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Dreidimensionales Objekt mit Stoff beziehen / verkleiden?


Pagliazzo

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Ich stehe hier vor einem technischen Problem, an dem ich

mir schon seit Wochen die Zähne ausbeiße.

 

Ein Bekannter hat mich gebeten, ein Teil aus seinem

Auto mit Leder zu beziehen. Es handelt sich um die Mittelkonsole,

also das Teil zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Die gibt es

in normaler Version, aber auch mit Leder bezogen. Die "Leder-Edition"

kostet beim Hersteller ein echtes Vermögen.

 

Hier mal ein Foto:

 

39_1_b.JPG

 

Jetzt kommt's. Ich und meine Pfaff-Maschine sind sehr fit im

Nähen von Leder. Ich habe das Material, die Garne, die Nähfüße.

Ich bekomme auch schöne parallele Doppelstepp-Ziernähte hin.

Doch ich brauche für alles, was ich nähe, Schablonen.

Ohne die geht nichts. Das Herstellen von Schablonen dauert jedesmal

Tage, doch letztendlich kann ich jedes Teil in Leder nachnähen.

 

Bei dieser Konsole jedoch weiß ich echt nicht weiter. Sie hat

nicht nur plane Flächen, sondern auch Kurven und Mulden.

Frage an Euch: wie würdet Ihr vorgehen, um aus dieser dreidimensionalen

Form einzelne Flächenschablonen herzustellen?

 

Ich meine, ein T-Shirt nachzunähen ist relativ einfach. Ich lege das

alte T-Shirt flach auf den Stoff, übertrage die Formen mit einem

Stift, schneide die Teile aus und nähe sie zusammen.

Doch wie kann ich bei diesem 3D-Objekt die Flächen auf meinen

Stoff übertragen? Kennt Ihr eine Technik?

Nur soviel: ein erster Versuch mit Alufolien ist kläglich gescheitert.

 

Ich wäre Euch für jeden Tipp dankbar, speziell wenn er mit einfachen

Hausmitteln realisierbar ist.

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Hallo,

 

entweder Du nimst starkes Leder und treibstes aus, ob es geht hängt von der Tiefe der Mulden ab.

Oder Du nimst dünnes Leder und stzt die Flächen und Senkrechten zusammen, geklebt. Dazu müssen die Lederkanten von links angeschärft werden, gezogen und entsprechend geklebt werden.

Zum Leder treiben brauchts ein naturgegerbtes Leder welches eingeweicht wird und in die Mulden und an die Form getrieben wird.

Wie weit es geht, dazu brauchts aber einen Rat von einem Fachmann.

Sattler und aber auch Täschner können da helfen. In Schwäbisch-Hall ist es ein Schumacher in der Gelbinger Gasse, er macht auch historische Dinge und hat Lederpunzen.

 

Gruß Helmuth

 

Ach ja, für eine "Vernünftige Arbeit" brauchts Schablonen!

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Danke Helmut, ich hatte diese zweite Variante vor.

Für jede Fläche ein Stück Leder, welches an den Rändern

"geschärft" mit den anderen Teilen relativ einfach zu vernähen ist.

 

Nur bleibt natürlich die Frage, wie ich die Formen, vor allem die

gebogenen, die Kurven, aufs Leder oder erstmal auf Stoff übertragen

kann. Ich hatte gedacht, ich kann erstmal alles mit Alufolie "tapezieren",

und wenn alles schön in Form ist, die Alufolie abnehmen, flach auf den

Stoff legen und zeichnen. Doch wenn ich die Alufolie abnehme, verliert

sie bei der leisesten Berührung die Ursprungsform und die Übertragung

auf den Stoff geht nicht mehr.

 

Es bliebe noch die Möglichkeit des "trial and error", also erstmal

ein Stück Stoff nach Augenmaß zu schneiden, dranlegen und

ggf. korrigieren. Das kann aber weitere Wochen dauern, und

so viel Test-Stoff habe ich gar nicht.

Gibt vielleicht irgendeine Technik, um Formen von 3D-Objekten auf

flachen Stoff zu übertragen? Ein Verfahren?

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Vielleicht kannst Du die Mulden mit Alufolie auslegen und dann mit Gips ausgießen. Es sieht so aus, als könnte man das Gipsteil dann einfach rauskippen. Ich kann mir schon vorstellen, daß man an diesem Gipsgegenstück gerade in den Mulden viel eher Maß nehmen kann und aus Folie den Schnitt abnehmen.

 

Viel Erfolg wünscht Antje

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Hallo!

Eine echte Herausforderung. Ich würde die flachen Flächen (hört sich ja bescheuert an) also die oberen und die die die eigentlichen Vertiefungen darstellen zuerst erstellen. Diese Verbindest du kann mit Streifen in entsprechender Höhe. So könnte es gehen.

Liebe Grüße und gutes Gelingen

Petra

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Sorry, wenn die Frage jetzt doof klingt, aber lohnt sich der Aufwand, den Du betreibst gegenüber den reellen Kosten dieser Mittelkonsole?

 

Bei uns in der Nähe gibt es einen Autoverwerter, der alles, was an Unfallautos reinkommt, total ausschlachtet, und die Teile zu einem Prozentteil des Neupreises verkauft. Gibt es sowas bei Euch nicht? Manche Dinge sind einfach so piddelig zu arbeiten, daß sich das für einen Semiprofi auch nicht wirklich lohnt.

 

Monika

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Hallo

 

Warum willst Du das nähen?

Ich hab für solache Sachen Wildleder genommen, aufgeklebt (dünnes Wildleder lässt sich super in Form bringen) und lackiert, geschliffen, lackier, geschliffen.... so oft bis man vom Wildleder nichts mehr sehen kann und die Optik so ist wie Du sie haben möchtest.

Wenn Du das Leder nicht direkt aufkleben willst/kannst (hatte ich auch mal) pack das Teil gut in Klarsichtfolie ein und "beklebe" es mit Knete (richtig viel, richtig dick einpacken damit). In eine Schüssel mit Sand (damit die Form besser erhalten bleibt) legen, Folie hinten aufschneiden und vorsichtig das Teil rausnehmen. In die Klarsichtfolie giesst Du Gips und fertig ist das Positiv. Da drauf kannst Du nun das Wildleder formen und wenn's nicht beim ersten Anlauf klappt macht's auch nichts.

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Ich versteh jetzt nicht ganz, warum du nicht einfach die einzelnen Teile mit Papier vom Objekt abnimmst und dann mehrere Teile zusammennähst. Das ist garantiert einfacher, dann stimmt die Form und durch die Nähte liegt der Bezug schonmal richtig.

 

Ich hab in der Flugzeugausstattung schon das ein oder andere Teil mit Leder bezogen. Schwer ist es nicht. Am wichtigsten ist es, Schablonen zu haben. Und die kannst du ja vom Papier auf Karton übertragen, damit du das Leder bequem mit einem Messer ringsrum ausschneiden kannst.

 

Ein Tip für wenns dann fertig genäht ist... Wenn du das Leder mit dem Fön erwärmst, wird es geschmeidiger und du kannst es besser in die Form bringen. Aber vorsicht, nicht zu heiß, sonst zieht es sich zusammen.

Ich würde das Teil zumindest an den Kanten und in den "Tiefen" mit Kontaktkleber ankleben.

Das wird schon. Nur Mut!

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Erstmal herzlichen Dank Euch allen für die Tipps.

Darf ich Euch ein Foto eines aufgegebenen Projekts zeigen?

 

KonsoleGrau.jpg

 

Das sollte eine belederte Mittelkonsole werden. Ihr seht, daß

Autobesitzer viel Wert legen auf sichtbare Nähte. Es ist also

einfach eine billige Mittelkonsole, mit einem wertvollen Lederbezug.

 

Die Mittelkonsole selbst kostet echt nichts, nur ein paar Euro.

Sie ist nur aus Plastik. Die Konsole mit Lederbezug hingegen, die

kostet neu um die 1000 Euro. Und deshalb wollte mein Bekannter,

dass ich seine Plastik-Konsole mit Leder beziehe.

 

Zum Foto: die "flachen Flächen" sind einfach zu übertragen.

Doch allein für dieses abgerundete Stück in der Mitte habe ich

eine Woche und fast einen halben m² Material verbraucht,

bis ich die richtige Form raushatte. Das ist "trial and error".

Einfach drauflos und korrigieren, neu, korrigieren, neu.

Das will ich / kann ich aber nicht mehr so machen.

 

Die Tipps mit Gips und den Bändern sind schonmal gut.

Die werde ich heute abend direkt mal ausprobieren.

Bitte weiter! Ich bin echt offen FÜR ALLES !

 

Edit: Lemi, dieses graue Projekt habe ich mit Papier gemacht,

genau wie du sagst. Doch die Biegungen waren echt ein Alptraum,

irgendwie konnte ich nie die Form ordentlich aufs Papier übertragen.

Nur bei planen Flächen, da geht das mit Papier super.

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Malerfolie aus dem Baumarkt, 50 mü, also die dicke.

 

Grob zuschneiden und dann in die Flächen hineinmodelieren. Möglichst ohne Falten. (Deswegen dicke Folie) Evtl. mit Sprühzeitkleber (verliert seine Klebwirkung nach einigen Tagen von selber) fixieren.

 

Und so Teil für Teil abnehmen. Nicht alles auf einmal.

 

Was du dann bekommst sollte als weitgehende Annäherung für die Schablonen genügen, ein Probeteil aus anderem Material mußt du wahrscheinlich noch "opfern", fürs Feintuning.

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Hallo,

 

folgende Idee: Konsole mit einer Trennschicht z.B. Vaseline einschmieren und dann in mehreren Lagen Zeitungspapierschnipsel mit Tapetenkleister aufkleben. Mehrere Schichten arbeiten, trocknen lassen und dann abnehmen. In plane Flächen zerschnibbeln und fertig ist das Schnittmuster.

 

Oder: einen Stoff mit Fix-o-gum auf die Konsole kleben. Dann mit Klebebandschnipsel (das Silberne aus dem Baumarkt) überkleben. Wieder mehrere Schichten arbeiten. Das ganze aus der Form ziehen und zerschnibbeln.

 

Wäre ein kostengünstiger Versuch.

 

LG Chrissie

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Ich liebe Euch alle!

Obi, ich komme. Ich werde mich mal eindecken mit

Kleister, Malerfolie, Gips, etc... und berichte morgen.

 

Danke, von ganzem Herzen, für die Tipps.

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