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Was ist bei euch der Unterschied zwischen selbstgeschneidert und maßgeschneidert?


flocke1972

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Hallo alle zusammen

 

Ich möchte gerne mal wissen was bei euch den Unterschied zwischen selbstgeschneidert und maßgeschneidert aus macht - außer der Paßform.

Die Erklärung dazu dauert etwas länger.

Ich habe eine Damenschneiderlehre gemacht. Meine Meisterin war/ist Maßschneiderin, hat uns aber eine recht "industrielle" Verarbeitung beigebracht. D.h. wir habe zwar genau/akkurat genäht aber man hat nicht wirklich viel handgenähtes gesehen. Natürlich haben wir handgestochene Knopflöcher, Rollsäume per Hand und Säume mit der Hand genäht. Aber wir haben zum Versäubern schon eine Ovi genommen. Bei Paspelknopflöcher haben wir das "Gegenloch" nie mit der Hand genäht. Es gab auch keine "Heftstiche" von außen die dran blieben, weil es als Verzierung gedacht war.

 

Bei meiner Zwischenprüfung hieß es dann kurzfristig wenn man per Hand umstechen würde, wäre es besser, denn die Prüferin findet das besser :rolleyes::cool:....mh...

 

Und eine Kundin kam am Ende meiner Lehre dort mal an und schwärmte von einer Jacke einer Freundin, die eben solche Handarbeiten sichtbar hatte. ( z.B. anstelle mit der Nähma abgesteppt, mit der Hand einen "Heftstich" aufgenäht ). Sie war von einer anderen Maßschneiderin genäht worden. Meine Meisterin war erstmal sehr erstaunt, sie wäre wohl nie auf die Idee gekommen so etwas zu machen. Leider habe ich nicht mehr mitbekommen wie es ausgegangen ist.

 

Dadurch daß diese "Couture" Themen hier aufkamen ist mir diese Frage wieder in den Sinn gekommen.

Ich würde gerne mal wissen wie ihr persönlich das seht.

 

Ich möchte nicht, daß wir uns hier gegenseitig fertig machen oder daß überlegt wird, ob dies ein passendes Thema ist. Ebensowenig möchte ich daß hier bestimmte Gruppen/Themen niedergemacht oder angegriffen werden.

Jeder hat dafür seinen persönlichen Maßstab, der mich interessieren würde und der sich - im Laufe der Nähzeit - mit Sicherheit auch verändert und/oder erhöht.

 

Für mich persönlich gehört - außer der Paßform - auch die Sauberkeit dazu. D.h. daß alle Fäden richtig abgeschnitten sind. Auch im Inneren eine Kleidungsstückes, wo man sie später nicht mehr sieht.

Oder daß ich eine Naht etwa noch mal auftrenne und das ganze eben nicht "passend" bügle, weil ich keine Lust mehr habe das ganze noch mal zu nähen.

 

Und bei diesen sichtbaren Handstichen bin ich mir einfach nicht sicher. Zum einen ist es sicher ein Zeichen, daß es handgemacht ist, aber ich bekomme das eben nicht die ganze Zeit so gleichmäßig hin, wie eine Nähma. Und dann bin ich mir nicht sicher ob ich es schrecklich oder schön finden würde....

 

So, was sagt ihr dazu?

 

Ich gehe jetzt ins Bett und bin morgen auf eure Antworten gespannt.

 

LG

 

flocke1972

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Mein Freund trägt Anzüge.

Beim Kauf kann man von der Stange oder aus der Maßschneiderei holen.

Bei der Maßschneiderei gibt es nochmal Unterschiede;

Vorgefertigte Anzüge, die auf Figur geschneidert werden und Anzüge, die auf Maß gefertigt werden.

Beide nennen sich Maßanzüge und werden besser bezahlt, Letztere natürlich noch besser.

Bei mir ist eine Maßschneiderei nicht so abhängig von den eingesetzten Maschinen, als Bäcker nimmt man heutzutage ja auch Fertigmischungen, das erleichtert die Arbeit. Es ist, denke ich, wichtiger, dass das Kleidungsstück nicht nur passt, sondern kaschiert und unterstreicht.

Deshalb sehen reiche Männer ja oft so vorteilhaft gekleidet aus - sie haben keine Anzüge von der Stange.

Da wird aufgepolstert, wo es nötig ist und versteckt, was weg soll.

Ich finde es toll, wenn man sowas kann.

Das die Prüferin die Hilfsstiche von Hand sehen wollte, damit prüft sie nur, was Ihr gelernt habt und wie ihr es anwendet.

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Erstmal danke für die Frage!

 

Ich weiß, dass die Standards sogar bei Profis aus Zeit=Preisgründen stark unter Druck sind. Eine Schneidermeisterin, die ich kenne, hatte bei der Meisterprüfung ein Damenkostüm anzufertigen und tat das mit traditionellen Herrentechniken (genähte Einlagen, Handnähte.....). Das wurde überhaupt nicht gerne gesehen, zumal sie in der vorgegebenen Zeit fertig wurde. Wenn Flockes Meisterin zu industriellen Shortcuts greift, ist das nicht so ungewöhnlich.

Versäubern mit der Ovi halte ich übrigens überhaupt nicht für schlimm! Dafür wurde sie ja eigentlich erfunden. Detto das Pikieren mithilfe einer Pikiermaschine.

 

OK, zurück zur Starterfrage.

Wenn ich ein Kostüm in einer Maßschneiderei beauftragte, dann würde ich folgendes erwarten:

individuell erstellten Schnitt

formgebügelte Einzelteile

genähte Einlagen

fixes Futter

durchgehenden Streifen/Karoverlauf an Schulter, Ärmel, Taschen und Längsnähten, parallelen Streifen/Karoverlauf an Kragen- und Reverskanten (selbst wenn die geschwungen ist! => Bügelarbeit)

anrollende Ärmel ("Rollfalte")

handgenähte Paspeln

Handknopflöcher

mit Punktstichen fixierte Kanten

Couturesaum (den mit dem zwischengehefteten Einlage- oder Futterstreifen).

 

Das ist sicher die Königsdisziplin, an die ich persönlich mich mit der Zeit herantasten möchte. Und das Formbügeln funktioniert ja auch nur bei Wollstoffen. (Vicuña habe ich noch nicht verarbeitet.:D)

 

(Fortsetzung bezüglich Kleidern und Blusen folgt, aber jetzt muss ich weg.)

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Guten Morgen,

 

für mich wird der Unterschied eigentlich erst bei bestimmten Kleidungsstücken deutlich. Bei einfachen bzw. sportlicheren Sachen, wie T-Shirts, sportlichen Kleidern, Blusen und Hosen lässt sich der Unterschied eigentlich nicht erkennen. Die Spreu vom Weizen trennt sich meiner Meinung nach bei Anzügen, Kostümen und bei Abendrobe, halt da wo es auf perfekte Paßform ankommt und schwierigere Verarbeitungstechniken zum Einsatz kommen. Ich denke, dafür muss man das Handwerk entweder erlernt oder es sich durch jahrelange Übung selbst beigebracht haben.

 

Eine saubere Verarbeitung ist kein ausschließliches Merkmal für Couture, das kann ich auch als Hobbyschneider. Bei Couture ist es natürlich Grundvoraussetzung.

 

Grüße

Elke

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eine wirklich gute Maßschneiderei wird einen Schnitt individuell erstellen. Abgestimmt auf Persönlichkeit, Stil, Figur des Kunden. Sie werden ganz genau auf dessen körperliche Besonderheiten und größtmögliche Bewegungsbequemlichkeit eingehen.

Sie werden die richtigen Näh- und Verarbeitungstechniken benutzen, um zu kaschieren wo kaschiert werden muß und hervorheben, wo hervorgehoben werden muß.

Sie wissen zu unterscheiden, wo handnähen angebracht ist und was per Maschine/ Spezialmaschine erledigt werden kann. Und sie werden das genau dafür und richtig anwenden.

Sie werden Stoffe, Zubehör und Arbeitsweise so wählen, daß dieses Kleidungsstück auch noch in 10 und 15 Jahren gut aussieht und zum Kunden passt - den modischen Aspekt lasse ich außen vor.

Wirklich sichtbar ist die Arbeit eines Maßschneiders ganz besonders bei Anzügen, Tailleurs, Abendgarderobe, bei Kleidung, die relativ körpernah gearbeitet ist. Auf den zweiten Blick meist erst sichtbar bei normaler Tagesbekleidung und natürlich bei Körperformen, die nicht so unbedingt den klassischen Proportionen entsprechen.

 

Ebolis Aufzählung übernehme ich nur bedingt und bei bestimmten Kleidungsstücken. Bei einer schlichten, lässigen Jacke (bspw. Walkjäckchen) arbeite ich einen Couturesaum nur, wenn das Material es braucht.

Bei einem klassischen Kostüm oder eines aus sehr hochwertigem Stoff (Wolle-Seide-Jacquard z.B.) ist das dagegen für mich Standard.

Kerstin

 

Nachtrag: einen Unterschied sehe ich insofern nicht, da man bei "selbstgeschneidert" genau die gleichen Qualitäts- und Verarbeitungskriterien zugrunde legen kann.

Den Unterschied sehe ich dagegen darin, daß man es nicht muss und zusätzlich, daß ein Atelier für Fremdkundschaft arbeitet, während "selbstgeschneidert" überwiegend für uns selbst resp. unseren familiären oder Freundeskreis wird.

Bearbeitet von zuckerpuppe
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Ehrlich gesagt bedeutet für mich "maßgeschneidert", daß der Schnitt nach Maß erstellt wurde. Selbstgeschneidert hingegen nur, daß das Teil selber gemacht wurde. Unter dem Gesichtspunkt ist das Teil, das ich jetzt gerade mache beides.

 

Die Verarbeitung versuche ich ohnehin meistens (nicht wenn ich mal eben ein T-Shirt zusammentackere, aber sonst schon) so hochwertig wie möglich zu gestalten. Punktstiche spare ich mir aber trotzdem, weil ich die weder hübsch kann und wenn hübsch gekonnt, hübsch finde.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Hallo,

 

ich antworte jetzt mal als Hobbyschneiderin, die fast ausschließlich Kinderkleidung näht und da oftmals auch nicht so auf sorgfältige Bearbeitung achtet. Zum rumräubern und Löcher in die Knie reißen, reicht es auch so aus :D

 

Ich finde aber, die Frage kann so nicht beantwortet werden, denn es werden Äpfel mit Birnen verglichen.

 

Unterschied selbstgenäht <-> professionell genäht: Hobbyschneiderinnen haben nicht die fundierte Ausbildung eines Schneiders/einer Schneiderin mit Ausbildung. Meine Kenntnisse reichen nicht weit genug, um das in der Schneiderei wirklich beurteilen zu können, in meinem Lehrberuf aber schon:

Ich habe Industriemechanikerin gelernt und ICH sehe sehr deutliche Unterschiede in der Verarbeitung durch einen Fachmann oder durch einen "Hobbybastler", auch wenn der Hobbybastler sorgfältig und auf hohem Niveau gearbeitet hat. Einfach in der Art, wie ein Gewinde geschnitten ist, wie entgratet wurde etc. Ich könnte mir vorstellen, dass da bei der Schneiderei ähnlich ist.

 

Maßschneiderei kann ich auf unterschiedlichem Niveau betreiben. Und wenn ich als "Mamaschneiderin" jemandem ein Kostüm "maßschneidern" würde, würde das niemand anziehen wollen. Eine erfahrene und engagierte Hobbyschneiderin wird das schon schaffen und die Kleinigkeiten, die dieses Stück dann von dem eines professionellen Maßschneiders unterscheiden, werden wahrscheinlich nur einem ausgebildeten Maßschneider auffallen (s.o.).

 

Handgenäht oder maschinengenäht sind einfach unterschiedliche Verarbeitungstechniken. Eine Bekannte von mir quiltet von Hand, sie kann mit einer Nähmaschine nichts anfangen. Das Ergebnis ist stets ordentlich und wunderschön und unverkennbar Handarbeit. Das allein ist aber m. M. nach kein Qualitätsmerkmal. Auch mit der Nähmaschine gequiltete Werke können sauber und wunderschön sein.

Ob man handbestochene Knopflöcher bevorzugt oder maschinengenähte ist eher Geschmackssache. Ich liebe schöne Handarbeiten (im Sinne von: mit der Hand gearbeitet), ich bewundere sie und die Fertigkeit die dahinter steckt. Ich käme aber im Leben nicht auf die Idee selbst ein Knopfloch mit der Hand zu versäubern (vielleicht ändert sich das aber auch noch), ich nähe sogar Knöpfe ausschließlich mit der Maschine an.

 

LG Inge

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Maßschneidern bedeutet für mich, Kleidungsstücke auf die Maße und Körperform einer bestimmten Person zu nähen.

 

Bei mir hat das jetzt nichts mit Handnähen oder Maschinennähen zu tun.

 

Es gibt Bereiche, wo man niemals von Hand arbeiten würde, z.B.

Maßangefertigte Bekleidung für Motorradfahrer, Taucher, Sportschützen, Astronauten Autorennfahrer usw.

Da sind die Schnitte meist viel schwieriger zu erstellen, als für "normale" Bekleidung.

 

Oft wird der Begriff "maßgeschneidert" nur mit Kleidungsstücken aus der klassischen Schneiderei zusammengebracht.

 

LG Ursel

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Maßschneidern bedeutet für mich, Kleidungsstücke auf die Maße und Körperform einer bestimmten Person zu nähen.

 

genau. Und selbstgeschneidert ist eben selbst genäht, egal ob per Hand oder Maschine - eben nicht gekauft.

Also geht´s um die Paßform, überwiegend.

Daß die meisten Hobbyschneiderinnen eher kein Maßschneidern betreiben, ist irgendwo auch klar und imho auch normal.

Ich kenne jemanden, der jahrzehntelang maßgeschneidert hat, allerdings nicht in Deutschland. Der Unterschied zum "Mama näht nach Burda mal eben ein Kleidchen fürs Kind" (also selbstschneidern, die Formulierung ist nicht abwertend gemeint, ich mach selbst nicht anderes) war das Erstellen eines Schnitts aus einem Grundschnitt bzw. neu genau nach Maß und das so, daß die Schokoladenseite der Trägerin betont und die Unzulänglichkeiten versteckt werden, mehrere Anproben mit Anpassungen und perfekte (im Sinne von penibel genau) Verarbeitung, also Karo passgenau auf Karo und nicht 2mm daneben, absolute gerade Steppnähte usw. Handarbeit hab ich da eher weniger gesehen. Säume ja, Knopflöcher imho nicht. Punktstiche auch nicht. Keine Ahnung, ob das landestypische Unterschiede sind...

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Jetzt mal nur ganz strikt auf die Frage geantwortet:

 

-selbstgeschneidert heisst für mich, dass ich (oder ein anderer, der NÄHEN als Hobby, aus Notwendigkeit oder irgendeiner anderen Motivation heraus betreibt, aber NICHT als Beruf gelernt hat) ein Teil gemacht habe.

 

-massgeschneidert heisst für mich, dass es ein gelernter Massschneider genäht hat.

 

Die Unterschiede liegen wohl nah, ohne dass man gross ins Detail gehen muss, oder? Beim massgeschneiderten erwartet man professionelle Qualität, schneidertechnische Details, die ich zwar kenne, aber selbst nicht beherrsche.

Natürlich auch 1A Passform - eben auf Mass.

 

Da ihr Schneiderleins aber so viel auf die Unterschiede in der Massschneiderei eingeht (da kann ich als gelernter Buchhalter nicht so viel zu beitragen :rolleyes:) ist der Titel falsch oder hab ich ihn falsch verstanden?

 

Am Rande: hat Massschneider nun 2 oder 3 "S"?

 

Grüsse LiLo

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Gast Wirbelwind

T-shirts sind zwar auch auf meine Maße angepasst (nämlich länger gemacht), aber daher noch nicht Maßgeschneidert. Maßgeschneidert sind für mich die Sachen, die sorgfältig auf meine Maße angepasst sind, oder sogar nach Schnitten entstanden sind, die extra für mich gezeichnet wurden. In Realität sind das Kleider und Jacken aus Webstoffen, Blusen und Hosen.

Dazu zähle ich keine Dinge, bei denen ich lediglich Längen angepasst habe, und auch keine Jerseys.

 

Und selbstgenäht ist alles, das ich genäht habe.

 

Damit sind das zwei Mengen mit einer recht großen Überlappung. In meinem Kleiderschrank sind 80% der Maßgeschneiderten Dinge selbstgenäht und 60% der selbstgenähten Dinge maßgeschneidert.

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Am Rande: hat Massschneider nun 2 oder 3 "S"?

Wenn s, dann 3. Ganz korrekt wären meines Wissens ein ß (Scharf-S, falls Du das nicht sehen kannst) und ein s, aber das ß habe ich für mich persönlich aus Protest gegen die neue Rechtschreibreform gestrichen.

 

Selbstgeschneidertes kann für mich massgeschneidert sein oder auch nicht, genauso wie Selbstgeschreinertes "auf Mass" sein kann oder nicht.

 

Meinst Du den Unterschied zwischen Hobby und gelerntem Beruf?

Der liegt für mich darin, dass auch eine sehr geübte Hobbyschneiderin vermutlich nur diejenigen Techniken perfektioniert, die sie für sinnvoll hält und auch anwendet, während eine professionelle Schneiderin sämtlicheTechniken gelernt hat und beherrscht.

 

Ob der Profi damit auch immer ein Resultat erzielt, das die Qualität des Amateurs übertrifft, sei mal dahingestellt. Ich habe schon Profi-Geschneidertes gesehen und Profi-Gekochtes gegessen, wo ich mich nur mit Grausen abwenden konnte :rolleyes:

Grüsse, Lea

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Danke Lea. Das "scharfe Ding" gibt's nicht auf meiner Tastatur...

 

Was mir noch einfällt zur Fragestellung:

Es muss gar nicht unbedingt einen Unterschied geben! Wenn derjenige, der selbst schneidert, die gängigen Techniken beherrscht (siehe z.B. Basti!) ist es massgeschneidert.

 

LiLo

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Meine Großmutter (1873 - 1955) war Damenschneiderin, hat mehrere Lehrmädchen ausgebildet. Damals gingen die Leute (Frauen) zur "Näherin" und die Männer zum Schneider.

Der Stoff wurde hier bestellt oder auch mitgebracht, also von den Kunden selbst besorgt.

Es gab Stoff-Musterbücher oder -Karten, wo die Fleckchen aufgeklebt waren. (Das waren für mich als Kind die "Bilderbücher!)

Oma ließ die Stoffe aus Dessau schicken, wie mir von Tante (die auch dies Handwerk bei ihrer Mutter erlernte) erzählt wurde.

Zunächst wurde "Maßgenommen" und eine Weile später kamen die Leute zur Anprobe, wo dann die nötigen Korrekturen abgesteckt und notiert wurden.

Diese Kleidung war dann echte Massanfertigung oder "auf den Leib geschneidert".

Von Oma sind noch alte Schnittmuster da - meist aus Packpapier (kopiert "ausgerädelt" vom Schnittmusterbogen, oder auch selbstgefertigt)!

 

Mir wurde auch erzählt, daß Großmutter manchesmal sagte: "Wenn ich reden würde .....!"

Folgedessen war die Schneiderin mitunter auch die "Abladestelle" für seelische Probleme und Nöte ihrer Kundinnen, oder es wurden ihr Dinge anvertraut, die für die Öffentlich geheim bleiben mußten.

Welche oder wieviele Geheimnisse hat Oma wohl "mit in`s Grab genommen"?

 

Beste Grüße Annemarie

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Möchte DANKE sagen für diesen Thread und dass ihr euren Erfahrungsschatz teilt.

 

Kann nur antworten auf die Frage:Massschneiderei/Maßschneiderei: Trotz Rechtschreibreform ist Maßschneiderei richtig: Begründung-nach langen Vokalen folgt nicht "ss" sondern "ß".

(möglicherweise in der Schweiz anders, für Öst. bin ich ziemlich sicher)

ähnliches Beispiel: Körpermaße (langes a) im Gegensatz zu Körpermasse (kurzes a)

 

So, bin schon fertig, mach schon Platz für Themenbezogenes, bin schon ruhig im "interessierten Mitlesereck".

 

Ciao

Samba

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Ich beantworte die Ausgangsfrage (Unterschied "selbstgeschneidert" vs. "maßgeschneidert" außer der Passform) mal ganz kurz mit "keiner".

 

Der Unterschied ist für mich eben genau die Passform - dass ein Kleidungsstück auch bei einer schwierigen Figur exakt sitzt und fällt und eben nicht 08/15-"gradierte Größe 36 (Schultern zu breit, Brustpunkt zu hoch, Hüfte zu eng, ...)".

Da ich mich wegen meiner eigenen seltsamen Figur zwangsläufig damit beschäftigen muss, würde ich sagen: exakte Passform ist schwierig genug...

 

Den Unterschied zwischen "mit der Ovi zusammengetackert" und "handgenäht, pikiert, dressiert" würde ich eher als technisch/handwerklich bezeichnen - eben verschiedene Verarbeitungsniveaus.

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Also, ich difiniere den Unterschied folgendermaßen.;)

 

Selbstgeschneidert ist für mich wenn ein Schnittmuster vorliegt und nach diesem zugeschnitten und genäht wird.

 

Maßgeschneidert ist für mich wenn ein Schnitt komplett nach den Maßen der späteren Trägerin oder des Trägers entworfen wird.

 

Für mich gehören Handnähte usw. zur Maßschneiderei genauso wie zum selbernähen dazu. Mich gruselt es immer wenn ich mitbekomme das "Neulinge" der Meinung sind sowas bräuchte man nicht. :rolleyes:

Schere, Stecknadeln und Nähmaschine reichen. Ich kenne jemanden der sofort mit dem Nähen aufhörte als er mitbekommen hat das man ja auch bügeln muß!:banghead:

 

Was mir einfällt ist das ich heute Wolfgang Joop im Fernsehen gesehen habe. Er wurde gefragt woran er einen Maßgeschneiderten Anzug erkennen kann.

Er meinte daraufhin: " An der von Hand eingenähten Armkugel und am Halsloch."

Bei einem Maßanzug würde die Armkugel per Hand eingereiht und früher übers Knie mit Dampf in Form gebügelt. (Später kam dann das Bügelkissen)

Beim Halsloch sieht er wohl den Unterschied daran ob der Kragen im Nacken absteht oder eben nicht.

 

Ich denke auch das der große Unterschied in der Verarbeitung und der Passform liegt.

 

LG Andrea

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Ich beantworte die Ausgangsfrage (Unterschied "selbstgeschneidert" vs. "maßgeschneidert" außer der Passform) mal ganz kurz mit "keiner".

Den Unterschied zwischen "mit der Ovi zusammengetackert" und "handgenäht, pikiert, dressiert" würde ich eher als technisch/handwerklich bezeichnen - eben verschiedene Verarbeitungsniveaus.

 

Danke,

denn eigentlich sehe ich es genauso.

Manch einer von Euch hier wird mit Sicherheit genauer nähen als ich. Nur weil ich eine Lehre gemacht habe und die Techniken weiß, heißt das noch lange nicht, daß sie ich sie auch beherrsche. Schnittkonstruktion habe ich zwar in der Berufsschule gemacht, aber wirklich angewendet habe ich sie nicht. Lieber die käuflichen Schnittmuster etwas abgeändert.

 

Ich denke ein Hobbyschneider kann bei wirklichem Interesse und Ehrgeiz mindestens ebensogut sein, wie eine Schneidergeselle.

Es gibt genügend Lektüre um sich sogar die Schnittkonstruktion selber beizubringen. - ok, das ist schon schwieriger, aber es geht, wenn man will.

 

Auch ich muß wieder handgestochene Knopflöcher üben, denn ich habe sie ca. 15 Jahre nicht mehr gemacht. Und vieles mag in meinem Gedächtnis noch sein, aber danach graben muß ich auch.

Es interessiert mich einfach, weil ich dann vielleicht manche Diskussion hier eher verstehen oder im entferntesten nachvollziehen kann.

 

Bin auf eure weiteren Antworten gespannt

 

LG

 

flocke1972

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Ich bin mir bewußt, daß die "klassische" Schneiderei (die ja immer auf Maß war, weil es nur Einzelstücke gab) bestimmte Handtechniken im Repertoire hat(te) und diese dann später auch benutzt hat, sich von der billigeren Konfektion abzugrenzen.

 

Allerdings hat sich die hochwertige Konfektion angepaßt und liefert viele dieser Details oder Dinge, die so aussehen. (Etwa die "Handnähte" entlang der Kanten von hochwertigen Herrenanzügen. Ich bin mir nicht sicher, ob die in China jemand von Hand macht oder ob es da inzwischen auch Maschinen für gibt.)

 

Von daher... sehe ich den Unterschied wirklich in der Paßform. Wobei es mir da egal ist, ob ein Fertigschnitt mal die Grundlage war, der dann perfekt angepaßt wurde oder ein Schnitt neu erstellt wurde.

 

Von einer "echten" Maßschneiderei würde ich erwarten, daß sie für jeden Körper den passenden Schnitt hinbekommen (ich bin der Meinung, daß es Figuren gibt, wo ein angepaßter Fertigschnitt genauso aussieht wie ein extra erstellter. Zumal wenn in beiden Fällen mit dem gleichen Schnittsystem gearbeitet wird... daß es aber auch Körperformen gibt, wo man besser gleich neu zeichnet) und dann die Verarbeitungstechniken wählt, die für Material, Schnitt und Verwendungszweck die geeignetsten sind.

 

Festes Leinen auf feine Seide pikiert muß ja nicht automatisch "besser" sein. Wenn die Jacke einen eher weichen Fall haben soll, wäre es das nicht.

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