Wie merkt Ihr Euch Stoffqualitäten

Hallo,

nachdem ich versucht habe ein zugelaufenes Kleid-Ufo zu vollenden und gescheitert bin (der Schnitt war doof) bekam ich von Euch den Tipp ein anderes Schnittmuster und einen zweiten passenden Stoff dazu zu nehmen.

Fange erst an Bekleidung zu nähen und habe aber schon den einen oder anderen Stoff gekauft.

Nun meine Frage, wie merkt Ihr Euch Stoffart und Qualität, denn spätestens nach dem Waschen wird es unübersichtlich. Ich habe auch Stoffreste bei ebay gekauft zum üben, die dafür eigentlich viel zu Schade sind. Da fällt es mir noch schwerer zu entscheiden ob das zu etwas dazupasst.

Welche Tipps habt Ihr für mich zum Ordnung halten, denn leider habe ich kein eigenes Nähzimmer sondern räume immer viel hin und her

Vielen lieben Dank

Andrea

Ich gebe Doro Recht, wie man einen Stoff behandelt, merkt man mit der Zeit.

Ich denke, es gibt nicht DAS ultimative Ordnungssystem von Stoffen. Manche sortieren nach Stoffart, manche nach Farben, wieder andere nach ihrer Verwendungsart.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir einen Ordner mit Stoffproben anlegst - da kannst du dann beispielsweise die Pflegehinweise des Stoffhändlers dazu schreiben oder wann und wo du den Stoff gekauft hast, welches Teil du daraus genäht hast etc. pp.

Ich habe klein angefangen. Erst habe gepatcht und da verwendet man eigentlich nur entsprechende Baumwollstoffe. Zumindest war es anfangs bei mir so.

Was ich damit sagen möchte ist: ich habe zu anfang immer die selben Stoffe gekauft. Also nicht vom Muster her aber von der Qualität.

Mit der Zeit kamen die Sachen für den jüngsten dazu. Da habe ich es wieder so gemacht: erstmal nur eine Sorte Jersey und eine Sorte Jeans. So habe ich mich nach und nach immer weiter vor gewagt in die Welt der Stoffe.

Wenn jetzt was neues dazu kommt, fällt es mir leicht mir alles dazu zu merken.

Was die Ordnung betrifft: ich habe kein Nähzimmer. Die Stoffe lagern bei mir sortiert im Schlafzimmer. Größtenteils arbeite ich mit durchsichtigen Boxen. Schön nach Stoffart sortiert. So finde ich immer alles recht schnell.

Nun meine Frage, wie merkt Ihr Euch Stoffart und Qualität, denn spätestens nach dem Waschen wird es unübersichtlich.

Ich verstehe deine Frage dahingehend, dass du irgendwann nicht mehr weißt, was du da für ein Material hast (Materialart -mischung), weil du von der Unübersichtlichkeit nach dem Waschen sprichst.

Wenn das so zutrifft, wäre mein Vorschlag, mittels Steck- oder Sicherheitsnadel einen kleinen Zettel an den gewaschenen Stoff zu heften mit näherer Materialangabe (z.B. "Gabardine 45% Schurwolle, 55% Poly" oder dergleichen).

lg Nähbaerchen

Zettelchen mit Sicherheitsnadel habe ich auch lange gemacht.

Inzwischen habe ich im Vorratsstapel nicht mehr viel selber gekauftes sondern geerbtes und getauschtes, da weiß ich es eh nicht wirklich sicher.

Und sonst wasche ich immer erst kurz bevor ich den Stoff brauche, bei Coupons bleiben also die originalen Schilder dann bis kurz vor Verwendung dran.

Evernote .

Ich fotografiere alle meine Stoffe mit dem Smartphone und packe eine Notiz mit den Angaben hinsichtlich Zusammensetzung, Waschanleitung und vorhandener Menge dazu.

Hallo,

ich danke Euch für die vielen Tipps.

Ich habe bisher gleich einige Stoffe auf "Vorrat" gewaschen und erstmal in den Schrank gelegt. Ich werde wohl umsteigen und erst kurz vor Verwendung waschen.

Die Idee mit dem Musterhefter ist gut und Fotos mache ich meist sowieso,

dann werde ich mir wohl einen virtuellen Ordner anlegen und Foto vom Stoff mit den Etiketten und Stoffeigenschaften zufügen.

Zur Zeit wäscht gerade ein Stoff aus einer Fabrik-Restekiste da steht sowieso nichts dran. Von daher wird der Musterhefter nie vollständig sein und in einigen Jahren habe ich es dann vielleicht auch im Griff was was ist.

Liebe Grüße und Danke

Andrea

Hallo,

ich habe auch eine "De-luxe-Lösung"; ich mache von jedem Stoff ein Foto für meine Homepage und schreibe dabei, was für ein Stoff das ist, wo ich ihn gekauft habe, wieviel er gekostet hat, und, ganz wichtig, welche Menge das ist.

Denn nichts ist ärgerlicher, als sich einen tollen Schnitt für einen schönen Stoff auszusuchen, um dann bei Zuschnitt festzustellen, dass die Menge gar nicht reicht.

Ein Block oder ein Kasten mit kleinen Stoffschnipseln und Zetteln dran geht natürlich auch. Oder sonst irgendeine Lösung, die in dein Leben passt. Es gibt auch apps für's Handy zum Stoffe verwalten.

Wobei, so ganz aktuell ist meine eigene Liste gar nicht mehr; muss ich mal dringend wieder überarbeiten... Da hast du auch schon einen Haken dieser Listen, die müssen nämlich ständig gepflegt werden.

Und vor allem zu Beginn der Nähkarriere macht man gerne den Fehler, einen Stoff zu kaufen, nur weil er vermeintlich schön oder so super preiswert war. Um dann festzustellen, dass einem selbst die Farbe gar nicht steht, der schöne Stoff pures Plastik ist, das man gar nicht auf der Haut tragen will, oder superfeines Material, das viel zu schwierig zu nähen ist, oder man weiß, warum er so billig war, wenn er nach der ersten Wäsche aussieht wie ein Putzlappen, oder er passt aus zig anderen Gründen nie zu dem, was man eigentlich gerade nähen will. Und dann kauft man noch mehr Stoff...

Aber über diese Phase müssen wir alle drüber, und gerade dabei lernt man auch sehr viel über Stoffe, im guten wie im schlechten.

Waschen tue ich idR direkt nach Kauf. Dann kann ich gleich mit Nähen loslegen, falls es mich packt, und muss nicht erst einen halben Tag warten. Musst du gucken, was für dich besser passt.

Liebe Grüße

Kerstin