Appel & Sommer

Ich hab unser altes Nähmaschinchen ausgegraben. Ich wusste, dass sie gut verpackt und funktionsfähig in einem Nähmaschinenschrank steht - Nunja, das dachte ich, bis mir vor einer weile meine Mutter verriet, dass der Schrank entsorgt wurde und die Nähmahschine in Einzelteilen verstaut wurde... irgendwann letztes Jahr, als ich nicht da war - na super, was bin ich begeistert.

Jetzt hab ich das Maschinchen ausgepackt und mal genauer angeschaut.

Ich hab eine "Appel & Sommer" aus Saarbrücken / "Saarstern" - Zu dieser Marke/Firma finde ich gar nichts.

Ich weiss nur, dass die Maschine von der Mutter einer angeheirateten Tante stammt (die Tante wäre jetzt 95)

weiss jemand etwas über die Marke? Wer weiss was über diese NäMas?

Und wie bekomme ich das Teil wieder zusammengebaut?

Der Riemen wurde wohl entsorgt (vllt war er auch defekt - keine Ahnung)... meine Schwester hat vor über 30 jahren immer noch auf dem Teil genäht...

Also die Maschine in den Schrank zu setzen geht relativ einfach. Du setzt die Maschine auf die Führungsbolzen der Scharniere im Schrank. Meistens sind die Festellschrauben ja noch in der Maschine.

Das gute Stück sollte aber vorher geölt werden. Von aussen hat deine Maschine dafür vorgesehene Bohrungen, früher hat man das gerne mit roter Farbe markiert. Von unten muss auch geölt werden- alle beweglichen Teile. Dazu nimmt man säurefreies Öl, Nähmaschinenöl bekommt man fast überall. Am schönsten geht so eine Arbeit wenn du die Nähmaschine auf ein altes Hantuch oder Pappe stellst. Bitte auch auf der 'Stirnseite' die verchromte Abdeckung lösen und hier unbedingt etwas entstauben- danach alles beweglich schön einölen. Dazu drehst du am besten am Handrad in Richtung nach vorne ( entgegen dem Uhrzeigersinn. Geht die Maschine schön leicht, kann sie in den Schrank. Bitte auch den Tretmechanismus etwas ölen. Du solltest den Greifer und das Schiffchen ( mit Unterfadenspule) ebenfalls reinigen und ölen.

Danach kann man den Lederriemen montieren, den man u.a. bei Ebay findet- bzw. beim Nähmaschinenhändler- mit der Klammer. Auf den ersten Blick vermute ich eine starke Verwandschaft zur Pfaff 30 und 31. Saarbrücken und Kaiserslautern dürfe nicht allzuweit auseinander liegen ;-)

Eine original Gebrauchsanweisung zu finden dürfte recht schwer sein, eine Vergleichbare ( Pfaff) weniger. Bei der Fadenführung können wir dir sicher die richtigen Tipps geben- mit ein paar Fotos mehr von deinem Oldie. Es gab in Deutschland über 200 Nähmaschinenhersteller. Ab ca. 1995 werden in Deutschland keine Haushaltsnähmaschinen mehr produziert. Über das alter deiner Nähmaschine kann man nur spekulieren ich schatze mal grob: 1900- 1920. Pfaff Kaiserlautern wurde 1862 auf einen Flächenraum von 220.000m² gegründet- war von daher regional einer der grössten Hersteller überhaupt.

M.f.G.: Martin