Bündchen. Nicht so ganz mein Ding, dann doch lieber als geblümter Blazer, wird aber nicht angeboten.

1 Schnitt 5 Stile zeigt noch einmal das schmale Etuikleid (29) in fünf verschiedenen Blumenstoffen, mal retro, mal modern oder romantisch, aber eben Blumen.

Solange die Schnittübersicht noch nicht online ist, müßt ihr mit meinem Bild vorliebnehmen:

Falls sich jemand noch schwer tut mit der neuen Homepage der Knip: Die Schnitte findet ihr unter "Patronen" nach Kategorien geordnet. Oben rechts ist dann ein Auswahlkästchen "sorteren op", dort am besten "nieuw" anklicken und auf den roten Pfeil daneben klicken, sodass er nach unten zeigt, dann erscheinen die neuesten Schnitte zuerst. Ansonsten scrollt man sich die Finger wund. Und die braucht man doch zum Nähen!

Danke für die tolle Vorstellung! Ich habe bei "Helden der Kindertage" laut losgelacht

Danke für die Vorstellung da spricht mir einiges an ..

Das Knip Special, welches in Zusammenarbeit mit Hilco erscheint, ist schon seit ein paar Wochen am Markt.

Ich habe es im Laden, wenn gewünscht kann ich ein paar Bilder machen.

(Hoffe, das ist nicht verboten, ich frage mal lieber bei Hilco nach)

Es sind schöne Schnittmuster drin und auch schöne Stoffe verwendet, meistens sind die Stoffe in natura schöner als auf den Fotos.

LG

Ulrike

Ulrike: Ja, das wäre gut. Eine Schnittübersicht habe ich bei Stoffekontor gefunden, aber mehr auch nicht. Ein Schnitt sah aus wie ein Kleid aus dem Maxima-Sonderheft vom letzten Jahr. Die anderen Schnitte haben mich persönlich nicht so angesprochen und der Rest des Heftes sind Kinderschnitte, nicht wahr?

Das ärgert mich ein bißchen, dass ich das ggf. nur zusammen bekomme oder gar nicht. Da wäre es doch besser, man würde das Heft genauso auch auf Deutsch rausbringen zusammen mit der Fashion Style, wie man das auch in NL macht.

Wenn du mit den Leuten von Hilco sprichts, kannst du das ja mal anregen.

LG cc

Nun die Fotos von Knip, hat leider etwas gedauert (hatte Grippe und die Zeitschrift liegt ja im Laden!) Habe auch das Einverständnis erhalten, die Fotos zu posten.

Hier die Schnittübersicht, Damen und Kinder:

Rest folgt später, ich muss erst alle Fotos verkleinern, bevor ich sie einstellen kann.

Lg

Ulrike

Titelbild wäre wohl auch nicht schlecht, dann folgen die ersten Modelle.

Weitere Fotos im Album: Hobbyschneiderin 24 - Forum

Dane für´s zeigen des Inhaltes des Extrahefts.

hmmm... doof, daß ich das Extraheft nicht dabei hatte.

Ich werde wohl auf die deutsche Version wechseln, wenn ich die Zusätze nicht mehr bekomme.

Hallo,

ich habe gute Nachrichten wg. fehlender Beilage:

ich habe gerade von meiner deutschen Händlerin, bei der ich die holländische Knipmode abonniert habe, Bescheid bekommen wg. fehlendem Extraheft:

Es wird nachgelieferet und ich bekomme es mit der nächsten Knipmode-Ausgabe mit geschickt!!

Freut sich,

nähfrau

@Quälgeist,

das von mir gezeigte Heft ist von Hilco, nicht ein Extraheft welches bei der holl. Knip beiliegt!

Das Knip Spezial ist bei Hilco Stoffhändlern erhältlich, manchmal bietet es auch jemand in seinem Onlineshop an.

Mir gefallen vor allem diese Modelle, Hose und Pulli linkt (habe auch die Originalstoffe im Laden, wirkt noch besser als am Foto)

Und diese Satinstoffe von der Jacke gibts in mehreren Farben, innen Baumwolle und außen Kunstfaser, sehr angenehm auf der Haut, ich werde sie allerdings wahrsch. in Lila nähen

Wie immer ist es ein Zeitproblem.

LG

Ulrike