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Gast FabricFish

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Gast FabricFish

Da in einem anderen Beitag gerade debattiert wird, ob Stoffe günstig sein müssen, kommt mir eine andere Frage in den Sinn:

 

Die Frage nach der Stoffkompetenz.

 

Gerade im Bereich der neuen Medien wird oft der Ruf nach einer Medienkompetenz laut. Aber kann man das nicht auch auf den Stoffkauf übertragen?

 

Besonders am Anfang eines Hobbyschneiderns ist man noch ungeübt, Stoffqualitäten oder auch Stoffverbrauch richtig einzuschätzen und jeder der das erste Mal vor einem Schnittmuster für eine Bluse oder ein Hemd sitzt, wird erstaunt sein, welche Menge an Stoff benötigt wird.

 

Nun gibt es verschiedene Situationen: Man sieht im Stoffgeschäft einen schönen Stoff und hat vielleicht ein Bild im Kopf, was daraus werden könnte. Also stellt sich die Frage, welche Menge kauft man ein, wenn man kein konkretes Schnittmuster zur Hand hat? Meist kalkuliert man großzügig und entscheidet sich für eine ausreichend erscheinende Menge.

 

Vermutlich kalkuliert man noch großzügiger, wenn einem der Preis äußert attraktiv erscheint.

 

Manchmal kauft man ganz ohne Vorstellung, wozu der Stoff verarbeitet werden soll: Etwa bei einem Städtetrip als "Selbstmitbringsel" und Erinnerung an das Stoffgeschäft, etwa bei einem Stoffmarktbesuch als "Schnäppchen".

 

Dann gibt es natürlich das projektbezogene Kaufen: Man will ein bestimmtes (Kleidungs-)Stück nähen, findet den passenden Schnitt und errechnet die benötigte Menge. Aber mal ehrlich: Ist da die Stoffsuche nicht oft frustrierender als der Kauf eines fertigen Kleidungsstück, da man ja einen bestimmten Stoff für das Nähprojekt im Kopf hat und man genau das gewünschte Muster etwa in keinem Laden angeboten wird.

 

Wer genau diese Erfahrung gemacht hat, wird vielleicht doch dazu neigen, Stoffe (wieder) auf Vorrat zu kaufen.

 

Für mich stellt sich die Frage, ob und wie man "Stoffkompetenz" erlernen kann.

 

Ich möchte bewußt nicht auf die Billig-Günstig-Preiswert-Diskussion eingehen, denn der Preis ist nicht ausschließlich die Motivation zu Vorratskäufen.

 

Aber warum legen wir alle, da nehme ich mich nicht aus, Stoffvorräte an?

Und warum neigen Stoffberge eher dazu anzuwachsen statt zu schrumpfen?

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Hallo FabricFish,

 

ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass das durchaus mit dem "Sammel-Gen" zu tun haben kann. Sprich, dass ja schon die Neandertalerfrau Wurzeln und Gemüse gesammelt hat, um den Tisch zu decken. Und gesammelt wurde das, was gefunden wurde.

 

Mir geht's nicht anders beim Stoffkauf. Ich sehe einen Stoff und muss den haben. Wofür, ist erstmal zweitrangig - es sei denn, es ist DER Stoff für ein Abendkleid, das ich definitiv nicht brauche.

 

Erfolglos habe ich versucht, für ein Projekt gezielt einzukaufen. Ich kann das nicht - weder habe ich den richtigen Stoff gefunden, noch die Zutaten. Wobei ich hier nicht gerade im Stoff-Schlaraffenland sitze...woanders mag man das einfacher haben.

 

Liebe Grüße, haniah

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Ich würde Kompetenz mal einfach durch Erfahrung ersetzen.

Wenn mann anfängt zu nähen, wird man sich eher an die Schnittmusterangaben halten.

Im Laufe der Zeit weiß man dann ziemlich genau wieviel Stoff man für einzelen Projekte benötigt. Das ist ein Lernprozess, wie bei vielen anderen Dingen auch.

 

Aber warum legen wir alle, da nehme ich mich nicht aus, Stoffvorräte an?

Und warum neigen Stoffberge eher dazu anzuwachsen statt zu schrumpfen?

 

Diese Frage sehe ich nicht unbedingt und ausschließlich im Zusammenhang mit Kompetenz und Erfahrung.

 

Ich habe einen gewissen Stoffvorrat, weil ich gerne sofort loslege, wenn ich Lust habe etwas bestimmtes zu nähen. Da ich ziemlich genau weiß was mir gefällt und steht, kann ich meistens meinen Vorratsschrank öffen und habe was Passendes parat. Ich muß nicht extra losfahren und einkaufen. Das ist besonders am Wochenende von Vorteil. :D

 

Mein Stoffvorrat ist volumenmäßig ziemlich konstant. Wenn es mal etwas mehr wird, halte ich mich mit dem Kauf zurück und baue erst mal ab.

 

Aber Stoff kaufen macht einfach Spaß. Für mich besteht da keine zwingende Notwendigkeit sondern einfach nur die Lust in Farben und Materialien zu schwelgen.

 

Und im Übrigen ist das bestimmt keine außergewöhnliche Eigenschaft von Hobbyschneiderinnen.

Ich habe eine Freundin, die fährt total auf Porzelan und Keramik ab. Soviel Leute kann die gar nicht auf einmal einladen, wie sie Geschirr im Schrank hat. :rolleyes:

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erst mal vorweg: alles ist Erfahrungssache!

 

Qualität:

da lernt man schon eine Menge, wenn man sehenden Auges und fühlender Hände Konfektion erworben hat, bevor man mit dem Nähen begonnen hat.

Ein Herrenabzug aus 120er Wolltuch fühlt sich nun mal ganz anders an als der Billig-Poly-Anzug, Woll-Kaschmir-Velours anders als eine "Pferdedecke" aus der Billigkonfektion. Ein feiner Baumwollbatist oder eine gute Viskosequalität muss man auch mit allen Sinnen erspüren, und wenn man dann noch das Privileg hat, die Waschmaschine und das Bügeleisen für die Familie zu bedienen, lernt man auch noch mal eine Menge über Stoffe ;)...

 

Mengen:

...da hab ich früher, als meine Oma noch bei der Schneidermeisterin im Ort für sich Blusen und für mich Kleidchen nähen ließ, so "Standards" aufgeschnappt: enger Rock= 1 x die Länge

Bluse= Länge+Ärmellänge usw. ...

heute studiere ich ausgiebig und analytisch Schnittmusterzeitungen und versuche zu verallgemeinern

 

Wachstum der Stoffvorräte:

... bitte meinen Therapeuten fragen ;)!

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Das Thema ist, wie dein Eingangsbeitrag zeigt, vielschichtig.

 

Wie sollte denn Stoffkompetenz definiert werden? Etwa als die Summe verschiedener Kompetenzen rund ums Schneidern in Verbindung mit der Stoffwahl?

• Grundwissen über die verschiedenen Materialien (Wolle, BW, Viskose, Polyester ...) und deren Trageeigenschaften

• Grundwissen über die Verschiedenen Web- und Strickarten

• Das Wissen um den richtigen Stoff für das Wunschmodell unter Berücksichtigung von Fall bzw. Stand, Trageeigenschaften etc,

oder, falls man der Vorratskäufer ist

• Das Wissen um das richtige Modell für den Lieblingsstoff unter Berücksichtigung von (siehe oben)

 

...

 

Wäre eine Art Stoffführerschein dann etwa genaus so wichtig wie ein Nähkurs?

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Die Frage nach der Stoffkompetenz.

 

Was genau soll das Deiner Meinung nach sein ?

Die Qualität eines Stoffes einschätzen zu können ?

Sich mit Materialen, Webarten und dergleichen auszukennen ?

Wissen, welcher Stoff für welches Kleidungsstück geeignet bzw. ungeeignet ist ?

Die Verarbeitung mit ihren Spezialitäten zu beherrschen oder zumindest eine genaue Vorstellung davon zu haben ?

Die benötigte Menge für ein bestimmtes Projekt berechnen zu können ?

.......

 

Das Thema, warum Stoffberge größer statt kleiner werden und man beim Stoffkauf "zuschlägt", weil es zum Beispiel ein Schnäppchen ist, hat mit einem Begriff wie "Stoffkompetenz" , sprich den oben gestellten Fragen, meiner Meinung nach nichts zu tun und zielt auf eine andere Diskussion.

 

Liebe Grüße

Susanne

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"Wir alle" legen keine Stoffvorräte an, Du tust das und sicher auch einige andere. Ich lege keine Stoffvorräte an, ohne ein bestimmtes Projekt dazu im Kopf zu haben, von dem ich genau weiß, wieviel Stoff ich dafür brauche. Die Leute, die sich Vorräte anlegen, fallen halt nur mehr auf im Forum, weil sie dann Uwyhs starten oder sonstwie von ihren Stoffbergen erzählen. Die Projektkäufer sind unauffälliger, aber sicher in der Mehrzahl (hoffe ich zumindest).

Tja, wie eignet man sich Stoffkompetenz an? Beobachte Dich selbst, welche Sachen Du gern aus welchen Stoffen trägst. Niemand anderer kann Dir sagen: "Das ist genau der Stoff, den Du für Dein Projekt brauchst."

Prüfe vor dem Kauf alle Eigenschaften, die Du prüfen kannst:

Wie fühlt sich der Stoff an (Angenehm? Möchte ich den auf der Haut spüren?), wie durchsichtig ist er, wie fällt er, knittert er stark. Und natürlich immer auf die Materialzusammensetzung achten! Für mich persönlich kommen ausschließlich Naturfaserstoffe in Frage (und Viskose, die ist ja letzten Endes auch nur aus Zellstoff). Ob das für Dich auch wichtig ist, weiß natürlich niemand anderer als Du selbst.

 

Und gut ist es auch, sich den Stoff mal vor einem Spiegel in die Nähe des Gesichts zu halten, um die Farbe zu prüfen.

 

Ich kann Dir nur raten: Hör auf mit dem Stoffe horten und kaufe nur gezielt, sonst gibtst Du für Deine "Schnäppchen" mehr Geld aus, als wenn Du Dir einmal einen teureren Stoff kaufen würdest.

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Wie sollte denn Stoffkompetenz definiert werden? Etwa als die Summe verschiedener Kompetenzen rund ums Schneidern in Verbindung mit der Stoffwahl?

 

Da haben sich unsere Gedanken um 2 Minuten überschnitten :)

 

Liebe Grüße

Susanne

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Wieder so ein interessantes Thema:

 

Ich seh das auch so wie meine "Vorposterinnen".

Devils Dance danke, verwende mal deine Einteilung:

Qualität:

Stoffkompetenz ist Erfahrungssache, auf Labels ist kein Verlass, es geht um Sinneseindrücke.

Schon meine Mutter kaufte Stoff/Kleidung nie ohne Befühlen. Im Laufe der Jahre entwickelt sich ein Qualitätssinn. Ich versuche auch meine Tochter dahingehend anzuregen, zu greifen, zu fühlen, nicht so sehr auf Marken zu achten, mehr auf gutes Hautgefühl.

Gut gelingt ihr das schon beim Aufspüren von KBA-Qualität, sie kann auch schon Polyester- (meine nicht Microfaser-) von Viscosejersey unterscheiden.

Meine Mutter wendete noch einen komischen Trick an: beim vorsichtigen Beißen auf Nicht-Naturstoff gibt es ein unangenehmes Zahngefühl. Ist im Stoffgeschäft leider eher nicht machbar, hat auch mit Kompetenz eher wenig zu tun.;)

 

Stoffkompetenz ist aber auch eine Sache von Wissen, Textilkunde, Materialkunde etc.

Die Lernmöglichkeiten dank Internet, HS-Forum und anderem sind heutzutage auch für HobbynäherInnen gigantisch.

 

Wachstum der Stoffvorräte:

Mein Stofflager wächst, und das ist gut so. Ich seh das im Gegensatz zu Herrn Samba sehr entspannt.

Ich liebe es zu sammeln, Beute zu machen.

Wenn ich eine Idee hab und im Fundus was Passendes finde, fühl ich mich irgendwie frei, weil ich nicht von Äußerlichkeiten (Stoffsuche, Frust wenn nichts zu finden ist) abhängig bin.

Außerdem beobachte ich etwas Merkwürdiges: Wenn ich mir mal ein Stoffkaufverbot auferlege, seh ich meist (schwöre zufällig) genau das, was ich mir schon wünschte. Da muss man doch zuschlagen. Noch dazu wenn mir eh immer weniger wirklich gefällt.

Gezielt einkaufen funktioniert bei mir leider gar nicht: Letztes Beispiel der hellblaue Mohairflausch aus der letzten oder vorletzten BurdaStyle.

 

Liebe Grüße

Samba

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Aber warum legen wir alle, da nehme ich mich nicht aus, Stoffvorräte an?

Und warum neigen Stoffberge eher dazu anzuwachsen statt zu schrumpfen?

 

Projektwünsche im Hinterkopf, aber dann doch nie Zeit gehabt sie zu realisieren?

 

Stoffe, Bänder, Zubehör gefunden, was gemeinhin als "schwer beschaffbar" gilt und deswegen Vorratskauf?

 

Reste, die übrig geblieben sind, weil man sich schlicht verrechnet hat?

 

Mehr im Versandhandel bestellt als eigentlich notwendig, weil ab XXX Euro portofreier Versand?

 

Stoffpakete getauscht, irgendein Stoff war beim erhaltenen Paket dabei, den man aber nicht brauchte (das Paket war wegen der anderen Stoffe aber umso interessanter)?

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Mir wurde mal der Rat gegeben, von jedem gekauften und verarbeiteten Stoff ein Fetzerl zu verwahren, idealweise auf eine Karte zu pinnen und zu archivieren, was man daraus gemacht hat.

 

So weit gehe ich nicht - obwohl das die richtige Methode wäre, denn so machen es die Profis, um die genannte Kompetenz zu erreichen.

 

Die faule Ise hat aber einen Zwischenweg: Ich verwahre keinerlei Reste bis auf ein gut 10 mal 10 cm grosses Stück. Daraus habe ich teilweise ein Patchworkdecke angefangen, teilweise schmeiss ich es einfach in einen Korb. Und beim Wühlen in meiner Nähvergangenheit fühlen Hände und sehen Augen dann wieder die Eigenschaften der Meterware und des Kleidungsstücks. Das hat mir schon manchmal geholfen.

 

Bei Jersey verwahre ich solche Fitzerl und stecke sie auf eine grosse Kiltnadel, mit Klebeetikett über Herkunft und Verwendung. Denn ich finde es besonders bei Jersey schwer, den Stoff richtig einzuordnen.

 

Stoffkunde gehört ganz an den Anfang der Karriere und wenn man die überspringt, dann gibts oft unschöne Ergebnisse.

 

Hilfreich ist übrigens auch, wenn man sich an die Vorgaben des Schnittmusters hält. "Weicher Kleiderstoff" ist eigentlich selbsterklärend, notfalls im Stoffgeschäft fragen, und wenn die Verkäuferin keine Ahnung hat, dann eine andere Kundin, ich z.B. werde gerne gefragt.

 

Isebill

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Das Thema ist, wie dein Eingangsbeitrag zeigt, vielschichtig.

...

 

Wäre eine Art Stoffführerschein dann etwa genaus so wichtig wie ein Nähkurs?

 

 

Hallo,

 

irgendwie musste ich grad grinsen. Da lag ich nämlich mit meinem Vergleich mit dem Auto beim Fahranfänger und einem langjährigen Autofahrer in dem anderen Thread von Isebill ja gar nicht so verkehrt :D

 

Ich weiß, dass ich in der Beurteilung von Stoffqualitäten deutliche Defizite habe, mangels Vergleichsmöglichkeit. Ich hab noch nie wirklich absolute Qualitätsstoffe in der Hand gehabt, geschweige denn erst vernäht. Fall und Stand des benötigten Stofes anhand eines Modellbildes z.B. kann ich einfach nicht beurteilen. DARÜBER muss ich mir mal Gedanken machen und wirklich mal in Boutiquen etc. zum "fühlen und sehen" gehen.

 

Kirsten

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Und ausserdem sollte man sich einen Kleidungsstoff für einen selbst vor dem grossen Spiegel um den Körper wickeln und was dann nicht Begeisterung erweckt, im Laden lassen.

 

Egal zu welchem Preis, auch für 120 EUR der Meter.

 

I.

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Gast FabricFish
Das Thema ist, wie dein Eingangsbeitrag zeigt, vielschichtig.

 

Wie sollte denn Stoffkompetenz definiert werden? Etwa als die Summe verschiedener Kompetenzen rund ums Schneidern in Verbindung mit der Stoffwahl?

 

Was genau soll das Deiner Meinung nach sein ?

Die Qualität eines Stoffes einschätzen zu können ?

Sich mit Materialen, Webarten und dergleichen auszukennen ?

Wissen, welcher Stoff für welches Kleidungsstück geeignet bzw. ungeeignet ist ?

 

Ich meine nicht nur, das Wissen von Stoffarten, -qualitäten, -verarbeitungen, sondern vielmehr den Umgang mit Stoffen.

 

Darum habe ich den Vergleich mit "Medienkompetenz" eingebracht.

 

erst mal vorweg: alles ist Erfahrungssache!

 

Ich würde Kompetenz mal einfach durch Erfahrung ersetzen.

 

Erfahrung ist sicher ein wichtiger Faktor. Erfahrung und Wissen.

Kompetenz würde ich in der richtigen Anwendung von Erfahrung und Wissen definieren.

 

Ich kann Dir nur raten: Hör auf mit dem Stoffe horten und kaufe nur gezielt, sonst gibtst Du für Deine "Schnäppchen" mehr Geld aus, als wenn Du Dir einmal einen teureren Stoff kaufen würdest.

 

Nein, ich horte keine Stoffe und mein Vorrat füllt nicht mal eine Schublade :rolleyes:

 

Vielleicht sollte ich noch kurz den Hintergrund zu der Fragestellung erklären:

Vor ein paar Wochen habe ich einer Freundin ein paar Nachmittage ihre Nähmaschine erklärt und ein paar "Grundlagen" beigebracht. Nun hat sie ihre Freude am Nähen entdeckt und beginnt, Stoffe kennenzulernen. Dazu kommt natürlich, dass sie auch Stoffe einkauft und ich an den Einkäufen eine "Unsicherheit" feststelle (Menge, Qualität, ...).

 

Wäre eine Art Stoffführerschein dann etwa genaus so wichtig wie ein Nähkurs?

 

Das war auch bei mir so ein Hintergedanke.

Nur wie könnte so ein Stoffführerschein aussehen?

Und darunter fallen natürlich auch Fragen, warum ein Vorhangstoff vielleicht für Oberbekleidung ungeeignet ist.

 

Das meine ich mit Stoffkompetenz :rolleyes:

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Wäre eine Art Stoffführerschein dann etwa genaus so wichtig wie ein Nähkurs?

 

Klingt witzig und trifft total ins Schwarze.

Ja, Aficionada, ich glaub schon.

Für den "Stoffführerschein" lernen kann man ja auch bei (exclusiver)

Kaufmode.

 

Samba

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Darum habe ich den Vergleich mit "Medienkompetenz" eingebracht.

 

Als der Begriff der "Medienkompetenz" in den 90ern verstärkt aufkam, war das ein ziemliches Wischi-Waschi-Modewort. Der Terminus wurde entweder von Umfrageinstituten benutzt als Abstraktbegriff, oder im Bereich der Neue-Medien-Gestalter als ein Kunstwort, mit dem man letztlich selbst seine häufig nur vermeintlich vorhandenen Fähigkeiten bewerben wollte.

 

"Medienkompetenz" kann von "ist in der Lage, einen Computer einzuschalten" über "kann beim Autofahren telefonieren" bis hin zu "ist in der Lage, professionelle multimediale Präsentationen für Großkonzerne zu entwickeln" alles bedeuten.

 

Nur wie könnte so ein Stoffführerschein aussehen?

 

Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass irgendjemand auf dieser Welt alle Stoffe kennen und einschätzen kann.

 

Klar, es gibt bei HAKA und DOB eine Reihe klassischer Grundstoffe, die jeweils recht definierte Eigenschaften haben und Zwecke erfüllen. Das ist wahrscheinlich auch das Feld, in dem noch am ehesten über Ausbildungen Warenkunde vermittelt wird.

 

Bei den neueren synthetischen Materialien, die im Bekleidungsbereich Einzug gehalten haben, wird es dann schon schwieriger. Einerseits sind gerade die Synthetikstoffe warenkundlich oft ein dankbares Feld, denn die Hersteller produzieren ja sehr zielorientiert und geben teils auch extrem detaillierte Spezifikationen über die Materialeigenschaften raus. Blöderweise kommen diese Informationen meist nicht im Endkundengeschäft an.

 

Richtig lustig wird es dann bei Textilien für Sportbekleidung und dem weiten Feld der technischen Textilien. Da kann man eigentlich eine Wissenschaft für sich draus machen.

 

In welchem Feld sollte nun also ein Verkäufer besonders mit was für einer Kompetenz glänzen? Und wie bitte will man das objektivieren?

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Mit Stoffkompetenz kannst Du ja eigentlich (bei Hobbyschneiderleins) nur meinen, dass man mit der Zeit und dank gemachten Erfahrungen im Stande ist, einen Stoff einzuschätzen? In Bezug auf was aber? Qualtät? Ehr nicht, wahrscheinlich mehr seine Eignung für jeweilige Projekte, oder? Also ich habe z.B. gelernt, was für Stoffe sich für Blusen eignen und welche nicht.

 

Mit Vorräten an sich hat das aber gar nichts zu tun, oder?

Warum entschuldigen sich einige HS dann für ihre Vorräte und andere raten, hört endlich auf zu horten, das belastet!

Das grenzt für mich an Einmischung in die jeweilige Privatspäre. Denn jeder kann doch machen, was er will.

Ich persönlich habe einen Vorrat. Sicher über 100 m. Alles projektbezogene Stoffe von Qualitäten, die ich gerne verarbeite. Vom Wäschejersey bis Mantelstoff. Dies, weil ich vorort nichts, aber auch gar nichts bekomme, so wie ich es haben will. Ich habe keinen einzigen Stoff, den ich gekauft hätte, nur weil er billig oder "so schön" war. Ich kaufe immer für "die Hose, die Jacke"....

Das ich mehr kaufe, als ich verarbeiten kann, steht auf einem anderen, privaten Blatt. Aber jeder meiner Stoffe könnte sofort eines meiner Kleidungsstücke werden!

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Hm, ich glaube was du meinst ist eher "Konsumkompetenz".

 

Nämlich: Bin ich im Stande, mein Geld für die Dinge auszugeben, die ich (ver)brauche oder erfüllt mein (Stoff)Einkauf einen anderen Zweck? (Und in welchem Umfang ist das der Fall.)

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Ich könnte mir gut vorstellen, dass Profis (SchneiderInnen, DesignerInnen, StoffverarbeiterInnen im weiteren Sinn, etc. ) über die Diskussion hier ins Schmunzeln geraten. Wir diskutieren über etwas, das Profis sicher sonnenklar ist.

 

Je mehr man über ein Material, das man be- bzw. verarbeitet, weiß, umso besser sind die Ergebnisse, wurscht was man macht.

 

Ich merke an meiner nähtechn. Entwicklung, dass manche Fehler durch Wissen/Erfahrung vermeidbar gewesen wären.

 

Früher beispielsweise hatte ich "Angst" vor Seide. Seit ich ein wenig gelernt habe mit diesem herrlichen Material umzugehen, hab ich schönere Ergebnisse und freu mich auf Seidenprojekte.

 

Je länger ich jetzt nähe umso mehr Respekt habe ich vor dem Knowhow und Können von Menschen, die wunderbare Dinge kreieren.

Es schaut ja vieles so easy aus, erst beim Nachmachenwollen merkt man die eigenen Grenzen (die man aber durch Lernbereitschaft ausdehnen kann).

 

Das gefällt mir auch an unserem Hobby: es wird nicht fad, open end- Geschichte ...echt spannend; außerdem kann man, wenn man grad faul ist, wie ich, auch herrlich theoretisieren drüber. ;)

 

Samba

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In einen einzigen Post zu packen, wie meine persönliche Einkaufsbiographie ist - das würde kein Mensch mehr lesen wollen. Vom Saulus zum Paulus und so oft zurück....

 

Inzwischen ist es so, dass ich zum Stoffeinkauf, der nur schubweise erfolgt - wenn halt der Lagerverkauf stattfindet, also höchstens 4 bis 6 mal im Jahr - meine neuesten Burdas mitnehme. Denn, das muss ich gestehen, ich bin zwar stoffsüchtig, habe aber relativ wenig kreative Fantasie. Ich sehe also einen - beispielsweise - schwarzen Stoff, fast durchsichtig, federleicht, leicht glänzend und etwas papierzerknüllt, denke WOW, was für ein Material und habe NULL Idee, was daraus machen.

 

Dann ist die Burda hilfreich ODER ein Gang an den exquisiten Klamottenläden vorbei. Garantiert hängt da bei einem Japaner eine asymetrische Tunika aus so einem Material und ich gehe natürlich nochmal zurück und kaufe.

 

Also, Erfahrung ist nicht nur der beste Koch, sondern auch der beste Käufer.

 

Isebill

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In einen einzigen Post zu packen, wie meine persönliche Einkaufsbiographie ist - das würde kein Mensch mehr lesen wollen.

 

Meine persönliche Stoffkauf-Biografie hatte ich vorhin gerade in deinem Thread begonnen. Und alles wieder gelöscht und abgebrochen ...

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Hallo,

um immer wieder,

zu jeder Zeit,

mit einer neuen Idee oder einem neuen Vorhaben sofort einsteigen zu können,

braucht man in unserem Hobby vor allem eins:

 

Stoff

 

Habe ich keinen mehr im Schrank, "fließt" auch mein Hobby nicht,

meine Lust am Ausprobieren ist eingeschränkt.

 

Ich habe kein Problem mit vollen Schränken!Und deshalb ist meiner auch nie wirklich leer, aber auch nie zum Platzen voll.

Ich kann auch zu IKEA gehen und mit nix nach Hause gehen,

das nenne ich Stoffkompetenz!;)

lg wunnerbar

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Ich würde in meinem jungen "Näherleben" gerne auf die eine oder andere gebrauchte negative Erfahrung zurückgreifen, um sie nicht selbst machen zu müssen. Es herrscht doch Unsicherheit. Irgendwann wird die Phase der gebrauchten Bettwäsche vorbei sein und der Schritt ins "echte Leben" bevorstehen. Und es gibt sicher mehr als die IKEA-Stoffeabteilung.. Oder?

 

Mengen unverbrauchter Stoffe sind hier noch nicht angefallen. NOCH nicht... ;)

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Hallo,

hab mich wohl falsch ausgedrückt mit IKEA, da kaufe ich sowieso fast nie Stoff.

Ich meinte, daß dies aben auch ein "Verführerladen" ist, in dem man in der Regel mit zu viel rausgeht, ich geh da eben oft mit gar nix (also alles was IKEA anbietet) raus...übertragen auf`s Stoffmessietum.

lg wunnerbar

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Ich sehe also einen - beispielsweise - schwarzen Stoff, fast durchsichtig, federleicht, leicht glänzend und etwas papierzerknüllt, denke WOW, was für ein Material und habe NULL Idee, was daraus machen.

 

*püh*

So einfach möchte ich es bei der Kaufzurückhaltung mal haben...

 

Ich sehe für fast jeden Stoff etwas, was man draus machen könnte. :o

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