Zum Inhalt springen

Partner

Kaufberatung - Nähmaschine für Kinderkleidung (Jersey)


veve_219

Empfohlene Beiträge

Ich möchte hier mal ganz leise anmerken, wenn man Kinder benäht sollte man in eine OVI investieren. Ich nähe Jersey fast ausschließlich mit der OVI....

Ich nähe auch Säume in Wolltuch mit der Hand, will sagen, ich betrachte mich nicht als von der Industrie auf OVI und Cover abgerichtet zu sein....

Ich kann nur sagen, auch wenn man früher nur mit einer Nähmaschine gearbeitet hat....es waren doch fast ausschließlich Webstoffe, die man vernäht hat....Auch Jerseys waren eher dicker und nicht so elastisch wie heute.

Die Ovi habe ich gekauft, damit endlich das Innenleben meiner dünnen Webstoffe schöner wurden...Zick/Zack fand ich hier schon immer unschön...

Der Nebeneffekt, daß ich nun wunderbar Jersey für die ganze Familie nähe ist toll....und das möchte ich nicht missen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 76
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • lea

    9

  • mickymaus123

    9

  • xpeti

    9

  • Broody

    8

Top-Benutzer in diesem Thema

Lies mal bei occaphot die Beschreibung der Bernina 830 record. Dort ist beschrieben, dass man mit einem normalen Faden heften soll und häufig bügeln während der Verarbeitung. Das Bügeln wird oft unterschätzt, das nur nebenbei.

*****

@Jadyn: ich spüre bei ihr sowas wie Neugier/Vorfreude auf etwas Neues, Geld hat sie ja bereits bereitgestellt. Vielleicht polstert sie die Finanzausstattung noch etwas auf und es wird tatsächlich noch eine Ovi zur vorhandenen. Oder eine weitere normale, sie sammelt ja erstmal Erfahrung mit den Möglichkeiten der vorhandenen.

Bearbeitet von laquelle
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Hinweis zum Füsschendruck: Man muss den oft richtig stark lockern. Also nicht ein bisschen, sondern ganz viel.

Ich würde da mal in die Extreme gehen, lockere den Druck soweit, bis der Stoff nicht mehr richtig transportiert wird. Dann zieh ihn ein bisschen fester.

 

Wellenschlagender Jersey ist wirklich unschön. Man kann einiges dagegen machen, wie oben schon beschrieben. Trotzdem finde auch ich eine Overlock eine tolle Ergänzung, vor allem weil es damit so einfach ist, Jersey so zu nähen, dass er dehnbar bleibt. Und ich bin keinesfalls eine "Maschinenpark" -Näherin.

 

(Ich hatte mir als Ergänzung zu meiner alten Maschine ohne verstellbaren Füsschendruck eine OVerlock gekauft. Das war sehr sinnvoll! Später habe ich auch eine neue Nähmaschine gekauft, weil die alte den Geist aufgegeben hat (Kunststoffteile gingen kaputt). Trotzdem möchte ich die Overlock nicht missen)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mich sehr bemüht, nicht zu ziehen und den Jersey durchgleiten zu lasen. Aber erfolglos!

Wo bitte ziehst Du am Stoff ?

Am Stoff wird nicht gezogen, weder vorne noch hinten!

Lass den Transporteur der Maschine seine Arbeit machen dazu ist er da.

 

Was für ein Jersey war das, Baumwoll Jersey oder andere Fasern, fest oder eher weich und sehr elastisch ? In welche Richtung ging die Naht, quer oder längs der Maschen.

 

Eventuell muss man das was das Differential der Overlock macht, nachstellen. Bei Jersey wird der Differentialtransport üblicherweise so eingestellt, dass er vorne mehr reinschiebt als hinten weg transportiert wird, damit wird der Stoff nicht gedehnt.

Das kann man mit etwas Geschick an der Nähmaschine nachahmen in dem man eine winzige Welle vor den Nähfuss schiebt, damit der Stoff schneller nachkommt als er hinten abläuft.

 

Auch hilft es die Stichlänge nicht zu kurz einzustellen, auch das Garn kann die Naht auseinander drängen.

 

Und Bügeln hilft, nach der Naht die Naht bügeln und schwupps sind die Wellen weg.

 

Im Prinzip müßte man Dir beim Nähen zugucken, um zu sagen wo Du Dich verbessern kannst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.....Die Ovi habe ich gekauft, damit endlich das Innenleben meiner dünnen Webstoffe schöner wurden...Zick/Zack fand ich hier schon immer unschön...

Der Nebeneffekt, daß ich nun wunderbar Jersey für die ganze Familie nähe ist toll....und das möchte ich nicht missen

 

;) genau das ist der grund, warum bei mir damals eine overlock einzog: fransende webware zu sicher. das ging mit zickzack, war aber nie optimal ....

 

daher nutze ich sie auch heute nur selten. vielleicht viel zu selten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht habe ich es überlesen, aber welchen Stich hast Du genommen?

 

Ich schätze den Dreifach Geradstich :D (Anmerkung: der ist NICHT geeignet für Jersey, auch wenn viele anderes behaupten).

 

 

an die TE: Versuch mal, den Jersey mit nem ganz normalen Zickzack zu nähen, Schmale Einstellung. Die ganzen Pseudo-Overlock-Stiche sind zwar schön, aber das Nähergebnis wird - naja. Mit ZickZack habe ich persönlich noch immer die besten Erfahrungen gemacht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte hier mal ganz leise anmerken, wenn man Kinder benäht sollte man in eine OVI investieren. Ich nähe Jersey fast ausschließlich mit der OVI....

Ich nähe auch Säume in Wolltuch mit der Hand, will sagen, ich betrachte mich nicht als von der Industrie auf OVI und Cover abgerichtet zu sein....

Ich kann nur sagen, auch wenn man früher nur mit einer Nähmaschine gearbeitet hat....es waren doch fast ausschließlich Webstoffe, die man vernäht hat....Auch Jerseys waren eher dicker und nicht so elastisch wie heute.

Die Ovi habe ich gekauft, damit endlich das Innenleben meiner dünnen Webstoffe schöner wurden...Zick/Zack fand ich hier schon immer unschön...

Der Nebeneffekt, daß ich nun wunderbar Jersey für die ganze Familie nähe ist toll....und das möchte ich nicht missen

 

Du sprichst mir aus dem Herzen! Klar geht fast alles auch mit simplen, technisch reduzierten Methoden. Ich habe aus reiner Neugier auch ausprobiert, auf dem offenen Feuer im Kessel zu kochen. Das Essen war köstlich, ich kam ohne Strom und jedwede Technik aus ;)......aber bin doch dankbar für meinen modernen Herd, die Mikrowelle und all die arbeitserleichternden Küchengeräte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

;) genau das ist der grund, warum bei mir damals eine overlock einzog: fransende webware zu sicher. das ging mit zickzack, war aber nie optimal ....

 

daher nutze ich sie auch heute nur selten. vielleicht viel zu selten.

 

Wenn du die Overlock selten benutzt: lässt du Jersey unversäubert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Overlock ist zweifellos etwas Feines zum Nähen von Jersey (wenn auch i.a. nicht besonders leise).

Der Fragestellerin ging es ja aber zunächst darum, ihre (gut funktionierende) alte Maschine duch eine aktuelle 300€-Nähmaschine zu ersetzen.

Das würde ich für eine fatale Fehlentscheidung halten.

Grüsse, Lea

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Fragestellerin ging es ja aber zunächst darum, ihre (gut funktionierende) alte Maschine duch eine aktuelle 300€-Nähmaschine zu ersetzen.

Das würde ich für eine fatale Fehlentscheidung halten.

Grüsse, Lea

 

Ich auch.

Diese Erfahrung habe ich nämlich selbst durch, allerdings hatte meine ältere Maschine (eine Veritas Famula, Hochzeitsgeschenk 1990) ein technisches Problem und keine Werkstatt wollte nach der Wende die ehemaligen DDR-Maschinen reparieren. Mit dem danach gekauften billigen Einsteiger -Plastikbomber habe ich die totale Krise bekommen und hätte das nähen fast aufgegeben.

Bearbeitet von Broody
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja. ich hatte bisher keinen der franst oder laufende maschen

 

Ah ja. Gut, das würde mir nicht gefallen, weil sich das ja rollt.....aber Geschmäcker sind nunmal völlig legitim verschieden.

Eine komplett unbearbeitete Stoffkante hat für mich etwas unfertiges und unordentliches an sich.....das ist halt mein Empfinden. Ich habe auch bei sehr hochpreisigen Marken-Shirts oder teurer Wäsche noch keine offenen Kanten gesehen. Die Versäuberung hat ja Gründe.

Bearbeitet von Broody
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So, kurzer Zwischenbericht:

 

Die Maschine ist entstaubt und geölt. Wenn, dann ist sie nur minimal leiser geworden....

 

Allerdings hat trotz Fußdruckveränderung mein gestriges Nähprojekt Wellen geschlagen :mad:

 

Ich habe mich sehr bemüht, nicht zu ziehen und den Jersey durchgleiten zu lasen. Aber erfolglos!

 

Hättet ihr hier Tipps?

Jerseynadel und Füßchen für elastische Stoffe habe ich benutzt. Auch die Fadenspannung war niedrig.

 

Ich werde mich allerdings dennoch mal in ein Nähgeschäft begeben. Eine Ovi muss ich mal ausprobieren ☺️

 

ich habe früher immer versucht, recht knappkantig zu nähen. Dann hab ich hier im Forum mal gelesen, daß es besser ist etwas Überstand zu lassen und den nachher abzuschneiden, und ja, seitdem ist Jersey gut zu nähen.

 

liebe Grüße

Lehrling

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe auch Jersey viele Jahre lang (erfolgreich ;)) mit meiner Pfaff tipmatic genäht; dabei habe ich die NZG auf 1cm zurückgeschnitten und zusammengefasst mit dem Trikotstich versäubert (normalen Zickzack kann sie nicht gut auf dünnen Materialien), damit sie glatt liegen.

Grüsse, Lea

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ah ja. Gut, das würde mir nicht gefallen, weil sich das ja rollt.....aber Geschmäcker sind nunmal völlig legitim verschieden.

 

Wenn der Jersey sehr rollt, dann nehme ich tatsächlich mal die Overlock. Sehr gerne macht das mein Viskosejersey.

 

Punta die Roma, Sweat oder Fleece lasse ich unversäubert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde auch den Füsschendruck auf das minimalste reduzieren und mich dann mit einem ganz normalen nicht zu kurzem Geradstich(es geht zunächst erst einmal nur darum dass der Jersey ordentlich transportiert wird) vorarbeiten.

 

Wenn du wegen dem Nahtbild unsicher bist kannst du gern Bilder davon zeigen.

Nimm zum probieren zwingend die gleiche Fadenstärke aber unterschiedliche Farben.

 

Und wegen der Lautstärke, ganz ehrlich das Nähen einer Naht dauert doch nur wenige Minuten. Die meiste Zeit geht mit den Zuarbeiten wie Schnitt fertigmachen, Stoff zuschneiden, Teile Stecken usw drauf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Mit dem danach gekauften billigen Einsteiger -Plastikbomber habe ich die totale Krise bekommen und hätte das nähen fast aufgegeben.

 

Ich bin ja überhaupt erst durch mittelalte Maschinen (so ab Ende der 50er des letzten Jahrhunderts aufwärts) im Repaircafé zur Beschäftigung damit gekommen und kriege eigentlich bei "Plastikbombern" im Anmarsch sofort die Krise. Schon dieses Geräusch, dass mich an Drucker- und Typenrad- oder Thermo-Schreibmaschinen-Mechaniken, Diskettenlaufwerke und alte Festplatten erinnert (selbst bei den teureren Nähmas), widerstrebt mir.

 

Aber wenn es dann ans Öffnen geht, an Schneidschrauben, an dieses knirschende Plastik, ans Analysieren, an die Suche nach Justagemöglichkeiten und einem all die Stellen auffallen, wo es wackelt, bröselt und wo gespart wurde - *kswb*

 

Wer zählt das Pfuschwerk, nennt die Namen,

die täuschend hier zusammenkamen?

Von Asiens entlegner Küste,

Containerweise kamen sie,

die man nur fortzuwerfen wüsste,

sobald sie außer Garantie!

 

Aaaaber:

 

Da hatte ich doch vor ein paar Tagen eine bockige Singer 1507 auf dem Tisch, die aussah, wie reichlich ausgenudelt auf einem Flohmarkt erworben. Kein Fuß dabei, keine Fadenablaufscheiben, nichts. Und offenbar das Billigste, was Singer derzeit zu bieten hat. Seltsamerweise leicht zu öffnen, naja, trotzdem Sparversion... Aber inne ein stabiles, gratfreies Metallgerüst... und Metallzahnräder im Metall-CB-Greifer!

 

Verstellbarer Füßchendruck, total angeknallt, klemmt. Unterfaden extrem angespannt. Fadenspannungsscheiben oben seltsam verdreht, aber nach genauerer Betrachtung leicht zu richten. Timing ein bisschen großzügig, aber erst mal probieren... Noch ein bisschen Öl hier, noch ein bisschen vom reichlich noch vorhandenen Fett dort... Ein elektronischer Anlasser, keine Fußheizung! Wenigstens den könnte man im schlimmsten Fall brauchen und vielleicht den Plastik-gekapselten, offenbar "vorzeigbaren" Motor...

 

Jedoch: Sieh da, sieh da, oh Technikus, sie näht so, wie sie nähen muss.

 

Auf Anhieb richtige Spannung, sowas von gleichmäßigem Zickzack auf irgendeinem komischen, weichen Stoff, wie ich ihn bei älteren Maschinen selbst bei festerem Stoff nicht so häufig habe. Selbst bei Raupen (Satin-Stich). Na, jetzt aber: Eine Rolle daraus gedreht, die gerade noch unter den nicht clipbaren Uralt-Ersatz-Fuß passt. Geradstich: Geht. Jede sinnvolle Stichlänge. Zickzack: Geht, jede Breite, jede sinnvolle Länge. Sehr gleichmäßig. Alle vorhandenen Stiche zweilagig: Nix zu meckern. Verschlingung in der Mitte. Da muss doch wohl was kaputt sein!? Geschwindigkeit gut zu steuern, gleichmäßig, Geräusch bei all dem ungequält, aber halt wie eine leere Plastikdose, Rap aus dem Handy...

 

Mal von der klemmenden Stoffdrückerstange abgesehen und von den unsinnigen Einstellungen überall, wo etwas einzustellen war und der verdrehten Fadenspannung, war also eigentlich alles okay bei dieser vermeintlichen Schrottmaschine. Nur eins nicht: Es war eine Nadel "Marke" Butterfly drin. Die soundsovielte Version von Verdrehtheit der Rinnen und des Öhrs und scharfen Kanten an denselben. Ich hab eine neue Singer-Nadel reingetan und mit einem dahergelaufenen IKEA-Garn genäht. Die Unterfadenspule war so dabei gewesen - sicher nix dolles. Das Ding werde ich noch ein wenig strapazieren...

 

Ich möchte jetzt "nicht" wissen, wie viele Plastikbomber ungerechtfertigt verflucht, verstellt und malträtiert wurden und ich möchte mal eine Singer Tradition mit Stretchstichen in die Finger kriegen (auch zum Aufschrauben), am liebsten eine 2263 und eine 2282. Könnte ja vergleichbar gebaut sein. Billig, aber nicht wertlos.

 

Ich werde gerade den Eindruck nicht los, dass irgendwelche noch ein paar Euro billigere Maschinen genau der Sorte "Wer zählt das Pfuschwerk..." und ein mangelndes Feeling für die Grenzen solcher Maschinen auch die, die durchaus einen Namen zu Recht tragen, in Misskredit bringen. Man kann halt nicht erwarten, dass solche in vollem Tempo 16 Lagen Denim sauber durchsticheln - obwohl...

 

Ich werd's mit neuer Nadel und niederem Tempo mal probieren. Seidenpapier, LKW-Planen, Lederriemen und Teppiche kann man natürlich nicht erwarten. Und dann hab ich ja noch den Vergleich mit Auspacken-Einschalten-Garantiefall-NMxxx einer Schule, die ich erstmal gaaanz nach hinten in den Keller geräumt habe, nachdem ich sah, dass es da auch ein paar Pfaffs und eine Quelle-Brother in Gang zu setzen gab.

 

Ich hab mittlerweile den Verdacht, dass die Lehrerin mit Plastikbombern sehr gut klar kommt - sie hat selbst eine einfache W6 und von ihr stammte o. g. Singer. Den Pfaffs begegnete sie meinem Eindruck nach eher zurückhaltend (700er, 800er & tipmatics).

 

Will insgesamt sagen: Man muss das Ganze wohl differenzierter betrachten. Es gibt Menschen, die können das, was sie wollen, genau mit diesen Maschinen, aber mit noch so stabilen Eisenschweinen oder fortschrittlichen Nähcomputern offenbar nicht. Gewohnheitssache?

___________

 

*kswb* = kotz, spei, würg, brech...

Bearbeitet von Technikus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Will insgesamt sagen: Man muss das Ganze wohl differenzierter betrachten. Es gibt Menschen, die können das, was sie wollen, mit diesen Maschinen und mit noch so stabilen Eisenschweinen oder fortschrittlichen Nähcomputern offenbar nicht. Gewohnheitssache?

 

Oder Glück?

Ich habe auf einer Tret-Singer, die nur Geradstich kann, nähen gelernt. Nähcomputer beherrsche ich auch. Aktuell besitze ich eine neue Bernina 530 und eine gut gepflegte Privileg 518q. Sollte ich dann nicht auch mit einer Billigmaschine klarkommen?

Nein.....denn nach dem nähenlernen auf einer robusten Maschine setze ich diese Robustheit einfach immer voraus....und kann dann eigentlich nur noch enttäuscht werden.

Geheilt hat mich ein freundlicher Nähmaschinenwerkstattbesitzer, der leider sein Geschäft inzwischen aufgegeben hat. Der hat meine Frustmaschine aufgeschraubt und mir das Innenleben gezeigt. Zum Vergleich daneben eine Bernina Aurora........

 

Wer auf einer stabilen Maschine begonnen hat, ist "verdorben".....der Mensch vergleicht nun mal. Ich selbst war erschrocken, wie tief ich ins Portemonnaie greifen musste, bis es sich wieder "richtig" angefühlt hat. Ich bedaure sehr, wie sich die Industrie mit immer neuen Einsparungen beim Material die Umsätze erhält.....in allen Bereichen.

Anders sieht das natürlich mit absoluten Nähanfängern aus, die kennen ja nichts anderes. Deshalb gibt es immer ausreichend neue Kundschaft im günstigen Einsteigersegment. Wer nichts anderes kennt als die heutigen preisgünstigen Modelle, geht vermutlich mit einer anderen Erwartungshaltung dran als die älteren Semester;).

Bearbeitet von Broody
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich selbst war erschrocken, wie tief ich ins Portemonnaie greifen musste, ...
Früher, so bis mindestens weit in die 1960er Jahre hinein, hat eine gute Maschine mehr als ein Brutto-Monatsentgelt gekostet und die billigen Importmaschinen immer noch so ein bis zwei Wochenlöhne.

Heute bekommt man Maschinen zu kaufen, die einem Halbtagesbruttolohn oder einer Stunde in einer Reparaturwerkstatt entsprechen.

 

Es sind nicht die guten Maschinen teuer geworden, sondern die einfachen Maschinen unsagbar billig!

 

@Technikus: Eine (defekte) Singer 2280, Vorgänger der 2282, kann ich dir gerne mal schicken, wenn du sie studieren und vergleichen möchtest.

Gruß

Detlef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem an den Billigmaschinen ist, glaube ich, die Kombination aus "Billigmaschine" und Nähanfänger. Wer schon an vielen Maschinen genäht hat weiß sehr schnell wenn was nicht funktioniert wo er schauen muss.

 

Man lernt mit der Zeit das Problem zu lokalisieren, Material, Garn, Nadel , Bediener oder Maschine und kann sich helfen.

 

Der Anfänger hat oft das Problem dass er nicht weiß wo er ansetzen soll, wenn etwas nicht funktioniert. Da ist eine zuverlässige robuste Maschine hilfreich, da sind dann einfach ein paar Fehlerquellen von Anfang an weniger oder ausgeschlossen und die geht auch so schnell nicht kaputt.

Ich gehöre auch noch zu der Generation die auf einer Trampel-Trett Singer mit Gradstich gelernt hat und war soooooo stolz als ich mir endlich die Singer 7184 mit zick-zack Stich zusammengespart hatte (hab ich heute noch)

 

Und trotzdem:

 

Ich habe auch seit über 10 Jahren als Ovi die Singer 14sh754 über die im Netz ohne Ende geflucht und geschimpft wird. Klar, die verknuddelt mal was, aber kein Problem, wenn man verstanden hat wie ne Ovi funktioniert ist die ratz fatz neu gefädelt und eingestellt. Für mich reicht das was die kann und sooooo oft knuddelt die auch nicht. Die darf noch die nächsten 10 Jahre bleiben - mindestens.

Und die gibt´s halt beim Diskounter ab und zu für 160.- oder 170.- €. Wenn man damit umgehen kann und kein Montagsmodel erwischt für mich ne super Investition.

LG Helga

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es sind nicht die guten Maschinen teuer geworden, sondern die einfachen Maschinen unsagbar billig.

Gruß

Detlef

 

Eigentlich weiß ich das ja. Den Einfluss des Marketings sollte man aber nicht unterschätzen. Die Wertigkeiten im Kopf verschieben sich irgendwann, wenn man ständig über Einstiegsangebote zu 69,99€ stolpert. Ich meine damit, wie weit die Schere auseinandergeht zwischen dem billigsten Modell und der Größenordnung, mit der ich dann endlich nach langer Suche zufrieden war. Da sind 300€ kein Budget, mit dem man sich qualitativ gegenüber einer Privileg aus den 70er/80er Jahren verbessert. Ich besitze quasi die größere Schwester der Maschine, die die Threaderstellerin nutzt und kann diesen Vergleich wagen. Rein von der Mechanik her muss sich meine alte Privileg nicht hinter der neuen Bernina verstecken und notfalls käme ich auch nur mit dieser gut klar. Die neue Maschine ist den Begehrlichkeiten geschuldet, die so ein Forum wie dieses hier weckt ;), zwingend gebraucht hätte ich sie nicht. Ich hatte das Glück, sie mir zusammensparen zu können, obwohl ich zwischendrin die Privileg vom Schwiegerpapa geerbt hatte.

 

Nachtrag: ich habe meine Privileg, als ich sie geerbt hatte, zur Wartung gegeben und war angenehm angetan, wie sehr ich den Unterschied zu vorher gemerkt habe. Sie ist definitiv leiser und läuft einfach viel geschmeidiger.....kann man schwer beschreiben.

Nachdem ich die alte Glühbirne noch gegen eine LED- Lampe ausgetauscht habe, ist sie einfach nur eine wunderbare, zuverlässige Nähmaschine, die ich im Leben nicht hergeben würde, solange sie noch irgendwo repariert werden kann (falls sie mal kaputt geht).

Bearbeitet von Broody
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass es schlecht ist, seine Nähmaschine einer Werkstatt anzuvertrauen, die von vornherein weiß, dass es besser ist, eine neue zu kaufen als die alte zu reparieren.

 

Es gibt möglicherweise noch Ölstellen, die Du noch nicht gefunden hast und die doch noch deutliche Verbesserung bringen.

 

Gibt es noch eine andere Werkstatt in Deiner Nähe?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kann man so auch nicht pauschalieren. Wir sagen das sogar im Repaircafé, wenn es angebracht ist.

 

Und im Gegensatz zu uns muss die Werkstatt ja noch eine Garantie auf die Reparatur geben. Wenn man seriös kalkuliert, ist der Zeitwert der Maschine ohnehin schnell überschritten bzw. das Risiko einer neuerlichen, anderen Havarie aufgrund des Alters oft einfach zu groß - oder der Aufwand, das wenigstens noch für die Garantiezeit einigermaßen sicher auszuschließen.

 

Auch die Werkstatt hat ja ein berechtigtes Interesse daran, dass die Reparatur sich lohnt. Aus ähnlichen Überlegungen heraus habe ich schon Bauchschmerzen, jemandem Entstörfilter für 50 € einzubauen oder ein Zahnrad für 80 € oder einen Motor für noch mehr. Dabei fällt ja gar kein Arbeitspreis an...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Broody:

Im Prinzip sagte ich das ja. Wer die "Plastikbomber" gewohnt ist, kann mit denen offenbar in einer überwiegenden Anzahl von Situationen klar kommen - solange es kein totaler Billig-Schrott ist. Wer dagegen Werkzeugmaschinen gewohnt ist oder anspruchsvollere und mehr Projekte hat, hat da wohl weniger Chancen. Der hört, sieht und fühlt zu wenig die Grenzen der Maschine und erwartet zu viel bzw. das Falsche von ihr. Daher wohl auch oft diese polarisierenden Bewertungen. Wobei ich überhaupt nicht ausschließe, dass es auch "Plastik-Menschen" gibt, die kein Gefühl dafür haben, im Gegenteil...

 

Du findest heute überall Techniken, die die frühere Überdimensionierung für alle Eventualfälle entbehrlich machen, Konstruktionen, die total "auf Kante genäht sind", am effektivsten mittels elektronischer Steuerung und Regelung (die selbst meist wenig Reserven in Tempo und Speicherkapazität hat - wegen ein paar Euro). Aber es gibt eben auch Regelkreisläufe und Situationen, die schwer vorauszusehen sind: Die bei der Integration von Werkzeugen (im weitesten Sinne) ins Körperschema.

 

Außerdem haben manche Menschen per se grobe Körperschemata, andere sehr feinfühlig-präzise. Das meistens aber wohl partiell, nicht generell. Und es gibt auch welche, die fast nichts in ihr Körperschema integrieren können - und in Zukunft wohl immer mehr, bei denen Integration sich fast nur auf Touchscreen, Maus und Tastatur beschränkt...

 

Letztendlich basiert jedes Tun auf Voraussicht und Vorhersage, weil unsere biokybernetischen Regelungen für "Echtzeit" viel zu langsam wären, selbst massiv-parallel. Dazu braucht man halt stimmige Modelle dessen, was man da vorhersagen sollte. Aber wir sind beim Austausch solcher Modelle ziemlich renitent und unlogisch und reagieren oft genug impulsiv, insbesondere, wenn etwas nicht so klappt, wie es unseren (vielfach überholten?) Modellen entspricht.

 

Unser Hirn ist also primär eine Vorhersagemaschine, es konzipiert sogar die empfundene Realität mehr aus alter Erfahrung und Erwartung, als aus dem aktuellen sensorischen Input. Bekanntestes Beispiel: sogenannte optische Täuschungen. Die sind mitnichten optisch. Das sind auf nicht passenden Erwartungen und entsprechend bewerteten oder sogar selektiven Wahr-Nehmungen (sic!) basierende fehlerhafte Voraussagen, also Selbsttäuschungen.

 

@ Helga3825:

Die Aussage über die Kombination Billigmaschine-Anfänger ist sicher trotzdem richtig. Da kommt es darauf an, ob der Betreffende Lernen im Sinne von Verstehen und selbst Erarbeiten/Weiterentwickeln gelernt hat oder nur als Kopieren (oder gar nicht). Fürs Kopieren in diesem Sinne sind heutige Anleitungen, insbesondere bei Billigheimern, sicher zu schlecht, ähnlich wie Multiple Choice Tests zur Beurteilung von Fähigkeiten. Oft nehmen ja EU-Sicherheitshinweise und Garantiebestimmungen mehr Raum ein, als die eigentliche Anleitung. Und einen Kurs wird jemand, der eine Billigmaschine kauft, wohl eher nicht besuchen.

 

Übrigens kostet die Singer 2282 derzeit gerade 89,99€ - da glaube ich allerdings auch nicht mehr an das Wunder des vollmetallenen Greifers inkl. Zahnrädern. Aber wenn ich das als Lehrgeld betrachte dafür, ob ich Stretch-Stiche und Zierstiche brauche oder ob Material-und Schnittsuche, Anpassung, Zuschnitt usw. überhaupt das Meine sind, ist das sicher erträglicher, als von einer teuren Super-Maschine zu erwarten, mein Dilettieren zu kompensieren. Das wird nämlich auch nicht zufriedenstellend klappen und war dann mehr Lehrgeld...

 

Man kann natürlich auch auf dem Standpunkt stehen, dass die Erwartung etwas albern erscheint, Material für hunderte von Euro mehr als ein paar Male mit einem Werkzeug von 100€ ordentlich verarbeiten zu können. Aber auch in eine alte, gebrauchte Maschine muss man sich irgendwie einfühlen können, ihre Eigenheiten erforschen, fürchte ich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...