Decke für erblindete Freundin

Hallihallo,

nach einer OP ist eine Freundin von mir erblindet

Wenn das kein Grund für einen Quilt ist!

Jetzt denke ich mir, es wäre auch schön, ihre anderen Freunde und Verwandten mit einzubeziehen (das sind ziemlich viele), so dass sie dann eine Decke von allen hätte.

Das wird sicher ein Langzeitprojekt. Jetzt überlege ich, wie genau ich das gestalten (lassen) soll.

Ich möchte natürlich gern, dass da viel zum Fühlen drauf ist, also persönliche, taktil interessante Stoffe sollten/können benutzt werden. Was wäre das: Frottee, Waffelpiquée, Nicky, Spitzen? Ich werde die Mutter auch nach Bettwäsche von der Oma fragen. Und den Teilnehmern vorschlagen, ob sie was drauf sticken möchten, wenigstens ihre Initialen.

Welches Garn wäre denn da gut? Ich würde sowas ja mit Quiltgarn machen. Aber das extra dafür kaufen? Ist Stickgarn auch haltbar genug? Erfühlen kann man so kleine Initialen wohl nicht, finde ich, aber mit der Zeit wird sie die Eigenheiten der einzelnen Blöcke sicher kennen.

Die Größe der Blöcke kann ich wohl erst festlegen, wenn ich eine ungefähre Teilnehmerzahl habe, irgendwo zwischen 20x20 (plus NZ) oder 15x 15cm denk ich so.

Ich hätte auch gern Nicky im Quilt, aber nicht für das komplette Sashing (Rahmengitter) oder Rückseite.

Mit den Farben bin ich auch am Rätseln^^. Sie ist wohl ein Frühlingstyp. Soll das denn zum Wohnzimmer passen? Oder ein Weißquilt - ist der nicht zu empfindlich? Zum Färben hab ich keine Lust (sonst könnte ich hinterher alles in beige/ Tee färben?).

Habt Ihr noch Ideen oder Gedanken dazu?

Hast Du mal nach "Nesteldecken" gegoogelt? Das sind zwar Decken, die für Demenzpatienten eingesetzt werden, aber auch da geht es sehr um das Fühlen, vielleicht kannst Du da noch ein paar Anregungen bekommen.

Falls Du Bedarf hast, ich habe kürzlich für diesen Zweck Reste geschenkt bekommen, dabei war sehr schöner hochwertiger Baumwollsamt mit dichtem Flor, davon könnte ich Dir gerne ein paar Stücke schicken. Nicki fühlt sich zwar auch schön an, aber der könnte sich ev. verziehen. Cord ist auch gut. Anstatt Quiltgarn kannst du sicher auch Stickgarn verwenden.

Gruß von Karin

Was in Richtung Nesteldecke hätte ich jetzt auch gedacht.

Nicky oder andere dehnbare Stoffe kann man mit Einlage hinterbügeln, damit sie sich nicht mehr dehnen.

Hallo Stoffmadame,

das tut mir leid für die Freundin - aber es ist schön, wenn Du und auch andere liebe Menschen, ihr das -leider veränderte- Leben so angenehm wie möglich machen wollen!

Ich würde vorschlagen, Applikationen oder Ornamentmuster (Blüten und Blätter) mit engem Zick-Zack (Raupenstich) zu nähen, hier event. noch darunter dickeres Garn -daß es "erhaben" rauskommt- damit es gut fühlbar ist. Oder Kordel , bzw. schmale Bänder und Borten aufnähen.

Dieser Tage und auch heute habe ich hier im Forum genähte Stoffblüten gesehen. Auch einige solche draufnähen fände ich gut.

Nun fällt mir noch das ein: Stoffsäcken, gefüllt mit Trochenfrüchten/ Kernen (Bohnen, Erbsen Reis usw.), wo sie fühlen und raten kann.

Oder ein Stoffwürfel, vielleicht ein Kissen mit Applikation oder/und Stickerei.

Aber da kommen sicher noch ganz viele Vorschläge und Anregungen!

Alles Gute der Frau, damit sie trotzem Freude und Anteilnahme am Leben, sowie liebe Menschen um sich hat.

Herzlichen Gruß Annemarie

Vielen Dank, Ihr Lieben, für die Ideen bisher. Ich hab mir eine Liste gemacht und da einiges übernommen

Karin, ganz herzlichen Dank auch für das Angebot mit dem BW-Samt! Ich hab bei einer Nesteldeckenaktion unserer Gruppe davon etwas vernäht und fand das sehr schwierig. Der hatte einen deutlichen Strich, hat deiner das auch?

Was meint Ihr denn zu Farben?

Und geht Frottee?

Strich hat der Samt auch, wenn man in die falsche Richtung streicht,bremst das.Ich nehme an, dass der sich beim Nähen immer ein bisschen wehrt. Man muss beim Nähen wohl viel stecken, eventuell auch mit der Hand vorher reihen, damit sich nichts verschiebt.

Ich habe hier grünen, blauen und ein braunrot, außdem noch ein kleiners Stück knallrot. Also falls du davon etwas brauchen kannst, melde dich, ich finde, er fühlt sich sehr angemehm an.

Gruß von Karin

Welche Farben hat sie denn gern? Daran würde ich mich orientieren. Auch Farben der Natur, ein schönes Gelb oder ein strahlendes Blau und Grün. Aber vielleicht hat sie lieber Rot oder auch Pastelltöne? Kannst Du sie fragen? Auch, oder gerade weil sie jetzt nichts mehr sieht, halte ich die Farben für sehr wichtig.

Gut, dass du das schreibst. Ich bringe sie immer mit so einem Frühlingsrot in Verbindung. Und pastellig. Das sind nicht so meine Farben, aber ok. Ich sprech da auch mal mit ihrer Schwester drüber (haben uns zwar 25 Jahre nicht gesehen, aber...)

Karin, danke Das erinnert mich allerdings schwer daran, dass ich mir beim Nesteldeckennähen geschworen hab, den nicht nochmal zu verarbeiten

Aber vielen Dank, das werde ich meiner Freundin zu gegebener Zeit erzählen

Ja, an solche Schwüre sollte man sich halten:D

Drück sie mal von mir mit.

Gruß von Karin

Ist die Freundin denn völlig blind oder kann sie noch hell/dunkel sehen?

Im letzteren Fall würden sich helle und dunkle Kontraste in einzelnen Blöcken anbieten.

Nun ist mir noch was eingefallen: genähte Buchstaben, Zahlen und sonstige Figuren (z. B. verschieden gestaltete Herzen und ähnl.), sowie Formen die zu einem Mosaik oder Puzzle gelegt werden können - einfach um die Langeweile zu vertreiben.

Aber Menschen die nicht (mehr) sehen können, werden sich auch gewiss viel auf`s Hören konzentrieren, also Musik, Hörspiele und natürlich Gespräche mit anderen Menschen.

Oder hätte sie auch Freude an -gesammelten- glatten Steinen in den unterschiedlichsten Formen?

Grüße Annemarie

Alles Gute für Deine Freundin. Finde ich prima, das Du den Kontakt behälst.

Hier sind schon sehr viele schöne Ideen aufgeschrieben worden.

Wie wärs mit Plüsch aufnähen, Leder, Glöckchen, Plommel zum tasten?

Liebe Grüße Andrea10

Eh ... machst Du evtl. ein Riesen-Projekt für DEIN Hobby draus? Vielleicht würde JETZT ein Trost, z.B. eine Decke, die taktile Anregung bietet, einen umschmiegt und einen an seine Freunde erweist, wichtig sein.

Danke für Eurer Mitdenken

Hm, Naehman, das ist sicher schwierig. Du hast schon Recht, jetzt wärs am besten, aber das geht nicht bei so einer Decke. Mein Hobby könnte ich ohne ihre Decke auch sehr schön ausleben, die stopfe ich eher rein in den Zeitplan. Also muss es ein Langzeitprojekt bleiben, aber ich hoffe ja, dass sie dann auch lange was davon hat.

Sie hat andererseits noch soviel Neues zu verarbeiten und zu erleben, dass Langeweile kein Thema ist, und ich denke mal, jetzt wo alles noch frisch ist, wird sie vielleicht auch noch mehr Besuch bekommen. Bisher hatte sie imho eher zuviel als zu wenig Besuch und Anrufe. Sie hat auch viel mit der Gesundung zu tun, und damit, sich ihr Leben wieder von Grund auf neu aufzubauen. (Für ein paar Monate besteht auch noch eine kleine Hoffnung, dass das Augenlicht wieder kommt. Ansonsten sieht sie leider wirklich gar nichts).

Karin, schade dass ich ihr das jetzt nicht schon sagen/ umarmen kann. Aber das werde ich gern machen

Ihr Lieben,

jetzt hab ich mal mit ihrer Mutter gesprochen. Sie hat mit Nähen so gar nichts am Hut, genau wie die Freundin auch, und sie konnte sich das schlecht vorstellen, dass im Verwandtschafts-und Freundeskreis die Leute mit 1-2 Ausnahmen so ein Quadrat hinkriegen können.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Ich möchte das Projekt nicht aufgeben, aber auch nicht jedes Quadrat selber herstellen...

Ich hätte auch nicht soo gern eine Decke aus lauter Blöcken, auf die mit Textilstift schöne Grüße drauf geschrieben sind, so vielfältig die auch sein mögen....

Was könnte ich ihnen denn vorschlagen, das sie nicht überfordert?

Hallo, Stoffmadame... ich weiß nicht recht, ob "geschriebene Grüße" für jemanden, der sie nicht sehen kann, wirklich eine Aufmunterung sind. Ich weiß, jeder Mensch ist anders gestrickt, mich persönlich würde es noch mehr deprimieren, zu wissen, dass da "was zu sehen" ist und ich kann das nicht mehr.

Meinst Du nicht, dass eine Decke, die einfach "nur kuschelig" ist, ihren Zweck auch erfüllen würde? Und eher ein Besuch, das schlichte "Für-sie-dasein", ein Trost und eine Ablenkung darstellen, als bunte Dinge?

Nur so meine zwei Cent zum Thema

Allysonn

Ja, ich hätte auch lieber etwas Genähtes oder Gesticktes, aber von dem Gedanken möchte ich mich noch nicht verabschieden.

Keiner mehr Ideen?

Ich hätte auch nicht soo gern eine Decke aus lauter Blöcken, auf die mit Textilstift schöne Grüße drauf geschrieben sind

Mit Textil-(mal)-stift, das kann sie ja nicht erfühlen. Das müßte schon "erhaben" genäht sein (also tastbar), z. B. der Vorname.

Ich habe eben ein Osterei genäht (ist in der Bildergalerie).

Vielleicht wird die Frau doch wieder mal sehen können, das wäre ihr -von Herzen- zu wünschen!

Grüße Annemarie

Erlernt sie die Brailleschrift?

Wenn ja, könntest Du versuchen in entsprechender Knotenstickerei einen Gruß einzuarbeiten.

Ja, ich hätte auch lieber etwas Genähtes oder Gesticktes, aber von dem Gedanken möchte ich mich noch nicht verabschieden.

 

Keiner mehr Ideen?

Was war/ist denn immer ihr Hobby gewesen?

Man kann ja auch Blöcke mit erhabenen Motiven oder Mustern fertigen.

Für meinem Mond hab ich einige gemacht.

Aber due wirst einen Quilt nicht alleine machen können, oder? Soll ich dir helfen?

Das ist eine gute Idee mit erhabener Schrift, Annemarie, da gibts doch wohl solche Stifte.

Oh das ist ja lieb, Bloomsbury

Ich weiß noch gar nicht, wie ich das überhaupt angehe, ich möchte so gern ihre Freunde etc beteiligen. Das muss ich erstmal klären. Danach würde ich mich dann bei dir melden

Ina, ich glaube, Braille braucht sie nicht zu lernen, jedenfalls aktuell, weil es inzw. so viele Hilfsmittel gibt, die Texte erschließen. Bloß damit muss sie sich mal befassen und das hat die Beihilfe abgelehnt! Grade ist ihr Fokus auf dem Essenmachen für die Familie (Hilfe von Mann und Sohn, großer Ehrgeiz und TM) und Bewegungsmöglichkeiten. Sie ist gern gewalkt und braucht jetzt Leute zum Spazierengehen. Zum Glück ist sie gut eingebunden. Da liegt noch ein langer Weg vor ihr.

Hallo Stoffmadame,

ob es für "erhabene Schrift" dicker auftragende Stifte gibt, weiß ich nicht. (Aber das kann ja im Internet erforscht oder im Bastelgeschäft erfragt werden.)

Mit "erhaben" meinte ich genähte "Raupen", also breiter enger Zickzack, event. mit untergelegtem dickerem Garn (wie Perlgarn).

Ich habe irgendwo (nur WO ???) ein altes Deckchen, da ist eine Schrift -oder Ormament- mit schmalen Bändchen aufgenäht.

(Das ist noch aus Oma`s oder gar Uroma`s Zeiten!)

Wie ich meine, nannte man das auch "Bändchenstickerei"!?

Grüße Annemarie

Oh, da hab ich wohl was in deine Antwort "rein gelesen" Es gibt solche "Plusterpens", aber ob man davon wirklich Schrift tasten kann, glaub ich dann doch eher nicht.

Mir geht es um Techniken, die auch nicht so nähbegeisterte Leute machen können.

Fällt Euch da noch was ein? *bittendguckt

@Allgäu-basteloma

das war vermutlich mit Soutache gemacht

liebe Grüße

Lehrling