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Schnittkurvenform bei Konstruktion eines Hosenschnitts


tmic

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Hallo zusammen!

 

Soeben habe ich meinen ersten “selbst erstellten” Schnitt weitgehend fertig abgekupfert. Es handelt sich um einen Grundschnitt für Herrenhosen, konstruiert nach Maß gemäß den Konstruktionsregeln in Winifred Aldrichs Buch “Metric Pattern Cutting for Menswear” auf den Seiten 78 und 79 (4. Auflage 2006).

 

Bei der Schnitterstellung werden folgende Körpermaße verwendet: Gesäßweite, Taillenweite auf der Höhe wo der Bund sitzen soll, “body rise” (Sitzhöhe?) und innere Beinnahtlänge.

 

Diese Maße habe ich bei mir gemessen und davon ausgehend die Konstruktionsarbeit durchgeführt. Mich hat dann gewundert, dass das hintere Hosenteil (im Bild rechts) sich oben in der Form deutlich von dem im Buch dargestellten unterscheidet.

 

Punkt 26 auf der Gesäßlinie liegt bei mir links von Punkt 24 auf der Bundlinie, im Buch liegt Punkt 26 aber weiter rechts als Punkt 24. Dies beeinflusst natürlich die Ausbuchtungen des Schnittkurvenverlaufs. Der Schnitt im Buch hat dementsprechend seine am stärksten ausgebuchtete Stelle im Punkt 26, was bei mir natürlich nicht der Fall ist.

 

Deshalb ist meine erste Frage, ob Ihr meint, dass der von mir erstellte Schnitt trotz der Formabweichung brauchbar ist oder ob man vielleicht lieber etwas umgestalten sollte.

 

Die zweite Frage betrifft auch das Thema Schnittkurvenverlauf. Wie genau sollte man die Kurven führen, also wie wählt man die Krümmung der Kurven sowie die Lage der stärksten Aus- und Einbuchtungen? Sieht man überhaupt einen nennenswerten Unterschied am fertigen Kleidungsstück abhängig vom genauen Kurvenverlauf, unter der Vorraussetzung dass man sich zumindest an die gegebenen Konstruktionspunkte hält und dazwischen halbwegs nach Augenmaß arbeitet, so wie ich es hier versucht habe?

 

Grüße

 

Michael

Trousers.pdf

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Dazu nimmt man einen günstigen Ersatzstoff und näht einfach mal ein Probeteil - d. h. bei einem Hosenschnitt brauchst du letztlich dann quasie aus Nessel oder einem alten Bettlaken (gewebt) einen Hotpan nähen um zu wissen, ob die Hose sitzt...

 

Ansonsten eine gut sitzende Hose nehmen, Beine ineinander ziehen und einfach mal gucken, wie groß die Unterschiede sind. Dann siehst du auch den Kurvenverlauf, der letztlich ja auch von deinem eigenen Po abhängt. Ein Ausgeprägter Apfelpopo braucht sicherlich mehr Platz und eine tiefere Kurve als ein schlankerer Birnenpopo.

 

Notfalls am Probestück langsam rantasten und die Poform mit größeren Stichen mit der Nähma heften, die du schnell wieder aufbekommst und eben ausreichend Nahtzugabe lassen um ggf. mehr Tiefe rein zu bekommen. Nicht jede ideale Konstruktion auf dem Papier ist umgesetzt auf Stoff dann auch das "Maß aller Dinge". Ich hatte auch mal einen Hosenschnitt nach Maß (VHS-Kurs) - und das Ding hat trotz aller gut und zu zweit gemessenen Maße als Stoffteil dann sowas von nicht gepasst...

 

Manuela

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Hallo Michael,

 

rein rechnerisch es kann gut sein, daß 24 (Hinternbreite) außerhalb von 26 (Bund) liegt. Das würde ich bei jemanden erwarten, der eher eine Tonnenform hat, also genug Bauch um den Hintern Konkurrenz zu machen. Ich würde als erstes den Abnäher wieder schließen um 26 weiter nach links zu bringen.

 

Als häufige Alternative könnte es auch sein, daß deine Maße nicht richtig gemessen wurden. Wenn das der Fall ist, wirst du eine Hose bekommen, die um den Bund schlabbert oder die dein Hintern sprengt sie schon beim Anziehen. Vergleiche deine Maße mit der Normtabelle am Anfang (Seiten 10 ff). Entsprechen die Variationen deiner Erfahrung beim Hosenkauf im Laden? Wenn nein, dann hast du wahrscheinlich falsch gemessen und es ist eine gute Idee, mit den Normmaßen zu arbeiten. Du kannst auch bei einer gut sitzende Hose nachmessen, ob dort ähnliche Unterschiede sind. Gute Maße zu messen ist gar nicht so einfach.

 

Egal was es ist, nimm einen 1-Euro/m Stoff und mach einen Probeschnitt.

 

Wegen der Linienführung: Die Naht ist nur so präzise, wie du sie auf den Stoff überträgst, wie präzise du den der Stoff ausschneidest und wie präzise du dann nähst. Das ganze wird noch weiter beeinflußt durch die Elastizität des Stoffes. Da können schnell ein paar mm dran glauben.

 

Wenn ich Schnitte zeichne, versuche ich an den Ecken die Winkel so zu machen, daß die mit dem Stück, das angenäht werden soll zusammenpassen (meistens ein rechter Winkel). Sonst können unschöne V-Winkel an den Nähten entstehen, wo der Stoff eingentlich gerade weitergehen sollte. Damit sind einmal die Tangenten an den Ecken festgelegt. Dazwischen kommt eine hübsche Kurve ohne Knicke (die sind nachher auch oft zu sehen).

 

Wenn du mit einem CAD-Programm arbeitest, verwende quadratische Splines (mit dem 3. Punkt als den den Schnittpunkt der Tangenten) oder kubische Splines (mit den Kontrollpunkten jeweils auf den Tangenten an den Enden. Ich vermeide es auch, über die im Buch vorgeschlagenen Erhöhungen hinauszugehen.

 

Jean

Bearbeitet von Jean
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Hallo Michael,

ich schliesse mich Jean an.

Das der Hüftpunkt hinter dem Taillenpunkt liegt, wäre für mich nicht schlimm. Du kannst ja den hinteren Abnäher kleiner machen, dann wandert der Tallienpunkt nach links, wenn es Dich stört. Ich würde es so aber nähen. Miß und vergleiche noch die Länge der Seitennähte.

Nur hinten würde ich mehr Höhe anschneiden, abschneiden geht immer. Falls der Hüftpunkt stimmt werden die 2 cm von 20-21 okay sein - aber sicher ist sicher.

LG

heidi

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Danke für Eure Antworten!

 

Wenn meine Nähmaschine dann wieder aus dem Krankenhaus kommt mache ich mich mal daran, ein Probestück zu nähen.

 

Grüsse

 

Michael

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