Crusadora Geschrieben 11. Mai 2014 Teilen Geschrieben 11. Mai 2014 Hallo liebe Pfaff-Kenner, ich habe von meiner Mutter eine Pfaff 97 geerbt. Als Kind durfte ich nie an die Maschine und später hieß es, sie funktioniere nicht richtig. Da ich jetzt aber seit gut einem Jahr nähe und somit auch schon ein Bisschen was davon verstehe, habe ich mich einfach mal dran gewagt: Entstaubt, geölt (nach Bedienungsanleitung), Faden eingefädelt, Fadenspannung(en) eingestellt, krumme Nadel gegen eine neue ausgetauscht -> und siehe da schon ein Stückchen ganz brauchbar Naht. ABER: Leider hatte meine Mutter wohl doch recht: nach wenigen Minuten fing sie an zu stinken, lief auch recht laut und der Hebel, der eigentlich "an" und "aus"stellen sollte, hängt nur lose und lässt sich fröhlich drehen ohne irgendetwas zu bewirken (also Dauer-"an"). Da ich überhaupt nicht weiterwusste, habe ich sie letzte Woche weggebracht, allerdings haben die eine mehrwöchige Wartezeit... und es lässt mir irgendwie keine Ruhe. Was haltet ihr von der Pfaff 97? Wieviel ist die eigentlich noch wert? Lohnt es sich eine aufwendige Reparatur durchführen zu lassen? Lieben Gruß! Andrea Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 12. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 12. Mai 2014 Hm, ich habe schon hier einiges gelesen und mich weitergebildet, weiß um den Reibradantrieb usw. Näht noch jemand mit einer Pfaff 97 und kann daher was berichten? Oder weiß jemand, wann die gebaut wurden? Ich weiß nämlich nur, dass sie älter als ich ist. Und aus nostalgischen Gründen würde ich sie auch gern nutzen. Ich nähe in erster Linie Klamotten aber aller Art, also von Seide über Jersey und Jeans bis Mantelflausch. Ist die Maschine dafür geeignet? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Naehman Geschrieben 12. Mai 2014 Teilen Geschrieben 12. Mai 2014 (bearbeitet) Die ist doch Spitze? Von den Reibradmodellen habe ich zwei ältere in den Fingern gehabt (295, 804) und kein Problem gehabt, daher halte ich die globalen Bedenken für übertrieben. Ihr kommerzieller Wert ist natürlich nicht hoch, aber sogar wenn man schon eine neuere Maschine im Haushalt hat, ist man froh, wenn man für Aufgaben, an denen eine moderne Maschine vielleicht zu schnell verschleißen würde oder die man einfach nicht riskieren möchte, Leder, Quernähte in Jeans usw., in Reserve hat. Möglich, daß Du eine Menge Geld für die Reparatur bezahlst und siehst dann die Maschine woanders viel billiger angeboten als die Reparatur. Aber das ist der "Bastler-Abschlag", d.h. ein anderes, ähnlich altes Modell kann und wird alsbald mal an dem ähnlichen Teil abrauchen. Und mit einer Pseudo-AEG vom Lebensmitteldiscounter kann man die originalen Pfaff eh nicht vergleichen, sie laufen präziser, schneller und zuverlässiger. Die übliche Riege Betrüger beim Auktionshaus verkauft sie sogar für 149 oder 199 Euro als "Industriemaschine" ... Bearbeitet 12. Mai 2014 von Naehman Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 12. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 12. Mai 2014 Danke Naehman, das macht mir Mut! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 13. Mai 2014 Teilen Geschrieben 13. Mai 2014 Hallo liebe Pfaff-Kenner, ich habe von meiner Mutter eine Pfaff 97 geerbt. Als Kind durfte ich nie an die Maschine und später hieß es, sie funktioniere nicht richtig. Da ich jetzt aber seit gut einem Jahr nähe und somit auch schon ein Bisschen was davon verstehe, habe ich mich einfach mal dran gewagt: Entstaubt, geölt (nach Bedienungsanleitung), Faden eingefädelt, Fadenspannung(en) eingestellt, krumme Nadel gegen eine neue ausgetauscht -> und siehe da schon ein Stückchen ganz brauchbar Naht. 1. ABER: Leider hatte meine Mutter wohl doch recht: nach wenigen Minuten fing sie an zu stinken, lief auch recht laut und 2. der Hebel, der eigentlich "an" und "aus"stellen sollte, hängt nur lose und lässt sich fröhlich drehen ohne irgendetwas zu bewirken (also Dauer-"an"). Da ich überhaupt nicht weiterwusste, habe ich sie letzte Woche weggebracht, allerdings haben die eine mehrwöchige Wartezeit... und es lässt mir irgendwie keine Ruhe. Was haltet ihr von der Pfaff 97? Wieviel ist die eigentlich noch wert? Lohnt es sich eine aufwendige Reparatur durchführen zu lassen? Lieben Gruß! Andrea zu 1.) vermutlich abgerauchter Kondensator damals waren in der Steckdose 220 Volt inzwischen sind da aber mehr als 230 Volt drin ... zu 2.) welchen hebel meinst du ? bitte fotos Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 13. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 13. Mai 2014 Hallo Josef, schön, dass du mir hilfst. zu 2. Der Hebel ist in der Bedienungsanleitung als "Motorabhebevorrichtung" benannt und sitzt unter dem Handrad. zu 1. Der Kondensator müsste dann aber schon in den 90ern abgeraucht sein. Ist das möglich oder habe ich da einen Denkfehler? Ich glaube meine Schilderung könnte detaillierter sein: Das Stinken kam nicht plötzlich sondern schleichend (ich hab den Eindruck, dass es mit der Erwärmung des Motors zusammenhängt) und ich hätte sogar weiter nähen können, habe ich aber lieber nicht. Ich dachte, wenn ein Kondensator sich verabschiedet, geht es nicht weiter, hier aber schon. Und laut war sie von Anfang an (also bei meinen 2 Versuchen). Wie gesagt: Ich habe sie inzwischen weggebracht und somit leider keine Fotos liefern. Von außen ist außer dem hängenden Hebel auch nichts zu sehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 14. Mai 2014 Teilen Geschrieben 14. Mai 2014 also der hebel ist Nebensache ist bei späteren Modellen (800) eh entfallen schwächelnde Kondensatoren fangen langsam das bruzzeln an es kommt aber auch vor, daß es einen knall und gestank gibt mich interessiert dann, was du dafür bezahlt hast und was die Werkstatt alles gemacht hat Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 14. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 14. Mai 2014 Das klingt ja eigentlich noch ganz positiv. Als ich sie abgegeben habe, hätte ich noch am stärksten vermutet, dass sie mich anrufen, damit ich die Maschine abhole, weil sie sie nicht reparieren können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 15. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 15. Mai 2014 jippie!!! gerade kam der Anruf: sie ist repariert! Bericht folgt heute Abend, wenn ich sie wieder habe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 16. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 16. Mai 2014 So, gestern Abend hat es nicht mehr geklappt dafür aber heute früh: 1. Überraschung: es war gar kein Kondensator defekt Ich zitiere nun aus dem Rep.-Bericht: "Motoraufhängung überprüft, Schaltsegment defekt, nicht mehr lieferbar" -dafür bekam ich das gebrochene Teil in einem Tütchen mit, was ja aber nicht soo tragisch ist ;-) dann das übliche: neue Nadel Ober- und Unterfadenspannung eingestellt "Kapselanhaltestück eingestellen Zickzack eingestellen Handradauslösung eingestellen Reinigung und ölen Maschine entharzen ohne Demontage Reidrad gereinigt" Rechnung: 3 Euro für Kleinteile 70 Euro für Arbeitszeit Und darauf kam dann noch die MwSt. Es für mich doch erstaunlich, dass es wohl nur der "Dreck" (Staub, altes Öl etc) der vergangenen ca 45 Jahre war Ich weiß auch noch, dass meine Mutter spezielles Nähmaschinenöl verwendet hat, scheinbar war das damals wohl schlechter. Einerseits frage ich mich, ob ich die Reinigung usw. nicht auch selbst hinbekommen hätte, andererseits bin ich auch erleichtert, dass sich das ein Fachmann angesehen hat und ich jetzt weiß, dass die Maschine jetzt wieder bedenkenlos funktioniert. Das hab ich natürlich schon ganz kurz ausprobiert. Und ich bin ganz froh, dass ich mir erstmal keine Gedanken um eine neue Maschine machen muss. Ich danke euch für euren Rat - und die Beruhigung meiner Nerven ! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Naehman Geschrieben 16. Mai 2014 Teilen Geschrieben 16. Mai 2014 (bearbeitet) Einerseits frage ich mich, ob ich die Reinigung usw. nicht auch selbst hinbekommen hätte, Reinigung vielleicht, bei "usw" habe ich so meine Zweifel. "Kapselanhaltestück eingestellen Zickzack eingestellen Handradauslösung eingestellen Wenn der Händler seriös ist und Voriges nicht nur so hingeschrieben hat, um Eindruck zu schinden, sind das Dinge, bei denen man sich doch recht gründlich mit der Maschine befassen und als Laie eine Menge zeitraubenden Probierens absolvieren muss. "Zickzack einstellen" bedeutete bei meiner doch recht ähnlichen Pfaff 295 erst einmal, ahnungslos an einer Schraube drehen und die Maschine richtig, richtig zu versauen, dann die Stichlage und -Weite an zwei Stellen, die voneinander abhängen, Stück für Stück wieder einzuregulieren wie weiland beim Abgleich der alten Radioempfänger an beiden Enden des Wellenbereichs, rauszufinden, wo eine abgesprungene Feder hingehörte, und einige Ölstellen im tiefsten Inneren der Nadelstangenführung, einer Art Schwinge, zu finden, die trotz ihrer Harmlosigkeit einen lauten, bockigen Lauf verursachten. Und vom Kapselanhaltestück habe ich bei den hier vorhandenen oder durchgelaufenen Maschinen tunlichst die Finger gelassen. Die Handradauslösung einstellen kann auch viel heissen. Probiere mal aus, ob sie einwandfrei funktioniert, d.h. beim Einstellen auf "Spulen" sich die Nadel nicht mitbewegt. Normal muss man eine Schraube lösen und das Handrad abnehmen (5 Minuten), altes Fett gegen neues austauschen, rauskriegen, wie herum man die Zackenscheibe in Abstimmung mit der Stellung des Auslöserades wieder einbaut (3 Tage) und das Handrad wieder festmachen (5 Minuten). Schmeiss' das gebrochene Teil nicht weg. Kleben hilft nichts, aber Kunststoff kann man schweissen, dabei wird in eine Seite ein feines Edelstahlnetz (Ebay) oder werden ein paar Drahtstücke als Bewehrung eingeschmolzen und die andere mit einer standardmäßigen V-Naht wieder verschlossen. Es geht natürlich auch fachmännisch mit Spezialwerkzeugen ab 60 Euro und gekauftem Füllmaterial, aber ich hab die Anleitung von folgendem Tutorial erfolgreich ausprobiert: , auch: Vielleicht geht das ja auch an anspruchslosen, konstruktiven Teilen. Bearbeitet 16. Mai 2014 von Naehman Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josef Geschrieben 16. Mai 2014 Teilen Geschrieben 16. Mai 2014 also ich find den reparaturpreis mit kleinteilen schon noch ok für 70 + steuer kriegst du heute nix gleichwertiges und wenn du alle Scheibchen für deine Maschine hast <---> mehr stiche haben die billigen "yoghurtbechermaschinen" auch nicht drin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Crusadora Geschrieben 16. Mai 2014 Autor Teilen Geschrieben 16. Mai 2014 Reinigung vielleicht, bei "usw" habe ich so meine Zweifel. Wenn der Händler seriös ist und Voriges nicht nur so hingeschrieben hat, um Eindruck zu schinden, sind das Dinge, bei denen man sich doch recht gründlich mit der Maschine befassen und als Laie eine Menge zeitraubenden Probierens absolvieren muss. "Zickzack einstellen" bedeutete bei meiner doch recht ähnlichen Pfaff 295 erst einmal, ahnungslos an einer Schraube drehen und die Maschine richtig, richtig zu versauen, dann die Stichlage und -Weite an zwei Stellen, die voneinander abhängen, Stück für Stück wieder einzuregulieren wie weiland beim Abgleich der alten Radioempfänger an beiden Enden des Wellenbereichs, rauszufinden, wo eine abgesprungene Feder hingehörte, und einige Ölstellen im tiefsten Inneren der Nadelstangenführung, einer Art Schwinge, zu finden, die trotz ihrer Harmlosigkeit einen lauten, bockigen Lauf verursachten. Und vom Kapselanhaltestück habe ich bei den hier vorhandenen oder durchgelaufenen Maschinen tunlichst die Finger gelassen. Die Handradauslösung einstellen kann auch viel heissen. Probiere mal aus, ob sie einwandfrei funktioniert, d.h. beim Einstellen auf "Spulen" sich die Nadel nicht mitbewegt. Normal muss man eine Schraube lösen und das Handrad abnehmen (5 Minuten), altes Fett gegen neues austauschen, rauskriegen, wie herum man die Zackenscheibe in Abstimmung mit der Stellung des Auslöserades wieder einbaut (3 Tage) und das Handrad wieder festmachen (5 Minuten). Schmeiss' das gebrochene Teil nicht weg. Kleben hilft nichts, aber Kunststoff kann man schweissen, dabei wird in eine Seite ein feines Edelstahlnetz (Ebay) oder werden ein paar Drahtstücke als Bewehrung eingeschmolzen und die andere mit einer standardmäßigen V-Naht wieder verschlossen. Es geht natürlich auch fachmännisch mit Spezialwerkzeugen ab 60 Euro und gekauftem Füllmaterial, aber ich hab die Anleitung von folgendem Tutorial erfolgreich ausprobiert: , auch: Vielleicht geht das ja auch an anspruchslosen, konstruktiven Teilen. Ich hab ja auch nicht behauptet, ich hätte das einfach eben mal so machen können, mit Sicherheit hätte ich auch nach sehr viel Mühe keine so schön funktionierende Maschine gehabt. (Hab mich höchstens etwas geschämt, dass die Maschine innen so verdreckt war, aber für mich vorher nicht sichtbar. ) Und man nennt jemanden ja auch nicht umsonst Fachmann/frau und unterscheidet ihn vom Laien. Beim Schweißen dachte ich erst an Thermoplaste (a propos Joghurtbecher ) aber es handelt sich natürlich um ein Duroplast. Im Moment möchte ich an der Maschine ungern etwas verstellen und um dieses Teil zu ersetzen, müsste ich sie ganz aufmachen. Aber ich behalte das im Hinterkopf und hab auch schon meinen "heimischen Schweiß-Experten" schon darauf angesprochen. also ich find den reparaturpreis mit kleinteilen schon noch ok für 70 + steuer kriegst du heute nix gleichwertiges und wenn du alle Scheibchen für deine Maschine hast <---> mehr stiche haben die billigen "yoghurtbechermaschinen" auch nicht drin Ich finde das auch in Ordnung. Und da ich nicht weiß, ob die Nähmaschine jemals gewartet wurde, ist das auf die Zeit gesehen doch auch wirklich kein Preis der zu hoch ist. So jetzt setze ich mich wieder ran, es gibt noch soviel auszuprobieren : verschiedene Materialien, die verschiedene Füßchen verschiedene Techniken. Beim Nachlesen in der Bedienungsanleitung fällt mir der Unterschied von damals zu heute schon sehr stark auf. Die Bedürfnisse waren ein wenig anders und die heutigen Anleitung sind auch ein wenig "idiotensicherer". Mir fehlen in dieser Anleitung fast schon die vielen Warnhinweise und möglichen Fehler. Waren die Menschen damals gescheiter? Oder wurde einfach nur Nähkenntnisse von Haus aus vorausgesetzt.? Da ich aber schon ein wenig Erfahrung gesammelt habe, komme ich damit eingentlich ganz gut zurecht. Nur manche Stoffe/Stoffbezeichnungen sind nicht mehr so ganz aktuell z.B. Jersey = Trikotware, und ein eigenes Kapitel für Fottee ;-) Hätte ich nicht auch ein paar Burda aus den 60er Jahren, hätte mich das echt stutzig gemacht. Nochmal vielen Dank! Und ein schönes Wochenende! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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