Pfaff 145 - Oberfaden verwickelt sich um Greifer

Hallo allerseits,

ich habe mir vor einiger Zeit eine Pfaff 145 über Ebay erstanden. Ich habe noch nicht viel damit gemacht, aber ein paar Nähte versuchsweise genäht und alles hat prima funktioniert. Dann wollte ich den Faden wechseln und ab da ging nix mehr. Hab den alten Faden wieder rein gemacht und inzwischen alles probiert. Der Greifer nimmt den Faden bei der 2ten Greiferumdrehung (der Leerlaufdrehung) gleich noch mal mit und verwurschtelt dann alles und reisst. Es sieht aus, als ob der Oberfaden nicht schnell genug hochgenommen würde und die Greiferspitze deshalb gleich noch mal in den hängenden Faden rein fährt. Ich muss dazu sagen, dass ich seit vielen Jahren nähe, mir einfädeln, Fadenspannung, etc. nicht unbekannt sind, nur diese Maschine ist natürlich neu für mich. Ich hab mir auch bereits die englische Gebrauchsanweisung für die 145 besorgt sowie die Justieranleitung für die 1245 (die ja so einigermassen identisch sein soll). Ich hab Nadel gewechselt (Nadelsystem stimmt laut Manual), den Greifer auseinander und wieder zusammen gebaut und gereinigt, die Greiferstellung zur Nadenl überprüft (nach Justieranleitung für die 1245), den Faden mehrmals wieder neu eingefädelt. (Irritierend ist auch besonders, dass der Greifer horizontal liegt, man sieht sehr schwer rein.) Ich bin total ratlos. Vermutlich wird der Rat sein, sie zum Nähmaschinen-Dok zu bringen, aber falls irgendjemand noch eine Idee hat an was das liegen kann, das der Faden doppelt aufgenommen wird, wär's schön. Sie hat mich eigentlich genug gekostet über Ebay (für so n ollet (aber faszinierendes) Ding!)und das Schlimme ist: sie ging ja!!! Es kann sich ja eigentlich nur um eine Kleinigkeit in Verbindung mit einem Brett vor meinem Kopf handeln....

da es sehr viele verschiedene Nähmaschinen gibt

sind Fotos immer sehr hilfreich

deine pfaff 145 ist mir zwar geläufig aber allein aus deiner Beschreibung "sehe" ich auch nix

also bitte bitte Fotos

1. einfädelweg der spule

2. einfädelweg der nadel

Guten Abend Josef,

vielen Dank für deine "Teilnahme" .

Ich stell mal ein paar Bilder hoch, aber wie gesagt bin ich relativ sicher, dass es am Einfädeln nicht liegt.

Ich frag mich langsam, ob die paar Nähte, die ich vorher gemacht hatte Zufall waren und der Greifer eigentlich doch verstellt ist. Die Greiferspitze nimmt ganz oft den Faden gar nicht auf (weil der Faden noch zu gespannt ist - ich denke die Nadel ist noch gar nicht an ihrem eigentlich richtigen Schlingenhub-Punkt angelangt) und wenn er den Faden doch mal aufnimmt muss ich ein bisschen mit der Hand am Faden ziehen und dann macht er die Stiche. Will sagen, der ganze Ablauf läuft irgendwie falsch koordiniert, es wirkt als ob der Fadenhebel zu spät wieder hoch geht und deshalb der Faden nicht schnell genug hochgezogen wird und ganz um den Greifer rum gezogen wird bevor die (zu früh ankommenden) Spitze ihn schon wieder aufnimmt....?? Puh.. das ist schwierig zu beschreiben...

bitte detailaufnahme der nadel und füßchen

Hallo Josef,

bin gerade nicht vor Ort...Bilder folgen morgen abend...

merci

so mein ich das

Nein, Hohlkehle ist rechts, lange Nadelrille links.

Wie sollen die Füsschen fotografiert werden? Was musst du da sehen können?

Nein, Hohlkehle ist rechts, lange Nadelrille links.

*****

wenn das stimmt, dann machen wir anders weiter :

alle fäden raus,

kapsel mit spule raus,

füßchen weg

stichplatte weg

mit der Hand drehen (kapsel-unterteil festhalten)

nadel in tiefster Position bitte Foto

weiterdrehen bis die greiferspitze an der nadel vorbeikommt

wieder Foto

Hallo Josef,

sobald ich heute nach hause komme mach ich gerne die Bilder, aber ich will gleich noch was fragen dazu, vielleicht macht das dann schon überflüssig:

Nach der Justieranleitung für die Pfaff 1245 ist die Schlingenhubstellung genau 2mm nach unterstem Tiefpunkt der Nadel. An diesem Punkt muss die Greiferspitze auf Nadelmitte und 0,5 - 0,8 mm über dem Nadelöhr stehen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese Angaben auch für die 145 zutreffen.

Was ich nun nicht genau weiss ist, wann der unterste Tiefpunkt der Nadel bei einer Dreifachtransportmaschine erreicht ist, denn die Nadel kommt ja von oben an ihrem Tiefpunkt an, bewegt sich dann zusammen mit dem Füsschen einige Millimeter im Tiefpunkt nach hinten und geht dann erst nach oben.

Möglichkeit 1:

Der Unterste Tiefpunkt ist erreicht, wenn die Nadel gerade unten ankommt

-> dann steht die Greiferspitze bei meiner 145 in etwa richtig.

Möglichkeit 2:

Der Unterste Tiefpunkt ist erreicht, wenn sich die Nadel wieder anfängt zu heben (und in diesem Moment ja eine Schlinge bildet, was für mich den Begriff "Schlingenhubstellung" erklären würde?!)

-> dann ist der Greifer definitiv verstellt, weil die Greiferspitze in diesem Moment nämlich bestimmt schon 1cm hinter der Nadel steht!

Vielen Dank für eine Aufklärung deinerseits dazu...

So, hier nun noch die Fotos dazu:

Bild 1:

Nadel kommt gerade unten an (eigentlich meiner Meinung nach noch nicht mal ganz unten) -> Greiferspitze kommt jetzt schon an der Nadel vorbei

Bild 2:

Nadel fährt mitsamt Füsschen nach hinten (in leicht nach unten kreisender Bewegung - also noch tiefer?!) und ist hier glaub ich erst an ihrem tiefsten Punkt angekommen -> Greiferspitze steht schon ca. 0,5 mm hinter der Nadel

Bild 3:

Nadel bewegt sich gerade wieder nach oben - hier würde wohl durch den nachlassenden Zug auf dem Faden erst die Schlinge gebildet werden, oder?! -> Greifer befindet sich bereits mehr als 1cm hinter der Nadel.

Wo ist denn hier nun die besagte Schlingenhubstellung???

Zur weiteren Verdeutlichung hier noch ein kleines Filmchen dazu. Download unter:

http://www.aniaphil.de/pfaff145/IMG_0796.mp4.zip

(eigentlich ist er erst bei 0:12 am untersten Tiefpunkt angekommen, oder?)

Merci

nach den von dir beschriebenen Möglichkeiten :

zu 1.)

und

zu 2.)

und nach deinen Bildern kommt bei dir der greifer einfach zu früh

AAABER : bevor du schraubst, ist die ÜBERLASTKUPPLUNG zu prüfen !

bitte Foto von der Unterseite deiner Maschine

noch was :

wenn du schon dabei bist :

die drei schrauben rausdrehen, den halben ring wegnehmen und das kapselunterteil entnehmen, um eventuelle fadenreste darunter zu beseitigen

Ach... eine Antwort... wie schön!!

Kapsel hab ich schon auseinander geschraubt und gereinigt...

Bild der Unterseite hier:

deine 145 hat keine überlastkupplung

nun ist zu prüfen, ob IRGENDWO eine schraube bei DIR locker ist

(oops: ich meine natürlich an deiner Maschine)

greifer festhalten und am Handrad rückwärts drehen

dabei genau beobachten, wo das nachgibt

Mmmh.... weiss nicht recht, ob ich das richtig verstehe.

Ich halte den gesamten Greifer oben fest und drehe das Rad rückwärts und soll dann gucken, ob sich irgendwas komisch bewegt??

Wenn ich aber den gesamten Greifer festhalte, dreht sich das Handrad ja nicht, also nur so minimal, wie die 2 ineinandergreifenden Zahnräder Spiel haben. Ich kann also nur ein bisschen das Handrad wackeln...

oder

wenn ich nur das Spulenkapselunterteil festhalte, dann dreht sich natürlich das Handrad...

Also... ich hab jetzt mal beides gemacht und hab sowohl oben als auch unten an der Maschine geschaut und meines Erachtens sind alle Schrauben fest, da bewegt sich eigentlich nix, was nicht soll... ?:-/

(doch bei MIR eine locker?? ;-))

du hattest geschrieben, daß die Maschine genäht hat ...

nun näht sie nicht mehr ...

aufgrund deiner Beschreibung ist der greifer verstellt

denn die greiferspitze MUSS bei 2 mm aufwärtsgehender nadel genau über dem Nadelöhr sein

daher bin ich davon ausgegangen, daß IRGENDWO eine schraube lose ist, weswegen dann ein Zahnrad ... oder ... sich verstellt hat

Zahnräder sind in den Nähmaschinen meistens mit einer madenschraube auf einer fläche, oder mit je 2 schrauben befestigt. wenn also eine davon locker ist, kann sich was verstellen

ich häng noch das bild einer 545 mit überlastkupplung dran, aber dieses teil ist in deiner Maschine ja nicht verbaut

Ja, verstehe.

Aber wenn der Greifer betroffen sein soll, dann müsste es sich um eine Schraube handeln, die direkt auf der Stange oder an den Rädchen sitzt, die den Greifer betreffen, oder? (siehe Zeichnung)

Aber da sieht alles ok aus.

Am Zahnrad oben gibt es diese 2 Schrauben und am unteren Zahnrad hängt glaub ich direkt die Stange dran. Da gibt es nur an den dunklen Ummantelungen jeweils 2 Schrauben. Aber alle sind fest.

Wozu sind denn diese 2 Kerben da an der Stange? Müssen die vielleicht in einer bestimmten Position stehen irgendwie, wenn schon keine Überlastkupplung da ist?

vielleicht ein zahn übergesprungen ?

mal den greifer etwas fester packen, oder mit Schraubendreher blockieren (Vorsicht die dinger sind glashart und kosten locker mehr als 100 €)

da muss irgendwo was sein

ansonsten über pfaff-industrie-Maschinen, Kaiserslautern den nächsten Mechaniker ermitteln

Juhuuu... sie läuft wieder!

Nachdem ich keine lockeren Schrauben feststellen konnte, hab ich nun doch einfach mal den Greifer eingestellt.

Falls jemand mal das gleiche Problem hat:

Dazu muss man nur die 2 grossen Schrauben an dem Greiferblock unten lösen, dann kann man den ganzen grünen Block nach rechts verschieben, den Greifer entsprechend hindrehen und den Block wieder ranschieben. Genaue Einstellungen dann nach Justieranleitung für Pfaff 1245.

Jetzt geht sie zumindest erst mal wieder und ich werde beobachten, ob sie sich wieder irgendwann verstellt und wenn ja, ist das Problem vielleicht ersichtlicher für mich...

Vielen Dank erst mal für die Hilfe, Josef!

da hast du aber sehr unkonventionell repariert

 

da hast du aber sehr unkonventionell repariert

Naja... ich bin halt generell ein etwas unkonventioneller Typ...

Und ich hab ja auch nicht "repariert" sondern nur "momentan arbeitstauglich" gemacht!

Ich hab in 3 Wochen ne Messe und schon sooo viel Zeit verloren. Ich kann die Maschine jetzt nicht zum Mechaniker schleppen und 2 Wochen warten bis sie wieder kommt... wenn überhaupt... :-/

Die Macke im Lager hab ich auch schon gesehen, aber ich dachte nicht, dass sich das irgendwie auf die Zahnräder auswirkt... ich versteh auch nach wie vor nicht, wie?!?

Kann man so n Lager von so ner alten Maschine einfach austauschen oder ist das mehr oder weniger ein Totalschaden?

solange die Maschine leichtgängig ist, weil das lager keine Probleme macht, ist das ok

allerdings fangen sich an solchen stellen auch gerne flusen und die quetschen sich dann ins lager und verursachen schwergang, den du von außen nicht siehst/ erkennen kannst

du solltest die Maschine schon beobachten und bei Verschlechterungen was tun

Ok... na dann beten und gucken...

Merci