Gibt es Knopflöcher zum aufbügeln?

Hallo

Die Frage klingt evtl etwas üngewöhnlich

aber ich habe gerade den Trench 113A (Länge von C) aus der Burda 09/10 fertiggestellt (bis auf Knöpfe und Knopflöcher ) und ich murkse schon eine Weile auf Probelappen rum und ich bekomme kein schönes Knopfloch hin. Da es mein erster Trench ist und ich noch Anfängerin bin sind noch viele Fehler drin, daher lohnt es sich nicht, die Löcher vom Schneider machen zu lassen. Wenn ich noch einen nähe werde ich beim Änderungsschneider anfragen, aber für dieses Erstlingswerk hätte ich auch gerne eine Lösung, so dass ich ihn Tragen kann.

Zum Nähproblem:

Ich nähe auf einer alten Victoria, die keine Zier- und Sonderstiche hat, sondern nur Geradeaus und Zickzack. Auch besitze ich keinen transparenten Nähfuß, so dass die Knopflöcher oft schief werden. Oft wird der Stoff auch nicht mehr weiter transportiert, weil der Zickzack zu dicht ist. Ansonsten kommen die Maschine und ich gut klar, aber Knopflöcher

Jetzt hoffe ich, dass es evtl eine andere Möglichkeit gibt? z.B. was zum Aufbügeln, was man dann nur noch mit geradestich oder weitem Zickzach fixieren muss?

Danke schon mal für eure Antworten!

Ich habe es folgendermaßen gemacht (laut Anleitung der Machine): Immer dichter Zickzack.

Nadelposition mitte, Breite 5 ein Stück nähen, nadelposition links, Breite 2,5 etwas über das Knöpfloch hinaus, Nadelposition mitte, Geradestich wählen, Nadel einstechen (nicht nähen), Stoff drehen, wieder Zickzack breite 5,Stück zurücknähen, Nadelposition rechts, Breite 2,5 zurücknähen.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich es richtig gemacht habe, denn es sieht auch im Prinzip aus, wie ein Knopfloch aussehen soll, nur meist etwas schief oder der Stoff bleibt stecken, oder das Loch wird zu lang/zu kurz etc

Aufbügeln würde nichts helfen, denn das Knopfloch muß durch alle Stofflagen gehen, damit es stabil ist und der Stoff nicht ausfranst.

Notfalls von Hand nähen....

Oft hilft es auch ausreißbares Stickvlies unter den Stoff zu legen.

Ansonsten frag doch mal, wer von HS in der Umgebung wohnt. Vielleicht gibt es ein Nähtreffen, oder eine Einzelperson, die dir weiter helfen.

Danke für eure Antworten!

Es ist ein Synthetikstoff in Köperoptik, mit einer normalen Nadel gut zu durchstechen, daran, dass man Knopflöcher auch per Hand nähen kann habe ich noch garnicht gedacht, das werde ich dann erstmal an einem Probestücküben müssen

Nochmal danke für die Antworten!

Was bringt denn dieses abreisbare Stickvlies? Alle Teile, in die Knopflöcher sollen bestehen aus 2,5 Lagen: Stoff und Stoff mit Vlieseline 785 bebügelt. Ich versuche jetzt in Ruhe noch ein Machinenknopfloch und wenn das wieder nicht klappt, dann werde ich wohl mit der Hand ran müssen

eine andere Möglichkeit wäre auch um Druckknöpfe zu verwenden, zum annähen oder zum einnieten, und nur außen Zierknöpfe drauf zu nähen.

Gruß

Antje

Eine elegante Möglichkeit wären Paspelknopflöcher. Dafür dürfte dein Stoff sehr gut geeignet sein. Ich habe selbst noch nie welche gemacht, aber meine Mutter hatte darin einige Fertigkeit entwickelt und wird vielleicht besser als handgenäht (sicher besser als von MIR handgenäht!).

lg Nähbaerchen

Ich nähe auf einer alten Victoria, die keine Zier- und Sonderstiche hat, sondern nur Geradeaus und Zickzack.

Kannst du den Zickzack in Breite und Länge frei wählen, oder gibt es da nur vorgefertigte Arten bei deiner Maschine? Weil du weiter schreibst:

Oft wird der Stoff auch nicht mehr weiter transportiert, weil der Zickzack zu dicht ist.

Falls du nichts einstellen kannst, aber einen dichten und einen weniger dichten Zickzack hast, könntest du statt einmal mit dem dichten auch zweimal mit dem weniger dichten Zickzack nähen; vielleicht macht der Maschine das weniger Probleme.

Auch besitze ich keinen transparenten Nähfuß, so dass die Knopflöcher oft schief werden.

Du könntest in einem NähMa-Laden mal fragen, ob es Füßchen anderer Marken gibt, die bei dir passen, falls du keine Originalen für deine bekommst. (Es gibt auch spezielle Knopfloch-Füße, das ist eine Schiene mit einer breiten Aussparung in der Mitte; es muss kein einfacher, transparenter Fuß sein; der geht aber auch.)

Ist der Bereich, wo die Knopflöcher hin sollen, überall recht gleichmäßig dick, oder sind das Bereiche, z.B. in der Nähe von Kanten, wo es mal besonders dick ist und dann wieder dünner? Zum Ausgleichen der Höhenunterschiede könnte dann eine sogenannte "Hebamme" helfen (irgendwo hier im Forum gibts dazu Infos und Bilder).

Für den Stofftransport am Anfang einer Kante hilft oft auch der sogenannte "Hund", das ist ein kleines, mehrfach gefaltetes Stoffstück in der Dicke des zu benähenden Teils, das genau hinter der Stoffkante angelegt wird, so dass auf den ersten paar Stichen die Maschine überall gleichmäßig Stoff über dem Transporteur/unter dem Füßchen hat, und so weniger Probleme mit Unregelmäßigkeiten hat.

Auswaschbares Stickvlies wie Vliesofix, Soluvlies oder ähnlich kannst du auch über und unter den Stoff legen und darauf das Knopfloch mit einem (auswaschbaren) Stift, Kreide oder ähnlich markieren: Längsstrich der späteren Öffnung, und die Querstriche, die Beginn und Ende markieren, ganz breit zeichnen, damit du auch neben dem Füßchen noch siehst, bis wohin du nur nähen darfst.

Handgenähte Knopflöcher sind natürlich ganz besonders schön. In dem Fall nähe ich zuerst einmal mit normalem Garn um die bereits eingeschnittene Öffnung, um das Ganze erstmal zu versäubern, und dann nochmal mit Knopflochgarn die eigentliche Umrandung für "schön". In dem Burda-Buch Nähen leicht gemacht wird das ausführlich erklärt.

Liebe Grüße

Kerstin

Hi,

meinen Senf muss ich auch noch dazu geben: - ein paar Kleinigkeiten:

- Wie ist der Stoff gewebt: dicht? Denn dann könnte eine spitzere Nadel evt. helfen, zB Microtex 80.

- Fußdruck verstellbar? Evt mal leichter probieren, oder auch schwerer

- Stichlänge etwas vergrößern (hat Capricorna schon geschrieben)

- Ich glaube, Stickvlies hilft besonders bei komplizierteren Nämas und voluminöserem Stoff.

- Fadenspannung? Bisschen lockerer?

- Nämafuß: Wichtig ist vor allem eine Aussparung unter dem Fuß, damit da die Knopflochraupe durch kann. Das ist zB auch bei Stickfüßen der Fall.

- Hast du gutes Garn? Nicht zu sperrig und nicht zu fusselig, sag ich mal.

Ich glaube, mit noch einem bisschen Probieren bekommst du schon ganz schöne KL hin

Meine alte Nähmaschine hatte zwar eine Art Knopflochautomatik, die hat jedoch nur Schrott produziert.

Ich habe daher hunderte von Knopflöcher ohne Automatik gemacht. Ungefähr so, wie Du das beschreibst.

Aber nie den Zickzack so richtig dicht. Einstellung war ungefähr 0,6 bis 1mm, das gab bei meiner Singer noch einen richtig sichtbaren Zickzack - in meinen Augen aber schön genug für Knopflöcher. So dichte Raupen wie bei Kaufsachen sahen genauso aus, wie Du schreibst und der Transport funzte auch nur bedingt.

Versuch es mal mit etwas längerem Stich!

Vielleicht kannst Du auch bessere Markierungen machen zum dran lang nähen, damit die Raupen gerade werden.

Ich bin aber eher faul und habe an allen Jacke entweder Reißverschluss oder Druckknöpfe. Die Knopflöcher habe ich nur in Blusen gebastelt ...

LG Rita

Hallo

Ich bedanke mich nochmal ganz herzlich für eure Antworten! Ich habe noch eine Nacht drüber geschlafen und es heute früh nochmal probiert und es hat funktioniert! Ich habe wohl den Fehler gemacht, zu genau nach der NäMa-Anleitung arbeiten zu wollen und jetzt folgendes nach euren Tipps geändert:

Zickzack breiter gestellt, so verhakt sich nichts mehr so schnell unterm Fuß, es war nur ein klitzekleiner Dreh am Rad, hat aber Wunder bewirkt.

Die Stellen, an denen Zickzack über Zickzack kommt (Anfang und Ende) habe ich mit dem Handrad Stich für Stich genäht statt mit dem Pedal, so hatte ich bessere Kontrolle über den Stofftransport und meine Markierungen.

Und das wichtigste: Entgegen der Anleitung habe ich nicht mit Stichbreite 2,5 sondern mit Stichbreite 2 genäht, das klappt viel besser, evtl hat sich die Maschine im Laufe der Jahre da verstellt, so dass die Angabe nicht mehr stimmt

Die Knopflöcher sind jetzt keine Weltklasse, aber man kann sie sich anschauen. Danke für die vielen Hinweise und Tipps.

Um trotzdem noch die Fragen zu beantworten: Breite und Länge des Zickzacks sind stufenlos verstellbar. Auch der Füßchendruck und die Oberfadenspannung lassen sich stufenlos einstellen. Dafür kann ich aber wirklich nur Zickzack nähen, nicht einmal einen dreifachstich hat die Maschine, obwohl es in der Anleitung steht (scheint eine abgespeckte Version einer besseren Maschine gewesen zu sein)

Die Idee mit den Druckknöpfen kam mir auch, aber ich fand die Vorstellung, mir einen Trench so zu öffnen doch sehr seltsam (so ein bisschen "Kleidung vom Leib reißen) da man sich den Mantel doch auch öfter in der Öffentlichkeit ausziehen muss

Ha, super!

Das Reissvlies (oder Stickvlies genannt) eignet sich sehr gut zum Knopflöcher nähen. So auch das wasserlösliche Avalon, was ich auch gerne mal für einen Nahtbeginn in "heiklen" Stoffen verwende.

Beides, also die Abfälle vom Maschinensticken habe ich in Schächtelchen oder Plastikdosen (was ja im Haushalt so an Werstoffen anfällt) und verwende es für diese Zwecke.

Avalon kann man -wie ich meine- mit einem Permanentstift beschreiben, also z. B. Knopfloch aufzeichnen. Habe es jedoch noch nie ausprobiert.

Oben genanntes Material (Abfälle) könnte von maschinenstickenden Hobbyschneiderinnen erbettelt werden, da man ja zum normalen Nähen das kaum braucht.

Grüße Annemarie

Hallo

Vielleicht könntest Du auch die einschlagbaren Knöpfe von Prym nehmen, wie man die an Sportkleidung und Anoraks hat. Da brauchst Du keine Knopflöcher!!

Gruß

annimaus